Freitag, 20. Februar 2009

Die Hebamme XLIV – Heimkehr

Er ist gekommen, der wohlverdiente Abschied (zumindest vorläufig) von Marthe, Chris, Lukas und den ganzen anderen Gestalten. Wir haben mit ihnen gelitten, gelacht (naja), ged'oht und viele von uns haben nun mehr Beulen auf der Stirn und Zahnspuren im Tisch als vorher. Vom Lesen gezeichnet. Ein schöner, verbindender Gedanke.



Edelfreimann Chris hatte einen Boten ins Dorf geschickt, der seine baldige Ankunft verkünden sollte. Seitdem sitzen die Dorfberufsjugendlichen quasi rund um die Uhr in den Bäumen ums Dorf und halten nach ihm Ausschau.

Seit Christians Bote vor ein paar Tagen eingetroffen war und über Hartwigs bevorstehende Hinrichtung und die anderen Neuigkeiten informiert hatte, lebten die Christiansdorfer in heller Aufregung.

Man freut sich erst mal grundsätzlich über das Zeitalter von Frieden, Gerechtigkeit und Wohlstand, das nun hereinbrechen wird. Ist ja auch was Schönes. Die Mitteilung aber, dass sowohl Chris als auch Marthe jetzt Was Besseres™ sind sorgt für unendlichen Gesprächsstoff.

Hat es das je schon gegeben, dass ein einfaches Kräuterweib eine Edelfrau wurde?

Und überhaupt, würde sich Marthe jetzt verändern, nachdem sie nun die Seiten gewechselt hat? Besonders Griseldis bereut es plötzlich bitterlich, nicht netter zu Marthe gewesen zu sein.

Ja, unsere heilige Marthe wird sie gewisslich aus Rache an die Dorflinde nageln lassen. Kennt man ja, Edle sind notorisch fies.


Nun isses also soweit, Chris und Marthe ziehen im Triumphzug ins Dorf ein.

Allen voran ritt Christian in einem Umhang aus gutem Wollstoff auf seinem edlen Grauschimmel, an seiner Seite Marthe in einem so kostbaren Kleid, dass es den meisten die Sprache verschlug [...]. Dicht hinter ihnen ritt Lukas in prachtvoller Rüstung.

Damit das einfache Volk mal gleich merkt, was Sache ist, ne? Als Gefolge haben sie noch Barti, Emma und Jonas (die wollten Hartwigs Hinrichtung nicht verpassen und waren deswegen in Meißen), ein paar Maurer, ein paar Reisige und hintendran die Salzfuhrbrüder Hand und Franz Friedrich. Die hatte man zufällig auf dem Weg getroffen und gleich mitgenommen.

Mit weichen Knien und gesenkten Lidern traten Griseldis und Hiltrud auf Christian und Marthe zu und reichten ihnen einen Willkommenstrunk, während Hildebrand auf die Knie sank und die anderen es ihm nachtaten.

Marthe fühlt sich deswegen schrecklich unwohl und wir erfahren, dass sie das Kleid, ein Geschenk Hedwigs, eigentlich gar nicht anziehen wollte, aber Chris hat drauf bestanden. Damit der Pöbel gleich weiß, dass sie nicht mehr herumkommandiert werden kann jetzt. Weil Edelfrau und überhaupt. Jawohl. Da muss man jetzt ein bisschen drauf herumreiten, wie doll das jetzt ist. Dass Marthe, die eh schon für Höheres bestimmt war, nun endlich Höheres ist. Hussa!

Zeitsprung zurück zum Landding und den Geschehnissen danach. Hedwig läd Chris und Marthe erst mal auf die Burg ein, Marthe kann es noch gar nicht fassen und würde am liebsten selbst als Chris' Ehefrau nur weiter in ihrer Kate Kräuter mörsern und allen Lebewesen Gutes tun (aber ob sich das schicke?) und wird von Chris beruhigt. Sie könne ruhig weiter Leute heilen wenn sie das wolle, er werde ihr da nicht im Wege stehen.

Nett von ihm. [/trocken]

Dann wird gefeiert, nur Lukas sitzt alleine betend inne Kirche, weil er ja am nächsten Tag von Otto persönlich zum Ritter geschlagen wird.

Schade, dass er nicht zurückschlagen wird.
Na, man kann nicht alles haben.

Am nächsten Tag wird Lukas zum Ritter und Chris nimmt ihn gleich mal in sein Gefolge auf. Gute Froinde kann niemand trennen. [/kaiser]
Josefa freut sich auch für Chris und Marthe, präkognitiert noch ein wenig („irgendwann werdet ihr mich im Dorf brauchen“), auf dem Markt trifft unser Traumpärchen dann die Salzkärrner, die Chris gleich als ständige Verkehrsverbindung Christiansdorf – Meißen engagiert („dann kann Marthe euch auch immer den Rücken einrenken“), am Tag darauf wird Hartwig dann, höchst würdelos durch sein Gegreine, gehängt. Gehenkt sozusagen.

Nachdem alle Handlungsfäden Meißens nun so verknüpft wurden, kehren wir zurück ins Dorf, wo grade alle vor Chris und Marthe knien. Hildebrand versucht sich anzuwanzen, kommt damit bei Chris aber nicht an. Der jagt zuerst die verbrecherischen Reisigen nackt in den Wald, dann beruft er die Dorfversammlung ein. Es wird ein neuer Dorfältester gewählt, weil Hildebrand eine feige Socke und ein Charakterkümmerling ist. HA!

Als neuer Ältester wird Jonas der Schmied gewählt und die Dorfheit ist darüber mindestens ebenso euphorisch wie Chris beim ersten Mal mit Marthe. Jubäl, Hurra.

Im Dorf bricht zufriedene Geschäftigkeit aus. Chris und Marthe schlendern durchs Dorf und unterhalten sich ein wenig. Chris möchte nach Köln und würde gerne von Marthe begleitet werden. In Köln möchte er gerne die unglaublich wertvollen Edelsteine, die Dietrich als Hochzeitsgeschenk locker machte, in sein Schwert einarbeiten lassen.

„Wann willst du aufbrechen? Noch vor dem Winter oder erst im Frühjahr?“
„In ein paar Tagen, sobald hier alles Wichtige geregelt ist.“
„Nun, wenn das so ist, begleite ich dich gern.“
Etwas an ihrem Tonfall ließ Christian stutzen. Aufmerksam erforschte er ihr Gesicht. Und als sein Blick unwillkürlich auf ihren noch flauchen Bauch fiel, wusste sie, dass er verstanden hatte, warum sie ihn im Frühjahr nicht begleiten konnte.
Überglücklich nahm er sie in seine Arme und flüsterte ihr etwas ins Ohr.

Was das war, werden wir leider nie erfahren, denn das Buch endet hier.

Was für ein traumhaftes Ende. (Fast) alle Bösen sind tot oder zumindest schmerzhaft bestraft, alle, die böse zur zu Höherem bestimmten Marthe waren müssen jetzt vor ihr katzbuckeln, Marthe, für Höheres bestimmt, ist nun endlich auch offiziell was Höheres, Chris ebenfalls, Nachwuchs ist auch unterwegs, kurz: alle sind reich und glücklich and all is well that ends well.

Schön, gelle?






7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

:anbet:

Brauchst du jetzt Urlaub, oder gehts nahtlos weiter?

Anonym hat gesagt…

Der zweite Band ist noch nicht da, ohne den geht erst mal nix.

Dann habe ich mir heute den ersten Ryder-Hook-Teil bestellt, weil ich meine Bände nicht mehr fand. Ryder Hook der Nova-Mann. „Sie machten ihn zum Supermann und hetzten ihn gnadenlos durch die Galaxis“
:zahn:

Dann möchte ich am Wochenende das neue Lese-Blog zumindest soweit aufbauen und füllen, dass der Umzug dahin soweit abgeschlossen ist. Eventuell auch schon ein eigenes Design, wobei ich das in den drei Jahren hier im Blog ja auch nur höchst provisorisch hinbekommen habe. :ugly:

Das sind so die groben Pläne. Eine kleine Pause wird es wohl geben, allzu lang möchte ich sie aber nicht werden lassen. :-)

Anonym hat gesagt…

Eiwei, Chris und sein Zaubersperma haben geschafft was kein Mann vor ihm geschafft hat. Respekt. :ugly-thumbs-up:

Naja, jetzt, da das Buch aus is, kann ich den Alkohol wieder wegsperren. *g*

Anonym hat gesagt…

Ich hab vorhin schon mal in weiser Voraussicht organisiert, dass mir jemand Hebamme Nr. 2 aus dem Buchclub mitbringt - die einzige Ausgabe, deren Cover man angucken kann, ohne schreiend wegzurennen.

Anonym hat gesagt…

„[...] sein Zaubersperma [...]“

...
......

.........

Glitzert es? :ugly:

Anonym hat gesagt…

Zaubersperma *kicher*

Das war ja aber sowas von klar - wie alt ist das Mädel jetzt?

Teh Healing Sehks war wohl nicht nur Healing sondern auch fertile :ugly:

Ich danke Vianne für die sehr amüsanten Stunden beim Lesen ihrer Rezession und ihren unbeschreiblichen Humor der auch über harte Zeiten hinweggeholfen hat!

schildmehdchen hat gesagt…

Nachdem ich endlich zum Nachlesen gekommen bin: Huld und Jubel für deine Ausdauer und die großartigen Kommentare. Note to self: Nie wieder so lange aussetzen und dann alles auf einmal nachlesen, das gibt Muskelkater vom Lachen.