Montag, 28. Februar 2011

Was zu vermeiden wäre

Wenn ich ein Buch schreibe, das von einer Frau handelt, die aus therapeutischen Gründen ganzganz alleine und einsam auf einer ebenso einsam alleinen Insel rumhockt und ein Haus baut, dann plötzlich Stimmen hört und seltsame Vorkommnisse vorkommen und diese Frau nicht weiß, ob das nun wirklich passiert oder ob sie aufgrund von Kummer über den Tod von Mann und Tochter nun langsam in den Wahnsinn abgleitet, wenn ich so ein Buch schreibe, dann ist es ein wenig ungünstig, wenn ich im Vorwort(!) dem Herrn danke, der mir alles über Schmuggler und ihr Prozedere erklärt hat.

Das nimmt dann doch so ein klitzekleines Üddelchen die Spannung.

Ich sag's nur.

Donnerstag, 24. Februar 2011

Die Nebel von Avalon XXVIII

Wir springen mal wieder ein bisschen in der Zeit voran. Denn wenn die Themen Christen vs. Kelten, Wer-heiratet-wen, Wer ist Dein Herzblatt oder Die Sprechstunde, heute: Ungewollte Kinderlosigkeit ein paar Jahre später in des Buches Zeitstrang behandelt werden, dann sind sie quasi niegelnagelneu und können in aller Ruhe nochmal durchgekaut werden.

Machen wir also alle brav "Muh!" und gesellen uns zu Gähne und Gwünny, die mit einigen anderen Hofdamen im Hochsommer in der Halle von Caerleon sitzen und spinnen. Also, das mit Wolle. Nicht das andere, obwohl ich es nicht völlig ausschließen würde.

Gucken wir mal, was es so Neues gibt.

"Ich habe schon wieder Durst", klagte Pellinores Tochter Elaine. "Darf ich vielleicht gehen und veranlassen, daß man uns ein paar Krüge Wasser bringt, Herrin?"

"Rufe Cai ... er wird sich darum kümmern", erwiderte Gwenhwyfar.

Morgaine dachte: Sie hat sich gemacht. Aus einem ängstlichen und furchtsamen Mädchen ist eine Königin geworden.


Ernsthaft? Weil sie "Geh und sag Cai, er soll's bringen lassen" sagt?
Wenn das so ist ... "Hey, Hoppi, bring mir mal was zu trinken!" So. Instant-Königin. Man nenne mich fortan FrauVonKatz und bringe mir eine Krone. Gefälligst.

Es geht mit hochinteressanten Themen weiter. Unter anderem sollte Morgaine mit Cai verheiratet werden, uuuuiiiii, tooooll! [/scar] Sie hat natürlich abgelehnt und fragt sich jetzt, ob es denn wirklich kein anderes Thema gibt als dieses. Selbst das Szebra (Alienor von Galis) sorgt sich um die unverheiratete Gähne.

Danach wendet man sich dem Thema zu, wer jetzt am besten spönne und wessen Fädele am gleichmäßigsten sei. Aber nein, ihr spinnt am besten, ach, ja, ich hatte schon immer geschickte Hände, hihi. Gähne denkt an Gwydion, also, ihren Sohn, ne, muss man ja dazu sagen, da besteht ja durchaus Verwechslungspotenzial, der jetzt schon drei Jahre alt ist und uns eine Vorstellung der vergangenen Zeit gibt. Guter Junge!

Gähne spinnt weiter, die Monotonie läßt sie von Blut und Sachsen visionieren, aufschreien und schon haben die Schnattergänse von Hofdamen ein neues Thema. Wobei da wieder nur "Blut vor dem Thron des Königs" herauskommt. Blut muss ja und dann noch ungenaues Geschwurbel. Eigentlich kann man sich das Gesicht dann auch gleich schenken, wenn es effektiv eh nichts bringt. Außer natürlich, wenn es um Lullifutzkram geht. Dann ist das Gesicht gestochen scharf. Dass sich Cais Lieblingspferd das Bein bricht beispielsweise, das konnte Gähne problemlos ganz klar sehen. Dolle Sache. :-p

Elaine sieht das ähnlich und neckt Gähne, dass sie doch mal etwas Sinnvolles vorhersehen solle. Wann die Männer zurückkommen beispielsweise, oh, oder wann die Königin endlich schwanger wird.

Ta-Dah! Wussten wir es nicht? Auch Gwünny sitzt mitten im Club der Kinderlosen, Komma, ungewollt. Außer Morgi haben eigentlich alle (außer den namenlosen Statisten im Hintergrund, naturalmente) damit Probleme, oder?

Dann reden sie über den Drachen, den Lord Pellinore immer jagt, über Kühe und Milch. Dann gesichtet Gähne doch noch mal, und zwar, dass die Männer zurückkommen. Gwünny ist erstaunt, bricht aber nicht sofort in "Hexe! Hexe!"-Rufe aus und organisiert auch keinen Mob mit extra vielen und spitzen Mistgabeln. Ich bin erstaunt, immerhin wird Gwünny ja doch seit Jahr und Tag als ebenso ultrachristlich wie dieser Erzbischof dargestellt.

Die Männer kommen an, Artus mit einem Kopfverband. Kleine Plänkelei mit jütischen Räubern, winkt er ab. Das sei nur ein Kratzer. Außerdem verliere er ja nie viel Blut, wenn er die Heilige Scheide Der Koagulation trage, ne? Mit der könne er auf dem Schlachtfeld nie verbluten, whoopheidie. Ach, übrigens, Braten? So im Ofen?

[Gwenhwyfars] Augen füllten sich langsam mit Tränen. "Ich hatte mich wieder geirrt. O mein Gebieter, dieses Mal war ich so sicher, so sicher ..."


War wohl wieder nichts. Artus ist natürlich enttäuscht, ist aber höchst verständnisvoll. Sie wären ja noch jung und hätten viel Zeit.

Sie versuchte ruhig und heiter zu wirken, aber die Schuldgefühle nagten an ihr. Was eine Königin für ihren Gebieter auch tun mochte, ihre erste Pflicht war, ihm einen Sohn zu schenken! Sie hatte diese Pflicht nicht erfüllt, obwohl sie darum betete, bis ihr die Knie schmerzten.


Ja, da liegt doch das Problem. Nicht beten, lieber wonnen, ne? Vom Beten kriegste bestenfalls wunde Knie. Tsk. Dass Gähne da nicht mal einschreitet und was von dem Blümchen und Bienchen erzählt. So kann das ja nicht funktionieren.

Lendenlot ist natürlich auch da, irgendjemand muss ja Artus und seinen Kratzer stützen. Er komplimentiert Gwünny zu ihrer Schönheit und prompt denkt unser Blondchen, dass es doch gut sei, dass sie nicht schwanger und damit dick und hässlich sei, ne, wenn sie schon sieht, wie abschätzig Lendenlot die schwangere Meleas ansieht, puh. Nee, lieber zart und blond und unschwanger und schön! Für ihn!

Ich brauche Glückshormone, sonst muss ich meiner Mutter die Bissspuren in ihren Stuhlbeinen erklären. Schokolade! Schokolade, rette mich!

Man plaudert ein wenig und Gähne bedient ihren Vetter Balan, während sie sich über die bewundernden Blicke der Mäünner freut.

[O]bwohl sie wußte, daß die Männer nach so vielen Monden im Feld jede gutgekleidete Edelfrau so ansehen würden; die Bewunderung galt nicht ihrer Schönheit.


... entschuldigung, wie sind wir denn jetzt von "schreiend hässliche, gedrungene Elfenfrau" zu "Schönheit" gekommen? Habe ich da was nicht mitbekommen? Könnte mich mal jemand aufklären?

Vetter Balan giert sie wenigens nicht an, ne, aber er hat auch kein anderes Thema als Hochzeiten. Griflets Frau ist schwanger, wie schön, und wurde Gähne nicht auch vor einiger Zeit ein Ehemann angetragen?

Meine Herren! (Und Damen.) Könnten wir das Thema dann vielleicht mal ruhen lassen? Wie wäre es mit ein paar Geschichten über Artus Kampf gegen die Banditen? Oder die Sachsen? Erzählungen über den Schlamm auf dem Rückweg? Farbe, Konsistenz, Schwopp-Geräusch beim Durchwaten? Alles wäre interessanter als dieses penetrante Beharren auf angeblichen "Frauenthemen", weil das hier schließlich die Artus-Sage aus Frauensicht ist. Gna, sage ich, GNA!

Verkürzen wir also das Geschwafel. Bla, bla, Rhabarber, Blumenkohl ... ach, guck, Balan ist auch aufgefallen, dass Lendenlot was bedrückt. Aber er weiß nicht was. 'türlich nicht, ist ja auch unheimlich schwer herauszufinden. Merkt ja keiner.

Pliplaplupp und 'ne Buddel voll Rum ... ah, jetzt will Balan Gähne mit Lendenlot verheiraten. Gähne ist, da guck, nicht unbedingt abgeneigt. Sowas Erstaunliches. Trotzdem ist sie ein bisschen konsterniert.

Und warum ist es Aufgabe des Königs, mich einem Mann zu geben, als sei ich ein Pferd oder ein Hund?


Ein paar dreiköpfige Affen später sitzt die Belegschaft dann am Abendbrottisch und man plauscht weiter. Hat sie das Thema vor ein paar Seiten noch genervt, lässt es sie jetzt nicht mehr los. Gähne das Heiraten.

Früher oder später wird es soweit kommen, wie Balan sagte: Wir sind beide unvermählt – die Schwester des Königs und sein bester Freund ...


Hmmja. Und das ist es, was Gähne noch in Caerleon hält und sie mit Gwünny und den Hofgänschen spinnen lässt, eh? Vermutlich.

Auch Gwünny darf erzählen und spricht von einer Zeit, als sie noch keine Probleme mit Platzangst hatte. Bin mal gespannt, ob da noch eine Erklärung geliefert wird, warum sie sich dann auf einmal nicht mehr hinaus traute, denn sie selbst hat gerade keine Ahnung. Hm.

Dann wird gesungen. Gehört ja zur damaligen Folklore, muss also regelmäßig betrieben werden.

Danach frönen wir wieder dem Prinzip des "es wurde schon alles gesagt, mehrmals, aber noch nicht von allen". Dieses Mal darf Artus ansprechen, dass Lendenlot ja nun mal von ihm verheiratet werden sollte, damit er Nachts auch mal was zum Kuscheln hätte. Seufz.

Gwünny hofft, dass er "NAAAIN! DENN ICH LIEBE DIE KÖNIGIN" ausruft, was sie dann aber bestürzt, denn sie ist schließlich eine christliche und verheiratete Frau und sollte sowas nicht denken.

Es ist Strafe genug, daß ich nicht bei dem Mann sein kann, den ich liebe ...

Sie rang dabei so laut nach Luft, daß Artus sie erschreckt ansah.


O, the drama! Ich weiß, ich wiederhole mich, aber ...

Hörni der Arglose zieht dann seine Gwünny ins Schlafgemach, schließlich gibt es einen Erben zu zeugen. Beim Ausziehen teilt er Gwünny mit, dass es doch gar wunderbar sei, wenn er Lendenlot mit Gähne verheirate, was die aber eher spontan mittels eines entsetzten Ausrufs ablehnt.

Als Erklärung schwurbelt sie dann etwas davon, dass Lendenlot ja ohnehin nur ein Bastard König Bans sei. Als Artus meint, neenee, schon geboren als Resultat der großen Ehe (ne, die Beltane-Orgie. Aber "große Ehe" klingt halt besser.), da zündet Gwünny ordentlich auf:

"Heidnische Zügellosigkeit! Wenn ich König Ban wäre, würde ich in meinem Reich diese lasterhaften Zaubereien nicht dulden ... und das solltest du auch nicht!


Oha, jetzt geht's aber los. Gwünny geht dann gleich weiter zur magischen Schwertscheide und behauptet, der Herr Jesus, der würde den guten Artus viel besser auf dem Schlachtfeld schützen als dieses Zaubergedingse, jawoll!

"Ich wünsche, daß ihr ganz und gar ein christlicher König seid, mein Gebieter."


Denn die unchristlichen Untertanen, das seien die wahren Feinde, woll, und nicht die Sachsen oder anderes Kroppzeug!

Meine Herren. Wenn Gwünny die ehelichen Wonnen vermeiden wollte, dann war sie auf einem guten Weg. Aber Hörni ist erstens ein gar verständnisvoller Frauenversteher und zweitens Monate weggewesen, also mutt, watt mutt.

Schwenk auf Gähne, die währenddessen ein wenig über Lancelot obsessiert.

Ohne das Mißgeschick bei Artus' Hochzeit hätte sie ihn besessen. Als ehrenhafter Mann, der er war, hätte er sie geheiratet, falls sie schwanger geworden wäre.


Erstens wird das nicht passieren, das sollte Gähne aber auch wissen. Elfenvorhersage ("einziges Kind") und dann die Hebamme bei Klein-Hörnis Geburt. Was phantasiert sie also über Schwangerschaften? Darüber hinaus soll sie sich noch einmal über die Themen der Hofgänschen aufregen; ihre sind doch wahrlich nicht besser.

So oder so, sie muss nochmal an die frische Luft. Sich ein bisschen abkühlen, kommen doch jetzt die ganzen Erinnerungsphantasien von Lendenlot zu ihr. Sie schlüpft aus dem Bett, geht in den Burghof und tatsächlich, da wandert Lendenlot schlaflos herum.

Machen wir es kurz, er hat zwar nur die Königin in Kopf und vermutlich auch Herz, aber Gähne ist zumindest greifbar und die redet sich so ziemlich alles schön, was auch nur auf die kleinste Verbindung zwischen sich und Lendenlot hinweist.

Aber zuerst ein bisschen Religions-Blabla! Lendenlot ist nämlich Christ geworden, ein Christ wie Gwünny. Jawoll.

Sie plauschen und so entwickelt sich, was sich entwickelt. Obwohl Gähne weiß (in einem Winkel ihres Herzens, das ja für Gefühl zuständig ist), dass Lendenlot sie bestensfalls mal kurz begehrt, sträubt sie sich nicht. Zu mir oder zu Dir? In den Apfelhain.

Da geht es dann zur Sache ... oder doch nicht? Lendenlot tut da nämlich Seltsames, beziehungsweise, tut es nicht.

Wo blieb der Fluß des Lebens zwischen ihren beiden Körpern, dem männlichen und weiblichen ... die Fluten der Göttin, die sich aufstauten und mitrissen? [...] die Weigerung, sich dem Willen der Göttin zu unterwerfen.


Moah! Kann sich die Göttin nicht mal raushalten? Keinen Sinn für Privatsphäre! Das ist echt allen Göttern zueigen, echtmaljetzt.

Lancelot weigert sich also, den letzten Schritt zu vollziehen. Siewissenschon. *fuchtel* Stecker → Steckdose. *fuchtelfuchtel*
Für ihn scheint das okay zu sein, eventuell will er Gähne auch einfach nicht, joh, hm, entehren, aber unser Gähnemädel hat sich da halt ganz andere Dinge erhofft und ist durchdrungen von Wut, Abscheu und Enttäuschung.

Schweigend ziehen sie sich danach wieder an und Lendenlot fiept dann sowas wie "wir hätten das nicht tun dürfen, liebe Base, aber ich liebe euch."

Gähne spricht vorsichtig das Vergehen gegen die Göttin an, da mädelt er schon wieder christlich herum, weil, die ist doch heidnisch, und dann kommt der Satz, der die Libido einer jeden Frau in Sekundenbruchteilen zu Asche zerfallen lässt:

"[...] ... wenn du nur nicht so wie meine Mutter wärst, Morgaine ..."


So sehet den berühmten Tropfen ins übervolle Faß fallen und selbst die liebesdumme Gähne nun genug haben. Sie keift den noch mit blankem Hintern dasitzenden Lendenlot ein wenig an und schreitet dann energisch von dannen.

In Avalon wäre das nie geschehen ... wer sich der Göttin auf diese Weise näherte, würde nie wagen, sich ihrer Macht zu widersetzen.


Gut, Schwurbeligkeit beiseite, die Göttin steht also auf das vollzogene Steckdosen-Stecker-Prinzip. Na, wenn sie meint. *wedel*

Drei Tage später verlässt Gähne Caerleon. Bis zu ihrer Abreise geht sie Lendenlot geflissentlich aus dem Weg. Sie behauptet, nach Avalon reiten zu wollen, wird dort aber nie ankommen.

Ich nahm ein Pferd und ritt durch die Hügel nach Osten. Ich kehrte viele Jahre nicht nach Caerleon zurück und erfuhr auch nicht was an König Artus' Hof geschah ... aber das ist eine andere Geschichte.


Fassen wir das Kapitel doch mal ohne endloses Geschwurbel zusammen:

Die Frauen spinnen.
Die Männer kommen zurück.
Gwünny geht mit Artus ins Bett.
Gähne würde gerne mit Lendenlot ins Gras gehen, aber der kriegt das irgendwie nicht gebacken.
Gähne verlässt Caerleon empört.

Na, so sieht das doch schon mal übersichtlicher aus.

Dienstag, 22. Februar 2011

Die Nebel von Avalon XXVII

Na, die Umfrage ist ja wunderbar eindeutig. Gwünny bleibt Gwünny, egal ob sie jetzt in den Westen geht oder nicht. Oder mit wem. :obskure hdr-referenz:

Machen wir weiter mit der Hochzeit. Auch Gähne ist mit vielen tiefsinnigen Gedanken beschäftigt, wähend da vorne Hörni un sin Fruu vermählt werden. Zuerst natürlich der übliche Seitenhieb gegen das blöde Christentum,

Welch ein Unsinn ... als könnte ein von Menschenhand erbautes Haus durch die Worte des Priesters in die Wohnstätte des Geistes verwandelt werden, der mit Menschenwerk nicht das geringste zu tun hatte!


Ja, meine Güte, was sind die alle blöd. Müssen sie aber auch. Sonst wären sie ja keine Christen, ne? :kreisschluß:

Dann wenden sich ihre Gedanken ihrem Söhnchen zu, für das sie, wie Morgi es plante, eine Fremde ist. Sohnemännle heißt übrigens Gwydion. Ja, Gwydion. Für die, die sich nicht erinnern: das ist Artus' Geburtsname; bis er in die römische Aufzucht gegeben wurde, hieß unser Hörni Gwydion.



Dahinter muss ein ausgeklügelter Plan stecken, denn warum sollte Gähne erst hysterisch verlangen, dass Morgi ihre hellgesehene Erkenntnis der Geschwisterliebe jaaaaaa und uuuuunbedingt! für sich behalten müsse und dann, wenn es an die Namensgebung geht, sagen „Ach, hm, weißte, nennen wir ihn einfach nach seinem Vater. Ladidah. Kindern den Namen des Vaters zu geben ist zwar überall gang und gäbe, aber ich bin mir sicher, da kommt keiner drauf.“

Also, subtil geht irgendwie anders. *kopfkratz*

Nach „Christen sind doof“ und „Alle Frauen leiden, wenn sie ihr Kind weggeben müssen“, beides ja wichtige Themen, die man nicht oft genug auf den Büchertisch bringen kann, wenden sich Gähnes Gedanken wieder Artus zu. Der sieht offensichtlich gut aus und Gähne beschließt, dass mit dem Hirschritual zum König gemacht wurde und das christliche Hokuspokus nur eine ärgerliche Randerscheinung war, woll!

Ihr Blick wandert weiter zu Gwünny, die wunderwunderschön ist, doch da blickt Hörnli auf, entdeckt Gähne und sie erkennt, dass auch er sie erkannt hat. Wobei das jetzt auch im biblischen Sinne zuträfe, nur halt eben nicht aktuell. Was sollten denn die Leute denken, ne?

Hochzeit vorbei, Leute strömen hinaus, wo es vermutlich den Hochzeitsschmaus gibt. Gähne versucht Iggys prüfendem Blick auszuweichen, denn die darf niemalsnie erfahren, wer der Vater des kleinen Gwydion ist. Nämlich der große Gwydion. Ich befürchte, da musste ich noch ein wenig drauf herumreiten, weil es mir gar so zefixblöddämlich erscheint, dass selbst der verbohrteste Christ dagegen wie ein Leuchtfeuer der aufgeklärten Toleranz erscheint.
„Es darf nicht den kleinsten Hinweis auf den Vater geben, niemand darf es je wissen, es muss völlig geheim bleiben ... ach, nennen wir ihn genauso wie seinen leiblichen Vater.“
Hngh! Hngh! Dreimal hngh!

Die Gäste umschmeicheln Artus mit Höf(l)igkeiten, er begrüßt schließlich auch Gähne und will ihr Gwünny vorstellen.

Arti: „Da, das ist meine Schwester. Sie wird Deine erste Hofdame! Wheee!“

Gwünny: „Ach, wir kennen uns schon. Öhm.“

Arti: „Echt?“

Gähne: „Sie hatte sich nach Avalon verirrt; Lendenlot und ich haben sie wieder ins Kloster gebracht.“

Ja, wir erinnern uns. Das schicksalhafte Zusammentreffen, bei dem Gwünny schätzungsweise fünf Trillionen Mal erwähnen musste, dass Gähne eine häßliche Fee ist. Das ist jetzt aber nicht schicklich und so umarmt sie ihre hässliche Feenschwägerin und tut fein.

Gwenhwyfar sagte leise: „Seid mir willkommen als die Schwester meines Gemahls, Herzogin von Cornwall ... darf ich Euch Morgaine nennen, Schwester?“
Morgaine holte tief Luft und murmelte: „Wie es euch beliebt, Herrin.“


Gwünny erklärt nochmal, dass das soo eine schreckliche Erfahrung für sie gewesen sei und guckt dabei Lendenlot hingebungsvoll an. Daran erkennt Gähne, so als weise Avalon-Frau, sofort, dass Gwünny und Lendenlot verlüüüüüpt sind. Was allen anderen entgeht, nur die weisen Avalonierinnen, die haben halt einen Blick für sowas. Alles Mentalistinnen!

Gwünny sülzt dann noch etwas davon, dass Iggy und Gähne ja jetzt ihre Mutter und ihre Schwester seien, weil sie selbst ja keine mehr hätte, und selbst Gähne ist ergriffen:

[...] Morgaine dachte: Ja, vor der Göttin sind alle Frauen Schwestern.

Und alle Männer Brüder und schon wäre das Hörni-Problem keines mehr. Ta-Dah!

Gut, aber noch immer gibt es eine Hochzeit zu feiern. Im Laufe der Feierlichkeiten lernen wir auch Elaine, Pellinores Tochter, kennen, die Gwünny durchaus ähnlich sieht, allerdings nicht ganz so strahlend schön ist. Fast möchte ich vermuten, hier wird der Gwünny-Ersatz für den sehnenden Lendenlot vorgestellt.

Es gibt Geschwurbel in Massen, Kevin ist auch da und schwingt die Harfe, wenn schon nicht das Tanzbein, Gähne darf auch singen mit ihrer wunderschönen Stimme, selbst Christen-Gwünny hält es in diesem Fall für gute Magie, dass Frauen singen. Na Potzdonner!

Es wird weiter geschwurbelt; die Hochzeit fand bei abnehmendem Mond statt, was ein schlechtes Zeichen sei, aber es wollte ja keiner auf den Merlin hören, das hätten sie jetzt davon.

Morgaine wußte plötzlich, was der alte Druide befürchtete. Auch sie hatte bemerkt, wie Gwenhwyfar Lancelot ansah. Hatte eine Vorahnung sie veranlaßt, an diesme Tag in Avalon Gwenhwyfar abzulehnen?


Klar war das eine Vorahnung! Muss es gewesen sein, denn mit simpler, menschlicher Antipathie geben sich die Avalonierinnen schließlich nicht ab! Alles ist Ahnung und Vision! *wackwackwack*

Erneut wird das Hörni-Wonnen-Ereignis wiedergekaut und dann kommt Gähne zu einem erstaunlichen Gedanken: wenn sie Lancelot verführte, dann wäre doch allen gedient! Artus, weil sich seine Frau dann nicht mehr zum Seidenäffchen machen würde, Lendenlot, weil er dann eine Frau hat und weil die beiden sich so bestimmt(!) im Nullkommanix vergessen würden.

So ein bisschen Selbstreflexion, „achwatt, anderen dienen! Du stehst auf ihn! Deswegen willst Du das!“, ist dann auch noch da, immerhin, trotzdem setzt sich die Idee irgendwie fest im Gähne'schen Oberstübchen.

Trotz alledem würde sie es versuchen. Aber ohne Zauber, nur mit den Künsten einer Frau. Heftig sagte sie sich, Lancelot habe sie einmal begehrt, ohne Hilfe von Magie. Er hatte sie einmal begehrt, er würde sie wieder begehren.

Auweia! Na das ist doch die weise Art und Weise, auf die die aufgeklärten und müsthischen Avalonierinnen vorgehen. Die Verführung ist ja schließlich auch eine dieser uralten, achsoweiblichen Fähigkeiten, wobei es mich schon interessieren würde, wie und wo Gähne jetzt die Künste einer Frau in diesem Bereich gelernt hat. Ich meine, ihr Werdegang lief ja eher so: Jungfrau, Hörni, Kind, Lot abweisen.

Ob wir Frauen das alles automatisch in uns haben, wenn wir nur tief genug hineinhorchen?

Wahrscheinlich. So wird es sein.

Die Zeit vergeht, die Themen auch. Der Brauch wird besprochen, unter Johlen und Jauchzen das holde Hochzeitspaar ins Bette zu bringen, auf dass sie ... gemeinsam die Bibel lesen vermutlich. Artus versucht die darauf entstehende Spannung mit flotten Sprüchen zu brechen, während sich Gwünny und Lendenlot mit den Augen ausziehen und nacheinander verzehren. Was keiner merkt, bis auf die üblichen Verdächtigen, flöt flöt. Weiteres Gesülz entsteht, als Lendenlot Gwünny Gwünny nennt, weil er sie schon Gwünny genannt hat, als sie noch Gwünny war und nicht die Gebieterin und Ehefrau seines besten Freundes, doch Gähne weiß gleich, dass er nur ihren Namen nennen wollte, wie Verliebte das halt so tun. Artus merkt nix und wir drehen uns mit einigen wenigen Themen so dermaßen im Kreise, dass es selbst einer Ballerina schwindelig würde.

Gähne hat dann genug und lotst Lendenlot, dessen Sabberlache kontinuierlich von zwei älteren, irritierten Kammerdienern weggemoppt wird, raus in den Hof. Die beiden Fast-Liebenden reden über Avalon und darüber, dass Artus' Truppen, wenn er gerade mal wieder Krieg führt, eigentlich hochanständig sind und kaum herumschänden. Na das ist doch mal was!

Lendenlot will nun seine Reiterei vorführen, am bösesten und wildesten Hengst, der gerade zur Verfügung steht.

„Lancelot“, rief Morgaine, „setze doch nicht dafür dein Leben aufs Spiel! Gwenhwyfar kann ein Pferd nicht von einem anderen unterscheiden. Sie wäre ebenso beeindruckt, wenn du mit einem Steckenpferd über den Hof hüpfen würdest.“


Ich habe spontan Kopfkino und muss kichern. Ein bisschen mehr ↑davon↑ hätte dem Buch wahrlich gut getan.

Lendenlot und Gähne stehen im Stall, unterhalten sich. Gähne wird klar, dass er auch furchtbar doll unter der Situation leidet, weil er Artus ja nun auch echt gerne mag, ne, auf eine andere Weise, ne, und die Gesamtsituation, ne, also, ne, ja.

Bevor sie aber noch tiefgründig-weiblich-müstischer vorandenken kann, beschließt Lendenlot, mal etwas proaktiver zu sein und fängt an, sie zu knutschen.

Aber! Doch nicht im Stall! Was sollen denn die Pferde denken! Denkt denn niemand mal an die Pferde!?

Gähne knutscht zurück; zwar weiß sie wohl, dass dies nur ein Verzweiflungsakt des Lendenlot ist, der sich nach Gwünny verzehrt, und sie nur greifbarer Ersatz, aber sie ist so verschossen in ihn, dass es ihr egal ist.
Kind, Kind, das ist aber nicht gut für den Selbstwert. Tsts.

Sie wälzen sich schon im Stroh, da kommt ein Knappe. Hätten sie den Strohhaufen mal lieber abgesperrt. Anfänger.

Knappe: „Mein Herr, mein Herr! Und seht ihr nicht dort, ein Unglück im Hofe, mit Pferden, eilt hinfort!“

Lendenlot: „Öhm, wie, was?“

Knappe: „... jetzt fasst er sie an? Hat Lendelot Gähne ein Leid getan?“

Gähne: „Watt? Wie?“

Lendenlot: „Sekunde, ich muß nur gerade ein bisschen Blut wieder hoch ins Hirn ... äh, also, die Dame Morgähne ist natürlich gestürzt, ins Heu, ist ja zum Glück weich, und ich wollte ihr gerade aufhelfen.“

Knappe:

Lendenlot: „Ich gehe dann mal gucken, wer die rossige Stute ... äh, und die Hengste ... geht schon mal vor.“

Gähne: [ist mit dem Ablauf der Ereignisse vage unzufrieden]

Lendenlot: „Aber heute Abend dann, ja? Ja? Ja?“

Gähne: „Meinetwegen.“

Lendenlot eilit hinfort, schickt aber noch einen Untergebenen, der sich um die gefallene Gähne kümmern soll. Die humpelt auch pflichtschuldigst an seiner Seite zur Burg und kann es kaum erwarten, dass Lendenlot endlich zu ihr eilt.

Sie freute sich über Lancelots geschickte Ausrede, fühlte sich aber auch verlassen und sehnte sich danach, daß Lancelot sich zu ihr bekannte und sie schützte.


Samma, habe ich Lesehalluzinationen? Die große, unabhängige, weibliche, weise, magische, priesterliche Gähne will doch auch einfach nur das kleine, dumme Weibli sein, das mal so richtig liebgehabt werden will?

Meine Herren. Ich würde in die Tischkante beißen, aber das gibt immer so Spreißel.

Iggy, Gwünny und Arti stoßen zu Gähne und ihrem Geleitschutz, und schon wieder wird munter über alles mögliche geplaudert. Gwünny lenkt mal wieder die Sprache auf Lendelot, Gähne weiß, mal wieder, sie tut das nur, um seinen Namen aussprechen zu können, mal wieder merkt keiner was und ich werde den Murmeltiertag nie wieder ansehen können, ohne an die Nebel zu denken, das weiß ich jetzt schon.

Lendenlot hat das Pferdeproblem gelöst und will jetzt mit dem weißen Hengst ein bisschen angeben. Alle sind beeindruckt und Hörni spricht die geradezu hellsichtigen Worte:

„Ich stehe also im Schatten“, sagte Artus gutmütig. „Selbst meien junge Gemahlin kann den Blick nicht von Lancelot wenden und bittet ihn, sie beim Vornamen zu nennen. [...] Wäre Lancelot nicht mein bester Freund, ich würde rasend werden vor Eifersucht.“


Tjaaaa. Was soll man dazu noch sagen?

Dann rennt eine Gans über den Hof, der weiße Hengst scheut. Lendenlot fällt vom Pferd und wird ein bisschen zertrampelt. Gwünny kreischt nur herum, während Gähne praktisch denkt und sich schon mal Wasser und Leinen organisiert. Sie hat nämlich dank ihres geschärften Priesterinnenblickes genau gesehen, dass er sich den Arm gebrochen hat, jawoll.

Sie bringen Lendenlot, der wohl außerdem nur eine Gehirnerschütterung hat, ins Bett, traditionell der Ort der Genesung. Gähne wacht über ihn, aber es wird klar: er hat Kurzzeitgedächtnisverlust und erinnert sich weder an sie noch ans Heu und schon gar nicht daran, dass dieser Abend den Gähnelottschen Wonnen gewidmet werden sollte.

Artus kommt. Braut und Bräutigam sollen nun endlich ins Bett, dazu braucht es Zeugen. Gähne wäre da genehm. Vorher aber noch ein bisschen mit Lendenlot plaudern, man ist ja erleichtert, dass er nicht das Zeitliche gesegnet hat.

Lancelot hielt seine Hand umklammert: „Ich habe beinahe deine Hochzeitsnacht zunichte gemacht“, und Morgaine hörte die bittere Ironie dain.

„Das hast du ... meine Braut hat so sehr um dich geweint. Ich möchte wissen, was sie tun würde, wenn ich mir den Hals gebrochen hätte“, meinte Artus lachend.


Sie würde vermutlich „Hoppla“ sagen.

Dann geht alles seinen Gang. Lendenlot schläft seine Gehirnerschütterung weg, Gähne sitzt bitter daneben und muss erst mal ihre, uhm, Erwartungen herunterfahren, Artus und Gwünny besiegeln die Ehe und in tiefer Nacht, alles schläft, Gwünny wacht, dramatisiert unsere Königin noch ein wenig herum und betet zur Jungfrau Maria, auf dass die doch bitte machen möge, dass sie ihren Ehemann lieben könne.

O, the drama!

Freitag, 18. Februar 2011

Die Nebel von Avalon XXVI

Ich muss erst mal eine Umfrage machen. Nachdem mir mitgeteilt wurde, dass Gwenhwyfar eigentlich nur Jennifer heißt, bin ich in Versuchung. Aber wenn auch die Gwünny bei jeden anderen Namen bestimmt genauso riechen würde wie jetzt auch, so könnte es doch verwirren, selbst bei meiner doch sehr lockerflockigen Verwendung von Namen.

Deswegen frage ich einfach mal. Demokratie FTW!




So. Und jetzt machen wir weiter.

Gwünny ist heil auf Caerleon angekommen und innerhalb weniger Sekunden zur weisunggebenden Königin mutiert. Jeder, der das für eher unwahrscheinlich hält, stehe jetzt bitte auf, öffne das Fenster und schreie „Bullshit!“, wahlweise auch „Blödsinn!“ hinaus. Dann Fenster wieder zu, schließlich ist es kalt draußen. Man muss manchmal einfach seinen Standpunkt klarmachen, ne, aber man muss sich ja nicht unbedingt dabei erkälten.

Nachdem die drohende Hochzeit weder ein Geheimnis noch eine kurzfristige Veranstaltung ist, treffen peu a peu immer mehr Gäste ein und bevölkern den Burgberg.
Gwünny drückt ihr Erstaunen darüber aus, Iggy grübelt lieber über Frauendinge. Kinderkriegen, siewissenschon. Dass Frauen immer gesagt wird, es käme ja hauptsächlich auf die Söhne an, dass ihr aber bei Artus' Krönung klar wurde, dass sie an Gähne mit ihrer Seele gebunden sei.

Na, super, fällt ihr ja früh ein, der guten Iggy. Verschwinden die letzten Uther-Schwaden so langsam aus dem Kopf und machen Platz für Klarsicht?

Gwünny: „Ohh, so viele Menschen! Ich wußte gar nicht, dass es in Britannien so viele Menschen gibt! Sooo viele Menschen!“

Iggy: „Äh, das sind ja nun auch nicht alle, ne? Da gibt es schon noch mehr, aber irgendwer muss ja die Tiere füttern. Und Ihr werdet ihre Königin sein.“

[Igraine] dachte plötzlich: Artus hat mit seiner Königin eine ungute Wahl getroffen. Gwenhwyfar ist zwar schön, liebenswürdig und gebildet [Anm. d. Katz: Seit wann denn bitte gebildet??]. Aber eine Königin muß auch in der Lage sein, den ersten Platz am Hofe einzunehmen.


Iggy sinniert dann noch länger über die müsthische Bedeutung der Königin für das Land, zieht Vergleiche zu Avalon und tüdelüt. Kurz, der König ist das Schwert des Landes, die Königin aber sein Herz. Und ein Herz, das sich hinter dicken Mauern verkriecht, ist kein glückliches. Sowasinderart.

Unterbrochen wird sie schließlich durch Hausmeister Cais Kammerdienerinnen, die Gwünny und Iggy ankleiden sollen. Gwünny wirkt in ihrem Kleid wie ein Engele und wieder wird läängelang der seltsame und seltene Stoff beschrieben, aus dem es gefertigt wurde.
Was mich irritiert, denn nachdem Lot bei Gähnes Niederkunft mal erwähnte, dass das Leben eines Neugeborenen am seidenen Faden hinge, ging ich davon aus, dass Seide bekannt wäre. Was also soll auf einmal das Bohey?

Lendenlot kommt, vorbei natürlich, verschlingt Gwünny mit seinen Blicken und verkündet, dass er und seine Reiter zur Erbauung der Gäste ein paar Pferdetricks vorführen werden.

Wieder bemerkte Igraine den hoffnungslosen, entrückten Blick, den er auf Gwenhwyfar richtete und das strahlende Lächeln, mit dem sie zu ihm aufsah. [...] Mit verzweifelter Deutlichkeit spürte Igraine, daß dies zu keinem guten Ende, sondern nur zu Leid führen konnte.


Na, hömma, die halten doch nicht Händchen, also ist doch alles gaaaanz harmlos!
Und überhaupt, herumspüren scheint ja einerseits sehr weiblich zu sein, aber könnte irgendwer bitte auch mal irgendwas sagen oder tun? Vom Herumspüren hat sich noch kein Problem gelöst, also kommt mal in die Puschen hier!

Ein paar weitere Ritter kommen und gehen und bleiben oder auch nicht. Gwünny fragt Lendenlot, ob er nicht zu seinem König gehen wolle, und dessen Augen singen ganze Arien darüber, dass er nichts mehr ersehne, als an ihrer Seite zu weilen. Doch, ach, irgendwie ist er dann doch ein bisschen loyal zu seinem König und deswegen hin- und hergerissen. Arme Lende.

Gwünny schickt ihn also zu ihrem Zukünftigen, um ihm die Enscheidung zu erleichtern.

Lancelot lächelte, und dieses Lächeln schien tief in ihrem Innern eine Saite zum Klingen zu bringen. Sie spürte, wie ihr Mund sich ebenfalls bewegte. Wie konnte es geschehen, daß sie sich so sehr als Teil von ihm empfand?


... du, samma, kann des sei, dass die verliebt sind inneinand?
Naaaa, echt jetzt? Ich habe die letzten Kapitel nicht aufgepasst, da war ich in der Küche für einen Mitternachtssnack. Wer war jetzt der Mörder?

Gut, die uuuunglaubliche Intensität den lendenlottschen Gwünnyliebe muss ja irgendwie dargestellt werden, aber so, wie das passiert, frage ich mich mittlerweile echt, ob alle drumherum taub, blind und obendrein noch blöd sind. Denn dass das Dummhäschen Gwünny eine gute Schauspielerin ist, das glaubt ja wohl keiner und der hingebungsvoll starrende Lendenlot müsste doch eigentlich auch schon ein paar Leuten aufgefallen sein. Aber nööö, aber nääää, nur Iggy merkt was. Durch Herumgespüre.

Hngh.

Aber gut. Durch dieses Angestarre wird Gwünny auf einnmal klar, dass sie Lendenlot liebt. Huch! Wie bitter diese Pille ist, so am Vorabend, na, eher der Vorstunde ihrer Hochzeit mit einem Anderen.

Iggy hat nun genug gesehen, entschuldigt sich mit einer Ausrede („... ich muss mir noch die Haare waschen.“) und eilt über den Hof. Spüren ist ja gut und schön, aber jetzt will sie mit dem Merlin mal darüber sprechen.

Iggy: „Papa!“

Merlin: „Kind! Was gibt es?“

Iggy: „Ja, äh, samma ... könnte Artus aus dieser Hochzeitssache noch irgendwie aussteigen, ohne seine Ehre und Pferde zu verlieren?“

Merlin: „Oi! Nein. Ich schätze nicht. Nicht mal, wenn sie Aussatz hätte oder von einem anderen Mann schwanger wäre. Oder schwanger MIT Aussatz. Da führt kein Weg hinaus, Artus muss sie heiraten.“

Iggy: „Mistverdammtedrecksscheiße!“

Merlin:

Iggy: „Na ist doch wahr!“

Merlin: „Darf ich fragen, was los ist?“

Iggy: „Gwünny liebt Lendenlot, und der liebt sie auch noch zurück. Das kann alles nicht gut ausgehen.“ [prophetisch]

Merlin: „Oioioioi. Uiuiui. Pfhuuu. Sind das vielleicht nur jugendliche Flausen bei den beiden?“

Iggy: „Würde ich eigentlich auch vermuten, aber nicht in diesem Fall. Das ist so eine „alles geht deswegen den Bach runter“-Liebe.“

Merlin: „Ich bin zu weise und avalonisch um zu behaupten, dass Du Dich irrst, aber ich schätze, wir können da nichts machen. Artus kann sich keine neuen Feinde leisten, und König Leo wäre ein gar furchtbarer solcher.“

Iggy: „Aber wir müssen doch irgendwas tun können?“

Merlin: „Wir tun einfach unser bestes.“

Iggy: „Na super.“

Bestimmt hätten sie sich noch weiter unterhalten, doch da kommt Kevin vorbei und muss vorgestellt werden, dann läuten auch schon die Glocken zur Hochzeit. Man geht zur Kirche, kniet ein wenig herum und Iggy entdeckt gar Gähne zwischen den Gästen. Iggy kann nicht anders als sie anzustarren, schließlich hat sie erst vor einem Tag die Erkenntnis ereilt, dass ihre Seelen verbunden und dings.

Doch sie ist nicht die Einzige.

Der Diakon verlas gerade die Geschichte der Hochzeit von Kanaan, als [Igraine] kurz die Augen hob und zu Artus hinüberblickte. Auch er wandte den Blick nicht von Morgaine.


Ja, doch, alles eine sehr verquaste Situation, hier.

Dienstag, 15. Februar 2011

Die Nebel von Avalon XXV

Springen wir noch ein wenig durch die Zeit. Ein gutes Jahr nachdem der religiöse Debattierclub bei Iggy auftauchte ist es nun soweit, die Braut wird verpackt und zum Besteller Bräutigam geliefert. Iggy ist auch dieses Mal dabei um die schickliche Überführung zu beaufsichtigen. Gwünny und ihre Agoraphobie sind natürlich sehr aufgeregt, immerhin wird die weite Reise durchs freie Feld führen. Also echt mal jetzt, hätten die ihrer zukünftigen Großkönigin nicht einfach einen schicken Tunnel graben können? Kein Einsatz mehr, die Leute von ... gestern.

Iggy versucht zu beruhigen.

„Ich habe vergessen, daß Ihr noch nie von zu Hause weggekommen seid, abgesehen von der Reise zum Kloster und wieder zurück. Ihr wart in Glastonbury, nicht wahr?“
Gwenhwyfar nickte: „Ich wünschte, ich könnte dorthin zurück ...“

Sie spürte Igraines scharfen Blick und verlor den letzten Mut.


Ja, weder Iggy noch wir haben den Eindruck, dass Gwünny ihrer Hochzeit positiv entgegen sieht. Aber irgendwann muss König Leo seine Ladenhütertochter doch unterbringen, immerhin ist sie schon 18 und damit eigentlich schon fast reif für die Rente, das erste Kind bekommt man schließlich so mit 14.

... apropos Kinder. Warum habe ich nur das Gefühl, dass sich dieses „IchkrichkeinekinderOMG“-Drama auch bei Gwünny manifestieren wird? Ich meine, bislang ist keine der handelnden Damen zufrieden. Vivi konnte keine Tochter bekommen, Iggy konnte keine weiteren Kinder mehr bekommen, Gähne kann keine weiteren Kinder mehr bekommen, Morgi wollte auch immer mal eine Tochter, Drama, Drama, Leid. Ist das eines der vielen urwüchsigen Zeiten der Weiblichkeit? Das Hadern mit der Fruchtbarkeit? Na danke.

Es herrscht ein wildes Durcheinander, die Wagen werden beladen, die Pferde gesattelt und bereitgestellt. Iggy will Gwünny schon mal aufs Pony hieven, doch die haucht ganz weiblizart, dass sie lieber in der Sänfte reisen würde. Da drin gibt es weniger Landschaft und Weite, ne?
Schon wieder ist Iggy erstaunt, aber gut. Sie erzählt dann noch die Vivi-Anekdote, denn die zieht sich auch mal gerne Männerhosen an, um bequem zu reiten. Und als hätten wir das nicht schon mehrmals gehabt hauchfragt Gwünny erbebend und mit großen Kulleräugelchen (dass es Frauen verboten, heilige Schrift, WÄH!, das erwähne ich ja schon gar nicht mehr), ob Vivi denn eine Hexe sei.
Was seine Mutter ist, hat Lendenlot zwar vor zwei Kapiteln schon erläutert, aber man kann die „Wir erklären die Struktur der Priesterschaft auf Avalon nochmal einem dummen, abergläubischen Christen“-Routine ruhig nochmal durchspielen.
Ich glaube, würde man dem Roman die Redundanz nehmen, er wäre ein schmales Heftchen von maximal 150 Seiten.

Dann kommt Lendenlot, der es sich natürlich nicht hat nehmen lassen, die Gwünny-Karawane zu begleiten. Aus, äh, Treue zum König, sicherlichiglich. Iggy möchte die beiden bekannt machen, doch Güldenhaar winkt ab.

Gwenhwyfar lächelte und spürte, wie ihre Wangen erblühten. Sie sagte: „Ich kenne Lancelot. Er kam hierher, um meinem Vater zu zeigen, was er alles mit Pferden machen kann.“


... was er alles mit Pferden machen kann. Ja. Das kann man so sagen.

Lendenlot hüppt viril vom Pferd, man plauscht über das ganze Zeug, das außer den Pferden noch als Mitgift mitkommt. Unter anderem eine runde Tafel, die Leo mal irgendwo hat mitgehen lassen. Mit Loch in der Mitte. Wie ein Doughnut. Da kommt die berühmte Tafelrunde also her, da guck.

Lendenlot macht Gwünny dann noch ein Kompliment, sie errötet zart, das Herzelein klöpfet und dann geht es endlich los. Iggy möchte die Vorhänge der Sänfte öffnen, doch dann könnte ja die Landschaft reinkommen, Gwünny ist jedenfalls dagegen. So schaukeln sie los, und vielleicht schwappt durch das Gewackel irgendwas in Gwünnys Kopf über (dass sie da oben kein Hirn hat, das Dinge stabilisieren würde, können wir, denke ich mal, als gegeben annehmen), jedenfalls denkt sie sich plötzlich erbost, dass sie ja nur eine Zuchtstute für den Großkönig sei, genau wie die anderen Pferde da draußen, und nicht um ihrer Selbst geliebt wird, schluchz, und überhaupt wäre im Kloster alles so töfte und super. Möh.

Igraine fand sich damit ab, hinter geschlossenen Vorhängen zu reisen, obwohl sie sich nach frischer Luft sehnte. Sie überlegte, was in aller Welt mit diesem Mädchen los sein konnte.


Einiges.

Die Gespräche nachts im Zelt zwischen Iggy und Gwünny schenken wir uns hier mal, da werden ohnehin wieder nur die üblichen Themen neu durchgekaut. Letztendlich beginnt Iggy jedoch daran zu zweifeln, dass Gwünny für die Königinnenstelle geeignet ist. Dass Gwünny überhaupt zu was taugt. Erstaunlich, Iggy hat ihren Geist lange genug aus dem alten Testament gehievt um das festzustellen. Respekt.

Irgendwann am nächsten Tag überredet Lendenlot die edle Gwünny dann dazu, doch mal auf dem Pferderücken weiterzureisen, und dann geht es auf einmal. Iggy reitet hinterdrein, freut sich, denkt sich, dass die beiden, er dunkellockig, sie güldenhaarig, gut aussehen, und dann ...

[I]hr fiel auf, daß Gwenhwyfar aufrecht auf dem Pferd saß, wieder Farbe im Gesicht hatte und lächelte. Es war richtig gewesen, sie aus der Sänfte zu holen.

Dann bemerkte sie, wie die beiden sich ansahen.


Wie ein Blitz fährt es ihr ins Gebein, denn genauso verschlang Uther sie damals mit den Augen. Doch nein, das kann ja nicht sein, denn sie versuchen ja nicht, Händchen zu halten.

... aha. Weil sie nicht versuchen, vor der ganzen Reisegruppe und der Nase der Königsmutter Händchen zu halten, ist alles harmlos und ein Irrtum. Bestechende Logik, da kommt man nicht gegen an. Außerdem, so Iggy, könnte das auch gut und gerne der Teufel sein, der ihr wirre Ideen eingibt, jawoll! Da muss man ja immer aufpassen! Ständig auf der Hut!
Trotzdem beschließt Iggy, die Sache mal mit dem Merlin zu besprechen. Sicherheitshalber. Und sie behält die beiden Turtelchen genau im Auge. Auch sicherheitshalber.

Immer wieder kehrten Igraines Augen zu Gwenhwyfar und Lancelot zurück. Ja, beide umgab beinahe sichtbar und wie eine Wolke die Aura von Hunger, Sehnsucht und Verlangen!


Aber nur beinahe sichtbar, denn außer Iggy merkt natürlich keiner was. „Dies ist nicht das verliebte Pärchen, das ihr sucht.“ *yetiwedel*(sic)

Sie kommen in Caerleon an. Hörni kommt angerannt.

Hörni: „Mutti! Lendi! Schnucki! Na, gute Reise gehabt?“

Gwünny: „Ja, danke. Da, ich habe Pferde mitgebracht.“

Hörni: „Ohh, Pferde! *gwünnywegschubs* Wowowowowo?“

Nun, man plauscht ein wenig und Königin Wallehaar denkt so bei sich, dass sie sich in Caerleon bestimmt wohlfühlen wird, weil die Burg so schöne klotzige Mauern hat. Das erfreut das agoraphobische Herzchen der kleinen Braut. Dass Hörni meint, er werde sie gleichberechtigt behandeln und wenn er mal Zigaretten holen oder Sachen bekämpfen ist, soll sie mit voller Befehlsgewalt über seinen Besitz herrschen, erfreut sie allerdings weniger.

Die Angst schlug Gwenhwyfar wieder in Bann. Wie konnte er das von ihr erwarten?


Ja, schlimm! Würde er sie doch in ihre Kammer sperren und zum Stricken zwingen, da würde sie sich viel wohler und gottgefälliger fühlen.

Doch nun haben alle genug herumgelungert. Die Reisegruppe wird zwecks Entstaubung (und sicher auch Entwesung) in die Burg verfrachtet und auf dem Weg werden die ganzen nötigen Vorstellungen („... und das ist Cai, mein Ziehbruder, Cai, sag Hallo zu meiner Katalogbraut.“) und als würden uns die Inkonsistenzen nicht eh schon suspekt erscheinen kann das finzelige kleine Furchthäschen Gwünny auf einmal richtig schön Befehle erteilen.

Insgeheim stelle sie überrascht fest, dass sie wirklich wie eine Königin sprach.


Na sicher das.

Freitag, 11. Februar 2011

Die Nebel von Avalon XXIV

Zeitlich befinden wir uns ein Jahr nach Artus’ Hochzeit Argh! Krönung! Krönung! Ein Jahr nach Artus' Krönung, örtlich in Iggys Klosterzelle, wo sie fried- und betulich ein Altartuch stickt. Ganz fried- und betulich? Nein, denn an diesem Morgen meint sie schon wieder ihre Gähne nach ihr schreien zu hören.

Trotzdem … entschlossen kämpfte sie gegen die Versuchung an. Sie hatte vor langer Zeit das Gesicht als Werk des Bösen erkannt und ihm abgeschworen, wollte mit Zauberei nichts mehr zu tun haben. Sie glaubte nicht, dass Viviane ein schlechter Mensch war, aber die Alten Götter von Avalon standen sicher mit dem Teufel im Bund, denn sonst hätten sie in einem christlichen Land schon lange keine Macht mehr gehabt.


Ja, ich erinnere mich gerade daran, warum ich Iggy so unerträglich fand.

Die lässt ihre Gedanken weiterschweifen. Vivi hatte ihr vor einiger Zeit mitgeteilt, sollte Gähne bei ihr weilen, sie möge ihr sagen, dass alles in Ordnung sei. Was natürlich bedeutet, dass man denken könnte, irgendwas sei nicht in Ordnung und dass Vivi nicht wisse, wo Gähne ist, was ja schon ein unerhörtes Ereignis sei.

Iggy mag blöd sein, aber nicht ganz dum.

Immerhin kommt sie beim Gedankenschweifenlassen darauf, dass sie ihre Kinder zugunsten von Uther doch ziemlich vernachlässigt hatte.

Erst jetzt überkamen sie Schuldgefühle. Hatte sie ihre Tochter nicht zu bereitwillig weggeschickt, um sich Uther und seinen Kindern widmen zu können? Unfreiwillig musste sie an ein altes Wort aus Avalon denken: Die Göttin überschüttet niemanden mit ihrem Gaben, der sie zurückweist … Sie hatte ihre Kinder weggegeben […] und damit vielleicht selbst ihre Kinderlosigkeit heraufbeschworen.


Ja, das wird es sein. Denn jede Handlung hallt in müthischem Rhythmus durch die Ewigkeit an die Ohren oder sonstigen Körperteile der Göttin, so ist das. Ob man jetzt die Kinder wegschickt, mit dem Cousin zweiten Grades herumwonnt oder sich heimlich einen zusätzlichen Keks aus der Dose nimmt, die Göttin ist der Nikolaus und sieht alles!

Im Winter, so erinnert sich Iggy, hatte sie schon mal das Gefühl, Gähne schreien zu hören, und wundersamerweise zählt unsere christliche Igraine dank des Wissens um Beltane eins und eins zusammen: Gähne könnte ein Kind empfangen und dann im Winter, zur Zeit des Schreiens, geboren haben.

Was Iggy aber nicht dazu bringt, mal eben doch kurz das Gesicht anzuwerfen, denn das ist ja böhsäh.

Bevor wir aber noch weiter Absatz um Absatz um Absatz *zuck* im Gefühlsleben der Iggy herumwaten (ich hoffe, jeder hatte seine Gummistiefel dabei), tritt eine Nonne in Ausbildung heran und meldet Gäste. Einer dieser Gäste ist der Erzbischof und wahrscheinlich wird er ein verbohrter christlicher Fanatiker sein. Etwas anderes würde mich bei diesem Buch schwer überraschen.

Iggy legt ihre vollgeheulte Stickerei beiseite; zum Glück blieben keine Flecken.

Nichts bleibt übrig von all den Tränen, die die Frauen auf dieser Welt weinen, dachte sie bitter.


Jaja, so wahr, so weise. *tiefseufz* Noch etwas Baguette zum Schmalz?

Der andere ist der Merlin, der gerade so knapp an der Türsteher-Äbtissin vorbeikam, weil er doch so ein Zaubberer und Schrecksenmeister ist, jetzt alle bitte im Kreis rennen und kreischen.

Meine Herren. Ich bin ja auch nicht so für organisierte Religiosität, aber selbst im Christentum können nicht nur Volltrottel herumlaufen.

Letztendlich entpuppen sich die drei Gäste als Erbischof Patricius, Merlin und König Hörni. Letzterer stellt den Erzbischof vor und der hat auch noch ein paar Worte zu sich zu sagen:

„Ja, nach Gottes Willen“, begann der Erzbischof, „habe ich alle bösen Zauberer aus Irland vertrieben. Und ich bin gekommen, sie aus allen Christenländern zu verjagen. In Glastonbury traf ich auf eine verderbte Priesterschaft, die Gott sogar gemeinsam mit den Druiden verehrte. Unser Herr Jesus, der für uns gestorben ist, hätte blutige Tränen geweint.“


Ein religiöser Fanatiker! Wer hätte das gedacht!

... gut, ich. Aber sonst?

... gut, jeder.

Machen wir also einfach weiter.


Ich erspare euch die Antworten des Merlin an dieser Stelle, die grundsätzlich einfach nur zeigen sollen, dass er die Bibel gar besser kennt als der Herr mit der Überzeugung und diesen auch noch ziemlich blöd aussehen lassen. Ladidah. Irgendwann wird's Hörni dann auch zu doof und er versucht, das Thema zu wechseln.

Igraine sitzt währenddessen zweifelsohne mit einem über der Armlehne baumelnden Bein auf einem Stuhl herum und feilt sich die Fingernägel, bis ihre Gäste sich mal besinnen und überhaupt erklären, warum sie gekommen sind. Aber wir haben ja Zeit. Für eine gute Debatte Kelten gegen Christen ist immer Zeit. Immer. Und immer wieder.

Lesen wir mal weiter ... hmhmhm ... jetzt werden erst mal die Begleitritter des Hörni mit Wein versorgt ... hmhmhm ... Hörni erzählt Mutti, dass Gähne bei Morgi wohnt ... hmhmhm ... es kommt zu kleineren Emotionalitäten, als Iggy ihrem Hörni ermahnt, Gawain nicht zu trauen, so als Lotssohn sei der ja erst mal verdächtig ... hmhmhm ... Erzbischof Patty wirft blödes „Mein Gott hat den Längsten“-Zeug ein ... hmhmhm ... ach Gott, jetzt beharken sie schon wieder theologische Fragen, meine Herren! Mir doch wurscht, ob Leute einen Baum anbeten. Auch Hörni scheint genervt und lenkt das Thema auf ein anderes beliebtes: Heiraten! Na das ist doch interessant! Er sinniert darüber, dass die Tochterlosigkeit der Morgi sehr schade sei, denn dann könnte er die heiraten und alle wären glücklich, denn dann wüsste Lot, dass seine Enkel Großkönig anstelle des Großkönigs werden würden!

Patricius runzelte bedenklich die Stirn. „Ist Morgause nicht die Schwester Eurer Mutter, mein König? Eine Heirat mit ihrer Tochter wäre nicht viel besser, als Eure Schwester zu ehelichen.“


*zing*! Autsch, das ging ja mitten ins Ziel. Hust.

Gut, wie geht's weiter ... Hörni erwähnt, dass König Leo ihm die Hand seiner Tochter und den ganzen Rest noch dazu angeboten hätte und dass die Pferde, die im Deal stecken, schon einen großen Anreiz für Hörni darstellen. Ah, und jetzt, zwei Absätze vor dem Ende des Kapitels, kommen wir zum Grund des Besuchs: Hörni bittet Iggy, doch in ihrer Rolle als Königsmutter zu Leo zu reisen, die positive Antwort zu überbringen und dann Gwünny zum Hofe Hörnis zu begleiten. Na Halleluja! Das hätten wir jetzt aber auch schneller haben können. *schnauf*

Iggy möchte schon zusagen, aber ihre nönnlichen Gelübde, ne, da war doch was, und könnte Hörni nicht einen seiner Ritter ...?

Der Merlin erklärte bedächtig: „Igraine, ich glaube, Ihr solltet gehen!“

„Weshalb, Großvater?“ fragte Artus. „Besitzt Lancelot einen Zauber, und Ihr fürchtet, meine Braut werde ihn und nicht mich lieben?“

Taliesin seufzte.


Ich seufze mit. Das ist ja nicht einmal mehr Foreshadowing auf dem Silbertablett, das ist eine Werbung aus „Saitenbacher! LECKERLECKERLECKER!“ kombiniert mit „CARGLASS TAUSCHT AUS!“, und selbst dann ist es noch nicht penetrant genug. Hurch!

Iggy beschließt dann doch schnell, den Wünschen ihres Söhnchens nachzukommen, schließlich könne ihr die Oberin nicht verwehren, an der Hochzeit ihres Sohnes teilzunehmen.

Und ihr wurde deutlich bewußt, daß es nicht so leicht war, geduldig hinter Klostermauern zu sitzen und darauf zu warten, daß die großen Neuigkeiten in die Einsamkeit drangen, wenn man so lange Königein gewesen war. Das Warten war vielleicht das Los jeder Frau. Aber sie würde solange wie möglich versuchen, ihm zu entgehen.


Ja, arme Iggy. Hinter Klostermauern gezwungen, obwohl sie doch nicht wollte, das ist schon ein hartes Los. Denn es ist ja nicht so, als hätte sie sich freiwillig dafür entschieden und deswegen sogar die Einladung ihrer Leibesfrucht, doch auf seinem Hofe zu leben, ausgeschlagen.

Donnerstag, 10. Februar 2011

Ein kleiner Schritt für die Mensch-, ...

... ein großer für die Katzheit. Nachdem ich doch regelmäßig bequengelt gefragt wurde, warum ich noch nicht, das ginge doch nicht, omg! :-)

Ich wäre dann jetzt auch bei Facebook zu finden und deute diesbezüglich möglichst unauffällig auf den Like-Button da drüben in der rechten Seitenleiste. Wer mag.

Ich weiß zwar noch nicht genau, was ich damit jetzt anfangen werde, aber das wusste ich ja schließlich auch nicht, als ich mit dem Bloggen anfing.

Mittwoch, 9. Februar 2011

Aber ich kann doch nichts dafür!

Im Grünen, weit weit von hier, äußerte eine Dame das Folgende:

Wenn ich jetzt noch EINMAL was über "Menstruieren mit der Regenbogenschlange" , "Männlicher Frauenspiraltanz im Zeichen des Bären", "Weibliche Weisheit des Warzenschweins" oder sonstwas lese, tötet Gott ein Schnabeltierbaby.

Titelangaben könnten auf Grund akuten Literatursuchfrustes frei erfunden und leicht übertrieben sein. Aber auch ...nur leicht.


Ich vermute stark, sie sprach über ihr Studium, aber ich konnte mir nicht helfen – ich fühlte mich ein bisschen angesprochen.

Dienstag, 8. Februar 2011

Die Nebel von Avalon XXIII

Kommen wir nun von dem ganzen unglaublich bedeutungsschwangeren Zeug zu einem leichteren Thema, so leicht, dass es in Milch schwimmt: Gwünny. Die ich zukünftig immer so oder anders nennen werde, weil ich mir Gwenhwyfar ohnehin nicht merken kann. Kann ich ja nicht einmal bei normalen Namen. Außerdem klingt es nach einem feuchten Nieser. „Gwenhwyfar!“ – „Gesundheit ... igitt ... brauchst Du ein Taschentuch?“

Gwünny sitzt auf der Gartenmauer der Burg ihres Vaters Leodegranz und guckt. Dazu braucht man erst mal kein Hirn, das kann sie also. Wie sie so sitzt erfahren wir, dass Gwünny es auch nicht leicht hat: das kleine Schönchen hat Platzangst, fürchtet sich also auf freien Plätzen zu Tode und sitzt am liebsten nur daheim in einem Zimmerchen, denn da ist es sicher. Deswegen mochte sie das Kloster auch so gerne, denn da konnte man immer drinnen bleiben. Gott ist offensichtlich ein Stubenhocker.

Einmal sprach sie mit ihrer Stiefmutter Alinor darüber, die Gwenhwyfar fassungslos fragte: „Wovor denn sicher, mein Kind? Die Sachsen kommen niemals so weit in den Westen. Die Burg liegt hoch oben. [...]“
Gwenhwyfar konnte es ihr nie erklären. [...] Es war dumm, sich zu ängstigen.


Selbsterkenntnis! Glorreiche, süße Selbsterkenntnis! Willkommen in diesem Buch! Setz Dich, nimm Dir einen Muffin. Und bleibe doch, bitte!

Aber nun musste Gwünny aus dem Kloster heimkehren, da ihre Stiefmutter Hilfe mit den Kindern brauchte und das Damenkloschwert(sic) der Heirat hing nun auch immer sichtbarer über ihrem Leichtbauweiseblondköpfchen.

Auch der Gedanke zu heiraten bereitete ihr Angst. Aber dann würde sie endlich ihr eigenes Haus haben, in dem sie tun und lassen konnte, was sie wollte. Dann war sie die Herrin, und niemand würde es wagen, sich über sie lustig zu machen!


Nein, über eine Herrin, die sich nicht aus dem Haus traut, würde sich das Gesinde niemals lustig machen, nein. Nein, nein. Gewisslich nicht.

Glücklicherweise werden Gwünnys Träume von Omnipotenz durch den Anblick einer anderen Art von Potenz unterbrochen: auf der Koppel fängt sich nämlich gerade Lendenlot den bösesten und stärksten und uneingerittensten Hengst ein, den Hobbypferdezüchter König Leodegranz zu bieten hat – der untrockene Traum eines jeden heranwachsenden Mädchens: den wilden Hengst zu zähmen, oder stellvertretend wenigstens den, der ihn zähmt.

Ich würde sagen, Frau Autorin hatte hier die primäre Zielgruppe ihres Buches fest im Blick.

Lendenlot will Sattel, Zaumzeug und Kampfweise, die er bei murmelmurmelirgendeinemfernenstammmurmel gelernt hat, Leodegranz vorführen und gleichzeitig einen Pakt zwischen Leo und Hörni schmieden.

Gwünnchen erinnert sich noch an den Tag, als Lendenlot sie (in Begleitung dieser häßlichen, schrecklichen Fee!) gerettet und wieder ins Kloster gebracht hat, und ihr tleines Herzilein schlägt nun nicht nur wegen der anwesenden Landschaftsweite und Himmelshöhe schneller.

Die Verhandlungen der zukünftigen Geschäftsbeziehungen laufen etwas zäh an.

Leo: „Haja, ich bin ja nun auch kein Vasall Artus', ne? Uther, ja, der war ein Mann, aber Artus ist ja noch so ein Bübele.“

Lot: „Aber er hat die Schlacht von Wasweißich und noch weitere gewonnen! Er hat sich als König und Feldherr bewiesen!“

Leo: „Wir damals haben noch viel mehr Schlachten gewonnen! Bergauf! Durch den Schnee! Hin und zurück!“

Lot: „Aber jede Schlacht, die er gegen die Sachsen gewinnt, schützt auch Euch und Eure Ländereien. Nun seid doch mal nicht so undankbar, hier!“

Leo: „Ach, hier ist eh nicht der Ort für Verhandlungen. Ich schenke euch schon mal den Hengst, hier kann den eh keiner reiten.“

Lot: „Whooohooo!“

Leo: „Wunderbar. Jetzt gehen wir in die Halle und trinken erst mal ordentlich, dabei lässt sich viel besser verhandeln.“

Gwünny rennt schon mal vor, zieht sich das beste Gewand an, lässt die bis dahin geflochtenen Wallehaare frei wallen und setzt sich, zur Krönung quasi, noch ein kleines Goldkrönchen auf. Dann darf sie die beiden debattierenden Männer bedienen.

Gwünny: „Hallo der Herr.“

Lot: „Ja hallooo.“

Gwünny: „Darf ich euch was anbieten? Händewaschwasser, Wein, mich?“

Lot: „Watt?“

Leo: „Watt?“

Gwünny: „Äh, Händewaschwasser, Wein, Milch?“

Leo: „Ahso.“

Lot: „Ahso. Und überhaupt, wir kennen uns doch? Insel der Mönche, ne?“

Leo: „Ihr kennt euch?“

Gwünny: „Ich hatte mich verirrt, er brachte mich zurück ins Kloster.“

Leo: „Das kann ich mir vorstellen. Du Blödkopp verirrst dich doch schon auf dem Weg von der Kemenate in die Halle. Aber nun zu Männerdingen: Lendenlot, was haltet ihr von meinem Pferden?“

Lendenlot findet die Pferde super, besonders weil die Hörnischen Zuchtbemühungen mit Hochlandponys und ein paar maurischen Andalusiern zwar ganz gut liefen, aber irgendwie noch nicht ganz das gewünschte Ergebnis brachten.

Lendenlot schlägt also vor, dass er des Leos Pferde und Reiter ausbildet, und Leo selbst sie dann in die Schlacht führen darf.

Doch Leo mag nicht, er sei zu alt, und überhaupt sei er vier Mal verheiratet gewesen und hätte trotzdem nur blöde Töchter. Wenn die älteste Blödtochter verheiratet sei, dann dürfe der Schwiegersohn die Reiterei in die Schlacht führen, so.

„Sagt eurem Großkönig, er kann hieherkommen, und wir werden die Sache beraten.“

Lancelot erwiderte frostig: „Ich bin der Vetter meines Königs und sein Reiteroberst [Anm. d. Katz: Schlagobers?], aber selbst ich sage ihm nicht, was er tun oder lassen soll.“

„Dann bittet ihn eben, zu einem alten Mann zu kommen, der seinen Platz am Feuer nicht verlassen will“, sagte der König ungerührt.


Ich kann ein leise amüsiertes „Höhöhöhöh“ nicht unterdrücken, ich gebe es zu. In dieser furchtbar heiligen Vorbestimmungsschwurbelwelt ist das mal eine angenehm geradlinige Aussage.

Man wird sich einig und Lendenlot muss dann auch wieder abreisen. Beim Pferd wartet Gwünny auf ihn.

Dann trat sie ihm mit klopfendem Herzen in den Weg – würde er sie für zu dreist halten? Aber als Lancelot sie sah, lächelte er, und mit diesem Lächeln gewann er ihr Herz.

„Habt ihr keine Angst vor diesem großen, wilden Pferd?“


Nein, hat er nicht, und als wohlerzogene Lende erklärt er ihr auch gleich, dass das nichts mit Magie und so zu tun habe, auch wenn seine Mutter die Herrin von Avalon (und dem See) sei. Gwünny hat natürlich von ihren Nonnen im Kloster gehört, dass die Frauen von drüben böse Hexen seien und bla. Nönö, erwidert Lendenlot, dem sei eben nicht so.

Gwenhwyfar ließ den Kopf hängen. „Ich bin nicht klug. Ich bin sehr töricht.“


Ach, das macht nichts. Du hast lange, blonde Wallehaare und dum wonnt gut, so heißt es jedenfalls. Nachdem das hier ein Frauenmanifest sein soll, ist das alles, was man braucht, um bei Männern gut anzukommen. Sind doch eh nur triebgesteuerte Lustmolche, jawohl, während eine Frau ... zwar auch wild in der Gegend herumwonnen darf, aber dann ist das was ganz anderes! Jawohl!

Lendenlot verabschiedet sich mit den Worten „Wenn Gott es gut mit uns meint und die Sachsen noch ein paar Monde Ruhe halten, werde ich Euch wiedersehen, wenn ich im Gefolge des Großkönigs zurückkehre. Betet für mich, edles Fräulein.“

Gwünny guckt ihm nach und denkt sich, dass ihr Vater doch wohl wollte, dass der Schwiegersohn, der zukünftige, seine Pferde in die Schlacht führte, und wer wäre da besser als Schwiegersohn geeignet, als der Rittmeister des Großkönigs?

Gwenhwyfar spürte, wie sie vor Glück und Freude ganz rot wurde.


Glück und Freude halten noch genauso lange an, wie sie braucht, um zu ihrem Vater in die Halle zu gehen.

Leo: „Na, gut sieht er ja aus, aber die Hübschen haben oft nicht mehr zu bieten als ihr Aussehen. Ich bin ja noch skeptisch.“

Gwünny: „Aber er muss fähig sein, wenn der Großkönig ihn zu seinem Feldherren gemacht hat.“

Leo: „Pipperlapupp, reinster Nepotismus. Und will er Dir etwa Dein Herz rauben?“

Gwünny: „Nein, er ist ehrenwert. Und außerdem eine gute Partie.“

Leo: „G'schmarrn. Du heiratest den Großkönig, was meinste denn, warum ich den extra als Lieferung nach Hause bestellt habe? Damit ihr euch kennenlernt!“

Gwünny: „Huch?“

Leo: „Nöl ned rum, ich will doch nur das beste für Dich. Den Großkönig.“, oder in seinen eigenen Worten:

„Du kannst mir glauben, ich weiß, was das beste für dich ist; ich bin doch dein Vater. Ich beschütze dich und vermähle dich mit einem zuverlässigen Mann, der sich gut um mein hübsches, kleines Hasenherzchen kümmert.“

Seinem Zorn hätte sie sich standhaft widersetzen können. [Anm. d. Katz: Achwatt? Jetzt auf einmal?] Aber wie, dachte Gwenhwyfar verzweifelt, kann ich mich über den besten aller Väter beklagen, dem nur mein Wohlergehen am Herzen liegt?


Also ich hätte da nicht so die Probleme, aber ich bin ja auch nicht Gwünny.

... das muss gefeiert werden. Holundersirup für alle! :zahn:

Freitag, 4. Februar 2011

Die Nebel von Avalon XXII

So, da wäre Gähne also, direkt bei Onkel Lot und Tante Morgi. Wir haben tatsächlich einen Sprung von mehreren Monaten gemacht: Gähne steht kurz vor der Niederkunft, draußen tobt der Winter herum und weil Lot offensichtlich am Nordpol wohnt, geht die Sonne des Winters erst gar nicht auf. Die Männer gehen bei einigermaßen akzeptablem Wetter auf die Jagd doch die Frauen sind ans Schloss gefesselt und stricken, sticken und tun eben Frauensachen. Wie kochen und gebären. Was man eben so tut, wenn einem langweilig ist.

Gähne bereitet Morgi Sorgen. Sie kämmt sich nicht ordentlich, hat bei dem zu großen Kleid, das ihr Morgi gegeben hat, nicht mal den Saum umgeschlagen und wirkt allgemein etwas verwahrlost. Bis auf den Babybauch ist sie außerdem furchtbar dünn und Morgi wird das Gefühl nicht los, dass Gähne sich nicht wirklich auf das Beebi freut.

Achwatt?

Rote Augen hat die Gähne außerdem, als würde sie ständig heulen.

Aber in all den Monden, die Morgaine nun schon hier lebte, hatte Morgause nie gesehen, daß sie auch nur eine einzige Träne vergoß.
Ich würde sie gerne trösten. Aber wie kann ich das, wenn sie nicht weint?


So. Und das merken wir uns einfach mal. Dass Morgi Gähne nie hat weinen sehen, in all den Monaten nicht. Warum wir uns das merken? Weil ich das so sage, basta. Werdet schon sehen. :autoritär:

So sitzen die Frauen am Kaminfeuer beisammen, es kommt zu den üblichen atmosphärebildensollenden Szenen, unter anderem mit Gareth, dem jüngsten Morgi-Spross, dem Gähne eine nette Geschichte erzählt. Und weil diese häusliche Harmonie ja nun doch zu betulich wirkt, muss eine unheilvolle Vision der Gähne dazwischengrätschen.

„Ich hoffe, es wird Frieden im Land herrschen, wenn Gareth erwachsen ist.“

„Dann wird Frieden sein“, erwiderte Morgaine geistesabwesend, „aber trotzdem wird er von der Hand seines besten Freundes sterben ...“


Na, das hört doch jede Mutter gern. Morgi beschließt, das Ganze als Schwangerschaftsdemenzverirrung zu sehen und kämmt Gähne erst mal die Haare, während sie ihr aus der Zeit erzählt, als sie selbst ihr erstes Kind gekriegt hat und, oh, damals, als alle noch auf Tingeltangel lebten und sie sich auch schon um Gähne kümmerte, die für sie auch heute noch die Tochter ist, die sie nie hatte.

... Vivi? Wieviele Mütter im Geiste sollen Gähne hier denn noch zugewiesen werden?

Lord Senkblei und seine Männer kommen zurück von der Jagd, und sie war erfolgreich. Der Hirsch wird gebraten und die gesamte Schlossbesatzung genießt das frische Essen. Alle bis auf Gähne.

Morgi: „Komm, iss was!“

Gähne: „Ach, ürgs. Das erinnert mich an Beltane und mir wird übel.“

Morgi wundert sich, denn soweit sie die Beltaneriten kennt, sind die doch eher einer fröhlichen Orgie ähnlich als einer traumatischen Erfahrung. Komisch, komisch, so denkt sie sich.

Nach dem Essen steht gemütlicher Plausch an, auch über das vermutliche Geschlecht von Gähnes Kind. Morgi ist sich sicher, dass das Kind ein Junge wird, sie hat da schließlich Erfahrung drin – und das nicht nur bei sich selbst.

„Ich habe vier Söhne geboren und meine Frauen während ihres Schwangerseins beobachtet ...“ Mit einem boshaften Lächeln sagte sie in Lots Richtung: „Mein Gemahl nimmt das alte Wort sehr ernst, das sagt, ein König soll der Vater seines Volkes sein.“


Lot ist eher amüsiert über seines Weibes Stichelei, schließlich hat man ja ein gegenseitiges Abkommen diesbezüglich. Dann soll Gähne ein wenig die Harfe spielen und in diesem Moment reicht es dem ungeborenen Kind auch mit Heititei und Tanderadei und es beschließt, denen da draußen mal die Meinung zu sagen. Zack, Wasserbruch.

Morgi lässt Gähne in den frisch eingestreuten Stall, pardon, das frisch eingestreute Frauengemach bringen und will ihr schon hinterhereilen, ihr, die sie wie eine Tochter liebt, weil sie ja selbst keine hat, als ihr Ehemann sie auf einen kleinen Plausch in die Ecke zieht.

Senkblei: „Hömma ...“

Morgi: „Wasn? Beeil Dich, ich muss beim Gebären assistieren.“

Senkblei: „Achwatt, das dauert beim ersten Kind eh ewig. Außerdem hast Du es ziemlich eilig, wenn man bedenkt, dass das Kind da der Rivale unseres Ältesten, Gawain, sein wird.“

Morgi: „Artus ist jung und potent, der wird doch locker ein paar Dutzend Söhne zeugen, die Meisten vielleicht sogar mit seiner potenziellen Frau. Da fällt Gähnes Spross doch nur noch unter ferner liefen.“

Senkblei: „Hmm, man weiß es nicht. Das Schicksal ist eine gestreifte Socke, ne? Ich möchte nur anmerken, dass das Leben eines Neugeborenen am schwachen Faden hängt.“

Morgi: „Aber Gähne ist wie eine Tochter! Ich könnte nie ...! Also echt mal jetzt!“

Senkblei: „Als ob sie das Kind überhaupt wollen würde, jetzt tu mal nicht so.“

Morgi: „Das sagt JEDE Frau im letzten Schwangerschaftsdrittel, Du Hornochse! Das kommt von den Hormonen!“

Senkblei: „Unser Gebiet ist nicht sehr groß, unsere Söhne werden sich dereinst die Köppe einschlagen, wenn es an die Verteilung geht. Aber wenn einer Großkönig ist, dann wäre auf einmal viel mehr Land zum Verteilen da.“

Morgi: „... da haste nicht unrecht. Aber, hey, ich kann doch nicht Gähnes Kind murksen! Was sollen denn die Leute denken?“

Senkblei: „Naaaaaaiiiiin, das verlangt ja auch keiner. Aber Geburten sind schwierig und wenn man sich zuerst um die Mutter kümmern muss, weil halt, ne, und das Kind erst mal vergisst ... sowas passiert.“

Morgause biß sich auf die Lippen und wendete sich ab. „Ich muß zu meiner Nichte.“

Lot sah ihr lächelnd nach. „Denkt gut darüber nach, meine Gemahlin.“


Nunc est ... natendum? Egal, die Römer und ihre Sprache sind ja eh nur dumme Christen. Nun wird geboren, und klassischerweise ist es eine gar schweeeeeere Geburt und am Ende meinen die Geburtshelferinnen, dass Gähne wohl nie wieder Kinder haben wird, weil so schwer und Dinge und überhaupt.

Huh, sieht so aus, als hätte Frau Fee aus dem letzten Kapitel recht behalten. Nix mit Dutzenden von Kindern, wie die Mutter, so die Tochter. 's gibt nur einen Sohn und damit basta. Wegen der Dramatik.

Dem Kind geht's aber gut, und während Gähne erschöpft ins Stroh und eine Ohnmacht sinkt, sinnt Morgi mit dem Kind im Arm darüber nach, was jetzt geschehen soll. Wälzt sämtliche Verwandschaftsverhältnisse hin und her, und wenn die Schwippschwägerin der Schwester des Bruders des Königs der dritten Linie, dann könnte und vielleicht und möglicherweise.

Zum direkten Kindesmord bringt es Morgi nun doch nicht, allerdings will sie nun endlich wissen, wer der Vater des Kindes ist, denn damit entscheidet sich ja schließlich, wie wichtig der Junge in der Erbfolge mal sein wird. Ist Lancelot beispielsweise der Vater, steht das Kind der Erblinie noch ein Üddelchen näher als ohnehin schon rein durch Gähne, das muss ja alles bedacht werden. Außerdem wäre das eine Erklärung für das Herzeleid der Gähne.

Morgause hatte in den vergangenen Monaten immer wieder beobachtet, wie Morgaine heimlich weinte. Verzehrte sie sich vor Liebe und Verlassenheit?


Und hier möchte ich, ganz unverbindlich und -verurteilend anmerken, dass noch am Anfang des Kapitels beschrieben wurde, dass Gähne immer so rote Augen habe, sie aber niiieeemand je weinen sah, Morgi erst recht nicht.
Und jetzt auf einmal doch.
Weil's gerade passt.

PFHT!!

Morgi hat zwar nie eine Ausbildung im Gesicht erhalten, aber als Schwester Vivis haben ihr die Priesterinnen mal hie und da was gezeigt, ne, und deswegen schmeißt sie ein paar Kräuter in die Luft, piekst das Baby an, noch ein paar Haare und was zeigt ihr das Feuer: Den Hörni, den Artus.

Morgi ist verblüfft, doch bevor sie etwas tun, bevor sie überhaupt denken kann, richtet sich Gähne auf ihrem Lager auf:

Gähne: „Du musst schwören, nie jemandem etwas zu sagen! Sonst verfluche ich Dich mit allen priesterlichen Flüchen die ich kenne!“

Morgi: „Ja, nun, äh ...“

Gähne: „Schwöre! Sonst Fluch!“

Morgi: „Willst Du nicht lieber etwas Milch trink...“

Gähne: „SCHWÖÖÖÖRÄÄÄÄ!“

Morgi: „Ja, meine Güte, schwöre ich eben. Jaja. Schon gut. Immerhin ist es nicht übel, so ein pikantes Geheimnis über den Großkönig zu wissen, ist ja schon mal was.“

Gähne: „Und jetzt das Kind. Gib mir das Kind.“

Morgi: „Hmmmm. Nee. Weißte, wenn ich Dir das Kind jetzt gebe, entwickelst Du am Ende noch eine Bindung zu ihm. Wenn ich ihn aber gleich der Amme gebe, dann gehört er quasi zum Haushalt der Pflegeeltern, in dem Fall ... uns. Das finde ich doch praktischer. Du leg Dich hin, Du bist erschöpft. Ich bringe den kleinen Schatz jetzt zur Amme.“

Gähne: „Ach Männo.“

Nun ist er Lots Pflegekind, dachte Morgause. Wir werden immer eine Waffe gegen den Großkönig in der Hand haben. Ich habe dafür gesorgt, daß Morgaine, auch wenn es ihr wieder bessergeht, wenig für ihn empfindet und ihn mir überläßt.


Tjooooo. Gähne, Gähne, Gähne, Du hättest Dir echt einen besseren Ort suchen können, um den kleinen Hörni zu bekommen. Tsk.

Dienstag, 1. Februar 2011

Die Nebel von Avalon XXI

Gähne ist wieder in Avalon und noch immer fest entschlossen, das Hörni-Kind zum Konjunktiv werden zu lassen, hätte sein können. So schleicht sie sich im Morgengrauen aus dem Haus der Jungfrauen, wo sie noch immer wohnt, und schleicht in die Botanik Avalons. Sie weiß nun ja genau, welche Kräuter sie sammeln muss, schließlich kennt sie sich mit der Materie aus.

Morgaine verstand etwas von Kräutern und war eine gute Hebamme.


Also, eine gute Hebamme sollte aber doch schon Anzeichen einer Schwangerschaft erkennen, oder? Gut, die schiere Heiligkeit und Bedeutung mag ihr den Blick vernebelt haben, aber so alles in allem ...

Ungeachtet meiner Zweifel an ihrer Befähigung sucht Gähne weiter nach den speziellen Kräutern und muss unvermittelt feststellen, dass sie sich plötzlich in einem Teil von Avalon befindet, den sie nicht kennt. Völlig abwegig, da sie doch alle Ecken und Winkel der heiligen Insel in den letzten Jahren kennenlernte. Komische Sache. Sonne gibt's auch keine mehr, nur (zweifelsohne heiliges) Strahlen von allen Seiten.

Als sie dann einen Baum trifft, wird ihr klar, dass sie nicht mehr in Kansas ist.

Diesen Baum hätte sie nie übersehen oder nicht kennen können. Ein so alter und verehrungswürdiger Baum hätte bei den Druiden sicher als heilig gegolten.


Anstatt ihre Lage zu analysieren oder zumindest schon mal umzudrehen geht sie aber weiter, immerhin wollen die Haselsträucher, die noch nie von Menschenhand berührt wurden, auch ein bisschen Aufmerksamkeit. Nicht immer dreht sich alles nur um alte, verehrungswürdige Bäume, echt mal jetzt.

Auf einer Lichtung (denn es muss immer eine Lichtung sein) kniet sie sich hin, prokelt die benötigten Wurzeln aus dem Boden, fühlt sich beobachtet und tatsächlich, beim dritten Mal steht dann da unter den Bäumen auch eine Frau.

Sie wirkte [...] wie eine Priesterin oder Königin.


Aber sicher das. Gibt es in diesem Buch eigentlich Frauen, die weder das eine noch das andere sind? NORMALE Frauen? Mit Namen? Nein? Dachte ich mir.

Und die Frau, die kennt Gähne auch noch! Zumindest spricht sie sie mit ihrem Namen an. Der gewiefte Leser weiß sofort: oha, hier geht etwas nicht mit rechten Dingen zu! Erst die verehrungswürdige Eiche, dann der unberührte Haselstrauch und jetzt eine königliche Frau, die Gähnes Namen kennt! Boah!

Frau: „Na, Gähne, was geht?“

Gähne: „Nachdem Ihr meinen Namen kennt, wisst ihr sicher auch, was abgeht. Oder abgehen soll.“

Frau: „Ochja, zugegeben. Und wieso?“

Gähne: „Geht's Euch was an?“

Frau: „Also MEIN VOLK ehrt das Leben ja so grundsätzlich, schon weil wir nicht so leicht gebären. Wahrscheinlich weil wir auch ewig lange leben, ich vermute schon lange, dass es da einen Zusammenhang gibt.

Aber allgemein wundert es mich einfach, dass Du das einzige Kind, das Du im Leben haben wirst, einfach so konjunktivieren willst.“

Gähne: „O Göttin, ich bin wie meine Mutter. Auch das noch! Aber ... das könnt Ihr doch gar nicht wissen. Ich könnte jederzeit noch Dutzende Kinder haben! Gleich Morgen! Wenn ich nur wollte!“

Frau Fee: „Nö. Also überleg's Dir nochmal. Ist immerhin ein Geschenk des offiziellen Göttinnen-Hörni.“

Gähne: „Wo bin ich hier eigentlich?“

Frau Fee: „Könntest Du eh nicht aussprechen, also nennen wir es mal Haselhain, das klingt nett und Feen und Menschen stehen eh auf Alliterationen. Auf diesem eben noch nicht dagewesenen Pfad geht's übrigens Heim.“

Gähne: „Ich könnte schwören, der sei eben noch nicht dagewesen.“

Frau Fee: „Nein, wirklich? Oh, und wenn Du so gar nicht willst ... ich könnte Dich verzaubern, bis Du das Kind hast, und es dann behalten. Wir Feen klauen den Menschen ja gerüchteweise gerne mal die Kinder, aber in diesem Fall wäre es natürlich nur reinste Herzensgüte. Das Balg wird eh nur Mist bauen, so sehr er auch versucht, Gutes zu tun. Andererseits ist das ja bei euch allen so.

Also, wie isses?“

Gähne: „Mich überkommt gerade abergläubische Furcht. Ich werde dann mal den eben noch nicht dagewesenen Pfad entlangrennen. Ihr könnt mir ja noch eine kryptische Vorhersage hinterherrufen.“

Frau Fee: „Ja, das können wir so machen.“

Gähne: *renn*

Frau Fee: *kryptische Königsvorhersage*

Schließlich durchbrach sie das Verhangene und starrte in die gleißende Sonne. Schweigen umgab sie, und Morgaine wußte, daß sie wieder auf dem vertrauten Boden von Avalon stand.


Wie schön. Kommen wir nun zu Vivi, die gibt's ja auch noch. Die bejammert sich noch immer selbst, weil sie schließlich nur tut, was sie tun muss, und deswegen die Liebe der Gähne verliert. Gähne, die sie liebte, wie dereinst ihre erste Tochter, die sie aber schon bald begraben musste (im Haselhain, da guck) und seither niemanden mehr richtig lieben konnte. Ja, so tragisch ist die Geschichte der Vivi, und voller Mißverständnisse.

Vivi schleicht also zu Gähne, um sie im Schlaf zu betrachten, sinniert über die schlimmen Zeiten und visioniert von der Todesbotin, denn auch der Tod ist weiblich hier; so eine delikate und schwierige Aufgabe kann man schließlich keinem Mann überlassen, wo kämen wir denn da hin!

Am nächsten Morgen lässt Vivi Gähne zu sich kommen. Gähne kommt voll aufgebrezelt und versucht, eine Aura des Unnahbaren um sich zu verbreiten.

Vivi: „Na, und? Die Riten sind ja jetzt auch schon ein bisschen vorbei. Wie sieht's denn so aus? Schwanger?“

Gähne: „Ich hab's abgestoßen!“

Vivi: „Gar nicht!“

Gähne: „Aber ich werde!!!“

[Morgaine] ist mir entwachsen. Ich kann sie nicht mehr einschüchtern. Trotzdem setzte Viviane ihre ganze Würde ein und sagte: „Und du wirst es NICHT tun! Das königliche Blut von Avalon darf nicht verworfen werden!“


Gähne: „Wie kannst Du das nur tun! Ich dachte, Du liebtest mich!“

Vivi: „Tu ich ja auch! Aber ich habe auch vorausgesagt, dass Du mich dereinst hassen würdest. Ist jetzt soweit, falls Du es noch nicht selbst gemerkt hast.“

Gähne aber ist stinkwütend:

„Aber ich bin nicht länger euer Spielzeug. Das Kind, um dessentwillen ihr Himmel und Erde in Bewegung gesetzt habt, werde ich nicht in Avalon gebären. Diesen Triumph gönne ich euch nicht! [...]
Möge die Göttin an Euch handeln, wie Ihr an mir gehandelt habt, Herrin.“

Ohne ein weiteres Wort drehte sie sich um und stürzte aus dem Haus.


Vivi bleibt erst einmal erschüttert sitzen, und als sie sich am Abend wieder berappelt schickt sie eine Priesterin(hargh!) los, um Gähne zu holen. Mit der Begründung, dass sie ihr vor 8 Stunden ja nicht erlaubt hätte zu gehen.

Meine Güte, dass Vivi bei der Reaktionszeit noch irgendwas gebacken bekommt, geschweige denn die inthronisierung ihres Favoriten, ist wirklich erstaunlich.

Die Priesterin kommt nach langer, langer Zeit wieder und muss berichten, dass Gähne sich allem Anschein nach aus dem Staub gemacht hat. Tjo. Vivi ist verwirrt und will von ihrer höchstpersönlichen Tochter visionieren, sieht aber nur Schatten und das Schwert ihres Sohnes Balan.

Der Rest des Kapitels ist wieder so eine Erzählgeschichte von Gähne. Kurz gesagt haben die kleinen dunklen Ruderer keinen Verdacht geschöpft, als sie die Insel verließ.

Ich wollte nicht Vivianes Werkzeug sein und meinem Bruder einen Sohn schenken, weil die Herrin vom See ein geheimes Ziel verfolgte.


Außerdem hat sie sich dazu entschlossen, das Kind bei Morgi zu bekommen. Na Prost Mahlzeit.


Zwei Dinge, die mich irritieren: Erstens wird längelang von der allgemeinen Heiligkeit des grundsätzlichen Frauseins und überhaupt geschwafelt, letztendlich stecken aber alle genauso in diesem Kastensystem mit Wertigkeiten wie das böse, dumme Christentum. Das königliche Blut und tüdelüt.

Zweitens wird in einem früheren Kapitel ebenso längelang darüber lamentiert, dass die blöden Christen so versessen auf die Jungfräulichkeit wären, während die coolen Kelten munter freie Liebe machend durch die grünen Wiesen hüpften; andererseits ist die Jungfräulichkeit bei Gähne vor dem Hörni-Ritual auf einmal auch uuuuuuuunheimlich wichtig und ohne geht ja nicht und so weiter. Wo liegt denn da bitte der Unterschied?

Drittens (jaja, ich weiß): in diesem Kapitel kommt das Wort „Priesterin“ eindeutig zu oft vor. Gähne ist eine Priesterin, kleidet sich wie eine Priesterin, steht auf wie eine Priesterin, benimmt sich wie eine Priesterin, ist ungerührt wie eine Priesterin, die Frau unter den Bäumen wirkt wie eine Priesterin, Viviane hat die Stimme einer erfahrenen Priesterin, nach einer Weile steigt in einem echt der Wunsch hoch, einen Baum anzuspucken. Und normalerweise mag ich Bäume.

Damit beschließen wir den Teil des Buches, der „Die Hohepriesterin“ hieß und kommen zu „Die Königin“. Vielleicht verringert sich da ja mal der Wortdurchsatz mit „Priesterin“ ein wenig.