Dienstag, 25. Mai 2010

Mammutjäger – XXVI

Zwei Kapitel vor Schluss kommt Karl nun endlich auf den Trichter, dass er Aspirine die Wunderbare gerne zurück hätte. Ganz spontan, weil sie so rosige Wängelein hat, nachdem das böse Mammut sie fast niedergetrampelt hätte. Da fällt ihm dann ein, dass er, ach ja, dann vielleicht doch wieder.

Meine Güte. Wäre sie vor 25 Kapiteln eben ein paarmal ums Zelt gejoggt und hätte sich mit den vor Anstrengung glühenden Bäckchen vor ihn gestellt, man hätte sich einiges ersparen können.

Aber hinterher ist man ja immer klüger, ne?

Um dem romantischen Anlass der neuerwachenden Liebe gerecht zu werden wird erst einmal ein paar Absätze lang beschrieben, wie Talut das Mammut mit energischen Axtschlägen fachgerecht in kleine Stücke haut.

... ich glaube, bei Katzens gibt es heute Abend Käsebrot.

Es wird noch erwähnt, dass erneut die anwesende Menschheit voll des Lobes über Aspis Pferde ist. Denn die können was wegschleppen, das glaubste nicht!

Ansonsten ist alles noch beim alten: Randy ist aufgeregt und fühlt sich durch Jodelkarls Anwesenheit immer noch vage bedroht, obwohl sich langsam Respekt zwischen den Männern entwickelt, außerdem verunsichert unseren Bildschnitzer Wischundwegs Interesse an seiner Aspi. Die wiederum freut sich nicht wirklich auf die Hochzeit, welch Überraschung.

Nur im tiefsten Dunkel der Nacht gab Ayla sich selbst gegenüber zu, daß sie [...] froh wäre, wenn sie nicht an Ranecs Herdfeuer leben müßte.


Denn sie begehrt immer noch Kalle. Aber wie das so ist, wenn man nachts alleine im Fell liegt, sich nach Karl verzehrt und nicht an Randys Herdfeuer will, man kommt auf komische Ideen.

Ihr kam ein Gedanke, und sie runzelte die Stirn. Vielleicht fühlte er sich zu ihr hingezogen, so wie sie sich zu ihm hingezogen fühlte, und vielleicht wollte er das nicht. Ob das wohl die ganze Zeit über das Problem gewesen war?

Sie spürte, daß sie wieder errötete, diesmal freilich aus Ärger.


Ja. JA. Genau das war die ganze Zeit das Problem. Ganz sicher. *winsel*

Aspi beschließt, dass das alles einen Sinn ergibt und sie deswegen von jetzt an Karl aus dem Weg gehen und ihn ignorieren wird, jawoll.

Ayla spürte, wie ihr heiße Tränen in die Augen stiegen. Wie komme ich dazu, ihn zu lieben, wo er mich nicht liebt?


*unartikulierte Laute* Ernsthaft? Wir sind anderthalb Kapitel vor Ende und Aspi entschließt sich jetzt noch dazu, erst mal beleidigt zu schmollen?

OoooOOOOooooOOOOOoooOooOOOoooooohhh Mann!

Gedacht, getan. Gleich mal vor Jodelkarls Augen an Randy rangeschmissen, damit der olle Ex das auch ja mitbekommt.

„Vielleicht sollte ich doch deine Felle mit dir teilen“, sagte sie.

Ranec strahlte über das ganze Gesicht[.]


Ja, andere Teile von ihm bestimmt auch. Hüstel. Karl ist etwas unerfreut und verlässt das Zelt. Kann man ihm jetzt auch nicht wirklich verübeln.

Das Trüppchen Mammutjäger zieht weiter, zurück zum Sommerlager. Doch noch immer dräuen dunkle Wolken um Aspis hohe, reine Stirn und böse Vorahnungen huschen schattengleich durch ihr Unterbewußtsein.

Weswegen auch gleich ein Vulkan ausbricht. Kann ja nicht angehen, dass Aspi umsonst Ahnungen hat.

Plötzlich ließ Ayla den Becher fallen, schlug die Arme um sich, als gälte es, sich zu beschützen, und starrte voller Entsetzen auf den Himmel im Osten. „Talut! Schau!“

Eine dunkelgraue Säule stieg in der Ferne in die Höhe, und eine immer mehr aufquellende dunkle Wolke füllte den Himmel. „Was ist das?“


Man ist sich bald einig: es ist ein Zeichen. Eindeutig.

Karl kann dann auch noch geologische Details beitragen, da für ihn diese Berge kein Mysterium darstellen. Man beruhigt sich just wieder, als Wolf plötzlich im Lager auftaucht. Aspi ist sofort klar: Timmy ist in den alten Brunnen auf der Nordweide gefallen! ... oder es ist was mit Rydag.

Sofort machen sich Aspi und Karl auf den Pferden schnellstens auf den Weg zurück zum Sommerlager. Warum Karl? Nun, Aspi wollte erst Randy als Geleitschutz mitnehmen, aber Randy hat Angst vor Pferden.

Aspi ist erschüttert, kann das aber verständlicherweise jetzt nicht mit ihrem Zukünftigen ausdiskutieren.

Hoppeldipoppelgaloppel geht es zurück zum Sommerlager. Auf dem Weg dorthin reiten sie noch auf halber Strecke den Boten nieder, der ausgeschickt wurde, sie zu holen. Huppla.

Im Lager angekommen ist die Lage ernst. Rydag liegt im Sterben und sein größter Wunsch ist es, als Mensch beerdigt zu werden.

Aspi: „Natürlich, wo ist das Problem?“
Nezzie: „Das Mammut-Lager (sowas wie der Vatikan, also Ansprechpartner in allen spirituellen Belangen UND Wischundwegs Lager) hat aber gesagt, er sei ein Tier und dürfe deswegen nicht als Mensch beerdigt werden.“
Aspi: „Waaaaaaas?“
Rydag: *stirbt*
Aspi: „Dann beerdigen wir ihn eben nach Clan-Riten, da kann das Mammut-Lager nicht reinreden! So!“

So machen sie es dann auch und so starb dann auch jede Hoffnung Wischundwegs auf eine Verbindung mit Aspi, denn die ist nun rechtschaffen sauer auf ihn.

Die Beerdigungsfeierlichkeiten sind würdevoll und feierlich und alle sind gerührt. Die Situation zwischen Randy, Karl und Aspi aber bleibt dieselbe: Randy hängt permanent an Aspis Rockzipfel, die ist distanziert und abweisend und Karl weiß auch nicht, wie er ihr seine unsterbliche Liebe schnell mal eben überzeugend nahebringen könnte.

Er ist eben eher ein Mann der Lenden als des Wortes.

11 Kommentare:

Silph hat gesagt…

Äh... woran genau ist der jetzt nochmal gestorben? Irgendwie hab ich das alles schon vergessen vor lauter... Spannung.

Vinni hat gesagt…

Herzschwäche. Aspi-Theresa hat ihm doch schon die ganze Zeit Herztropfen gegeben und schon immer gewußt, daß er es nicht lange macht. wegen den gemischten Geistern... äh... Genen *handwedel*

FrauKatz hat gesagt…

Vinni hat es schon sehr schön gesagt: Herzschwäche und wahrscheinlich zusätzlich noch irgendwas mit den Genen. Genau weiß Aspi es auch nicht.

Rabenfeder hat gesagt…

>>Ihr kam ein Gedanke, und sie runzelte die Stirn. Vielleicht fühlte er sich zu ihr hingezogen, so wie sie sich zu ihm hingezogen fühlte, und vielleicht wollte er das nicht. Ob das wohl die ganze Zeit über das Problem gewesen war?<<

Jaaauuuuuul!
Wie hohl kann man denn sein? Mal ehrlich, das ist doch mit fehlender Menschenkenntnis nicht mehr zu erklären! Das ist einfach nur ...
Ne, das sage ich jetzt nicht. *kopfschüttel*
Ganz abgesehen davon, dass ich den Gedankengang nicht nachvollziehen kann. Warum sollte er sich zu ihr hingezogen fühlen, sie aber nicht lieben? HÄH?
Klingt nach einem massiven Fall von PMS.

Ich will Testosteron. Der Östrogenlevel bringt mich noch um.

Anonym hat gesagt…

...O.o
Nee, oder? Noch mehr Missverständnisse, ein Todesfall und ein "Zeichen" so kurz vor Ende? Hätte man das nicht ein bisschen besser über das Buch verteilen können?

Natira hat gesagt…

"Wir sind anderthalb Kapitel vor Ende und Aspi entschließt sich jetzt noch dazu, erst mal beleidigt zu schmollen?"

Ich habe etwas Angst! Gibt das etwa einen Cliffhanger zum Buchende?!? Falls ja, wie sollen wir DAS ertragen *wimmert*

FrauKatz hat gesagt…

Ich will ja jetzt nicht spoilern, aber ... wir sollten eventuell in Betracht ziehen, dass sich 650 kleinbedruckte Seiten Drama und Mißverständnis innerhalb weniger Sätze wonniglich auflösen.

Wenn wir uns geistig darauf vorbereiten, dann fühlen wir uns vielleicht nicht ganz so veräppelt. :-p

Freylabella hat gesagt…

Hm, eine Frage, wie hat es die Autorin geschafft, das Buch zu verkaufen? Das würde ich wirklich gerne wissen, wenn sie mir diesen Trik verrät, werde ich reich.

SusiB hat gesagt…

Ich hätte es aber schon irgendwie lustiger gefunden, wenn aus dem Karl/Aspi/Wischundweg-Dreier was geworden wäre!

DieJo hat gesagt…

Die Männer kommen im ganzen Buch nicht besonders gut weg, habe ich das Gefühl... Ranec lässt sich aber auch alles von Aspi gefallen, ohne mal auf die Idee zu kommen, dass da was nicht stimmt.

PS: Kekse sind angekommen und auch gleich verschwunden. (Lecker!)

A. Nym hat gesagt…

Die Kekse sind da!!!! Und ich kann mich nicht entscheiden, welches besser geschmeckt hat. Auf jeden Fall werde ich am Wochenende den stümperhaften Versuch starten, die Zimtschnecken zu imitieren.