Dienstag, 16. November 2010

Die Nebel von Avalon XIV

Eine unbestimmte Zeitspanne später dürfen wir Zeuge einer weiteren kultischen, müstischen und allumfassend weisen Handlung werden. Gähne und die schweigegelübtige Raven schreiten mit Wallehaar und ungegürteten Gewändern durch die mondbeschienene Landschaft bis zum müstischen, urkräftlichen Steinkreis. Dort wartet schon Vivi, das Gesicht mit Glühwürmchenextrakt bestrichen, damit es wie die Verkörperlichung der Göttin wirkt. Ja, auch schon damals kam man ohne Special Effects-Abteilung nicht weiter.

Im Steinkreis gibt es die heiligen, müstischen Drogen und bis die so richtig wirken hat Gähne viel Zeit, sich tiefsinnige Gedanken zu machen.

Die Gesichter der Götter, an die das Volk glaubte, waren Zeichen, die die Menschen brauchten, um sich dem jeweiligen Stand ihrer Entwicklung entsprechend den Großen Wahrheiten vorstellen zu können. Eines Tages würden alle Frauen und Männer die Innere Wahrheit erkennen; zur Zeit noch nicht.


Ja, aber hauptsache Gähne und Vivi erkennen sämtliche inneren, äußeren und schrägvonlinksen Wahrheiten, vom Anbeginn der Zeit bis heute und darüber hinaus. Denn Gähne beginnt zu visionieren, vom kleinen Volk, damals, dann kamen die Stämme, dann kam Atlantis, dann ging Atlantis schwimmen (was völlig den heutigen Erkenntnissen widerspricht; weiß doch jeder, dass Atlantis einfach heim in die Pegasusgalaxis geflogen ist, also wirklich!) und und und.

Sie sah neue Welten sich erheben und versinken ... Schweigen, und jenseits der Nacht kreisten und drehten sich die großen Sterne ...


Wie gewohnt also: alles furchtbar wichtig, müstisch, atlantisch, mächtig, weise, allumfassend. *handwedel* Man beginnt sich wirklich zu fragen, warum diese nahezu allmächtigen Wesen, die über Leben, Zeit, Raum, den Fisch, die 42 und den ganzen Rest herrschen, noch immer ihren irdischen Beschränkungen unterworfen sind. Wie „zu alt zum Kinderkriegen“ aber immer noch alt genug, sich jeden Liebhaber zu nehmen, der ihnen gerade zupass kommt.
Haben so erleuchtete Lichtgestalten echt nix besseres zu tun, als permanent die Reproduktion zu bequackeln?

Egal. Raven, die selbst dann noch schwieg, als brennendes Öl sie verbrannte, fängt auf einmal an zu jammern und zu visionieren. Von einem gehörnten Jäger und Hirschen und Blut und Sohn der Göttin. Müstische Wortfetzen zum müstischen Setting.

Dann schreit die Eule dreimal, die weiß schließlich auch, was sich gehört, und die Vorstandssitzung wird beendet.

Ein paar Tage später, Gähne ist noch erschöpft von den Drogen der ganzen Müstik, ruft Vivi nach ihr.

Vivi: „Na, und, wie?“

Gähne: „Müde.“

Vivi: „Ja, kenne ich. Nimm das nächste Mal vielleicht nicht die ganzen Drogen, die sie Dir geben. Man muss seine Grenzen kennen. Gerade soviel, dass Du high wirst, pardon, dass Du die Gesichte bekommst.“

Gähne: „Mh.“

Vivi: „Und, hast Du verstanden, was Raven so gesichtet hat?“

Gähne: „Nicht so richtig. Es gibt Hirschbraten?“

Vivi: „Ähnein. Früher, als alles noch müstischer war im Vergleich zu heute, man mag es kaum glauben, wurde ein Mann für ein Jahr zum Obermotz eines Stammes gewählt. Der durfte quasi alles, inklusive sich durch die Jungfrauenschaft des Stammes wonnen. Am Ende des Jahres musste er dann aber mit den Hirschen rennen, und wenn die ihm draufkamen, dann war er hinüber. Das war so der gerechte Ausgleich dafür, dass das Korn wuchs und die Leute Hirschbraten hatten.“

Gähne: „ ... aha.“

Vivi: „Heute wächst das Korn auch so, ne, die Zeiten ändern sich halt. Aber bei besonderen Gelegenheiten bekommt noch immer einer den Mantel umgehängt, die Hörner aufgesetzt und muss mit den Hirschen laufen. Und sich mit der jungfräulichen Jägerin verwonnen, das nennt man dann die große Ehe.“

Gähne: „ ... aha?“

Vivi: „Dieses Mal bist Du das. Ich habe ja erwähnt, dass Du Deine Jungfräulichkeit aufheben sollst, man wisse ja nie, wozu Du sie noch gebrauchen kannst.“

Gähne:

„Mein Körper und meine Seele gehören der Göttin. Ihr Wille geschehe“, flüsterte Morgaine. „Und Euer Wille ist ihr Wille, Mutter.“


Ich interpretiere das mal als ein „ja, geht klar.“.

Freitag, 12. November 2010

Die Nebel von Avalon XIII

Nachdem die Technik nun wieder so will, wie ich mir das vorstelle, geht es zügig weiter im Entenwatschelgang.

Wir waren nun also Zeuge, als Galalotti sich als Bommelbirne entpuppte und Gähne das kleine, hässliche Herz brach. Und alles nur wegen Gwenni, einer Dumpfnudel mit blondem Wallehaar.
Gut, dass das alles schon ein paar hundert Jährchen her ist; heutzutage würde das als „zu clichéhaft“ abgelehnt werden.

Wir machen dann einen Sprung von einem Jahr und dort, also, eher dann, treffen wir den Merlin wieder. Schon wieder ein Mann, ich dachte, wir lesen hier das feministische Manifest schlechthin? Na gut. Vielleicht sagt er wenigstens was Deppertes.

Der Merlin kommt also nach Avalon, standesgemäß spätnachts und im peitschenden Regen eines Wintersturms. Vivi ist erstaunt, denn normalerweise verbringen Rentner solches Wetter doch lieber unter dichten Dächern. Doch der Merlin nahm, wie der Jungdruidenbote mitteilt, nicht einmal die geräuschlose Barke sondern kam „auf geheimen Wegen“. Wir merken: es ist wichtig. Und dringend. Und geheimnisvoll, woll.

Vivi bereitet Speisen vor und schon bald kommt der trockengelegte Merlin ums Eck. Erst wird ein wenig gegessen, dann kokett über das Alter parliert. Ach, Viviane, ihr nennt mich Vater, meint ihr denn, ich sei alt, aber nein, aber ihr wart halt der Geliebte meiner Mutter, ne, und habt zwei meiner Schwestern gezeugt(sic), haltet ihr mich denn für zu alt um auch eure Tochter sein zu können, haha, aber nein, liebste Vivi, ihr seid doch alterslos, wie ein schwarzer Blazer, der geht auch immer, und überhaupt.

„Selbst jetzt könntest du dir noch so viele Liebhaber nehmen, wie du möchtest.“

Na, Hauptsache. Das ist ja nun mal das wichtigste Ziel im Leben einer Frau, sich noch jederzeit 'ne Arschvoll Liebhaber anlachen zu können, pardon my french.

Gut, aber Taliesin ist ja nun sicher nicht hier, um die hypotetischen Liebhaber der Viviane einer Volkszählung zu unterziehen. Der muss ja noch was Wichtiges wollen. Zumindest hoffe ich das.

Zuerst aber träumt Vivi noch ein bisschen herum, dass sie mit ein paar Jährchen weniger doch gut selbst Uther hätte heiraten und den neuen König gebären können, hachja. Der Merlin sieht das nicht ganz so.

„Ich glaube nicht, daß Galahad ... er lässt sich jetzt, hörte ich, Lancelot nennen ... aus dem Stoff ist, aus dem Könige gemacht werden. Er ist ein Träumer, ein schwankendes Rohr im Wind. [...] Er läßt sich beherrschen, Viviane, und herrscht nicht.“


Vivi hört das, ganz klar, nicht gerne. Schließlich ist es Naturgesetz, dass alles, was sie fabriziert, viiiieeeel besser ist als der Krams der Stümper, die sonst noch so durch Britannien latschen.
Wenn Uther Lottis Vater gewesen wäre, wenn Lotti nicht nur als Bastard am Hof erzogen worden wäre, dann wäre er doch gaaaanz bestimmt ein ganz formidabler König geworden.

Merlin:

Gut.

Wer reitet so spät durch Nacht und Regen?
Es ist der Merlin, auf geheimen Wegen.
Er hat die Neuigkeit, so wichtig, dabei,
doch ist er erst da, ist's einerlei.

„Mein Merlin, was willst du noch länger zaudern?“
„Ach Vivi, lass uns doch erst mal gemütlich plaudern.
Der Weg hierher war ein gar anstrengend Marsch,
das Feuer wärmt mir so schön die Hände.“

Gut. Nach stundenlangem (*übertreib*) Bohey rückt Taliedings dann endlich mit dem Grund für seine Reise heraus: Uther liegt im Sterben. Huh. Ja, okay, da kann man dann schon mal raus in den Regen für.

Offensichtlich befand sich Uther vollumfänglich in der Midlife-Crisis und hat seine Männer noch in die Schlacht geführt, obwohl er doch lieber seinem Alter gemäß am Feuer ein Süppchen schlürfen, pardon, hinter den Linien wichtige strategische Kernfunktionen hätte ausführen sollen. Er wurde also verwundet und theoretisch hätte ihm der Merlin helfen können, aber das wollten die christlichen Ärzte und die christliche Iggy nicht. Und außerdem stand's schon in Uthers Augen, dass es das jetzt war. Bestimmung, ne?

Vivi: „Und, wie macht sich Iggy so?“

Merlin: „Sehr christlich. Trägt immer schwarz, weil sie alle sonstigen Kinder verloren hat und ist der Meinung, das sei ihre Schuld. Haben ihr diese Christen jedenfalls eingeredet. Will nach Uthers Tod ins Kloster. Ich habe ihr ja Avalon angeboten, aber sie meint, das schicke sich nicht für sie als christliche Königin.“

Vivi: „Ich bin EMPÖRT! In Großbuchstaben!“

Merlin: „Ja, hömma, Du hast sie doch in dieses Leben gesteckt! Also mach ihr mal keine Vorwürfe, Miss Selbstgerecht.“

Vivi: „Hmpf!“

Merlin: „Du bist schon so ein bisschen machtfixiert, ne?“

Vivi: „Nur zum Wohle Britanniens!“ *keif*

Merlin: „Na, isses denn nicht wahr?“

Vivi: „Hmpf. Und was ist mit Uthers Sohn? Isser fertig?“

Merlin: „Muss ja.“ *schulterzuck* „Ist ein gebildeter junger Mann geworden. Unter Römern aufgewachsen.“

Vivi: „Und was ist mit Avalon? Darauf muss er ja auch schwören, schließlich soll er auch über Stämme und Pikten herrschen.“

Merlin: „Ja, passt schon. Aber er muss sich der alten Prüfung unterziehen, auf der Dracheninsel. Um seine Würdigkeit zu beweisen.“

Vivi: „Muss das sein?“

Merlin: „Jawoll. Ist viel dramatischer.“

Vivi: „Ja, aber wenn er, uhm, versagt?“

Merlin: „Dann isses eben so. Außerdem sind Morgis Söhne auch ganz gut geraten.“

Vivi: „Watt? Datt Kroppzeug!? Hast Du einen am Sträußchen?“

„Nein, Uthers Sohn muß es sein. Er darf nicht versagen!“
„Der Göttin Wille geschehe!“ sagte der Merlin streng. „Hüte dich davor, deinen Willen für ihren zu halten!“
[...]
„Ich warne dich vor deinem Stolz, Viviane ... du glaubst zu wissen, was für jeden Mann und für jede Frau das beste ist.“


Poah! Da darf endlich mal jemand Tacheles mit Miss Vivi „alles muß nach meiner Nase gehen“ reden! Ich bin beeindruckt.

... er stirbt bald, oder?

Dann geht's noch kurz darum, dass Arti dann bei der Prüfung noch einer jungfräulichen Jägerin begegnen muss (nein, wer mag DAS nur sein?) und dann sind die beiden älteren Herrschaften auch redlich müde. Das Schicksal eines jeden zu bestimmen ist halt harte Arbeit, jaja.

Der Merlin geht derweil schon mal ins Bett während Vivi noch ein wenig darüber kontempliert, wie sie dereinst auch dem gehörnten Jäger begegnete und dass sie Iggy doch irgendwie beneidet, weil die wenigstens mal Liebe erlebt hat, so richtige echte Liebe mit hachseufz und synchron schlagenden Herzen und rosa Zuckerwatte. Sie hatte immer nur Sehks und Ehrfurcht und son Gedöns. Seufz.

Doch dann besinnt sie sich. Denn Gähne liebt sie und sie liebt Gähne.

Aber nun würde wohl auch diese Liebe enden. Der Wille der Göttin würde geschehen.

Donnerstag, 11. November 2010

Hallo Welt?

Test. Test.

Edit: WAAAAH! Ich kann wieder posten! Es geht wieder!

Ich stand ja schon soooo kurz *zeig* davor, auf Brieftauben umzusteigen. Sachmahimmelherrgottdietechnik! Aber jetzt ist ja alles wieder gut. Sehr schön.