Montag, 31. Dezember 2012

Ist 2012 endlich weg? Oh, gut!

Wir schreiben den 31.12.2012. FrauKatz kommt aus ihrem (tieeefen) Loch gekrochen, klopft sich den Staub von den Klamotten, tritt 2012 nochmal schnell mit Schmackes in den dämlichen Hintern und spricht, ordentlich profan, aber zutreffend, ihren Gesamtkommentar zu diesem Jahr:

Ist dieses scheißdreckskackverdammtemistblödekotzverfuckte Drecksjahr endlich vorbei? Wurde auch Zeit! Boah, ey!

Ja, und was war denn so? Wenn eine Familienangehörige nicht rein-in-die-Psychatrie und raus-aus-der-Psychatrie gespielt hat, hat sie mit Nachdruck daran gearbeitet, MutterKatz einen Nervenzusammenbruch zu bescheren. Ich war eher mittelbar betroffen, ordentlich Unruhe hat es trotzdem gebracht. Von den Sorgen um MutterKatz ganz zu schweigen.

Andere enge Familienangehörige waren da rücksichtsvoller, die sind einfach von einer Sekunde auf die nächste unerwartet gestoben. Zack, weg. Einfach so. Ohne zu fragen.
„... und Dein Onkel ist ja genauso gestorben wie damals Dein Vater, nicht wahr? Ja, der war Deinem Vater ja auch am ähnlichsten.“ Danke, Tante X, sobald ich mit Heulen fertig bin, werde ich Dir auch sagen können, wie lieb ich Dich habe.

Dann ist auch Maddie-Bärchen gestorben. Maddie war meine erste Katze, ein Zugeständnis von MutterKatz an die Nörgeleien Der Leute™, die ihr beschieden, dass man das Kind doch nicht einfach den ganzen Tag alleine in der Wohnung herumhocken lassen könne. So gingen wir ins Tierheim und ließen uns aussuchen. Kaum war ich im ersten Gehege kam Maddie an, krabbelte mir auf den Schoß und schnurrte. „Das macht die doch sonst nie! Ich glaube, die Katze hat sich gerade ihren neuen Menschen ausgesucht.“ meinte die Tierheimleiterin zu MutterKatz and that was that.

Maddie wurde über 24 Jahre alt und bis fast zum letzten Tag futterte sie nicht nur ihren eigenen Napf sondern auch noch die Näpfe der anderen Katzen leer (wenn die nicht schnell genug waren), duldete keinen auf ihrem Kuschelfell vor der Heizung ließ sich Abends gerne stundenlang kraulen und bürsten. Aufgrund ihres Alters war es nun kein völlig unerwartetes Ereignis, aber es war trotzdem viel zu früh. Sie war so ein außergewöhnliches kleines Bärchen, einer der wenigen positiven Aspekte meiner Jugend und dass wir sie einschläfern lassen mussten hat mich zerrissen. Natürlich war es die richtige Entscheidung. Aber sie fehlt mir immer noch unglaublich.

Wir haben sie im Garten eines MutterKatz-Freundes begraben. Eine Freundin, die einen Steinmetzbetrieb besitzt, hat in einen kleinen, ganz normalen Stein Maddies Namen eingravieren lassen. Fällt aus der Entfernung gar nicht auf, da sieht der Stein einfach wie ein gewöhnlicher Stein aus. Das mag ich, das passt zu Maddie.

Ich weiß bis heute nicht genau, wie ich es geschafft habe, das Telefoninterview für den neuen Job am gleichen Tag wie die Beerdigung hinter mich zu bringen. Denn, ach ja, mein alter Job wurde mir gekündigt. Der Agentur ginge es ja bekanntermaßen nicht gut und man habe beschlossen, meine Abteilung aufzulösen. Teilweise soll ein Kollege die Sachen übernehmen, teilweise werde outgesourct.

Schick.

So tanzte ich den Formulartango mit dem Arbeitsamt, durchforstete alle sinnvollen Quellen nach passenden Arbeitsangeboten und richtete mich darauf ein, die nächsten Monate permanent Trillionen von Bewerbungen loszuschicken, auf die vermutlich zu 90% ohnehin keine Antwort kommen würde, denn warum sollte es mir anders gehen als ein paar lieben Leuten aus meinem Bekanntenkreis. Vor allem, weil ich aus diversen Gründen recht fest dazu entschlossen war, hier in der Gegend um Katzfurt zu bleiben. Das geht heutzutage ja gar nicht, da muss man permanent dazu bereit sein, als Fachnomade durch die Welt zu ziehen, hapüh.

Das einzig richtig gute Ereignis 2012 war dann auch, dass ich quasi sofort wieder Arbeit gefunden habe.
„Na, die wären ja auch schön blöd, sich jemanden wie Dich entgehen zu lassen.“ sagte meine Zweitmutter.
„Was, hat sich denn sonst keiner beworben?“ sagte MutterKatz.
Business as usual, wir sind wieder im Geschäft würde ich sagen.

Der Grund, warum ich in den letzten zwei Monaten „keine Zeit für nix!“ hatte, war also eher erfreulich. Ich arbeitete mich in den neuen Job ein und weil ich die Phase „Ich bin die Neue, habe keine Ahnung von nix, alles muss man mir erst erklären und ich mache erst mal mehr Arbeit, als dass ich welche erledige“ recht fürchterlich finde war ich beseelt von dem Wunsch, mich möglichst schnell reinzufinden. (Bin ich nicht ein Musterarbeitnehmer? Toll, ne? )

So langsam bin ich dann vermutlich auch eher hilfreich als hinderlich und wie es der Zufall so will, fällt das mit dem Jahreswechsel zusammen. Deswegen gebe ich 2012 jetzt einen Tritt und erwarte von 2013, dass es besser wird. Ich meine, besser als 2012, da muss sich das neue Jahr kaum anstrengen für. Hopp, 2013! Das schaffst Du!


Bei all denen, die mich trotz Schweigen und Abwesenheit durch 2012 auch weiterhin treu begleitet haben, möchte ich mich entschuldigen und bedanken. Ihr seid großartig, wirklich, und ihr hättet eine bessere Behandlung verdient gehabt.

Weitermachen werde ich auf jeden Fall, enthalte mich aber lieber vollmundigen Planungen über das was und wie. Tatsächlich habe ich ein paar nette Ideen zur Erweiterung des Hauses Katz, aber wie sagte mein Onkel (ja, der oben erwähnte) mal: „Ideen kannste gerne haben, aber was Du tatsächlich machst ist das, was letztendlich wirklich zählt.“

So ganz grob wollte ich im Laufe des Januar wieder einsteigen, je nachdem, wie es mit meiner neuen Arbeit so aussieht. Schauen wir mal, wie und ob das was wird.

Und ... danke. Aus tiefstem Herzen.

Freitag, 8. Juni 2012

Die Nebel von Avalon XLV

Wir sind, 's wird ja mal wieder Zeit, in Avalon. Dem richtigen Avalon, nicht dem immer wieder beschwörend angerufenen, und das echte Avalon hat so ein bisschen das Problem, mit den Vorstellungen mitzuhalten. Real-Avalon pöttert mittlerweile eher schlecht als recht vor sich hin, nicht zuletzt aufgrund eines eklatanten Mangels an kompetentem Personal.

Es ist Frühling und Kevin der Merlin besucht Niniane, die amtierende Herrin vom See.

„Was führt euch so früh im Jahr nach Avalon, Ehrwürdiger Merlin?“ fragte sie. „Kommt ihr aus Camelot?“

Kevin schüttelte den Kopf. „Ich verbrachte dort einen Teil des Winters“, erwiderte er, „und sprach oft mit Artus' Ratgebern. Aber bei den ersten Anzeichen des Frühlings zog ich mit einer Mission nach Süden zu den Bündnistruppen ... vermutlich sollte ich jetzt sagen: in das Reich der Sachsen. Und ich glaube, ihr wißt, wen ich dort sah, Niniane. War das Morgauses Werk oder eure Entscheidung?“

Wen hat er denn gesehen? Wer kam denn auch schon lange nicht mehr vor und müsste langsam mal wieder in die Geschichte integriert werden?
Richtig, Gwydion, der Hörnisohn. Der ist aus freien Stücken zu den Sachsen, da er der Meinung war, so ein bisschen Kampferfahrung könne bei der Ausbildung zum Druiden nicht schaden.

Nini: „Bei Artus konnte er das Kriegshandwerk schlecht lernen, daher ging er zu den Sachsen. Beschwören, dass Morgause keinen Anteil daran hatte, kann ich allerdings nicht.

Kevin: „Immerhin ist sie die einzige Mutter, die er je kannte. Und sie regiert ihr Reich ebenso gut wie ein Mann, auch mit neuem Gefährten.“

Nini: „Ach, neuer Gefährte? Wußte ich gar nicht. Ich bin nicht so gut im Gesichte-haben, wie es Viviane war. Ich kriege nicht so gut mit, was in der Welt passiert.“

Kevin: „Habt ihr überhaupt Gesichte?“

Nini: „Och, hm, hin und wieder, manchmal, zwischendrin. Wird aber immer schwieriger, Avalon entfernt sich immer weiter von der Welt. Wir haben mittlerweile sogar schon eine Zeitverschiebung zwischen Avalon und dem Draußen. Bald bekommen die Besucher Jetlag, falls überhaupt noch welche kommen.
Aber mich kümmert außer Gwydion in der Welt draußen ohnehin keiner mehr.“

Kevin: „Och, ihr solltet nicht so scheuklappig sein, da gibt es noch jemanden, der euch interessieren sollte.“

Nini: „Artus? Der hat uns abgeschworen, der hat von uns nichts mehr zu erwarten, nicht mal Aufmerksamkeit.“

Kevin: „Artus meine ich nicht. Nein, das Kleine Volk hat mir mitgeteilt, dass es wieder eine Königin und einen König gebe. In Wales.“

Nini: „Uff, Unsinn! Uriens, der olle Zausel? Du veräppelst mich!“

Kevin: „Du kriegst wirklich nichts mehr mit, eh? Morgaine! Morgaine meine ich! Die gibt es auch noch und nicht Uriens ist der König sondern sein Sohn. Der wurde hier ausgebildet und trägt die Schlangen.

Niniane saß reglos und schwieg. Schließlich sagte sie: „Ich hatte es vergessen. Er ist nicht der Erstgeborene, und deshalb glaubte ich, er würde nie herrschen ...“

Kevin: „Der Erstgeborene ist ein Depp, was die Christenpriester natürlich gut finden. Doch Accolon und Gähne halten das Banner der alten Sitten hoch.“

„Auch für das Alte Volk in den Hügeln ist sie die Königin, gleich, wer nach römischer Sitte auf dem Thron von Wales sitzt. Der König stirbt für sie Jahr für Jahr unter den Hirschen, aber die Königin lebt ewig. Es mag sein, daß Morgaine am Ende vollbringt, was Viviane nicht beenden konnte.“

Nini reagiert überraschend gereizt.

„Kevin, seit Vivianes Tod ist kein Tag vergangen, an dem man mich hier nicht daran erinnert hätte, daß ich nicht Viviane bin, daß ich nach Viviane nichts bin. Selbst Raven verfolgt mich mit ihren großen stummen Augen, die immer sagen: Du bist nicht Viviane, du kannst Vivianes Werk nicht weiterführen. Ich weiß wohl, ich wurde nur gewählt, weil ich die letzte aus dem Geschlecht des Taliesin bin. Es gab keine andere mehr außer mir. [...] Nein, ich bin nicht Viviane. Ich bin auch nicht Morgaine. Aber ich habe auf meinem Platz, nachdem ich nie strebte, der Göttin pflichtbewußt gedient. [...] Ich habe meine Gelübde nicht gebrochen ... zählt das etwa nicht?“

Kevin: „Mei, so eine wie Viviane wird auch nur alle paar Jahrhunderte mal geboren. Ist doch klar, dass sie große Fußspuren hinterlässt. Macht euch keine Vorwürfe, ihr habt euer Gelübde brav erfüllt.“

Nini: „Aber Gähne nicht!“

Kevin: „Ja, nu, die entstammt ja auch dem alten Königsgeschlecht, da können wir nicht über sie richten.“

Nini: „Das sagt ihr nur, weil ihr sie geliebt habt!“

Kevin: „DAS ist lange vorbei und ihre letzten Worte zu mir waren unverzeihlich. Trotzdem ist es nicht an uns, sie zu verurteilen. Sie erfüllt ihre Aufgabe dort, ihr eure hier.“

Nini: „Ja, pfht. Themenwechsel. Was macht Gwydion denn so bei den Sachsen?“

Kevin: „Er zeigt sich begabt in Kriegskunst und -list. Die Sachsen nennen ihn Mordred, „listiger Rat“.
Er machte auch viel Aufhebens um mich, nannte mich Onkel und alles ... das behagt mir nicht, das schien nicht aufrichtig.“

Nini: „Ach, sicher fühlt er sich nur einsam und war echt froh, euch zu sehen.“

Kevin: „Hmmmhmhm. Wie weit ist er eigentlich in die geheimen Lehren eingeweiht?“

Nini: „Er trägt die Schlangen.“

Kevin: „Duh! Das kann so dermaßen alles und nichts bedeuten, da könntest Du auch sagen, er würde ein Meerschweinchen tragen.“

„Zur Sommersonnenwende soll er zurückkehren“, sagte sie beherrscht, „um König von Avalon zu werden, denn Artus hat dieses Volk betrogen. [...]
Kevin warnte: „Er ist noch nicht bereit.“
„Zweifelt ihr an seinem Mut? Oder an seiner Treue ...?“
„Oh ... Mut“, entgegnete Kevin und machte eine wegwerfende Geste. „Mut und Schlauheit ... Aber ich traue seinem Herzen nicht und ich kann darin nichts lesen. Außerdem ist er nicht Artus.“

Nini: „Na, gut, dass er es nicht ist, nicht wahr? Wir brauchen Gläubige, die an Avalon glauben und uns die Treue halten.“

Kevin: „Hrmpf! Avalon ist nicht die wahre Welt, vergesst das bitte nicht! Wir haben keine Armee und keine wahre Macht. Artus ist sehr beliebt und Avalon treibt mit jedem Tag weiter auf seiner roten Luftmatratze ab.“

Nini: „Dann müssen wir Artus eben umso schneller stürzen!“

Kevin: „Ich frage mich, ob das überhaupt noch möglich ist oder ob wir uns alle etwas vormachen.“

„Wenn Avalon untergeht“, sagte Niniane, „verliert Britannien sein Herz und wird sterben. Denn die Göttin entzieht dem ganzen Land die Seele.“

„Glaubt Ihr das wirklich, Niniane?“ fragte Kevin seufzend. „Ich bin kreuz und quer durch dieses Land gereist ... bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit ... als Merlin von Britannien, als Falke des Gesichts und Bote des Großen Raben ... jetzt sehe ich in diesem Land ein anderes Herz ... es schlägt in Camelot.“

Nini: „Als Gähne euch einen Verräter hieß, habt ihr da so gesprochen?“

Kevin: „Nein, da ging es um etwas anderes. Aber Artus kann nicht gestürzt werden, ohne das Land ebenfalls zu stürzen, und zwar in das schlimmste Chaos seit Menschengedenken.“

Nini: „Na, es war auch nie geplant, dass Gwydion gegen Artus um den Thron kämpft. Aber Gwydion wird richtig und nach allen alten Regeln der Kunst zum Hirsch gemacht und hat dann die Unterstützung aller Altgläubigen. Dann wollen wir doch mal sehen.“

Kevin: „Artus' Ritter würden ihn allesamt nicht anerkennen und diesen Sommer wird es ohnehin wieder Krieg geben. In der Bretagne erhebt ein gewisser Lucius den Anspruch auf den Thron von ganz Britannien. Dachte wohl, jetzt, wenn Artus' Locken nicht mehr lorealähnlich glänzen, ist die Zeit günstig. Aber ich denke, man darf Artus nicht unterschätzen.“

Nini: „Ihr liebt Artus zu sehr für jemanden, der ihn vernichten sollte.“

Kevin: „Ach, lieben. Für mich ist er noch immer der Hirschkönig, der sein Land verteidigt.“

Nini: „Und wenn der junge Hirsch herangewachsen ist? Was dann?“

Kevin stützte den Kopf in die Hände. Er wirkte alt, krank und erschöpft. „Dieser Tag ist noch nicht gekommen, Niniane. Versucht nicht, Gwydion zu drängen, nur weil er Eurer Geliebter ist, denn das wird sein sicherer Untergang sein.“

Kevin erhob sich und verließ hinkend den Raum, ohne einen Blick zurückzuwerfen. Niniane blieb ärgerlich und mißmutig zurück.

Woher wußte dieser Widerling davon? Ich habe keine Keuschheitsgelübde abgelegt wie diese Nonnen! Wenn ich mit jemandem schlafen will, entscheide ich das ... Selbst wenn dieser Mann mein Schüler ist und noch ein Knabe war, als er nach Avalon kam.

Ja, die alte Geschichte. Zuerst schließt sie ihn ins Herz, dann lässt sie ihn ins Bett. Zuerst im Rahmen der Lagerfeuerriten, aber als die vorbei sind, haben die beiden einfach nicht aufgehört.


Wenige Tage nach Beltane kehrt Gwydion nach Avalon zurück. Der neue Hirsch, äh, König soll gewählt werdne und Gwy hat da so einen gewissen Verdacht, dass ihn das etwas angehen könnte.

Nini: „Na, mal nicht so hurtig. Es kann sein, dass es vielleicht keine passende Jungfrau für den Ritus gibt.“

Gwy: „Pipperlapupp! Es wird geschehen und ihr seid die Priesterin, das Gesicht hat es mir gezeigt.“

Nini: „Ich bin ja wohl, ähm, keine Jungfrau mehr. Ich sag's nur.“

Gwy: „Details! Die Mutter kann und darf alles sein, auch eine Nichtjungfrau an Jungfrauenstatt!“

Niniane, ohnehin schon nicht sonderlich gut für ihren Posten geeignet und zusätzlich komplett ihrem jungen Geliebten verfallen, erscheint diese Aussage durchaus vernünftig.

Sie senkte den Kopf und sagte: „So soll es sein! Du wirst mit mir in ihrem Namen die Große Ehe mit dem Land schließen.“

Gähne liegt in Wales und träumt. Von der großen Ehe und dem Hirschkönig; sie merkt sofort, dass mit der Jungfrau etwas nicht stimmt. Entsetzt wacht sie auf, glaubt aber, von sich und Lendenlot geträumt zu haben. Na, das wissen wir besser, ne?

Morgaine versuchte, sich wieder zu beruhigen und wieder einzuschlafen. Aber sie lag aufgewühlt wach, bis die ersten Strahlen der Frühsommersonne durch das Fenster fielen.

Dienstag, 22. Mai 2012

Die Nebel von Avalon XLIV

Gähne hat Heimweh. Nach Avalon.

Morgaine rechnete nach und erkannte wehmütig, daß ein halbes Leben in Avalon seine letzten Wirkungen verlor. Der Lauf der Gestirne lag ihr nicht mehr im Blut.

Denn morgen ist Sommersonnenwende, Zeit des Erwachens, der fließenden Säfte, Wiedergeburt, Fruchtbarkeit und damit der üblichen Orgien, falls man nicht gerade christlich veranlagt ist.

Wie erwartet hadert Gähne mit sich und dem Schicksal (alles ist grau und unfruchtbar) und auch Uriens kann es ihr nicht recht machen. Erwartet er doch von ihr, sich wie seine Frau und Königin zu verhalten. Wie kann er nur! Weiß er denn nicht, dass Gähne aufgrund übermäßiger spirituell-mühstischer Bedeutung einfach nicht mit dem selben Maß gemessen werden darf wie gewöhnliche Weiber? Tsk, tsk, tsk!

Tja, hätte sie damals etwas gesagt, ne, aber das ging ja nicht, OMG der Skandal. Nun hat sie den Salat, der aber nur ein Salat ist, weil alle anderen so schröcklich doof sind.
Ich meine:

„Du bist eine wunderbare Frau, meine Liebe“, sagte er und reichte ihr den Arm. Gemeinsam verließen sie das Gemach, und Morgaine dachte: Er glaubt, mir damit etwas Freundliches zu sagen.

So ein Depp, fürwahr. So ein gemeiner, fieser Mensch! Echt mal jetzt, was denkt der sich eigentlich? Sie sei eine wunderbare Frau? In den See, in den See, mit einem Konversationslexikon an den Füßen!

Mitten ins idyllische Abendessen platzt Accolon hinein. Der dürfte Gähne bestimmt sagen, dass sie eine wunderbare Frau sei, wollen wir wetten? Immerhin geht sie ihm schon mal entgegen, während der Rest der Familie am Tisch bleibt.

Accolon nahte mich großen Schritten, und sein roter Umhang umwogte ihn wie ein blutroter Strom. „Lady Morgaine“, begrüßte er sie mit einer tiefen Verbeugung, „oder sollte ich ... meine Herrin und Mutter sagen?“

„Bitte nicht“, erwiderte Morgaine gereizt.

Da nun endlich die Gelegenheit da ist, erklärt Gähne ihrem eigentlichen Prinzen erst einmal, dass die Ehe arrangiert wurde (achwas?) und zwar nicht unbedingt auf ihr Betreiben hin. Aci glaubt ihr und ist voll des Mitgefühls. Noch. Doch kaum sitzt er nach allgemeiner Begrüßung am Tisch, fängt Gähne an darüber zu sinnieren, dass er gewiss noch erbost sei und bestimmt dächte, sie sei nur aus Ehrgeiz und Machtwillen bei Uriens gelandet. König ist so unterm Strich natürlich besser als nicht-mal-ältester Königssohn.

Ein paar Seiten lang fühlt sich Gähne dementsprechend alt und häßlich. La-Dih-Dah, hatten wir auch schon lange nicht mehr. Der Rest der Tischgesellschaft unterhält sich derweil über interessantere Themen wie Gwünnys Schwangerschaften, die nichtexistenten.

„Gibt es Anzeichen, daß die Königin ihm einen Erben schenkt?“ erkundigte sich Maline.

„Keine“, antwortete Accolon, „obwohl mir eine ihrer Hofdamen vor dem Turnier erzählte, daß die Königin möglicherweise schwanger sei.“

Maline wandte sich an Morgaine und fragte: „Ihr kanntet Gwenhwyfar gut, nicht wahr, Schwiegermutter?“

„Gewiss“, antwortete Morgaine, „und was dieses Gerücht angeht, nun, Artus' Gemahlin hält sich jedesmal für schwanger, wenn ihre Blutungen auch nur einen Tag später einsetzen.“

Danach geht es sofort wieder um Avalon vs. Christentum. Entsetzlich. Gibt es keine interessanten Drachen mehr? Kuhseuchen? Schafswahnsinn? Hühnerschnupfen? Zweiköpfige Kälber? DAS WETTER? Wandernde Spielleute? Jemand vom Pferd gefallen? Unruhe an irgendwelchen Grenzen? Gibt es denn wirklich, wirklich, wirklich keine anderen Themen?

Uff.

Gerüchteweise büßt Artus übrigens noch immer für eine, hüstel, der Allgemeinheit unbekannte Sünde, hüstelende. An seiner Stelle würde ich mittlerweile sagen „Oh, genug jetzt mit diesem Schwachsinn!“ und ganz normal weitermachen, aber das würde Gwünny wohl nicht gefallen. Weichwurst. Selbst wenn er bis in alle Ewigkeiten büßt, Gwünny wird doch immer wieder einen anderen Grund finden, warum er an der Kinderlosigkeit des Paares Schuld ist. Wenn es nicht die Schwesterbeschälung ist hat er eben ein christliches Banner falsch gehalten oder beim Vaterunser genuschelt. Irgendwas wird sie schon finden.

Weitere Gerüchte:

„Und ich habe gehört, daß ihre Nichte Elaine eine Tochter geboren hat ... oder war das schon im letzten Jahr?“

Achwas? Eine Tochter hat Lähne bekommen? Das wäre ja dann die per Pakt der Gähne für Avalon versprochene Tochter, nicht wahr? Komisch, dass Lähne die gute Gähne nicht sofort pflichtbewußt informiert hat.

Die Tafel wird nach allerlei Themenwiederholungen aufgehoben und Aci kann in einem kurzen, unbeobachteten Moment nicht an sich halten:

„Ihr habt mir euer Wort gegeben!“
Morgaine wußte, daß sie erblaßte. Sie biß sich auf die Lippen und erwiderte hart: „Was geschehen ist, ist geschehen, Accolon.“
Morgaine nahm die Lampe auf und wandte sich zum Gehen. Beinahe drohend rief der Ritter hinter hir her: „Für uns beide ist die Geschichte noch nicht fertig, Herrin!“

Sososososo. Gut. Gehen wir dann mal alle ins Bett, denn morgen ist ein wichtiger Tag.

Der Tag der Sommersonnenwende bricht an und Gähne fällt spontan einige Entscheidungen. Schließlich ist dieser Tag ideal für so etwas geeignet, ist er doch voller tiefer Spiritualität und Gedöns.

Ihre Gedanken in Kürze: Ich bin ja wohl wer, Königin von Nordwales und Herzogin von Cornwall und außerdem aus Avalon! Ja-woll! Also wollen wir doch mal sehen, ob ich nicht doch jetzt noch irgendwas drehen kann! Scheiß auf die ganze Rücksichtnahme, Artus hat sie eh nicht verdient!

Sie wußte selbst noch nicht, was sie vorhatte, wußte aber, daß die Tage der stummen Gefügigkeit vorüber waren.

Die nächsten Seiten möchte ich dann wie folgt zusammenfassen:

Bla bla bla Excalibur, blabla bla Druiden, blabla, bla, Fladenbrot, blabla sülz Wasser, bla di-bla Pferd, Uriens, blabla blabla, wegreiten, blablablubb, heiße Quellen, blabla, wegreiten.

Und weil gerade ohnehin Sommersonnenwende ist und Gähne beschloss, dass jetzt Schluss mit brav und lustig sei und weil Aci eh gerade in der Gegend und ein Avalonanhänger ist, ja, deswegen ehren die beiden nun die Göttin auf die gute, alte Avalonweise. Natürlich nicht gleich am Feldrand, da könnten die ganzen anderen Leute drumherum etwas komisch gucken, ne, Christen, prüder Haufen, allesamt. Aber am Abend, in intimer Privatsphäre, da wird dann gemeinsam ein wenig der alten Religion gefrönt.

Der Ritter [Anm. d. Katz: Accolon] sah sie voll ehrfürchtiger Bewunderung an. Sie hatte diesen Gesichtsausdruck früher schon gesehen, wenn sie die Nebel von Avalon rief ... und das Bewußtsein der Macht überflutete Morgaine, als sei sie plötzlich wiedergeboren.
Ich lebe wieder. Nach all diesen Jahren bin ich wieder Priesterin ...

Gähne hat auch immerhin drei Zeilen lang Gewissensbisse, mit ihrem angeheirateten Sohn zu, äh, beten. Aber eh. Würde ohnehin nur die verkrampften Christen interessieren und was ficht sie das jetzt noch an, nachdem sie per Eigenbeschluss jetzt neu erleuchtet und ausgerichtet ist? Richtig, gar nicht. FÜR DIE GÖTTIN!

Den Rest des Kapitels erzählt die Zukunftsgähne dem interessieren Leser wieder in einem Meer von Kursiv.

Selbst in dieser Mittsommernacht, als wir unter den Sternen beisammen lagen, wußte ich, daß mich weniger die Liebe leitete, als die leidenschaftliche Macht zur magischen Handlung.
Accolons Hände, die Berührung seines Körpers, weihten mich erneut zur Priesterin, und es geschah nach dem Willen der Göttin.

Naturalmente, denn jeder Pups muss spirituell motiviert sein. Jeder Blick, jede Bewegung, jede Gasentwicklung muss immer in Verbindung zum Univerum und der Göttin betrachtet und rituell umgesetzt werden. Un-be-dingt!
Gähne geht dann auch in ihr Zimmer um das Kräutermesserchen zu holen und es sich hochsymbolisch wieder an den Gürtel zu hängen; als Zeichen, dass sie nun wieder voll im göttinnenlichen Rhythmus aller Universen schwingt.
Auch die Kraftlinien des Landes sucht sie von nun an regelmäßig auf und wird sich der Anwesenheit des kleinen Volkes erneut bewußt und versucht, Kontakt aufzunehmen. Wie das halt so ist: normale Leute gehen raus und füttern Enten, Gähne geht raus und füttert das alte Volk, was, anders als das Entenfüttern, ebenfalls universelle Bedeutung hat.

[S]ie waren da. Ich wußte, sie würden bei mir sein, wenn ich sie brauchte. Nicht umsonst hatte man mir diesen alten Namen gegeben: Morgaine, die Fee ... und jetzt erkannten sie mich an als ihre Priesterin und ihre Königin.

Deswegen funktioniert das mit Enten auch nicht, die haben weder Priesterinnen noch Königinnen. Die freuen sich einfach nur.

... aber, ernsthaft? Brot, Käse, Butter und schon ist man die Königin des kleinen Volkes? Die sind ganz schön leicht zu beeindrucken, huh?

Nach einer Weile mit regelmäßigem Gähne-Essen-auf-Latschen schenken die kleinen Leute Gähne dann winzige Pilze, mit denen man vortrefflich hallu... äh, das Gesicht rufen kann.

Ich wußte jetzt, was ich zu tun hatte: Ich würd emich in der Nacht der Wintersonnenwende in mein Gemach zurückziehen und dort das Gesicht wieder beschwören, dem ich mich verschlossen hatte. Auch wenn die Pforten zur Vision mir wieder offenstanden, konnte ich es wagen, die Göttin anzurufen, ihre Gegenwart beschwören und darum bitten, mir wieder den Segen zu erteilen, den ich verschmäht hatte. [...]
In tiefer Dankbarkeit kniete ich nieder und wußte, daß mein Beten erhört, mein Frevel gesühnt war.

Äh. Inwiefern unterscheidet sich der letzte Satz eigentlich von etwas, was Ultrachristengwünny so von sich geben würde? Gar nicht?
Pfht. Das Buch hätte ohne Weiteres auch „Schuld und Sühne“ heißen können, denn um etwas anderes geht es ja auf beiden, angeblich so unterschiedlichen Seiten ja kaum.

Dienstag, 1. Mai 2012

Die Nebel von Avalon XLIII

Gut, wo stehen wir? Die Katze bzw. der Sohn ist aus dem Sack, Gwünny hysterisiert wie gewohnt christlich korrekt herum und Artus beugt sich brav dem Blöken.
Kein Wunder, dass er eine Tafelrunde hatte, Ecken wären ihm wohl auch an Gemöbel zu hart und unhöflich erschienen.

Gähne, die nach dem Erkennen der Sinnlosigkeit ihrer Erklärungsbemühungen das mit Christentum geschlagene Ehepaar verließ, zieht es auf die Zinnen der Burg. So ein bisschen aufgewühlt ist sie schon, doch pflichtbewußt denkt sie erst einmal an Avalon.

O nein, Gwenhwyfar würde ihm keine Ruhe lassen, bis er sich in die Hände der Christenpriester gab. Und was war mit seinem Schwur, den er Avalon geleistet hatte?

Ja, was ist eigentlich mit dem Schwur? Permanent und alle fünf Minuten noch zusätzlich wird darüber lamentiert, aber dass einer der Avaloniten dann mal sagt „Lieber guter Hörni, Du hast Avalon den Schwur geleistet und deswegen das Schwert bekommen. Nun bist Du aber so verchristet, dass Du Excalibur nicht mehr verdienst. Gib mal wieder her.“, nee, das geht ja auch nicht. Herumrennen, mit den Händen wedeln und herumjammern! Kein Wunder, dass da nie was in die Gänge kommt! Free Sex ist halt doch nicht alles. Heieiei!

Natürlich visioniert Gähne im Anschluss an die Avalongedanken nochmal kurz, eine Frau von so tüüüüüfer Spiritualitöt wie sie steht eben permanent mit dem Pulsschlag des Universums in Kontakt. Um der passenden Stimmung Willen regnet es nieselig vor sich hin, als ES passiert: ein junger Ritter spricht Gähne auf gar flirtierende Weise an.

Nach kurzem Besinnen kann sie sich sogar an ihn erinnern: er ist der Sohn von König Uriens (Wer?) aus Nordwales und heißt Accolon. Oh, und soweit man der Beschreibung trauen kann, sieht er Lendenlot nicht unähnlich und bekennt sich gar zur alten Religion, zumindest hat er schicke Schlangen um die Handgelenke tätowiert.

Gähne und Aci plauschen ein wenig herum, Ritterspiele hier, Kämpfe und Siege dort, als Gähne feststellt, dass sie sein Lächeln mag. Wenig später läuten die Kirchenglocken die zur Messe locken. Die beiden Turtelchen stellen fest, dass sie nicht wirklich auch nur irgendeine Motivation zum Besuch des Kirchengedöns aufbringen können. Hach, so viel gemeinsam!

Das Gespräch wendet sich der Familie zu. König Uriens ist christlich und dennoch den Frauen sehr zugetan. Weswegen er jede Flamme auch heiraten muss, nach guter, alter, christlicher Sitte.

Raffiniert!

Nachdem man sich nach 10 Minuten Gespräch nun doch schon etwas besser kennt, flörtet Aci deutlicher.

„Mein Vater versprach, mir hier ebenfalls eine Gemahlin zu suchen“, sagte er lächelnd. „Ich wünschte, der König wäre nicht Euer Bruder, Herrin.“

Morgaine spürte, daß sie wie ein Mädchen errötete. „Oh, ich bin zu alt für Euch“, wehrte sie ab.

Ja huppala!

Der Regen wird stärker und verhuddelt jeglichen romantischen Effekt, den der Niesel noch gehabt haben mag. Daher geht Aci nun aufs Ganze und bittet um ein Date. Ein erstes, daher ganz züchtig an der Artustafel beim Ehrenmahl an diesem Abend. Gähne ist entzückt, sagt zu und hat darob eine gleißende Epiphanie.

Und plötzlich durchzuckte es sie: So hatte [auch] Artus sie angesehen.
Davor also fürchtete sich Gwenhwyfar! Sie weiß, was ich bisher nicht wußte: Ich muß nur die Hand ausstrecken, und Artus wird alles in den Wind schlagen, was sie sagt. Er liebt mich mehr als sie. Ich liebe Artus nur als meinen Bruder, aber das weiß sie nicht. Sie fürchtet, ich würde ihn verzaubern und durch die geheimen Künste von Avalon wieder in mein Bett locken.

Ja dann STRECK DOCH DEINE HAND AUS, HIMMELARSCHUNDZWIRN!
„O, mir ist gerade klargeworden, dass ich den Hirschkönig mit einem Zucken meines kleinen Fingers wieder auf Spur bringen könnte. Wie wunderbar. Aber ich mach's nicht. Weil. Aus Gründen. Hihihihihihi.“

*seufz*

Gwünny sitzt derweil in der Kirche und phantasiert über die Söhne, die sie nun ganz bestimmt quasi instantan bekommen wird, nachdem die großböse Sünde ihres Mannes nun vergeben wirdwurdewerdenwird. Zwischendrin wirft sie Lähne neidische Blicke zu, die neben Lendenlot kniet und schon wieder guter Hoffnung ist.

Jetzt brüstet sich Elaine mit dem Mann, den ich so lange geliebt habe, und mit dem Sohn, den ich hätte bekommen sollen ...

Denn dass sie, die hochheilige Gwünny, die Ursache der Kinderlosigkeit sein könnte, ist eine Absurdität weitab jedweder Debatte. Naturalemente.

Im Anschluss an den Gottesdienst kommen die Familien König und Rittmeister zum freundlichen Geplausche zusammen.

Artus: „Na, Lende, alte Socke, wie geht's?“
Lendenlot: „Ja, super. Viel zu tun, ne, aber ansonsten, alles fluffig.“
Artus: „Keine Drachen mehr?“
Lendenlot: „Huh, nee, zum Glück nicht.“
Gwünny: „Na, und, Lähne, wann und was wird's denn?“
Lähne: „Demnächst und ich hoffe auf einen Sohn. Tochter wäre mir nicht so recht. Wo ist eigentlich Gähne?“
Gwünny: „Die blöde Kuh ist halt keine Christin und kommt deswegen nicht zu Messen.“
Lähne: „Nanana. Sie ist meine Freundin, Christentum hü oder hott. Dann bete ich eben für sie.“

Soso, Lähne will also keine Tochter. So ganz wohl ist ihr mit dem „Du kriegst Lendenlot, ich bekomme eine Tochter für Avalon“-Deal wohl doch nicht, hm?

Das kannst Du auch, dachte Gwenhwyfar verdrießlich, sie hat dir Lancelot verschafft, um mich zu kränken. Sie konnte Elaines unschuldige blaue Augen nicht mehr sehen und ihre falsche Stimme nicht mehr hören.

Ja, Gwünny, denn die ganze Welt dreht sich nur um Dich, Dich, Dich! Alles, was geschieht, hat einen Bezug zu Dir. Hast Du ein Glück, dass die moderne Psychologie noch nicht existiert, die hätte dazu wohl eine Menge zu sagen.

Als auch Artus Gähne vermisst, keift Gwünny gehässig herum und Hörni zieht Hörner und alles andere ein und schleicht zum Bischof, um seine schlimmböse Sünde zu beichten.

Was mich wirklich, wirklich nervt, ist Artus' Mini-Wini-Würstchen-Dasein. Ja, mirwegen, er lüüüübt sie eben. Nur, warum eigentlich?
Charakter? Ha!
Humor? Haha!
Geist, Intelligenz? Hahaha!
Herzensgüte? Hahahaha!

Nein, weil Gwünny so hübs ist. Mit blondem Wallehaar und Rosenblütenlippen. Ansonsten hat das Weib doch rein gar nichts zu bieten, im Gegenteil, sie nervt nur noch. Nur mit Lüüübe kann man eben alles erklären, selbst großkönigliche und rittmeisterliche Azephalie. Die ansonsten durchaus kluge, vernünftige Leute zu sein scheinen, aber bezüglich der Proto-Barbie macht es bei ihnen im Gleichklang *tilt*.
RAH!

Jedenfalls. Artus spricht mit dem Bischof und kommt entsprechend bedrückt zurück; 's fällt sogar Gwünny auf, die sich aber schnell einredet, sie als treusorgende Ehefrau und Wächterin über die Seele ihres Mannes hätte genau richtig gehandelt.
Das Festmahl beginnt, doch Artus sitzt in Sack und Asche vor einem Glas Wasser.

Vorwurfsvoll fragte [Gwenhwyfar] ihn: „Warum ißt du denn nichts?“

Der König lächelte dünn: „Nicht aus Mißachtung der Speisen. Alles ist sicher so gut wie immer, meine Liebe.“

„Es ist aber nicht richtig, an einem Festtag zu fasten ...“

Artus verzog das Gesicht. „Nun, wenn du es genau wissen mußt“, sagte er unwirsch, „der Bischof fand, daß meine Sünde so schwer ist, daß er mich nicht mit einer üblichen Buße lossprechen kann. Da du es so gewollt hast, Gwenhwyfar, nun bitte ...“

Er wies ergeben auf sich und dann auf den Teller: „Deshalb komme ich zum Pfingstfest in meiner Tunika anstatt in meinem Festgewand. Ich werde auch noch oft fasten müssen und viel beten, ehe ich meine Buße geleistet habe ... aber dein Wunsch ist in Erfüllung gegangen, Gwenhwyfar.“
[...]
Aber so schrecklich hatte sie es sich nicht vorgestellt ... Die Königin biß die Zähne aufeinander, um nicht zu weinen.

Ja, hervorragend! Erst in voller Selbstgerechtigkeit ein Riesentamtam veranstalten, aber dann sind die Konsequenzen daraus auch wieder nicht recht. Vermutlich ist sie auch noch der Meinung, dass das nicht an ihr läge sondern an der bösen, schlimmen Welt, die einfach sinnlos fies zu ihr ist, dem armen, so rechtschaffenen Hascherle.

Das Fest schreitet voran. Artus geht seine alten Recken begrüßen und König Uriens, wir erinnern uns, der alte Vater des Lendenlot-Lookalike-Dates der Gähne, hat da ein Anliegen: nach dem Tod seiner letzten Frau hätte er gerne wieder eine neue, das Bett sei so kalt und überhaupt.

Gwünny kommt eine Idee.

Gwünny: „Hey! Gähne ist unverheiratet!“
Artus: „Öhm. Ist Uriens nicht schon etwas alt?“
Gwünny: „Ist doch ideal. Dann wird es ihn auch nicht stören, dass Gähne keine Kinder mehr bekommen kann.“
Artus: „Stimmt. Was für eine formidable Idee.“ [Anm. d. Katz: Artus, Du bist ein Kompletttrottel. Wann hätte Gwünny denn schon mal eine gute Idee gehabt? Richtig.]
Uriens: „Also Frau Gähne fände ich einen gar guten Gedanken.“
Artus: „Ja, nun, ich muss sie aber erst mal fragen.“

Er ruft nach Gähne und ich muss euch bitten, eure portablen Tischkanten zum Hineinbeißen bereitzuhalten.
Tischkanten bereit? Dann geht's weiter.

Artus: „Hey, Gähne, ich frage Dich jetzt, ob Du nach Nordwales heiraten willst, nenne aber nicht den Namen des geplanten Ehemannes, weil, warum denn. Ist bei einer Hochzeit eh völlig unwichtig.“
Gähne: „Ach, hihihi. Ja, das wäre schick.“
Artus: „Ja, echt? Dann ist es eine beschlossene Sache! Du wirst Uriens von Nordwales heiraten!“
Uriens: „O Froide!“
Gähne: „Watt? Bitte?“

Na, merkt ihr, was passiert ist? Bei der Erwähnung von Nordwales dachte Gähne, Artus spräch von Aci, dem jungen Ritter mit dem sie schon den ganzen Abend herumtändelte. Stattdessen ist sie plötzlich seinem alten Vater versprochen und weil es einen öffentlichen Aufschrei gäbe, würde sie es sich spontan noch anders überlegen, muss sie nun Uriens heiraten.
Gwünny ist, wie sollte es anders sein, entzückt. Oder sowas in der Richtung.

Mit neu aufwallendem Haß dachte sie: Jetzt soll Morgaine selbst erleben, was es heißt, mit einem Mann verheiratet zu werden, den sie nicht liebt!

Ja, echt, das Leben der armen Gwünny war ein einziges Tal der Tränen und des Leidens, weil sie den brutalen und fiesen Artus heiraten musste und mit ihrer wahren echten Liebe nur mehr oder weniger heimlich nebenher fleischeslusten konnte! Man kann ihr die fiesen Gedanken wirklich nachfühlen. *snort* Ja. Nein!

Den Rest des Kapitels erzählt Gähne wieder aus ihrer retrospektiven Sicht.

Ich fragte mich, was Accolon von mir dachte. Ich hatte mich ihm so gut wie versprochen, und ehe es Abend wurde hatte man mich in aller Öffentlichkeit seinem Vater gegeben! Ich hatte keine Möglichkeit, mit ihm zu reden ...

Ja, das ist schon eine Situation, was?
Zu Uriens selbst gibt es momentan nicht viel zu sagen, außer vielleicht, dass er der bislang vernünftigste und sympathischste Charakter des Buches ist. Zwar selbst Christ sieht er die alten Bräuche aber realtistisch und lässt ihre Ausübung auch weiterhin zu. Selbst dass Gähne keine Kinder mehr bekommen kann stört ihn nicht, davon habe er ohnehin genug.

Ein netter, kluger, humorvoller, vernünftiger, sympathischer Mann. Wie hat der sich eigentlich in dieses Buch verirrt? Ich meine, er hört beim Regieren sogar auf das, was Gähne zur Lage der Nation zu sagen hat.
Ich foreshadowe hiermit, dass das nicht gutgehen kann. Gänne wird irgendein Haar in der Suppe finden, und wenn sie selbst erst ein Pferd durch ebendiese treiben müsste.

Es ereignet sich in Folge erst mal ein gar harmonisches Familienleben, in dem Gähne die Rolle der Frau und Mutter (Uriens Jüngster ist nicht etwa Aci sondern erst 9 Jahre alt) ordentlich ausfüllt. Tanderadei.

Nachdem ich ein Jahr mit Uriens verheiratet war, kehrte Accolon nach Hause zurück.

Leute, holt das Popcorn heraus, das verspricht interessant zu werden.

Sonntag, 22. April 2012

Die Nebel von Avalon XLII

Haben wir im letzten Kapitel noch von Lendenlots Sohn und Töchtern gehört, springen wir nun offensichtlich nochmal zurück, denn jetzt gibt es noch gar keine Töchter. Wohl aber schon einen Sohn und ein paar Jahre sind, soweit ich das sehe, schon verstrichen zwischen der Lendenlot-Hochzeit und dem Jetzt des Kapitels.

Das übliche Pfingstfest steht an. Gwünny ist schon quasi vor Sonnenaufgang auf den Beinen, denn zu diesem Anlass kehren alle nichtverhinderten Ritter an den Hof zurück, dieses Jahr auch Lendenlot.

Kein Wunder, dass Gwünny ein Üddelchen aufgeregt ist.

Es lag nicht daran, daß sie ihm die Ehe mit Elaine nicht vergab – dies war das Werk der gehässigen Morgaine. Sie hatte Lancelot für sich haben wollen und alles getan, um ihn von seiner wahren Geliebten zu trennen.

Klar. Meins, meins, meins. Ich bin die wahre Geliebte, er gehört mir, wie mein Name an der Tür, jaja, blabla. Aber dann nicht den Mumm in den Knochen und den Arsch im Kleid haben, auch dazu zu stehen und mit ihm wegzugehen. Nein, lieber die tolle Königin bleiben und sich in dem Gefühl sonnen, sich den Wahren Geliebten™ als Zweitbesetzung (-beschälung?) zu halten. Denn immerhin ist Artus ja auch gutaussehend und liebenswürdig.

Hnnnngh! ARGH!

Gwünny war ja schon immer fest entschlossen, die liebe, gute Seele ihres Königs zu retten, aber seitdem sie Gähne hasst, legt sie nochmal einen Zahn zu. Der arme Hörni muss Messen besuchen, sich als Christ betrachten und Lah-dih-dah. Denn, so redet sie es sich ein, er ist immerhin der beste Ehemann von allen (Gwünny würde ich auch zutrauen, ihn „GöGa“ zu nennen) und diese verrückte Liebe zu Lendenlot, die sie so unversehens überfallen hat, über die ist sie bestimmt schon hinweg.

Urg. Jetzt warten wir nicht mal mehr ein neues Kapitel ab, nein, jetzt wird schon zwischen den Absätzen schizophren herumgehüppt. Erst sieht sie sich als wahre Geliebte, dann ist auf einmal die Liebe zwischen ihr und Lendenlot komisch und lange überwunden. Außerdem hatte sie diese Sünde schon gebeichtet und nun ist ihr Gewissen wieder weiß wie Schnee. Ist das Christentum nicht wunderbar? So praktisch!

Nun war er nicht nur ein Verwandter ihres Königs, sondern gehörte auch zu ihrer eigenen Familie. Sie konnte ihn mit einem Kuß begrüßen, und es war keine Sünde.

Wenn ich mir das so ansehe ... sie hat ihre Affenliebe zu Lendenlot wirklich komplett überwunden. Ich bin beeindruckt. Nur, dass ich es nicht bin. „Yey, ich darf ihn küssen und niemand darf sich was dabei denken!“ Überwundener geht's nicht mehr.

Doch nun genug der Gedankenwandeleien der Gwünny, Artus wacht endlich auf und sofort wendet sich das Gespräch dem noch immer nicht vorhandenen Thronfolger zu. Artus möchte nämlich zu diesem Pfingstfest Lendenlots Sohn zum offiziellen Thronfolger ernennen, damit das schon mal geregelt ist, falls er selbst auch weiterhin nicht zu Potte kommen sollte. Gwünny ist damit grundsätzlich einverstanden (also, in jener Minute, das kann sich ja durchaus kurzfristig noch ändern), alldieweil sie sich einredet, dass sie jetzt geistig und spiritüll der Möglichkeit einer Schwangerschaft viel aufgeschlossener sei als früher und es bestimmt noch was werden würde mit dem eigenen Sohn und Thronfolger.

Elaine konnte nicht noch einmal über sie triumphieren ... Sie war dann für kurze Zeit Mutter des königlichen Erben gewesen, aber Gwenhwyfar war die Mutter des königlichen Sohnes ...

Gooott! Ich, ich, ich. Meins, meins, meins. Klar, Elaine feiert bestimmt jeden Tag ihren Triumph über Gwünny mit Spanferkel und zwei Fässern Wein. Die Möglichkeit, dass sie im Leben der Lähne nur eine ganz kleine Rolle am Rande spielt, scheint Gwünny nun gar nicht in Betracht zu ziehen.

Uff. Also gut. Nach dem obligatne Schmusiwusi zwischen Artus und Gwünny wird das Thema gleich weiter vertieft.

Artus: „Und es macht Dir wirklich nichts aus, dass Lähnes und Lendes Sohn zum Erben erklärt wird? Ich habe den Eindruck, Du könntest nicht so gut mit Lähne.“

Gwünny: „Ach, es ist halt so, dass Frauen mit Söhnen sich für was Besseres halten. Bestimmt lacht das ganze Königreich über mich!“

Artus: „Unsinn! Du bist mir lieber als jede Frau, die mir vielleicht 100 Söhne gebären würde.“

Gwünny: „Aber Du wolltest nur die Pferde meines Vaters und hast mich als Dreingabe gerade mal akzeptiert!“

Artus: „Wutt? Hömma, Weib, Du hast mit Deinem hirnlosen Christen-Gequengel mein ganzes Leben komplett umgekrempelt und jetzt jammerst Du herum, dass Du ja nur eine Dreingabe gewesen wärst, die ich nie ernst genommen hätte? Sachma! Ich hätte doch an jeder Ecke eine menschliche Zuchtstute finden können, aber ich wollte Dich!“
[Anm. d. Katz: Du bist ein Idiot.]

Gwünny: „Ja, genau! Aber Du hast Dir keine genommen! Sie hätte Dir einen Sohn schenken können und ich hätte ihn aufziehen können, aber nööö, aber näää ...!“

Artus: „Bittewas? Du gnatzt mich jetzt an, weil ich mir keine Geliebte genommen und mit ihr einen Sohn gehabt habe?“

Gwünny: „Außerdem hast Du mich in Lendenlots Arme geworfen!“

Artus: „Meine Güte, ich war betrunken und wollte Dir eine Freude machen!“

„Manchmal“, entgegnete Gwenhwyfar mit versteinerter Miene, „manchmal glaube ich, du liebst Lancelot mehr als mich.“

Artus: „Er ist mein Vetter! Da darf ich ihn ja wohl mögen!“

Gwünny: „In der Bibel wurde eine Stadt wegen solcher Sünden dem Erdboden gleichgemacht!“

Artus: „In der Bibel steht bei David aber auch, dass die Liebe seines Vetters größer war als die einer Frau und da hatte Gott nichts dagegen! Wage es nicht, Gwünny!“

Gwünny: „Du hast ihn nur in unser Bett geholt, um ihn selbst zu haben! Nicht wegen mir!“

Artus: „Heiligs Blechle! Gwünny, ernsthaft. Ich war besoffen, es war an Beltane, da ploppen Orgien links und rechts einfach so auf und ich glaube langsam echt, dass diese ganzen Gebete und Gedanken an Sünde das, was von Deinem Hirn mal da war, endgültig gegrillt haben.“

„Kein christlicher Mann würde so etwas sagen!“ entgegnete Gwenhwyfar.
„Und das ist einer der Gründe, warum ich mich nicht gerne als Christ bezeichne“, schrie Artus sie an und verlor die Beherrschung. „Ich kann dieses schwachsinnige Gerede von Sünde einfach nicht mehr hören! Wenn ich dich verstoßen hätte ... o ja, das hat man mir geraten, und ich tat es nicht, weil ich dich zu sehr liebe ... Ich wollte keine andere Frau ...“
„Ach nein! Lieber wolltest du mich mit Lancelot teilen, und ihn wolltest du auch ...“
„Sag das noch einmal“, erwiderte Artus leise, „und ganz gleich, ob du meine Frau bist oder nicht, ob ich dich liebe oder nicht, ich werde dich auf der Stelle töten, Gwenhwyfar!“

[Das Publikum bricht in Jubelrufe aus.]

„Du hast gesagt, du wolltest einen Sohn und deshalb hast du mich zu einer Sünde verleitet, die Gott mir nie verzeihen wird ... [Anm. d. Katz: Hat sie da oben nicht gerade berichtet, dass sie diese Sünde gebeichtet hätte und sie ihr vergeben wurde und es so sei, als sei sie nie geschehen? Doch, Tatsache, hat sie. Aber jetzt ist diese Sünde wieder da und Gott straft sie deswegen? Wie's ihr gerade in den Kram passt. Nerv!] Wenn ich gesündigt habe, und Gott mich dafür mit Unfruchtbarkeit straft, dann hast du diese Sünde auf mein Haupt geladen. Und natürlich wird Lancelots Sohn dein Erbe. Wie kannst du leugnen, dass du nur Lancelot liebst? Du machst seinen Sohn zu deinem Erben, nicht deinen eigenen Sohn. Du läßt deinen Sohn nicht von mir erziehen ...“

Und deswegen, liebe Gähne, erzählt man grunzstrunzbescheuerten blonden Hohlkörpern nichts, was über einen Hinweis auf das Wetter hinausgeht.

Artus: „Du spinnst ja. Ich habe keinen Sohn.“

„Das ist eine gemeine Lüge!“ erwiderte Gwenhwyfar wütend. „Ich habe Morgaine versprochen, nie darüber zu reden. [Anm. d. Katz: Na, das klappt ja auch wunderbar wie man sieht.] Aber vor Jahren [...] schwor Morgaine, daß du in der Lage bist, ein Kind zu zeugen. Sie hat mir gesagt, sie habe ein Kind von dir am Hof von Loth in Lothian gesehen, das dort aufwächst. Ich musste ihr versprechen, nie darüber zu reden ...“

Sowas bringt auch nur Gwünny fertig: während sie just darüber redet noch zweimal(!) zu erwähnen, dass sie gebeten wurde, eben nicht darüber zu sprechen.

Aber nun ist die Katze aus dem Sack und Artus braucht auch gar nicht lange um eins und eins zusammenzuzählen. Genauer gesagt sieht die Rechnung vermutlich so aus: 1 Hörni-Artus + 1 Priesterin-Gähne = 1 Sohn

Als Gwünny trotz ihrer trotzigen Hysterie merkt, dass Artus durch die Erkenntnis fast zu Boden geht, versucht sie eilig, wieder zurückzurudern. Nein, ähm, bestimmt hätte Gähne nur gelogen und Lendenlot hätte sie ja auch aus purer Bosheit in Lähnes Arme getrieben und man könne ihr ja nicht trauen und vielleicht hätte sie, Gwünny, da ja auch was ganz falsch verstanden, mit den ganzen Kühen und Pferden und Hofdamen im Hintergrund herrsche ja so ein Lärm, ne, versteht man schon mal „Artus hat einen Sohn“ wenn eigentlich, äh, äh, „Artus zahlt guten Lohn“ gesagt wird, so ein schlimmes, schlimmes Mißverständnis sei ja ganz schnell mal passiert, da könne man ja nicht ...

Doch Artus lässt sich nicht einlullen und gebietet, Gähne zu holen. Die kommt und sieht gut aus, was Gwünny wieder in tiefe Bitterkeit tunkt.

Elaine gebar Lancelots Sohn. Selbst Morgaine, die unvermählt ist und sich keinen Freuer wünscht, hat die Hure gespielt und irgendeinem Mann einen Sohn geboren. Artus hat mit einer Unbekannten einen Sohn gezeugt. Aber ich ... ich habe kein Kind.

Mal gucken, wann es *bing* macht.

Artus: „So, Gwünny, dann wiederhole bitte nochmal, was Du mir vorhin gesagt hast. Nämlich dass ich einen Sohn habe, der bei Loth aufwächst. Ach, hoppla, jetzt habe ich es schon selbst gesagt. Also, Gähne? Habe ich einen Sohn?“

„Wer war es denn?“, fragte Gwenhwyfar herausfordernd. „Eine dieser Hurenpriesterinnen aus Avalon, die sich an ihren heidnischen Festen in Sünde und Wollust zu den Männern legen?“

Gähne: „Artus, wenn Gwünny eine Hirnzelle weniger hätte, müsste man sie in die Ecke stellen, zur Sonne drehen und zweimal die Woche wässern. Ich wollte sie nur trösten, weil sie dachte, Du wärst unfruchtbar. Blöderweise bin ich eine Priesterin von Avalon, wenn auch im Exil, und darf nicht rundheraus lügen. Mist.“

Artus: „Also, äh ...?“

Gähne: „Urch, also gut. Ich habe dem Hirschkönig einen Sohn geboren und er wuchs bei Morgi auf. Zufrieden?“

Artus: „Mieh!“

Gwünny: „Häh? Wieso spricht sie jetzt von ihrem Sohn? Es geht doch um ... Artus' ... Sohn ...!“


Tadaaah! Nun isses raus. Allgemeines Gefühlswirrwarr bricht aus. Artus und Gähne umarmen sich, während Gwünny herumgeifert, dass diese Hexe ihren eigenen Bruder verhext hätte, dass Gott diese Süüüünde strafen werde und dass das der Grund sei, warum Artus noch keinen Sohn hätte! Das läge nämlich nicht etwa an Gwünny, die nun schon nach drei verschiedenen Männern, die ansonsten alle fruchtbar sind, nicht empfangen konnte, nein, das liegt an Artus' böser Sünde, wegen der Gott ihn straft. Also, nicht sofort, den ersten Sohn, so als direktes Ergebnis der Sünde, den hat er entstehen lassen, aber als er dann mal eine Zeitlang ein bisschen drüber nachgedacht hatte, war er dann der Meinung, dass er von jetzt an Artus mit Kinderlosigkeit strafen würde.

Sowas kann auch nur in Gwünnys Hirn logisch klingen.

Gähne versucht noch, ein wenig Sinn in das hohl-fanatische Schwadronieren der Gwünny zu bringen, aber es ist, welch' Überraschung, zwecklos. So geht Gähne schließlich und Gwünny kann Artus in aller Ruhe weiter bearbeiten; hat der am Anfang des Kapitels noch ein paar Cojones gezeigt mutiert er schnell wieder zum altbekannten Waschlappen. Ja, böse Sünde. Ja, Gott straft ihn deswegen und er ist schuld daran, dass er und Gwünny noch keinen Sohn haben. Ja, er wird mit einem Priester darüber sprechen und seine Sünde büßen.

Artus seufzte: „Warum liegt dir nur soviel daran, Gwenhwyfar?“
„Weil ich den Gedanken nicht ertragne kann, daß du einst im Höllenfeuer schmachten wirst ... und weil Gott die Strafe der Kinderlosigkeit von uns nehmen wird, wenn du dich von deiner Sünde befreist.“

Dann noch ein wenig herumgeheult und Artus ist, mal wieder, Gelée in ihren Händen. (Wachs wäre noch zu fest.)

Nach einer Weile hob [Artus] den Kopf und bat mit einem Seufzen, das sich aus der Tiefe seiner Seele zu entringen schien: „Schicke nach Vater Patricius.“

MOAH!

Alles Deppen. Unglaublich. Alles Deppen.

Freitag, 13. April 2012

Die Nebel von Avalon XLI

Das Flüff sitzt auf dem Buch und putzt sich. Macht sie bei diesem Buch überdurchschnittlich gerne, ist wohl durch das Alter besonders weich und bequem.
Ich würde jetzt ja gerne weitermachen, aber das ist schon höhere Gewalt.

Ich gucke dem Flüff mal beim Putzen zu. Sehr meditativ.

[...]

Jetzt sitzt sie und guckt. Das können Katzen ja gut.

[...]

Putzt sich wieder.

[...]

Sitzt. Guckt.

[...]

MOAH! Ich gehe jetzt in der Küche mit der Leckerli-Dose herumklackern. Sekunde bitte.

[...]

HA! Hat geklappt!

Aaaalso, wo waren wir? Richtig, bei Gähnes raffiniertem Plan, sich mit Lähne und Lende (die passen ja schon alleine vom Namen her so gut zusammen!) zu Pellinore und seinem Drachen abzusetzen, um in aller Ruhe für eine Verbandelung der beiden Ls sorgen zu können.

Bei Pellinore, den ich vermutlich Pellkartoffel nennen würde, wenn er mir mit seinem Drachen nicht so sympathisch wäre, visioträumt sich Gähne wieder Mühstisches zusammen. Wie schon so oft zuvor latscht eine Avalon-Prozession bedeutungsvoll durch die Botanik, an der Spitze eine blonde Frau, die Traumgähne auch gleich Vorwürfe macht. Das klappe ja gar nicht, Artus' Reich entgleite Avalon und er trüge, Sakrileg!, immer noch Excalibur, frage aber immer diese christlichen Priester um Rat und überhaupt sei Gähnes Platz doch auch in Avalon, an der Spitze der Keltischgläubigen, wo sie sich denn immer herumtreibe, hier! Unverschämtheit!

Im Anschluss noch eine dramatische Szene, in der Hörni von einem Schwert durchbohrt zu Boden stürzt und noch schnell sein eigenes in den See wirft, damit sein Sohn es nicht bekomme, gefolgt von Ravens Anklage, dass Morgaine sie verlassen habe. [Raven war die stumme und treue Avalonbewohnerin.]

Davon erwacht die gute Gähne und findet sich in einem schicken Schlafgemach in Pellinores Burg wieder. Sogleich überfluten sie Gewissensbisse: Viviane hatte nie gezögert alles und jeden zu manipulieren, wenn es dem Zwecke Avalons zuträglich war, und hier liegt ihre Ziehtochter träge herum, lässt die Göttin eine gute Frau sein und sonnt sich lieber in Pellinores Kräutergarten, anstatt jetzt endlich mal Nägel mit Köpfen und Lende & Lähne zum Ehepaar zu machen. Lendenlot lässt es sich auch gutgehen, reitet gemütlich durch die Gegend, sucht den Drachen, den es, wie alle wissen, überhaupt nicht gibt und des Abends sitzt er zu Füßen Lähnes und minnt sie an.

Elaine war schön und unschuldig – Gwenhwyfar nicht unähnlich, jedoch fünf Jahre jünger. Morgaine ließ die Sommertag einen nach dem anderen verstreichen und war überzeugt, daß es alle sehen mußten: Lancelot und Elaine sollten heiraten.


Nur Lendenlot, der sieht das natürlich nicht. Gähne ist diesbezüglich auch etwas angemufft und denkt sich, wenn der gute Lende überhaupt mal was sehen würde, hätte er sie, die königlichcousinige Gähne, schon vor Jahren geheiratet! Hat er aber nicht, und das hat er nun davon! Zeit zu handeln!

Gähne: „So! Jetzt geht's los. Nun fühlt Lendenlot den Verlust von Gwünny besonders stark, das ist unser Moment!“

Lähne: „Oh! Oh! Wirst Du einen Liebeszauber weben? Oder einen Liebestrank brauen?“

Gähne: „Neenee, Liebeszauber sind Schrott, das weiß doch jeder. Ich werde Lendenlot heute Abend etwas in seinen Wein mischen, was ihn allgemein wuschig macht. Du schläfst dann die nächste Nacht nicht hier sondern in einem Pavillon am anderen Ende des Gartens und wenn Lendenlot bereit ist, erzähle ich ihm einfach, dass Gwünny zu Besuch ist und in ebenjenem Pavillon nächtigt. Er wird, äh, kommen. In vielerlei Hinsicht.“

Lähne: „Er wird mich also für Gwünny halten und ...“

Gähne: „Ja, anders geht's nicht. Der Typ ist so fixiert wie Pattex Alleskleber. Aber wenn er Dich zumindest am Anfang für Gwünny hält, dann gelingt unser Plan. Bist Du sicher, dass Du das willst? Er wird, äh, durch den Trank tendenziell eher unbeherrscht sein und Du bist ja noch wonnewattigweißlich unberührt.“

„Ich will Lancelot zum Mann haben. Gott behüte, daß mir Bedenken kommen, ehe ich in allen Ehren mit ihm verheiratet bin.“


Gähne: „Na dann. Gut. Du siehst Gwünny ohnehin schon ziemlich ähnlich, wenn wir im Pavillon für romantisches Dämmerlicht sorgen, sollte er Dich für seine Angebetete halten. Außerdem wirst Du noch ihr Parfum tragen. Gerüche haben bekanntermaßen einen starken Einfluss auf Menschen, selbst wenn sie nicht aus Rothaarigen bestehen.“

Lähne: „Wutt?“

Gähne: „Anderes Buch; tut nichts zur Sache. Dann siehst Du aus Gwünny, riechst wie Gwünny, watschelst wie Gwünny, quakst wie Gwünny – Lendenlot wird Dich für Gwünny halten und in seinem, uhm, gefördert leidenschaftlichen Zustand die Wahrheit auch nicht erkennen, bevor es zu spät ist. Ta-Dah!“

Lähne: „Wie hinterlistig!“ *naserümpf*

Gähne: „Na-tür-lich! Anders geht's doch nicht! Hat aber auch den Vorteil, dass Artus' Ansehen wiederhergestellt wird. Wir werden einfach verbreiten, dass Lendenlot die ganze Zeit in Dich verliebt gewesen sei; dann ist diese unsägliche Gwünndenlot-Verbandelungsgeschichte erst mal unter den Teppich gekehrt.“

Lähne: „Die Priester werden es bestimmt gutheißen, immerhin werde ich verhindern, dass Lende weiterhin Ehebruch betreibt. Das ist doch was Gutes, ne?“

Gähne: „Oh mei. Ja, super. Was auch immer Dich beruhigt. Ich habe hier schon mal was vorbereitet. Hier, nimm das Gwünny-Düftchen. Großzügig auftragen. Ich gehe jetzt den Viagratrank zubereiten. Shoo.“

Ich stelle mir jetzt einfach mal vor, dass sich Gähne vor den Trankzubereitungsvorbereitungen etwas angezogen hat. Seit der elendslangen Szene, die sie offensichtlich göttingefällig splitterfasernackt absolvierte, bin ich diesbezüglich zwar etwas verunsichert, aber nachdem das im Text nicht explizit erwähnt wird, darf ich mir vorstellen, was ich möchte. So.

Gähne bereitet den Wuschig-Wässerchen zu und was gibt es Schöneres, als in einen blubbernden Kessel zu blicken und ein wenig zu visionieren? Genau!

Morgaine spürte, daß sie in einen Zustand geriet, in dem machtvolle Zauberkräfte sich entfalten konnten ...


Sie sieht Lancelot, der munter unter Pellinores Drachenbanner durch die Gegend reitet und den mit absoluter Sicherheit nicht existierenden Drachen sucht, gewissensbisst ein wenig um das Thema „Lähne mit Lende verbandeln“ herum und dann, ja wuppala, visioniert sie, wie ein gar schröcklicher Lindwurm mit Pferdekopf und ätzender Schleimspucke aus einem See steigt, einen der Lendenlot'schen Hunde auflöst und nach einem dramatischen Kampf von unserem heldenhaften Rittmeister besiegt wird!

Ei der Daus! Und da lasen wir uns durch die Kapitel und dachten immer ein wenig herablassend, dass es den bösen Drachen ja nun überhaupt nicht gäbe! Da sind wir jetzt aber baff!

Auch Morgaine schreckt erschrocken aus ihrer Vision und fragt sich verwundert, ob sie nun geträumt oder visioniert hätte; doch kaum hat sie das nun endlich fertige Wuschig-Wasser in eine Flasche gefüllt, gellt schon Lähnes Stimme durch die Burg:

Lähne: „Waaah! Lendenlot und Papi haben den Drachen getötet! Gähne, sie brauchen Deine Hilfe, sie sind verbrannt!“

Gähne: „Quark, der hat doch kein Feuer gespien. Was redest Du da!“

Lähne: „Das meine ich ja auch gar nicht, Du Doofkopp! Der hat herumgeschleimt und der Schleim hat gebrannt, wie und warum auch immer!“

Gähne: „Whoops. Ach so. Ich gucke es mir mal an.“

Gähne tapert mit Heilsalbe zu Pellinore und Lendenlot, um die Wunden zu behandeln. Die Sonne neigt sich bereits dem Horizon zu und glücklicherweise wurde nur Lendenlots Schuh angeschleimt. Er ist also weiterhin für den raffinierten Plan der Zusammenführung verwendbar.

[Wäre ja auch schlimm, wenn der Drache ihn gefress... geschleimt hätte! Ich meine, der ganze schöne Plan, der Gwünny-Duft, das Wuschig-Wasser, alles umsonst! Das Drama mit Gwünny und Lähne! Ach, was sage ich, das ungeheure Drama, dass Gähne nicht mehr alle drei Seiten damit hadern kann, dass sie ja ganz große Lendensucht hat und fürchterlich beleidigt ist, so ganz tief drinnen, dass Lendenlot sie nicht wollte, zumindest nicht so richtig.
Ich meine, wenn der Herr Rittmeister sich in Drachenschleim aufgelöst hätte, wäre es mit den Vorwürflichkeiten etwas schwierig geworden. Vermutlich hätte in diesem Fall nicht mal mehr Gähne noch eine Entscheidung von ihm verlangt. Aber dies nur am Rande, es ist ja alles gutgegangen. So ein Glück!]

Wundversorgt und im Hochgefühl seiner erfolgreichen Drachenjagd will sich Pellinore nun ein wenig betrinken, doch Gähne schreitet ein; für ihren Plan, den raffinierten, braucht sie einen einigermaßen nüchternen Pellinore. Also verbietet sie ihm aus medizinischer Sicht den Alkohol und rät ihm zu Suppe und Buttermilch.

Hm, die heutigen Ärzte müssen auch viele perfide Pläne mit ihren Patienten haben, so deuchet mir ...

Lähne: „So, Papa, und jetzt bringe ich Dich ins Bett! Damit Du auch dort ankommst und nicht zufällig im Weinkeller landest!“

Pellinore: *brummel*

Gähne: „So, Lendenlot, dann sag mal an, wie Du Deinen ersten Drachen feiern möchtest.“

Lendenlot: „Indem ich bete, dass mir weitere Begegnungen erspart bleiben.“

Gähne: „Äh. Ja. Apropos, ich habe hier einen tollen Wein für Dich gemischt. Der wird Dir Linderung von den Schmerzen verschaffen. Und frag mal lieber nicht, warum ich den schon habe, obwohl Du und Pelli gerade erst wieder nach Hause gekommen seid.“

Lendenlot: „Ach, wenn mir das überhaupt auffällt denke ich bestimmt, dass Du halt wieder visioniert hast.“

Gähne: „Guter Mann! Ja, das denke mal. Hier. Trink mehr. Ich gehe nochmal nach Pellinore gucken.“

Lendenlot, mit schon leicht nuscheliger Aussprache: „Abbr Du kommscht schon wieder, Base, jaah?“

Gähne: „Ah, wirkt schon. Ich steige dann mal wieder auf das emotionale tote Pferd meiner Lendensehnsucht und hadere mit der Gesamtsituation meiner Libido. Denn immerhin macht das Wuschig-Wasser allgemein wuschig, nicht auf eine spezielle Frau bezogen. O, diese Versuchung! Drama! Gefühlswirren! Selbstverachtung!“

Gähne flüchtet zu Lähne und Pelli. Dem geht's gut und so schickt unsere exilierte Avalonitin die etwas bleiche und aufgeregte Lähne in den Pavillon. Und weil noch ein wenig vom Wuschig-Wasser übrig ist, flößt sie das der zitterigen Lähne auch noch ein. Kann ja nicht schaden.

„Merkwürdig, er brennt in meinem Mund. Er brennt in meinem Leib ... Morgaine, es ist doch kein Gift? Du ... haßt mich doch nicht, weil ich Lancelot heiraten will?“


Gähne: „Seufz. Nein. Passt schon. Komm, schütte Dir den Eimer Gwünny-Duft über den Kopf und dann ab in den Pavillon. Lendenlot wird bald kommen. Ich gehe ihn mal auf den Weg bringen. Shoo.“

Zurück in der Halle beim Subjekt so vieler Begierden, das mittlerweile den gewünschten Zustand der wuschigen Nichtzurechnungsfähigkeit erreicht hat.

Lendenlot: „Ohhhhh Baaaaaaase! Hallllooooo!“

Gähne: „Jaja, is' schon recht. Ach, übrigens, schon gehört? Die Königin ist hergekommen, um Lähne zu besuchen. Sie schläft im Pavillon am anderen Ende vom Garten und durch den unklaren grammatikalischen Bezug zum vorherigen Satz ist das jetzt noch nicht mal richtig gelogen.
Du musst aber sehr leise sein, wenn Du zu ihr gehst. Okay. So, und jetzt geh!“ *schupps*

Sie sah die trunkene Leidenschaft in seinen dunklen Augen. [...] „Morgaine, ich wußte nicht, daß du es so gut mit mir meinst ...“

„Du weißt nicht, WIE gut ich es mit dir meine, Vetter.“


Ja, nun. Das wäre zumindest von Lendenlots Position aus vermutlich diskutierbar, wäre der momentan nicht auf sein Gehirn im Erdgeschoss beschränkt.

Gähne: „So, und nun geh. Um Deine Leidenschaft und meine Glaubwürdigkeit zu stärken habe ich ein Taschentuch mit Gwünny-Duft beträufelt. Schnuppere mal.“

Lendenlot: „Gwünny ... wo ist sie? Wooo?“

Gähne: „Na, im Pavillon. Hopp, auf, geh! Lass sie nicht warten. Ich hoffe nur, sie hält die Klappe, bis alles vorbei ist, nicht, dass sie sich verrät.“

Lendenlot, rauschestrunken: „Gwünny! Ich komme!“

Gähne: „Andere Richtung.“

Lendenlot: „Wu... oh, ja. Gwünny! Ich komme!“


Er stürzt aus der Halle und Gähne stürzt erst einmal ein paar Liter Wein hinunter, denn so ganz tief innen drinnen, ne, wissen wir ja, will sie Lendenlot noch immer.
Nach einer ihr angemessen scheinenden Wartezeit begibt sie sich zu Pellinores Schlafgemach und rüttelt den dank ihr nüchternen Monarchen wach.

Gähne: „König! Aufwachen! Unzucht! Ausschweifungen! Drama!“

Pellinore: „Was? Jetzt? Eigentlich wollte ich nach dem Drachen mal durchschlafen ...“

Gähne: „Nein! Eure Tochter!“

Pellinore: „Noooooooooiiiiiiiiiiiiin!“

Pellinore, mit dem gesamten Hofstaat im Schlepptau, läuft Gähne hinterher zum Pavillon, wo Lähne und Lende einträchtig und -deutig im Bette liegen. Erst von Pellinores empörtem Aufschrei erwacht Lendenlot, erkennt die Situation der Lage und schwört, alles wiedergutzumachen. Sprich, er wird die durch ihn entehrte Lähne natürlich heiraten.

Gähne steht hinter Pellinore und als Lendenlots Blick auf sie fällt bemerkt sie, dass er sie jetzt hasst. Gut, denkt sie sich, dann würde sie eben versuchen, ihn von jetzt an auch zu hassen, jawohl, so, hat er jetzt davon, pfht!

... ja, natürlich. Weil das ja ganz vortrefflich funktionieren wird. Ärch.


Im letzten Teil des Kapitels erzählt Morgaine wieder, plauscht ein bisschen mit dem Leser. Wir erfahren, dass Lende und Lähne schon bald darauf heirateten und zu dem Zeitpunkt schon den vorausgesehenen Sohn erwarteten. Lancelot ist insgesamt nicht so überschäumend vor Glück, benimmt sich aber Lähne gegenüber anständig und ist natürlich stolz auf den Sohn. Das ist ja so ein Männerding, ne, „Ich habe Feuer gemacht“, „ich habe Sohn gemacht“ und so weiter.

Gwünny hingegen ist komplett haßerfüllt und schwimmt in Tränen.

Gwünny: „Schwöre, dass Du das nicht warst!!“

Gähne: „Wasn? Mißgönnst Du Deiner Nichte etwa einen Gemahl, obwohl DU DOCH SELBST EINEN HAST? Artus? Du erinnerst Dich? Großer Typ, hängt immer in Deinem Schlafzimmer herum, wenn er gerade daheim ist?“

Gwünny: *wenn Blicke töten könnten*

Gähne: „Ach, und überhaupt ist das doch nur eure Schuld; wärt ihr halt in die Provence geflüchtet, dann wäre das wenigstens eine klare Sache gewesen. Artus hätte sich eine andere Gemahlin zulegen können und dieses ganze verwickelte G'schiss und Geäffel hätte vermieden werden können!“

Von diesem Tag an haßte mich Gwenhwyfar [...].


Glücklicherweise bleibt Lähne verschont, im Gegenteil, Gwünny bietet sich sogar als Patin des Sohnes an. Der wird nach seinem Vater Galahad genannt und von Gwünny zum Thronerben erklärt, falls sie es nicht doch noch selbst schaffen würde, für königlichen Nachwuchs zu sorgen.

Artus führte mal wieder hie und da Krieg, Lendenlot ritt an seiner Seite und hin und wieder kam er nach Hause um das Notwendigste zu erledigen:

Er küßte seinen Sohn, später auch seine Töchter, schlief ein- oder zweimal mit seiner Gemahlin und verschwand wieder.


Elaine wirkt auf Gähne dabei recht glücklich, diese hat allerdings doch immer mal milde Zweifel, ob sie es tatsächlich ist oder Frau Lendenlot sich nur an die Abmachung hält.
Ach, richtig. Was ist jetzt eigentlich mit der versprochenen Tochter für die Göttin?

Ich blieb noch zwei weitere Jahre am Hof. Und dann, am Pfingstfest des zweiten Jahres, als Elaine wieder schwanger war, bekam Gwenhwyfar Gelegenheit zur Rache.


Dienstag, 3. April 2012

Die Nebel von Avalon XL

Kaum verkünde ich, wieder da zu sein, schon macht es *bömm* und ich liege erst mal wieder zwei Wochen mit 40°C im Bett.

Wie sagte die große, ungenannte Philosophin dereinst: „Wajakla!“

Um wieder in die Geschichte reinzukommen zitiere ich eine Freundin, mit der ich es kürzlich erst über die Nebel hatte. Daraufhin lieferte sie diese entzückende Zusammenfassung aller bisherigen Ereignisse:

Igähne hat Gorleben verlassen und sich Uther zugewandt, und trotzdem haben Viviane und der Merlin nix als Ärger mit ihren dollen Plänen, weil irgendwie keiner macht, was sie wollen. Morgrause auch nicht. Über Gähne, Gwenhwysterisch und Lendenlot sag ich mal gar nichts.

Kein Wunder, daß Artus einen runden Tisch hatte - da sind sämtliche Ecken und Kanten abgenagt vom vielen Reinbeißen.


Kommen wir nun also wieder auf die wirklich wichtigen Dinge zurück: Gwünny, Gähne, Lendenlot und Hörni. Im letzten Kapitel befreite Lendenlot die von ihrem falschen Bruder entführte Gwünny aus der Gefangenschaft und auch noch gleich von jeglichen Schuldgefühlen bezüglich ihrer Gefühle zu Lendenlot.

Zwei Stunden später ritten beide Seite an Seite aus der Burg. Sie hielten sich an den Händen, und Gwenhwyfar machte sich deshalb keine Sorgen mehr. Mit hocherhobenem Haupt blickte sie Lancelot voll Freude und Glück in die Augen. Er war ihre wahre und einzige Liebe, und sie würde sich nie mehr die Mühe machen, es vor einem Menschen zu verbergen.


Allerdings müsste sie erst mal einen Menschen finden, dem das bislang noch verborgen geblieben ist. Könnte schwierig werden.

Springen wir nun elegant ein paar Tage in die Zukunft und in einen von Gähnes prophetischen Träumen. Hatten wir ja nun schon viel zu lange nicht mehr; beruhigend, dass Gähne es noch immer kann. Man begann sich ja schon zu fragen ... ne?

Gähne beobachtet also träumend einen mystischen Avalons-Zug und entdeckt dort eine Gestalt, die, o Graus, ein Kreuz am Gürtel trägt. IN EINEM AVALON-UMZUG! Traumgähne möchte es ihr abreißen, doch Kevin der Druide springt dazwischen und hindert sie daran.
Bevor sich der bekannte Konflikt zwischen Reformationskevin und Avalondogmatikerin Gähne zuspitzen kann, wird letztere von Elaine, dem jungen Gwünny-Lookalike geweckt. (Uuund Thinkalike, wie ich mit andeutungsvollem Augenbrauenwackeln hinzufügen möchte.)

[T]rotzdem war ihr Morgaine nie als eine böse Frau erschienen. Aber wie konnte eine Frau gut sein, wenn sie die Teufel verehrte und Christus schmähte?


Denn alle Christen, erst recht alle Christinnen sind auf genau dem gleichen Niveau geparkt. Keine liberaler, keine kritischer, nein, alle geklont. Inklusive Denkstrukturen. Das war damals so, da hatte man nichts, nicht mal unterschiedliche Denken.

Praktischerweise weckte Elaine ihre albtraumgeplagte Base just rechtzeitig zum Aufstehen, denn heute ist ein ganz besonderer Tag: der König soll zurückkehren.

Elaine: „Huch! Weißt Du denn nicht, dass die Sünde durch die Frau in die Welt kam? Wie Du da so nackt herumstehst, also nein, also wirklich mal!“

Gähne: „Pfht. Mir doch egal.“

Elaine: „Beeile Dich wenigstens, wir müssen zur Königin.“

Gähne: „Durchaus, aber lieber nicht so schnell. Der gute Lendenlot muss ja auch noch Zeit haben, sich diskret aus der Königin' Kemenate zu verkrümeln.“

Elaine: „Ich schnappe empört nach Luft! Lendenlot wacht nur vor der Tür der Königin und das ist sehr vernünftig, nach allem, was passiert ist!“

Gähne: „... tust Du jetzt gerade nur dumm oder ...?“

Elaine: „Boah, ja, Du mit Deiner Magie weiß ja natürlich alles besser!“ *brüll*

Hofdamen: *tuscheltuschelguck*

Morgaine senkte die Stimme und antwortete: „Glaube mir, ich möchte ebenso wenig einen Skandal wie du. Gwenhwyfar ist meine Schwägerin und Lancelot mein Vetter. Artus sollte Gwenhwyfar weiß Gott nicht für das Unglück mit Meleagrant tadeln ... Armes Ding, es war nicht ihre Schuld [...].

Da frage ich mich doch gerade
1. Warum denkt Gähne, dass Gott das wüsste, so gut ist sie immerhin nicht auf ihn zu sprechen, und
2. WIEBITTE? Das arme Ding kann nichts dafür? Geht quasi trotz Warnungen lediglich mit allen Siechen und Kranken, die sie auftreiben konnte, einen Typen besuchen, von dem sie weiß, dass er ein brutaler, ungehobelter Lügner und Betrüger ist und lässt sich als Geisel nehmen, aber nein, sie kann ja nichts dafür?

Gut, wenn man davon ausgeht, dass Gwünni so azephal ist, dass selbst Fensterkitt aus Gründen der geistigen Überlegenheit nichts mit ihr zu tun haben will, dann kann sie tatsächlich nichts dafür. Dann müsste man sie aber auch aus reinem Selbstschutz in einen Kinderlaufstall setzen. Das würde so manche Sache erleichtern, Gwünny wäre aufgeräumt und der Rest der Besetzung könnte mal in aller Ruhe die Geschichte vorantreiben. Ach, das wäre fein.

Doch zurück von törichten Träumen zu Gähne und Lähne.

Gähne: „Immerhin besteht die Möglichkeit, dass sie vom Grantl ein Kind bekommt, ne, das ist schon schlimm genug.“

Lähne: „OMG! Aber er ist ihr Bruder! Kein Mann kann doch solch eine Sünde begehen!“

Gähne, Mutter des von ihrem königlichen Bruder gezeugten Sohnes:


Lähne: „Darüber hinaus mißbillige ich die Affäre der Gwünn! Artus ist soooo ein toller König und Lendenlot kommt ja auch zu nix, wenn ihn die Königin ständig anwubbt!“

Gähne[hat sie sich jetzt eigentlich in der Zwischenzeit was angezogen?]: „Naja, vielleicht gehen Gwünny und Lendenlot gemeinsam in die Bretagne und frönen dort ihrem Glück.“

Lähne: „Super, und hier wird der König ein Hahnrei geschimpft.“

Gähne: „Ach, kümmert ihn doch bestimmt nicht, was der Pöbel quakt.“

Lähne: „Muss es ihn aber. Denn er braucht nicht nur den Respekt des Pöbels sondern auch den der anderen Könige. Laufen ja noch ein paar andere in der Gegend herum. Denn wenn ein Mann nicht mal seine Frau beherrschen kann, wie will er dann ein ganzes Land regieren?“

Gähne: „Dann müssen wir die beiden halt umbringen.“

Lähne: „Wutt??“

Gähne: „War ein Scherz.“

Lähne: „Und überhaupt, wenn Lendenlot verheiratet wäre, also, äh, mit mir beispielsweise, und das sage ich nur so und nicht etwa, weil ich insgeheim bis über beide Ohren in ihn verliebt bin, dann wäre alles besser! Hättest Du nicht einen Spruch oder Zauber für mich?“

Gähne: „Urgs, nein, nicht schon wieder. Frag' mal bei Gelegenheit Gwünny, wie so ein Spruch bei ihr gewirkt hat. Neenee.“

„Ich glaube, wenn er mich heiratet“, erklärte Elaine, „wird er einsehen, daß ich seiner Liebe ebenso würdig bin wie Gwynhwyfar.“


Gähne: „Hömma, wenn Du nur mit ihm schlafen willst, das kann ich arrangieren. Aber eine Heirat und Liebe, das ist schon eine andere Hausnummer und kann fürchterlich in die Hose gehen.“

Lähne: „Neinnein, ich liebe ihn! Ich nehme alles in Kauf! Und wenn ich ihn nicht haben kann, dann gehe ich ins Kloster!“

Gähne: „Auwei. Aber das mit den Zaubern ist auch nicht so einfach musst Du wissen.“

„Ach, mit den Kräften der Weisen ist es immer so“, erklärte Elaine verächtlich. „Ich könnte dies oder das tun. Aber ich tue es nicht, denn es ist nicht Recht, sich in das Walten der Götter einzumischen ... oder die Sterne stehen nicht günstig oder so etwas Ähnliches ...“


[Wo sie recht hat ... ]

Gähne: „Uff. Na schön, wenn Du es wirklich willst, dann kann ich Dir Lendenlot als Ehemann verschaffen. Aber gib mir später keine Schuld, wenn alles den Bach runter geht!“

Lähne: „Ich schwöre! Ich schwöre!“

Gähne: „Schön. Gut. Prima. Dann wirst Du Lendenlot heiraten und ihm Kinder schenken, denn ich habe seinen Sohn gesehen ... aber ich verlange auch etwas von dir: Deine Tochter für Avalon. Ich kann der Göttin keine eigene Tochter schenken, also muss ich mir secondhand eine besorgen.“

Lähne: „Ouha, ouha. Aber gut, ich kriege Lendenlot und einen Sohn und Du bekommst meine Tochter. Abgemacht.“

Gähne: „Sie wird mir wie eine Tochter sein und großes Unrecht sühnen.“ *visionier*

Lähne: „Unrecht?“

Gähne: „Äh, ja, auch egal. Aber nun mal Butter bei die Fische, das können wir hier nicht durchziehen. Du besuchst Deinen Vater, ich begleite Dich und irgendwie müssen wir Lendenlot dazu bringen mitzukommen. Aber jetzt geht es erst einmal zur Königin.“

Sie holte tief Luft, wandte sich der Truhe zu und nahm ihr Gewand heraus.


Ah. Sie war also tatsächlich die ganze Zeit nackert. Bitte passt eure Vorstellungen von diesem Gespräch entsprechend an, wir wollen ja nicht verfälschen, hier.

In Gwünnys Gewand, pardon, Gemach ist nichts mehr zu sehen von Mann oder Gemächt, nur Gwünny kriselt ein wenig launisch herum, weil sie denkt, Gähne würde sie verachten. Was die, voller Verständnis, nicht tut, was Gwünny aber auch nicht wirklich weiterhilft. Zuerst passiert nichts, nur Gähne ärgert sich, dass sie so allmählich in die Position der Leibdienerin der Königin gerutscht ist. Sie ist immerhin wer, die Schwester des Königs und die Mäppchenträgerin von Avalon!
Doch dann bekommt sie eine Vision! Yay! Visionen sind doch die Rosinen im Geschichtskuchen. ... nein, Moment, die mag nicht jeder. Die Schokostückchen? Ja. Besser.

Gähne visioniert, dass sie Excalibur mit ihrem Kräutermesserchen von Artus' Gürtel schneidet. Dann will Gwünny Milch und die Vision verschwimmt. Mist, da wäre noch was gegangen!

Über Milch und Visionenerinnerung vergeht der Tag wie im Fluge und am späten Nachmittag steht auch schon Artus wieder vor der Tür. Hurra! Gwünny macht sich ein bisschen Sorgen wegen der Intensivbetatschung durch den Grantl und ist sich nicht sicher, ob sie es ihrem Gemahl sagen solle oder nicht. Oder ob ... irgendwer ... es ihm sagen würde.

Gähne: „Hei, frag doch gleich direkt. Ich sage ihm schon nichts.“

Die Begrüßung verläuft reibungslos und preisungsvoll, denn gleich erwähnt Haushofmeister Cai, dass der Rittmeister, der heroische, die Königin aus gar prekärer Situation gerettet habe!

„Ich bin dir wie immer sehr dankbar, mein Freund, und dir, meine Gemahlin, ebenfalls. Kommt, wir wollen darüber sprechen, wenn wir alleine sind.“
[...]
„Welche Lügen werden die beiden ihm wohl jetzt erzählen, die sittsame Königin und ihr höchst edler Ritter?“ Morgaine hörte die Worte leise, aber sehr deutlich aus der Menge.


Ja wuppes, der Hofstaat ist nun auch nicht von gestern und offensichtlich weder taub noch blind. Gähne beschließt stehenden Fußes, dass es nun wirklich an der Zeit sei, den guten Lendenlot vom Hof zu schaffen, aber pronto!

Am Abend sitzen alle gemütlich beisammen. Gähne träumt mal wieder davon, ihren Sohn auf den Thron zu setzen, der immerhin aus zwei Königsgeschlechtern stammt (der Sohn, nicht der Thron, also zumindest nicht soweit ich weiß) und aus Richtung Gwünny + Hörni nicht wirklich Konkurrenz zu fürchten hat, bevor sie wieder in eine Vision (Ha! Schon die zweite heute!) rutscht. Dieses Mal von einem jungen Mann, der sie an Lendenlot erinnert und ihre Lenden zum Lodern bringt. Danach ist sie so geschafft, dass Lendenlot an ihrer Stelle für König und Hofstaat singen muss.

Danach sitzen Lendenlot und Gähne ein wenig herum und reminiszieren die Zeiten, als sie noch jung waren.

Gähne: „Ja, und Du musst hier weg. Unbedingt. Du nimmst doch Schaden an Leib und Seele, wenn Du bleibst.“

Lendenlot: „Ja, da hast Du Recht.“

Gähne: „Huch? Das ging ja einfach. Also suche Dir eine Aufgabe und erfülle sie.“

Lendenlot: „Ey, Artus? Nachdem Du jetzt ja wieder da bist würde ich gerne wichtige Dinge erledigen, so Heldendinge halt. Für den Lebenslauf, ist ja wichtig, so als Held.“

Artus: „Na klar. An was hast Du denn so gedacht?“

Gähne, unhörbar hypnotisch murmelnd: „Du willst Drachen bei Pellinore jagen, der zufällig Lähnes Vater ist. Du willst Drachen bei Pellinore jagen!“

Lendenlot: „Ich will Pellinores Drachen jagen.“

Artus: „Du willst Pellinores Drachen jagen?“

Lendenlot: „Ich will Pellinores Drachen jagen? Oh. Ja, ich schätze schon. Auch wenn er natürlich nicht existiert, aber der Weg ist ja das Ziel, ne?“

Artus: „Trifft sich gut, Lähne hat ohnehin vor, ihren Vater zu besuchen. Du kannst sie dann begleiten.“

Lähne: „Oh! Super! Und Lady Gähne soll mitkommen! Wegen, äh ...“

Gähne: „Kräutern! Bei Pellinore wachsen wichtige Kräuter, die ich noch nicht so gut kenne! Die will ich studieren und die weisen Frauen dazu befragen.“

Lähne: „Genau! Kräuter!“

Gähne: „Kräuter. Absolut. Ja. Und weise Frauen.“

Artus: „Na prima, dann hätten wir das jetzt auch geregelt. Es wird zwar langweilig ohne euch, aber wir werden schon zurechtkommen.“

Lendenlot: „Ahahaha.“

Gähne: „Ahahaha.“

Lähne: „Ahahaha.“

Gwünny: „AAARGH!“

Artus: „So, und jetzt werde ich meine Heimkehr mit meiner Gattin im stillen Schlafgemach feiern. Gehabt euch wohl.“

Lendenlot: *fiep*

Und obwohl Gähne sofort spürte, dass sie ihren geliebten Cousin in diesem Moment emotionaler Schwäche hätte haben können, entscheidet sie sich dagegen. Immerhin hat sie mit Lähne einen Deal geschlossen und so eine Tochter für die Göttin ist ja nun auch kein Ramschartikel, ne, das muss man ja mal betonen.

So gehen Lendenlot und Gähne jeder einzeln alleine ins Bett und starren noch lange schlaflos in die dunkle Nacht, jeder mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt.