Donnerstag, 26. Juni 2008

DFB – Kapitel II

Das nächste Kapitel ist geschafft. Ich bin stolz auf mich.
Was bot es also dem eifrigen Leser?

• Wetter, Komma, schlechtes: Check, Check, Check, Check
• alle behandeln Bella™ wie die Königin von England: Check, Check, Check uuuund Check
• Bella-die-Wunderbare benimmt sich ungeschickt: Check, Check, Check
• Bella starrt Dankwart blöde an: Check

Die Vampire sind:
• wunderschön
• bewegen sich wunderschön
• haben das einzige, neue, wunderschöne Auto der Schule
• tragen wunderschöne Designerklamotten
• haben wunderschöne Augen (jetzt neu! Mit Farbwechsel! Basierend auf Mary-Sue-Technik!)

Dankwart kommt den Rest der Woche nicht mehr zur Schule. Bella weiß natürlich sofort, daß es wegen ihr ist. Als Frau weiß man sowas eben. Weswegen es im Text zweimal erwähnt werden muß, daß er wegen ihr nicht kommt. Weil sie irgendwie das Gefühl hat ... und als Frau fühlt man sowas eben. Jawoll.

„Es war natürlich völlig albern und egozentrisch, mir einzubilden, daß ich jemanden so stark beeinflussen könnte. [...] Und doch konnte ich das Gefühl nicht abschütteln, daß es stimmte.“

Hervorhebung von mir. Hust.

Klar. Dankwart sieht Della einmal und schon kommt er den Rest der Woche nicht mehr. In die Schule. Was Bella sofort auffällt, obwohl alle anderen Schüler der Schule um sie herumschwirren wie hysterische Motten um einen Halogenscheinwerfer.

„Als ich am Montagmorgen auf dem Schulparkplatz ankam, wurde ich von allen Seiten begrüßt; ich kannte nicht nicht alle Namen, winkte aber zurück und lächelte.“


Sieht noch jemand Hape Kerkeling vor sich, wie er die Queen persifliert und huldvoll winkend in der polizeieskortierten Limousine durch die Straßen fährt?
Fehlt ja nur noch, daß ihre liebenden Mitschüler den roten Teppich ausrollen und ein paar Salutschüsse abfeuern. Völlig normales Verhalten. Absolut. Hat doch jeder von uns schon mal erlebt.

Ernsthaft, ist Frau Meyer vielleicht homegeschoolt worden und hat noch nie eine Schule von innen gesehen?

Aber dann kommt Dankwart wieder. In die Schule. Mit einem neuen Set Augen, weil halt. Was Della natürlich sofort auffällt. Weswegen sie auch gleich die alte „eine Berührung wie ein Stromschlag“-Routine abspielen, die schon einen Bart hatte, als Barti noch eine junge, frische Spülwasserpfütze war.

Sie reden dann noch miteinander und innerhalb von Nanosekunden versteht Dankwart Dellas tiefstes Inneres. Sie ist nur nach Gabeltown gekommen, damit ihre Mutti bei ihrem neuen Mann sein kann! Schluchz! Emotion! Ich bekomme meinen zweiten Herzkasper, dieses Mal vor Rührung.

Della ist jedenfalls verwirrt, errötet gleich mal und fährt mit ihrem Flatulenzauto an Dankwart vorbei, wobei sie natürlich vorgibt, ihn nicht zu sehen, was unglaublich überzeugend wäre, wenn das nicht das zweitälteste Doofnussverhalten wäre, das die Menschheit je erfunden hat.

Ende zweites Kapitel.

Fazit: Bella ist so teenager-egozentrisch und abwertend, daß es wirklich an Stellen meiner Psyche wehtut, von denen ich nicht mal wußte, daß es sie gibt. Ihre Mitschüler sind aus nicht nachvollziehbaren Gründen (nein, wirklich, das sollte jeder Autor beachten – daß die Geschehnisse dem Leser zumindest ansatzweise plausibel erscheinen) nett zu ihr und sie behandelt sie wie niederes Fußvolk. Ein bis zwei nette Jungs interessieren sich für sie und sie stellt sich den einen als treuen, schwanzwedelnden(?!!) Hund vor und bezeichnet seine Konversation als Geschwätz.

Yuck!

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Bwaaaah!

Das ist zu herrlich. Wenn ich die Bücher noch irgendwie in meiner Nähe hätte, wäre ich fast versucht sie nochmals zu lesen und sie viannisch umzudenken. *ugly*

Sehr toll bisher. Meine Gedanken waren genauso. *kicher*

Anonym hat gesagt…

Vianne, ich möchte dich heiraten und 25 kleine Buchkritiker mit dir zeugen. Du sprichst mir aus der Seele. *haltlos kicher*

Anonym hat gesagt…

"die schon einen Bart hatte, als Barti noch eine junge, frische Spülwasserpfütze war."

Barti! :D