Freitag, 18. Februar 2011

Die Nebel von Avalon XXVI

Ich muss erst mal eine Umfrage machen. Nachdem mir mitgeteilt wurde, dass Gwenhwyfar eigentlich nur Jennifer heißt, bin ich in Versuchung. Aber wenn auch die Gwünny bei jeden anderen Namen bestimmt genauso riechen würde wie jetzt auch, so könnte es doch verwirren, selbst bei meiner doch sehr lockerflockigen Verwendung von Namen.

Deswegen frage ich einfach mal. Demokratie FTW!




So. Und jetzt machen wir weiter.

Gwünny ist heil auf Caerleon angekommen und innerhalb weniger Sekunden zur weisunggebenden Königin mutiert. Jeder, der das für eher unwahrscheinlich hält, stehe jetzt bitte auf, öffne das Fenster und schreie „Bullshit!“, wahlweise auch „Blödsinn!“ hinaus. Dann Fenster wieder zu, schließlich ist es kalt draußen. Man muss manchmal einfach seinen Standpunkt klarmachen, ne, aber man muss sich ja nicht unbedingt dabei erkälten.

Nachdem die drohende Hochzeit weder ein Geheimnis noch eine kurzfristige Veranstaltung ist, treffen peu a peu immer mehr Gäste ein und bevölkern den Burgberg.
Gwünny drückt ihr Erstaunen darüber aus, Iggy grübelt lieber über Frauendinge. Kinderkriegen, siewissenschon. Dass Frauen immer gesagt wird, es käme ja hauptsächlich auf die Söhne an, dass ihr aber bei Artus' Krönung klar wurde, dass sie an Gähne mit ihrer Seele gebunden sei.

Na, super, fällt ihr ja früh ein, der guten Iggy. Verschwinden die letzten Uther-Schwaden so langsam aus dem Kopf und machen Platz für Klarsicht?

Gwünny: „Ohh, so viele Menschen! Ich wußte gar nicht, dass es in Britannien so viele Menschen gibt! Sooo viele Menschen!“

Iggy: „Äh, das sind ja nun auch nicht alle, ne? Da gibt es schon noch mehr, aber irgendwer muss ja die Tiere füttern. Und Ihr werdet ihre Königin sein.“

[Igraine] dachte plötzlich: Artus hat mit seiner Königin eine ungute Wahl getroffen. Gwenhwyfar ist zwar schön, liebenswürdig und gebildet [Anm. d. Katz: Seit wann denn bitte gebildet??]. Aber eine Königin muß auch in der Lage sein, den ersten Platz am Hofe einzunehmen.


Iggy sinniert dann noch länger über die müsthische Bedeutung der Königin für das Land, zieht Vergleiche zu Avalon und tüdelüt. Kurz, der König ist das Schwert des Landes, die Königin aber sein Herz. Und ein Herz, das sich hinter dicken Mauern verkriecht, ist kein glückliches. Sowasinderart.

Unterbrochen wird sie schließlich durch Hausmeister Cais Kammerdienerinnen, die Gwünny und Iggy ankleiden sollen. Gwünny wirkt in ihrem Kleid wie ein Engele und wieder wird läängelang der seltsame und seltene Stoff beschrieben, aus dem es gefertigt wurde.
Was mich irritiert, denn nachdem Lot bei Gähnes Niederkunft mal erwähnte, dass das Leben eines Neugeborenen am seidenen Faden hinge, ging ich davon aus, dass Seide bekannt wäre. Was also soll auf einmal das Bohey?

Lendenlot kommt, vorbei natürlich, verschlingt Gwünny mit seinen Blicken und verkündet, dass er und seine Reiter zur Erbauung der Gäste ein paar Pferdetricks vorführen werden.

Wieder bemerkte Igraine den hoffnungslosen, entrückten Blick, den er auf Gwenhwyfar richtete und das strahlende Lächeln, mit dem sie zu ihm aufsah. [...] Mit verzweifelter Deutlichkeit spürte Igraine, daß dies zu keinem guten Ende, sondern nur zu Leid führen konnte.


Na, hömma, die halten doch nicht Händchen, also ist doch alles gaaaanz harmlos!
Und überhaupt, herumspüren scheint ja einerseits sehr weiblich zu sein, aber könnte irgendwer bitte auch mal irgendwas sagen oder tun? Vom Herumspüren hat sich noch kein Problem gelöst, also kommt mal in die Puschen hier!

Ein paar weitere Ritter kommen und gehen und bleiben oder auch nicht. Gwünny fragt Lendenlot, ob er nicht zu seinem König gehen wolle, und dessen Augen singen ganze Arien darüber, dass er nichts mehr ersehne, als an ihrer Seite zu weilen. Doch, ach, irgendwie ist er dann doch ein bisschen loyal zu seinem König und deswegen hin- und hergerissen. Arme Lende.

Gwünny schickt ihn also zu ihrem Zukünftigen, um ihm die Enscheidung zu erleichtern.

Lancelot lächelte, und dieses Lächeln schien tief in ihrem Innern eine Saite zum Klingen zu bringen. Sie spürte, wie ihr Mund sich ebenfalls bewegte. Wie konnte es geschehen, daß sie sich so sehr als Teil von ihm empfand?


... du, samma, kann des sei, dass die verliebt sind inneinand?
Naaaa, echt jetzt? Ich habe die letzten Kapitel nicht aufgepasst, da war ich in der Küche für einen Mitternachtssnack. Wer war jetzt der Mörder?

Gut, die uuuunglaubliche Intensität den lendenlottschen Gwünnyliebe muss ja irgendwie dargestellt werden, aber so, wie das passiert, frage ich mich mittlerweile echt, ob alle drumherum taub, blind und obendrein noch blöd sind. Denn dass das Dummhäschen Gwünny eine gute Schauspielerin ist, das glaubt ja wohl keiner und der hingebungsvoll starrende Lendenlot müsste doch eigentlich auch schon ein paar Leuten aufgefallen sein. Aber nööö, aber nääää, nur Iggy merkt was. Durch Herumgespüre.

Hngh.

Aber gut. Durch dieses Angestarre wird Gwünny auf einnmal klar, dass sie Lendenlot liebt. Huch! Wie bitter diese Pille ist, so am Vorabend, na, eher der Vorstunde ihrer Hochzeit mit einem Anderen.

Iggy hat nun genug gesehen, entschuldigt sich mit einer Ausrede („... ich muss mir noch die Haare waschen.“) und eilt über den Hof. Spüren ist ja gut und schön, aber jetzt will sie mit dem Merlin mal darüber sprechen.

Iggy: „Papa!“

Merlin: „Kind! Was gibt es?“

Iggy: „Ja, äh, samma ... könnte Artus aus dieser Hochzeitssache noch irgendwie aussteigen, ohne seine Ehre und Pferde zu verlieren?“

Merlin: „Oi! Nein. Ich schätze nicht. Nicht mal, wenn sie Aussatz hätte oder von einem anderen Mann schwanger wäre. Oder schwanger MIT Aussatz. Da führt kein Weg hinaus, Artus muss sie heiraten.“

Iggy: „Mistverdammtedrecksscheiße!“

Merlin:

Iggy: „Na ist doch wahr!“

Merlin: „Darf ich fragen, was los ist?“

Iggy: „Gwünny liebt Lendenlot, und der liebt sie auch noch zurück. Das kann alles nicht gut ausgehen.“ [prophetisch]

Merlin: „Oioioioi. Uiuiui. Pfhuuu. Sind das vielleicht nur jugendliche Flausen bei den beiden?“

Iggy: „Würde ich eigentlich auch vermuten, aber nicht in diesem Fall. Das ist so eine „alles geht deswegen den Bach runter“-Liebe.“

Merlin: „Ich bin zu weise und avalonisch um zu behaupten, dass Du Dich irrst, aber ich schätze, wir können da nichts machen. Artus kann sich keine neuen Feinde leisten, und König Leo wäre ein gar furchtbarer solcher.“

Iggy: „Aber wir müssen doch irgendwas tun können?“

Merlin: „Wir tun einfach unser bestes.“

Iggy: „Na super.“

Bestimmt hätten sie sich noch weiter unterhalten, doch da kommt Kevin vorbei und muss vorgestellt werden, dann läuten auch schon die Glocken zur Hochzeit. Man geht zur Kirche, kniet ein wenig herum und Iggy entdeckt gar Gähne zwischen den Gästen. Iggy kann nicht anders als sie anzustarren, schließlich hat sie erst vor einem Tag die Erkenntnis ereilt, dass ihre Seelen verbunden und dings.

Doch sie ist nicht die Einzige.

Der Diakon verlas gerade die Geschichte der Hochzeit von Kanaan, als [Igraine] kurz die Augen hob und zu Artus hinüberblickte. Auch er wandte den Blick nicht von Morgaine.


Ja, doch, alles eine sehr verquaste Situation, hier.

9 Kommentare:

muemel hat gesagt…

"Gwünny ist heil auf Caerleon angekommen und innerhalb weniger Sekunden zur weisunggebenden Königin mutiert. Jeder, der das für eher unwahrscheinlich hält, stehe jetzt bitte auf, öffne das Fenster und schreie „Bullshit!“, wahlweise auch „Blödsinn!“ hinaus. "

Ich glaubte vorhin, von fern irgendwas in der Art zu hören. Hat mich sehr gewundert, aber klärt sich ja zum Glück alles auf.

Neyasha hat gesagt…

Hm, doof, ich sitz grad in der Bibliothek, da kann ich nicht die Fenster aufreißen und "Bullshit" schreien.

Eine herrliche Verkatzung mal wieder! Das Buch ist zwar laaaang und gaaaahhh, aber offenbar lässt es sich sehr gut verkatzen. *lol*

Jjaks hat gesagt…

"Ja, doch, alles eine sehr verquaste Situation, hier."

Aber mitnichten, das ist Draaaahaaaamaaaa!

Friede, Freude, Eierkuchen hätte die Geschichte nicht über diesen fetten Wälzer getragen.

Ach hab ich's geliebt, damals...

Vinni hat gesagt…

Gebüldet... nun, vielleicht kann das Gwünny ja die Bibel auswendig aufsagen oder wenigstens den Erlkönig...?

Tokvi hat gesagt…

Artus, es ist aber nicht die feine Art im Angesicht der Eheschließung mit Gwünni, die eigene Schwester anzustarren.

Silph hat gesagt…

Gwünny liebt Lance und Artus Morgaine - ist doch alles prima. Ich meine, wo ist das Problem? Könnte doch jeder glücklich werden... Ach nein, Morgaine liebt ja auch Lance, das ist natürlich doof...

mohrchen hat gesagt…

Zur Umfrage: Ich will lieber Salsa mit dir tanzen, werte Katz. Wann kriegt man schon mal so ein Angebot?
;-)

>Jeder, der das für eher unwahrscheinlich hält, stehe jetzt bitte auf, öffne das Fenster und schreie „Bullshit!“, wahlweise auch „Blödsinn!“ hinaus.
Da würden meine Nachbarn aber ganz schön komisch gucken. *g*


>Wer war jetzt der Mörder?
Professor Plum in der Bibliothek mit dem Kerzenständer.

>Ja, doch, alles eine sehr verquaste Situation, hier.
Warum? Solange die das mit dem Infanten ordentlich hinbekommen, ist doch alles in Butter! *zahn*

A. Nym hat gesagt…

> >Wer war jetzt der Mörder?
> Professor Plum in der Bibliothek mit dem Kerzenständer.

Waaas? Nicht Reverend Green im Salon mit der Rohrzange?

Anonym hat gesagt…

@muemel: Ich wars!

Und musste grad nochmal retourlesen, damit ich beim nächsten Kapitel mitkomm. Hab gleich nochmal geschrien. Hast mich wieder gehört? ;-)