Dienstag, 19. Oktober 2010

Die Nebel von Avalon X

Soderla. Wir erinnern uns vage, dass Vivi in den heiligen Spiegelsee blickte und es dann auf einmal gar fürchterbar eilig hatte.

Was die Herrin vom See sacht, das wird gemacht, und so geht es gleich im nächsten Kapitel hoppeldipoppelgaloppel durch das kriegsgeschüttelte Land auf nach Caerleon. Als sie und ihre Begleiter dort ankommen, weht das Drachenbanner über den Zinnen von Uthers Bleibe und Vivi schließt messerscharf, dass der Herr des Hauses sich justamente in ebenjenem befindet.

Sie preßte die Lippen zusammen. König Uther mochte die Druiden der Heiligen Insel nicht und mißtraute ihnen. Doch sie hatte diesen Mann, den sie ablehnte, auf den Thron gesetzt[.] Jetzt musste sie mit ihm zusammenarbeiten, so gut es eben ging.


Ja, nun. Selbst eingebrockt, ne? Löffel?

Viv wird über den Hof geführt und erkennt im Gewimmel Vorbereitungen für eine Belagerung. Huh? Interessant. Statt ihrer Schwester Iggy begrüßt sie ein einarmiger Kämmerer. Als Viv fragt, wann sie denn ihre Schwester sehen könne, wiegelt er ab. Die Königin wird sie schon zur rechten Zeit empfangen, ne, und ob sie nicht erst mal in ihrer Kammer ...

Nein, will sie nicht! Sie sei schließlich die Herrin von Avalon und es nicht gewöhnt, wie ein Dienstbote behandelt zu werden! Hömma, hier!

James Einarm erschrickt und erklärt, dass die Königin sich gerade in einer persönlichen Krise befände, weil ihr einziger Sohn vom Pferd gefallen sei und niemand wisse, ob er überleben werde.

Ganz klar, die weise, heilkundige Viv muss sofort zu Iggy und Arti gebracht werden, der momentan noch Gydingsbums heißt. Dort packt sie ihre ganzen Künste aus:

Vivi: „Aha, eine Verletzung am Kopf.“ *drück* *quetsch*
Gwydings: *stöhn*
Vivi: Guck mal, Kind, wie ich eine Kerze vor Deinem Gesicht hin- und herbewege.“
Gwydings: *guckt*

Vivi: „So, er wird leben. Alles bestens. Matsche Weißbrot in Hühnerbrühe und in drei Tagen hüppt er wieder herum.“

Iggy: „Wuppheidiii!“

Sie unterhalten sich darüber, wie das wohl passieren konnte. Iggy weiß auch nicht, was Gwydings geritten hat, als er den Hengst seines Vaters reiten wollte. Und überhaupt, so fügt sie hinzu, sei das ja doppelt schlimm, weil Gwydings ihr einziger Sohn sei, sie hätte es ja versucht, aber sie werde wohl für ihren Ehebruch bestraft und bekäme deswegen keine Kinder mehr.

Quark Strafe! Bestimmung! Natürlich muss Artus, née Gwydings, der Einzige sein. Geschwister, die noootfalls auch das Zepter an sich nehmen könnten, würden da nur stören. Außerdem ist es nur halb so dramatisch, wenn eine Zweitbesetzung existiert.

Viv schickt Iggy erst mal zum Essen, während sie selbst in ihre Kammer geht. Dort trifft sie auf Gähne, die ihr erzählt, dass Gwydings den Hengst ja gut geritten habe und alles gut gegangen wäre, hätte nicht irgendjemand eine rossige Stute losgebunden ...

Und wo wir schon mal dabei sind, erzählt sie auch gleich, dass das ja nicht das erste Mal gewesen sei, dass Gwydings in Lebensgefahr geraten sei, da war ja noch die Sache mit dem Fieber und dem Gift in der Grütze, ne ...

... und bis jetzt hatte keiner genug Grips in der Birne, da irgendeinen roten Faden zu entdecken?

Aber jetzt ist Viv hier! Tätärätäääh! Sie wittert gar Fischigliches und beschließt, dass Gähne jetzt erst mal visionieren solle. Die ist zuerst etwas zögerlich, aber nachdem es ja nun Schicksal ist, dass sie die Nachfolge der nur Söhne habenden Viv antritt, hat sie nun nicht wirklich eine Wahl.

Sie visioniert auch brav und was sieht sie nach den obligaten religiösen Visionen? Morgi und ihre vier Söhne!

Da guck.

Viv ist interessiert und besorgt zugleich. Denn wenn Gwydings so ein bisschen sterben würde, dann würde Lord Senkblei von Baßtölpel Großkönig. Und mit wem ist Senkblei verheiratet? Mit Morgi, richtig. Senkblei ist zwar ehrenhaft, aber auch ehrgeizig und Morgi war ja schon immer ein opportunistisches Weib.

Viv geht zu Uther, vermutlich um die Dinge in die ihr genehme Richtung zu lenken. Uther ist erleichtert, dass Gwydings leben wird, erkennt aber das Muster der sich wie auf einer Perlenkette aneinanderreihenden Unglücksfälle ebenfalls nicht. Ist ja auch ein Mann, ne, und deswegen per se ein bisschen beschränkt.

Außerdem bedrückt es ihn ebenfalls, dass Iggy keine Kinder mehr bekommt. Weil's halt in den Sternen steht, denkt sich Viv, aber das kann man dem aufrichtigen Christenmenschen da vor ihr ja nicht sagen, von sowas bekommt der ja Hämorrhoiden.

Viv verfolgt nun zwei Ziele: Gwydings vom Hof zu bekommen, der muss schließlich in Sicherheit gebracht werden, damit ihre Pläne nicht scheitern, und Gähne zu sich auf die Insel zu holen.

Viv: „Ihr müsst euren Sohn mal ein bisschen beschützen, der soll schließlich nach euch den Thron besteigen.“
Uther: „Nah. Der ist zu früh geboren, den halten alle für Gollos Sohn. Ich muss unbedingt nachproduzieren. Gwydings bekommt dann Cornwall und so.“
Viv: „Wutt? Aber er sieht euch ähnlich!“
Uther: „Die Leute werden trotzdem reden. Ich brauche einen eindeutigen Sohn, so.“
Viv: „Dann gebt ihn mir, auf der Insel ist er in Sicherheit.“
Uther: „Wott? Nee, die Kirche würde keinen Druidenkönig hinnehmen.“
Viv: „Gerade habt ihr noch gesagt, er würde eh nicht König.“
Uther: „Vielleicht ja doch. Was weiß ich denn.“
Viv: „Dann schickt ihn wenigstens zu einem treuen Vasallen.“
Uther: „Hm. Okee.“
Viv: „Und Gähne muss mit und bei uns ausgebildet werden.“
Uther: „Neenee. Die heiratet oder geht ins Kloster.“
Viv: „Isnichdeinernst!!?“
Uther: „Wasn sonst?“
Viv: „Die wird sich eher umbringen, als dass sie ins Kloster geht oder heiratet!“
Uther: „Huch! Na dann kannste se haben.“
Viv: „Wunderbar. Ich lasse Gwydings dann mittels Merlins Mantel heimlich fortschaffen. Gähne nehme ich gleich so mit, brauchst sie nicht einpacken.“
Uther: „Deal.“

Und so soll es sein.

9 Kommentare:

Neyasha hat gesagt…

Hurra, es geht weiter! *hüpf*

Also ich hab dieses Kapitel neulich gelesen (hab aus Neugierde doch nochmal in die "Nebel" reingelesen), aber da wars nur nervig, nicht so lustig wie in deiner Zusammenfassung. *gnihihi*
Ohne Vivi wären die ja total aufgeschmissen - ich frag mich immer, wie Uther sonst eigentlich als König herumherrscht. Muss wohl Ratgeber haben, die es mit dem Denken eher haben als er. *gg*

mohrchen hat gesagt…

--> Und wo wir schon mal dabei sind, erzählt sie auch gleich, dass das ja nicht das erste Mal gewesen sei, dass Gwydings in Lebensgefahr geraten sei, da war ja noch die Sache mit dem Fieber und dem Gift in der Grütze, ne ...

... und bis jetzt hatte keiner genug Grips in der Birne, da irgendeinen roten Faden zu entdecken? <--
*gacker*lach*schmeißweg*

Wie hab ich das vermisst! Schön, dass es endlich weiter geht!

Siliel hat gesagt…

Die sind alle auch leicht *hust* unselbstständig, oder? Also ohne Vivi und selbst dann noch...

Ich sag es ja, ich hätte das Buch in die Ecke geschmissen, ich hätte es in die Ecke geschmissen...

Silph hat gesagt…

Na, da war Morgause aber fleißig. Schon alle vier Söhne gekriegt, ging ja schnell.

Und natürlich versteht Uther das Problem erst gar nicht. Der ist ein Mann und Christ. Was will man da noch erwarten? ;)

Vinni hat gesagt…

Irgendwie Kloster ist es ja auch, was Vivi mit ihrer roten Luftmatratze für Gähne vorhat ;)

Aber gut, daß Vivi einen solchen Durchblick hat, sonst wär das Buch ja schon nach X Kapiteln aus... :ugly:

Neyasha hat gesagt…

Naja, eigentlich ist es eh klar: Männer haben grundsätzlich keinen Durchblick und Christen haben auch grundsätzlich keinen Durchblick.
Und nun, da Igraine plötzlich gebeichtet hat und konvertiert ist, ist sie natürlich nicht mehr in der Lage, irgendwas zu kapieren.

Hm ... obwohl ... eigentlich hat sie vorher auch nichts kapiert. *g*

schildmehdchen hat gesagt…

Es geht weiter! *hüpffreu* Und dann gleich so großartig. Wir haben noch keine Lenden, aber immerhin Visionen. :D

... und einen Haufen tumber Hofschranzen, die ohne unsere aufmerksame und kluge Heldin dem Untergang geweiht wären. Wie wär's zur Abwechslung mal mit Nebencharakteren, deren IQ über dem eines Huhns liegt? *kopfschüttel* Wobei - dann hätten wir ja nichts zu verkatzen. Auch wieder 'n Argument.

Sophie hat gesagt…

*gnihi* So im postpubertären Rückblick fällt ohnehin auf, dass bei Frau ZB Männer grundlegend höchstens das Hirn einer Kakerlake besitzen, außer es ist die männliche Identifikationsfigur, die darf ein bißchen mehr können, was sie aber nie davon abhält ständig von den Frauen gerettet zu werden.

Ich amüsiere mich köstlich! Weitermachen!

Morg Ause hat gesagt…

Was hab ich denn da entdeckt? Eine Frau Katz verwurstet auf gar wundervolle Weise eines meiner Lieblingsbücher? "Die Nebel von Avalon"?!
Genial ... einfach nur genial!
Weiter so!!!