Freitag, 13. November 2009

Das gläserne Tor – VII

Anschar wird, vom Pöbel gleichzeitig bewundert („Boah, einer der Zehn!“) und verachtet („Igitt, ein Sklave!“), durch die Straßen geführt.

Selten hatte er es erlebt, dass man jemandem erklären musste, was es mit den Zehn und ihrem Zeichen, das sie auf dem Arm trugen, auf sich hatte. Er war stolz, zu der legendären Kriegerkaste zu gehören. Dass er zugleich ein Sklave war, hatte er bislang hingenommen. Jetzt verabscheute er es.


Dass Madyur ihn in einem Anfall von Bruderzwist verwettet hat, gefällt ihm nun auch nicht grade übermäßig, und so ist seine Laune nicht die beste, als er vor seinen neuen König geführt wird.

Gleichgültig, was der König von Hersched mit ihm vorhatte, er würde es hassen, hier zu sein.


Hömma, Bub! So kann das ja nichts werden! Positives Denken! Positive Energie! *küblfuchtel*

Mallayur gibt sich leutselig, will aber gleich festlegen, wer hier [tiefestimme] Der Mann™[/tiefestimme] ist und verlangt von Anschar eine tiefe Verbeugung. Na, gut, dass er keinen Kniefall wollte, damit hat unser viriler Held ja so seine Probleme. Grade nochmal gut gegangen. Puh!

Danach, Mallayur hat noch klargemacht, dass er Gehorsam verlangt, wird Anschar in seine neue Unterkunft gebracht. In die Sklavenquartiere. Gut, das ist schon ein kleiner Abstieg von den den eigenen Quartieren mit Badewanne und allem Pipapo beim guten Bruder Madyur zu einer ranzigen Matte im Gemeinschaftsschlafraum der Sklaven beim bösen Bruder Mallayur.

Auf seiner Matte sitzend versucht Anschar, mit der veränderten Situation umzugehen und blättert ein wenig in dem Buch, das Graziola ihm gegeben hat. Dabei fällt ihm ein Bild in die Hände, das zwischen den Seiten steckte. Es zeigt das fremde Feuerköpfchen und seine Familie.

Vorsichtig berührte er die glatte Oberfläche. WIe mochte das Abbild dieser Menschen auf das Papier gekommen sein? Warum fehlte jegliche Farbe? Und warum zeigte es nur ihre Gestalten und nicht das, was sie fühlten? Sie sahen aus, als frören sie innerhlich. Und doch glaubte er die Zuneigung zu erahnen, die diese Menschen miteinander verband.


Viel Zeit hat unser Held nicht, sich in Gedanken zu verlieren, denn schon kommt der herschedische Sklavenaufseher und peitscht ihn schon mal Probe.

Der Typ heißt Egnasch und ist, wie quasi alle Herscheden, ein Arsch. Arscheden. Engarsch ... hmm ... nein, das ist zu vulgär. Neinnein. Nicht mein Niveau. Nein. Mmh-mmh!

Egnasch hat Ansgar im Buch blättern gesehen und will dann auch mal seine Überlegenheit demonstrieren, indem er das Buch verbrennt. BOAH!
Gewalt gegen Bücher! Jetzt hört's aber mal auf hier!

Zufällig kommt Mallayur vorbei. Der stoppt die Bücherverbrennung erst mal, schickt dann aber den Engarsch weg. Ohoh. Ich wittere sinistre Motive.

Tatsächlich. Mallayur will Anschar komplett unter seine Fuchtel bringen, indem er ihn dazu bringen will, einen Wüstensklaven umzubringen. Seinen Fächerträger. Denn einen Befehl des Königs muss man befolgen, ne, und so will er gleich mal gucken, wie gehorsam seine Neuerwerbung denn so ist.

Arsch.

Anschar fängt an zu argumentieren. Sklaven wären doch so teuer, die bringe man nicht einfach um und die Sauerei und wer macht das denn wieder weg und überhaupt und sowieso.

Awwwwwww. Verachtung für Wüstenwastl hin oder her, er ist doch einfach nur ein großer Schmusiwusi mit einem Herzen aus Gold. Ich habe es doch schon immer gewusst.

Letztendlich schwört Ansgar, dass er nie Hand gegen Mallayur erheben wird und der gibt sich damit zufrieden.

Nur nicht die Hand, eh? Aber, hm, das Schwert darf er erheben? *lautdenk*

Um seinen Machismo doch noch ein wenig auszuleben verbrennt Mallayur (Arsch!) im Hinausgehen dann doch noch beiläufig das Buch, damit Anschar nicht denkt, er könne hier, ne, oder sei, oder überhaupt. Wo kämen wir denn da hin?

Grazia hingegen logiert noch immer in Anschars luxuriösen Ex-Gemächern und ist so ein bisschen unglücklich.

Sie benetzte ihre Hände und wusch sich die tränenverklebten Augen.


Nachdem sie ihr eigener Wasserhahn ist, stellt das ja glücklicherweise kein Problem dar.

Danach überlegt sie sich eine Beschäftigungstherapie, lässt sich Papier und Stifte bringen und beginnt damit, das Schalalalala-Mosaik von der Wand abzumalen. Sie ist schon recht weit gekommen, als ihr ein alter Sklave im Türsturz auffällt. Henon, der Vertraute von Anschar. Henon, obwohl sein Sklave, hatte eher so eine väterliche Beziehung zu Anschar und ist durch dessen Fortgang schwer getroffen.

Glori kümmert sich um ihn und bringt ihn erst mal dazu, sich hinzulegen, nachdem er ganz blass und zitterig ist. Kaum ist Henon eingeschlafen, kommt Fidya, eine der Nebenfreuen des Madyur, leichtbekleidet hereingeschwebt.

Der Stoff ihres schmal geschnittenen Kleides war so dünn, dass sich alles darunter deutlich abzeichnete. Und das war der nackte Körper.

Empööööörend!

Fidya soll Graziola zum Bankett holen. Die lässt sich erst mal die Sonnenflecken abpudern (irgendwann ist auch die langmütigste Grazia es leid, ständig erklären zu müssen, dass sie nicht krank und die Flecken ganz normal und harmlos seien, nehme ich mal an), zieht sich dann ihre Schuhe an und los geht's, während Henon noch immer friedlich in ihrem Bett vor sich hinschnarcht.

4 Kommentare:

amanda james hat gesagt…

oh, du bist zurück :freu:

sech mal, wird unsere holde graziella jetzt verwarndt? der beschützer is ja nu nich mehr und im letzten buch(dessen titel ich schon wieder verdrängt hab) wurde unsere jungfräulich maid ja auch von einer leicht bekleideten dame abgeholt-auf befehl des da herrschenden herrschers...und da spielten sich orgien ab!

Silph hat gesagt…

Aber der Herrscher ist doch jetzt der Gute.

Ich hätts lustiger gefunden,wenn sich herausgestellt hätte, daß der böse Herrscher eigentich der Gute ist. Aber wer Bücher verbrennt...

Halefa hat gesagt…

Ich verwechsel immer guten und bösen Herrscher. Warum sind die Namen auch so ähnlich!

Die Jo hat gesagt…

Engarsch. Ahihi ^^