Dienstag, 30. März 2010

Mammutjäger – XXII

Der Anfang des Kapitels:

Aspirine reitet mit Winnie und Renner durch die Gegend, weil es ein bisschen weniger kalt ist, sich somit der Frühling zaghaft und fast unmerklich nähert.

Sie kommt zurück und wird von Jodelkarl, der sich ja nur Sorgen gemacht hat, mit Vorwürfen überschüttet.

Aspi blafft zurück, dass sie in ihrem Tal, gaaaaanz alleine, ja auch tat und ließ, was sie wollte, und wunderbar zurechtkam.

Karl ist sofort von Reue überwältigt, naaaaaain, sie hat ja reeeeeeecht!, wie koooonte er nur und wendet sich in seinem Gram ab, was sie wieder als Ablehnung interpretiert.

Ich habe ein Dejà vu. Aber was für eines. Hände hoch, wem das noch gradezu frappierend bekannt vorkommt.

*zähl*

Ja, ich dachte zuerst auch, ich hätte mich im Kapitel geirrt, aber ganz genau die gleiche Chose hatten wir vor ein paar Kapiteln schon mal, 1:1. So ein bisschen Redunanz erhöht ja die Lernkurve, meinetwegen, aber das ist nun schon doch ein wenig dreist. Tsk.

Ein wenig Geplausche mit Mamut über den nahenden Frühling und die Mythologie der Mamutoi schließt sich an. Wird vor einigen Absätzen noch behauptet, dass alle Völker, die in entsprechenden Breiten leben, das Nahen des Frühlings „in der Luft“ spüren könnten, ist es auf einmal eine wundersame Fähigkeit, die nur die besonders Begabten besitzen.

Ich wußte, sie würde es merken, dachte Mamut, als er sie die Stirn runzeln sah. Ich selbst merke den Unterschied bis jetzt kaum, doch sie hat ihn bereits erkannt. Ich habe gewußt, daß sie viele Gaben besitzt; trotzdem erstaunen ihre Fähigkeiten mich immer aufs neue, und ich bin sicher, daß ich sie bis jetzt immer noch nicht in vollem Umfang erkannt habe.


Da ist noch mehr? O Jössas!

Doch erst wird es Zeit für einen weiteren Ausflug. Deegie will ihre Fallen überprüfen und Aspirine soll mitkommen, was diese gerne tut. So brechen sie auf, und dank Karl, der ihnen nachblickt, haben wir sogar ein bisschen Foreshadowing:

[D]och das Gefühl, daß Ayla in Gefahr geraten könnte, ließ sich nicht abschütteln.


Na gut, warten wir also darauf, dass Ayla in Gefahr gerät.

Aspi und Deegie laufen die Fallen ab, und in zweien steckt tatsächlich ein Polarfuchs. In der dritten zwar auch, nur wurde der angeknabbert von – dun dun dun duuuuuuuun! – einem Wolf!

Einen kleinen „Ohhhhhh! Ahhhhhh! Uuuuuuhhhh!“-Bewunderungsmoment für Aspi gibt es auch noch, als sie und Deegie gerade rasten, kurz abgelenkt sind und sich ein Wiesel an dem Brotzeitpaket gütlich tun will.

„Es war dabei, uns unseren Braten zu stehlen“, sagte Ayla.

„Ich habe es vor dem Schneehintergrund nicht mal gesehen: Du mußt gute Augen haben“, sagte Deegie. „Und wie schnell du mit der Schleuder bist!“


Nun hat Aspi ein hübsches Wiesel und will für ihren weißen Kittel, den sie für eine bis dato noch nicht eindeutig identifizierte Person fertigt, noch ein paar weitere, äh, einsammeln. Die gäben mit ihrem weißen Winterpelz bestimmt einen guten Flauschesaum etc pp.

So stapfen sie weiter und Aspirine erklärt Deegie alles, was diese niemals über Wiesel und dergleichen wissen wollte. Weil Aspi jedes kleinste Detail aus dem Leben der Tiere kennt, sogar die Laute, die sie beim Wonnen ausstoßen.

... 's kann schon einsam werden, so alleine im Tal, wa?

Die Wiesel sind schnell gefunden und dank Aspirines unglaublicher Schleuderkünste (2000 Umdrehungen!) ebenso schnell erlegt, da: DUN DUN DUN DUUUUUUUUN! – kommt endlich die Gefahr vorbei, in die Aspi gerät.

Dann sprang aus dem Nirgendwo plötzlich ein großes schwarzes Tier unter die weißen Wiesel, und Ayla war erschrocken über sein bedrohliches Knurren.


Es ist ein Wolf, genauer eine Wölfin, und zwar genau die selbige, die Aspi schon während der Wisentjagd gesehen hatte. Sie will sich das als Köder ausgelegte Jausenfleisch schnappen.

Aspi ist höchst unamüsiert und will den bösen Wolf vertreiben, der ihr gerade ihre Wieseljagd versaut. Nachdem sie weiß, dass Wölfe für gewöhnlich scheu und zurückhaltend sind, greift sie nach einem Ast und versucht mittels Fuchteln mit demselbigen, den unliebsamen Gast zu vertreiben. Indes, der fügt sich nicht so leicht wie erwartet.

Doch diesmal war es Ayla, die erschrocken war. Der Wolf ließ das Hermelin zwar fallen, schoß dann jedoch mit einem bösartig häßlichen Fauchen direkt auf sie zu.


O NOES!

Doch ein weiteres Wedeln mit dem Zweig genügt und der Wolf, der es eh nicht ganz ernst gemeint hatte, verliert das Interesse an Aspirine.

Ein Fehler! Denn die ist es wohl nicht gewohnt, dass irgendwer das Interesse an ihr verliert und fühlt sich bis in die Tiefen ihrer Aspirine-heit gekränkt. Das schreit nach Rache!

So zückt unsere sanfte, gütige Heiligenscheinträgerin ihre Schleuder und brezelt dem Wolf, der schon mit dem Rücken zu ihr nur noch mit dem erbeuteten Hermelin weglaufen möchte, einen dicken Stein aufs Haupt; und alas, der Wolf war nicht mehr.

Ich mißbillige das grade mal zutiefst.

Aspirines Triumph verwandelt sich aber schon bald in tiefrote Scham, als sie stolz nähertritt, um ihr Opfer zu begutachten. Deegie ist besorgt:

„Was hast du, Ayla?“

„Ich hätte es ihr lassen sollen. Ich hätte wissen müssen, daß sie einen Grund hatte, auf das gebratene Fleisch scharf zu sein, obwohl die Hermeline es wollten. [...]
Sie säugt. Sie hat Junge.“


Ja, da hamwa mal wieder richtig Mist gebaut, Frau Perfekt-Und-Heilig, huh?

So bereut sie bitterlich ihre Tat und nach dem kurzen Auftritt von Aspirambo kommt wieder Aspirine, die Reine, zum Vorschein: sie werde dann jetzt mal den Spuren der Wölfin folgen und die Welpen retten, jawohl!

So geht es über Stock und Stein, und gut, dass Deegie dabei ist, denn nur so erfahren wir, dass es jedem anderen Menschen unmöglich gewesen wäre, den nahezu unsichtbaren Spuren zu folgen. Aber Aspirine hat eine Mission, nichts kann sie aufhalten! *heroische Orchestermusik mit viel Römpömpömpöm*

So kam es, dass sie kam, sah und fand:

„Schau, was ich gefunden habe, Deegie!“, sagte Ayla, verzog das Gesicht zu einem triumphierenden Grinsen und hielt einen kleinen flauschigen grauen Wolfswelpen in die Höhe.


... na super. Erfindet sie auch noch die Hundehaltung. Klar. Warum nicht? Sie erfindet ja ohnehin alles und noch mehr dazu. Was ist das jetzt eigentlich? Hyperbolische karikierende Exaggeration?

Freitag, 26. März 2010

Mammutjäger – XXI

Ein Füllselkapitel!

Die Zeit vergeht, der Winter nicht, der wird im Gegenteil immer winteriger. Die Löwenlaglers beschäftigen sich mit allerlei eitlem Zeitvertreib wie beispielsweise Nähen und Perlenschnitzen und ... Glücksspiel!

Aktuell ist es Crozie Kling, die gerissen und trickreich alle anderen abzockt. Aspi sitzt dabei, mag aber nicht so gerne spielen, sie hält sich für unzureichend begabt.

Crozie lässt nicht locker und überredet Aspirine zu „Knöcheln“. Quasi das Hütchenspiel unserer Vorfahren: der eine Spieler mischt zwei Mittelhandknöchel eines Moschusochsen (einer bemalt, einer nicht) in seinen Händen und hält diese dann dem anderen Spieler hin. Der muss raten, in welcher Hand sein gewählter Knochen ist und wenn er richtig liegt, hat er gewonnen.

Als Einsatz setzen sowohl Crozie Kling als auch Aspirine ihr Können ein.

Crozie beginnt mit dem Schütteln, lenkt Ayla schnell ab („Da! Hinter Dir! Ein dreiköpfiger Affe!“), guckt heimlich nach, in welcher ihrer Hände der blanke, von Aspi gewählte Knochen liegt, und streckt dann die Hände vor.

Die ersten Male testet Aspi noch aus, doch dann ist klar: dank ihrer überragenden Beobachtungsgabe und ihrer Fähigkeit, kleinste Abweichungen in der Körperhaltung zu erkennen, hat Crozie (dank ihrer Schummelei, durch die sie weiß, in welcher Hand der entsprechende Knochen ist) keine Chance.

Warum Crozie unbedingt wissen muss, in welcher Hand welcher Knochen ist, obwohl das für sie in diesem Spiel völlig irrelevant ist, wird leider nicht erwähnt. Schaaade.

[Ayla] wollte Crozie nicht allzusehr verunsichern, doch hatte sie gelernt, die unbewußten Körpersignale, die die Frau beim Spiel von sich gab, zu deuten, und wußte daher genau, in welcher Hand sie den unverzierten Knöchel hielt, als ob Crozie es ihr gesagt hätte.

Es hätte Crozie sehr betroffen gemacht, wenn sie gewußt hätte, daß sie sich so leicht verriet, doch besaß Ayla einen unschätzbaren Vorteil. Sie war es so sehr gewohnt, feine Haltungs- und Ausdrucksunterschiede zu deuten, daß es ihr fast zur zweiten Natur geworden war.


Was sollen wir noch lange um den heißen Brei herumreden, Crozie gewinnt die erste Runde (weil Aspi das so wollte) und unsere Heldin die zweite, so dass beide jeweils ihr Können für die andere einsetzen.
Aspi, auf unschuldig-heilige Weise durchtrieben wie sie ist, weiß, dass Crozie Kling ihre medizinische Hilfe gegen Arthritis und Rheuma und Wasweißichnoch nie einfach so annehmen würde, weil sie dazu viel zu stolz ist; nun aber, da sie ihre Behandlung als Bezahlung einer Wettschuld verbrämen kann, nimmt Crozie die Hilfe für ihre schmerzenden Glieder an.

... wie viele Heiligenscheine hat Aspi eigentlich schon?

Im Gegenzug bringt Crozie St. Aspi bei, wie man weißes Leder macht. Vielmehr, sie wird es ihr beibringen, sobald Aspi genug von ihrem ... Wasser gesammelt hat.

Nun ja, das war die Steinzeit, da musste man nehmen, was man kriegen kann. Hüstel.

Danach gibt es noch ein wenig heilpflanzliches Schubiduah mit Mamut. Ayla bewahrt die einzelnen Heilpflanzen beispielsweise in unterschiedlichen Beuteln auf, die mit unterschiedlichen Schnüren mit unterschiedlichen Knoten verschlossen sind. Das verhindert Verwechslungen.

„Klug ... sehr klug“, sagte Mamut.


Na, also, Mamut, hat Du etwas anderes erwartet?

Am Abend gibt es wieder die herzzerreißende Szene mit Karl im Bett, bei der sich jeweils der Eine sichtlich nach dem Anderen verzehrt, wenn der grade nicht hinguckt oder schläft.

Der nächste Tag bringt dann für Karl eine Überraschung: Aspi kommt zu ihm und fragt, wie er sich denn nun eigentlich die Ausbildung von Renner so vorstelle. Karl ist erfreut, hatte er doch schon befürchtet, dass Aspi nun Randy diese Aufgabe übergeben wolle. Beflügelt davon erfindet Karl mit Hilfe von Danug noch schnell die Zügel. Wheee.
Darüber hinaus gibt es aber keinerlei klärende Konversation zwischen Aspi und Karl. Hätte mich jetzt auch gewundert.

Der Tag geht ins Land und nachdem Karl und Danug grade etwas erfunden haben, kann Aspi doch nicht nachstehen und erfindet mal eben flugs die Nähnadel. Bislang durchstachen die Damen des Löwenlagers das Leder und stopften den Faden dann mühsam durch, aber Aspirine findet das zu anstrengend und weil Fralie ohnehin grade kleine Perlen durchbohrt kommt ihr die geniale Nähnadelidee.

Nach einer betriebsamen Gemeinschaftsarbeit (Wymez macht den Bohrer mit Jondalar, Randy sucht das Elfenbein aus, Ayla schärft die daraus gefertigten Nadeln und Tronie durchlöchert sie) ist die erste Nähnadel der Welt (Engelschöre und zentrierte Sonnenstrahlen auf die Nadel bitte) vollendet.

Das Löwenlager ist begeistert:

„Ja, [...] dieser Fadenzieher ist schon sehr klug.“

Jeder einzelne Lager-Angehörige probierte das neue Gerät aus und pflichtete Wymez bei. Es erleichterte das Nähen sehr, etwas zu haben, was den Faden nicht durchdrückte sondern durchzog.

Talut hielt das kleine Nähgerät in die Höhe und betrachtete es von allen Seiten.
Bewundernd nickte er. [...] Warum ist nur keiner früher auf die Idee gekommen? fragte er sich. Es war so einfach, und hatte man es einmal gesehen, lag der Wert auf der Hand und war das Gerät unglaublich praktisch.


Ein furioses Ende für ein furioses Kapitel. Aspi lernt das Glücksspiel sowie die Herstellung weißen Leders und dann gibt es noch zwei Erfindungen obendrauf, ohne die unsere Welt heute nicht die wäre, die sie ist!

Und wir live dabei! Da kann doch kein Fußballspiel mithalten!

Dienstag, 23. März 2010

Mammutjäger – XX

So, da wären wir wieder und um uns herum tobt das wilde Drama! Das Dreiecksverhältnis Aspirine – Karl – Randy hat sich endlich manifestiert (na, mal ehrlich, wir haben ja auch lange genug darauf hingearbeitet!) und ließe sich nur noch durch schnelle Kommunikation der Betroffenen auflösen. Also, miteinander.



Ja, da glaube ich auch nicht dran.

Das nächste Kapitel beginnt damit, dass Aspirine im Schneesturm nach draußen rennt um herauszufinden, was die Pferde so treiben, wenn sie ihren Unterstand verlassen. Sie findet es heraus (sie grasen in der Flußbiegung) und kehrt zurück. Der Stamm ist mittlerweile in heller Aufregung, immerhin ist Aspirine ... also, ohne sie geht es schließlich nicht! Da hätte ja sonstwas passieren können!

„Weißt du denn nicht, daß die Leute sich Sorgen machen, wenn du bei einem solchen Schneesturm rausgehst?“ sagte Jondalar in sehr zornigem Ton.


Ah. Ja, nein, das hört sich nicht so an, als hätte da irgendwer irgendwas angesprochen.

Aspirine entschuldigt sich erst mal: sie hätte so lange alleine gelebt, sie sei es noch nicht gewohnt, dass sich Leute um sie sorgten. Das stürzt Karl wiederum in erneute Selbstvorwürfe. Wie konnte er ihr Tun in Frage stellen, sie hat doch Recht, sie ist gut alleine zurechtgekommen und hach und weh und eigentlich hatte er sich doch auch nur rasende Sorgen gemacht und härm und jammer. Damit niemand seine innere Aufgewühltheit mitbekommt wendet er sich ab, was von Aspi, ganz klar, wieder als Zurückweisung interpretiert wird.

Meimeimei.

Ayla hatte Ranecs Lager nicht noch einmal geteilt, doch stand Jondalar Nacht für Nacht erneut Ängste aus, sie könnte es tun. Das macht ihn verspannt und nervös, und er gewöhnte es sich an, sich vom Herdfeuer des Mammut fernzuhalten, bis sie zu Bett gegangen war. Legte er sich schließlich auf dem Lager neben sie, kehrte er ihr den Rücken zu und widerstand dem Verlangen, sie anzurühren, weil er Angst hatte, er könnte die Beherrschung verlieren, zusammenbrechen und sie anflehen, ihn zu lieben.

Ayla jedoch begriff nicht, warum er sie mied. Versuchte sie, mit ihm zu reden, antwortete er nur einsilbig oder tat so, als schlafe er; legte sie den Arm um ihn, erstarrte er und ging nicht darauf ein.

Ihr kam es vor, als möge er sie nicht mehr[.] Nachdem ihre gutgemeinten Vorstöße eine Zeitlang immer wieder zurückgewiesen worden waren, wußte sie überhaupt nicht mehr, was sie von alledem halten sollte, und zog sich ihrerseits von ihm zurück.


Ich habe die vage Vermutung, dass hier genau der zentrale Konflikt in Gänze beschrieben ist, der nun die nächsten 300 Seiten, unterbrochen von diversen Aspirine-Wundertaten, ausgewalzt werden wird.

Randy, ganz der empathische Junge vom Feuer nebenan, leidet gleich noch mit. Schließlich würde er mit Aspi gerne mal wieder wonnen, aber die zeigt sich da nicht ganz so kooperativ, wie er sich das wohl wünschen würde.

Je weiter der Winter fortschritt, desto schlimmer wirkte sich das ungelöste Mißverständnis zwischen Jondalar und Ayla aus. Jondalar hatte nachgerade Angst, sie für immer an den dunkelhäutigen, exotischen und einnehmenden Mann zu verlieren.


Die nächsten Seiten des Kapitels, wir können ja nicht durchgehend rumleiden, ne, beschäftigen sich damit, dass Ayla Leder bearbeitet und färbt. Es wird, quod erat expectandum, gar wunderbar, jaja.

Dann geht sie zu Mamut, plauscht ein bisschen mit ihm, doch auch das nur mit halbem Ohr und Herzen.

[D]och worum es ihr wirklich ging, war, daß jemand ihr einmal erklärte, warum Jondalar nicht mit ihr reden wollte.


Okay. OKAY. Ich bin ja sehr geduldig. Nachsichtig. Verständnisvoll. Miss Verständnis in Reinform. Aber ...

WIE OFT DENN NOCH!?

Muss Nezzie es tatsächlich vortanzen? Muss Mamut die Flipchart erfinden? Müssen die restlichen Stammesmitglieder ein Laienschauspiel aufführen, damit Aspi „Toastbrot“ Rine endlich versteht, dass der Kerl einfach eifersüchtig ist, weil er in sie verliebt ist?

Mannmannmann! Perlen vor die Säue, echtmaljetzt!

Danach geht es um Medizin. Mamut und Ayla plauschen über den Clan und darüber, wie erstaunlich Ayla ist, weil sie ja die Clanerinnerungen (das wohl genetisch weitervermittelte Wissen, wir berichteten) nicht hatte und trotzdem so viel lernte. Und wie begaaaaaabt sie auf diesem Gebiet sei! Dass sie gleich sähe, was einem Menschen fehlt und pliplaplupp.

Am Ende gibt es noch ein wenig Aufregung, da Mamut meint, Aspirine müsse die Geisterwelt kennenlernen, um die Beste Heilerin Der Welt™ zu werden und unsere wackere Doktorin da seltsamerweise nicht so zieht, im Gegenteil. Es stellt sich heraus, dass Aspi in ihrer Jugend mal den streng geheimen Clan-Medizinmännern in eine Höhle gefolgt ist (was, wie immer, streng verboten war, aber Aspi ist ja nun mal SO INDIVIDUELL und ein solcher Freigeist!) und dort unter dem Einfluss von Drogen schon mal so eine Geistesreise vollzogen hat. Das macht ihr jetzt Angst.

Nun hat Aspi aber die Drogenwurzel noch bei sich, immerhin die die heilig, die wirft man nicht einfach in den nächsten Haufen Wisentdung. Mamut ist entzückt und meint, es sei doch am hilfreichsten, wenn Aspi gleich mal auf der Wurzel rumkauen und ihren Geisterweltängsten ins Auge schauen würde.

Als Ayla die Augen wieder aufschlug, hatten sie einen bekümmerten Ausdruck angekommen; aber sie schluckte ein paarmal und nickte dann. „Ja, Mamut, ich will versuchen, mich der Geisterwelt zu stellen – wenn du mir dabei hilfst.“


Leid, Leder und Übersinnliches – na das kann ja noch was werden.

Montag, 22. März 2010

Dies und Das

Der Flix kennt meine Wohnung. Faszinierend. (Und ist das Bücherregal im letzten Panel nicht zum Piepen? :-D)



Oh, und weil bei Google ziemlich oft „fraukatz belletristik“ und dergleichen eingegeben wird, um mein Blog zu finden (offensichtlich ist die URL doch etwas zu lang): fraukatz.de tut's auch.

Freitag, 19. März 2010

Mammutjäger – XIX

Wir sind noch mitten im Fest und es geht hoch her. Talut Bärenbart schenkt seinen Schnappes (Das Zeug heißt halt wirklich so!) literweise aus und so langsam werden alle, inklusive Ayla, so ein wenig betütert.

Ayla bemerkte Jondalar oft, erkannte, daß er sich irgendwie im Hintergrund hielt, schickte sich auch mehrere Male an, auf ihn zuzugehen, doch irgend etwas kam immer wieder dazwischen. Es waren so viele Menschen da, und alle schienen darin zu wetteifern, ihre Aufmerksamkeit zu erregen.


Achwatt? Und das ist neu, weil ...?

Taluts Getränk war dafür verantwortlich, daß sie nicht ganz Herrin ihrer Sinne war und sich leicht ablenken ließ.


Alles klar. Sie ist also völlig unschuldig! Der Alkohol war's! ... äh, wird's sein. Uhhhhhhh-huuuuu! *foreshadowing* *handwedel*

Während Karl also im Hintergrund herumschmollt, feiert Aspirine fröhlich ihre Adoption. Randy (Dank an Nithi für den Namen :-D) singt sie mit einem frechen Lied an, sie singt zurück, es wird getrommelt und getanzt. So nach und nach verkrümeln sich dann die ersten. Die Kinder werden müde und gehen schlafen, die Erwachsenen folgen. Auch Karl zieht sich zum Mammut-Herdfeuer zurück. Schmollen und leiden kann er da schließlich genauso gut.

Langsam wird es einsam am Feuer. Wymez wird von Tulie in die Felle vergeführt und schließlich sitzen Randy und Aspi alleine am Feuer herum.

Soll ich nochmal andeutungsvoll mit den Händen wedeln und dunkle Uhhhhhhhh-Foreshadowing-Geräusche machen?

Nu, jedenfalls ist Aspirine sternhagelvollblau und meint, schwankend, dass sie jetzt wohl ins Bett gehen sollte.
Findet Randy richtig gut.

„Vielleicht sollten wir das“, sagte er lächelnd.


Ja. Nun. Reden wir nicht um den heißen Brei herum, Randy gibt Aspi „das Zeichen“ (also er betatscht sie und reibt seinen erigierten *beep* an ihr; das, so hat Aspi gelernt, ist „das Zeichen der Anderen“) und sie folgt ihm brav und schafig zu seinem Feuer.

Was Karl, der im eigentlich gemeinsamen Lager herumleidet, natürlich sieht. Und sich ungelogen eine ganze Seite darüber aufregt, wie denn die Frau, DIE ER LIEBT, sowas machen kann. Ungeachtet der Tatsache, dass er das früher ja auch und es ja auch weder verboten noch unüblich ... aber WO SIE DOCH DIE FRAU IST, DIE ER LIEBT!

Wie oft kommt das mit FRAU DIE ER LIEBT eigentlich vor? Wartet mal kurz, ich suche nach einer passenden Textstelle.

*ommnombomdumdedumdemurmel*

Ah, da. So ungefähr wird die Seite gefüllt, auf der es darum geht, dass sie schließlich DIE FRAU, DIE ER LIEBT! ist:

Aber wie konnte sie das tun? Sie war schließlich die Frau, die er liebte! Wie konnte sie jamnd anders erwählen, wo er sie doch liebte? Jondalar quälte sich und war verzweifelt, nur – was sollte er tun? Ihm blieb nichts anderes übrig, als die Biutterkeit seiner Eifersucht hinunterzuschlucken und zuzusehen, wie die Frau, die er liebte, einem anderen Mann auf seine Lagerstatt folgte.


Ich hoffe, das hat jetzt auch jeder mitbekommen, dass Aspi die Frau ist, die von Karl geliebt wird? Ja? Wirklich? Sicher? Ich meine, das Buch neigt ja zur Subtilität, und nachdem sowas ja grundsätzlich nicht wiederholt wird, muss ich hier schon sicherstellen, dass auch alle solche zwischen den Zeilen eingestreuten Hinweise mitbekommen.

Man hat ja Verantwortung, ne?

Gut. Seid's ned bös, aber die mehrmaligen Wonnen mit Randy lasse ich mal ausfallen. 's gibt es nix Neues, selbst die Männlichkeit ist wieder „strotzend“, Aspi ist wunderwunderschönperfekt und tralala. Die Wonnen sind wonnig und weil das Langhaus so eine gute Akustik hat, bekommt Karlchen das dann auch wunderbar mit. Er packt dann seine Schaffelle (... jetzt musste ich an Alcas Bekannten denken! ALCA! ) und zieht zu den Pferden in den Anbau. Da isses zwar kalt, aber er muss wenigstens nicht die wonnigen Geräusche hören. Stattdessen kann er sein Ego hätscheln, das nicht damit zurechtkommt, dass DIE FRAU, DIE ER LIEBT sich einfach einem anderen hingibt.

Seit seiner Zeit bei Dalanar hatte der großgewachsene, muskulöse, stattliche, ja beinahe schön zu nennende Mann unter allen Frauen wählen können. Ein deutlicher Blick aus seinen unglaublich blauen Augen, und jede Frau, die er begehrte, war sein.[...] Und jetzt, wo er diese einzige Frau [...] gefunden hatte, die einzige Frau, die er liebte, teilte sie das Bett eines anderen.


Was lernen wir daraus? Männer haben nicht nur Lenden, sie haben auch Ego.
Mei, da kann Dr. Sommer aber einpacken hier! Das sind harte Fakten des Lebens, fürwahr.

Am nächsten Tag hat Aspi einen Kater. Gut, dass sie Dr. Med. Aspi Rine ist, denn so kann sie sich den Wundertee gegen Kater brauen. Und weil sie die heilige Dr. Med. Aspi Rine ist, braut sie auch noch gleich für alle anderen was mit.

Draußen vor dem Langhaus stehen Talut, Wymez, Mamut und Karl herum und unterhalten sich. Aspi geht zu ihnen, verteilt den Tee und ist erst einmal, in ihrer gar so entzückenden Naivität, die sie SO liebenswert macht, ganz furchtbar arglos.

„Was macht der Kopf, Talut?“ fragte sie im Näherkommen.

„Bietest du mir etwa etwas von deinem Zaubertrank an?“

„Ich habe Kopfschmerzen und daher Tee gemacht. Drinnen ist mehr“, sagte sie, um sich dann, wo sie ihn gefunden hatte, mit einem arglosen, glücklichen Lächeln Jondalar zuzuwenden.


Tjo. Der ist aber eher zickig-biestig und lässt sie eiskalt abtropfen. Talut guckt einmal hektisch von links nach rechts und dann fällt ihm spontan ein, dass er den Herd angelassen hätte, er müsse dann grade mal ...
Auch Wymez empfiehlt sich und nachdem Karl erst mal sauer zu den Pferden gerannt ist, bleiben nur noch der kopfschüttelnde Mamut und die kreuzunglückliche Aspirine zurück.

Mamut musterte sie und sagte dann: „Ich glaube, du solltest mal zu mir kommen und mit mir reden, Ayla.“


Ja, das glaube ich aber auch.

Im Langhaus fragt sie Nezzie dann auch nochmal, was sie denn nun falsch gemacht hätte, und Nezzie erklärt ihr haargenau, dass Karl und Randy halt beide in sie verliebt seien und dass manche Männer deswegen eifersüchtig und nicht nicht teilen und lieben und der männliche Stolz und wollen nicht, dass man es ihnen anmerkt und Eifersucht und Eifersucht und Eifersucht.

Ich meine, Nezzie tanz es ihr schon fast vor, und Aspi sitzt mit leerem Gesichtsausdruck daneben und rafft nichts! Hnngh!

O, Mamut hilf!

Was er dann versucht.

„Mamut, Nezzie sagt, Jondalar sei zornig, weil ich Ranecs Bett geteilt habe. Stimmt das?“

„Ja, ich glaube, es stimmt.“

„Aber wo doch Ranec mir das Zeichen gegeben hat! Wie kann Jondalar zornig sein, wo Ranec mir das Zeichen gegeben hat? [...] Und gestern abend hat Ranec mir das Zeichen gegeben. Und dann hat er gesagt: 'Ich will dich. Komm in mein Bett.' Er hat mir den Befehl erteilt.“

Mamut hob die Augen zur Decke und sagte: „O, Mutter!“


Danke, Mamut. So ungefähr fühle ich auch.

Ungeachtet der Tatsache, dass Jodelkarl höchstpersönlich (wir waren schließlich dabei) seiner geliebten Aspi schon mal erklärt hat, dass sie sich nicht hingeben müsse, dass das bei Cro Magnons daheim anders liefe, erklärt ihr Mamut nochmal alles von den Blümchen, den Bienchen, der Selbstbestimmung und der Emanzipation.

Dass sie einfach selbst entscheiden kann, egal was ein Mann will oder sagt. Basta.

Vielleicht hört Miss Perfekt da jetzt mal ordentlich hin. Heidenei!

Schließen wir nun das Kapitel mit einer gradezu epiphanischen Erleuchtung:

„Ich bedaure, daß Jondalar böse ist. Ranec versteht sich darauf, gute Wonnen zu bereiten, aber Ranec ... Ranec ist nicht Jondalar.“


Wäre es denn so eine abwegige Idee, das auch mal Jondalar zu sagen? Hm? ... ach, vergiss es. *wedel*

Was ich hochinteressant finde, ist dieses Ayla-konnte-doch-nicht-anders. Sie hatte nicht einfach mal Lust, fremdzuvögeln, nein, sie war erstens besoffen und zweitens ist da ja noch der Umstand des Zeichens! Sie ist also grundsätzlich eine reine und weiterhin anständige junge Heilige, die nur durch die Umstände zu Fall gebracht wurde.

... und die Tatsache, dass sie praktischerweise unter selektivem Gedächtnisverlust leidet und deswegen nicht mehr weiß, dass ihr vor ein paar Kapiteln schon mal en Detail gesagt wurde, dass sie dem Zeichen nicht unbedingt folgen müsse, weil das bei „den Anderen“ auch ganz anders geregelt sei.

Aber wo sollte sonst das Drama™ herkommen, huh?

Schauen wir mal, wie sich das weiterentwickelt.

Dienstag, 16. März 2010

Mammutjäger – XVIII

Gescheeeenkeeeee – ohoh! Gescheeeeeenkeeeee – ohohohoh!

Das folgende Kapitel beschäftigt sich fast ausschließlich mit den Geschenken! Ist das toll oder was?

... wait. Don't answer that.

Gut, dann geht es los. *händereib*

Von Mamut bekommt Aspirine einen Armreifen, der quasi ihre lebenslängliche Mitgliedskarte zum Herdfeuer des Mammut (also, allen Herdfeuern des Mammut, die wo existieren tun) darstellt. Whoopdee!

Aspirine selbst schenkt ihm eine selbstgeschnitzte Schale. Klingt jetzt erst mal nach Durchschnitt, aber die wurde immerhin von Aspirine selbst hergestellt, daher:

[Die Schale] war rund und kräftig, doch die Wandung gleichmäßig dünn. Die Schale wies weder ein Farb- noch ein Ritzmuster auf, nur die feine Holzmaserung, die wunderbar ausgewogen war.
[...]
Tulie besah sie sehr kritisch und hielt sie zuerst für nichts Besonders(sic), weil ihr der zusätzliche Schmuck fehlte, sie also weder bemalt noch beschnitzt war, so wie sie es gewohnt war.

Doch als sie genauer hinsah, die Finger über die bemerkenswert fein geschliffene Wandung fahren ließ und die Symmetrie und die vollkommene Form der Arbeit erkannte, mußte sie zugeben, daß es sich sehr wohl um ein ganz vorzüglich gefertigtes Stück handelte, vielleicht sogar um das feinste Stück Handwerksarbeit, das sie je gesehen hatte.

[...] Jetzt war jeder der Anwesenden gespannt, ob wohl jedes Geschenk so wunderschön und ungewöhnlich wäre wie dieses.


Ohhhh bitte! Natürlich! Wir sprechen hier schließlich von der unvergleichlichen Aspirine, und alles, was das Mädel anpackt, wird zu reinem Gold! Tulie, Tulie, das solltest Du aber langsam mal mitbekommen haben. Tsk.

Ich schätze mal, dass alle von Aspirines Geschenken auf den ersten Blick schlicht und einfach wirken, schließlich hat ihr nie jemand Schnitzen, Färben, Bemalen etc. beigebracht. Aber innerhalb ihrer Möglichkeiten hat sie aus diesen Sachen dann dank ihrer unendlichen Begabung wertvolle Einzelstücke erschaffen, die ästhetisch und qualitativ alles Vergleichbare weit hinter sich lassen. In einer Staubwolke. Hustend. Jawohl!

Was bekomme ich, wenn ich Recht behalte? Na? Will denn keiner mit mir wetten? Hallo?

... Mist!

Gut, machen wir weiter. Hier geht es schließlich um Geschenke, das ist wichtig. *räusper* *zurechtsetz*

Talut schenkt Aspirine ein tolles Messer mit Elfenbeingriff. Der Griff von Ranec geschnitzt, die Klinge von Wymez geschlagen. Sehr schick. Im Gegenzug bekommt er von ihr ein ganzes Wisentfell, das er sich gleich um die Schultern wirft und das ihn nochmal so würdevoll und groß wirken lässt.
Oh, und er ist bass erstaunt darüber, wie weich das Fell ist und wie gut es fällt. Sowas können die Löwenlagerer nämmich nicht, neenee.

Dann bemerkte er die Art und Weise, wie der Umhang fiel, nämlich in schönen Falten, und da untersuchte er die weiche und geschmeidige Innenseite des warmen Umhangs genauer.

„Nezzie! Schau dir das hier an!“ sagte er. „Hast du jemals ein geschmeidigeres Wisentfell gesehen? Und wie warm es ist! Ich glaube, ich möchte nicht, daß etwas anderes daraus gemacht wird, nicht mal ein Überwurf! Das trage ich so, wie es ist!“


Von Nezzie bekommt Aspirine eine Halskette aus Knochen und Muscheln, sie bekommt vom Goldmädchen dafür einen großen, meisterhaft geflochtenen und in Fächer unterteilten Korb voller Obst, Gemüse und Kräuter.

Der Korb schien ganz einfach. Keines der Gräser, aus denen er geflochten war, war gefärbt worden, und die Korbwand wies keinerlei bunte geometrische Figuren, stilisierte Vögel oder Tiere auf. Bei näherem Hinschauen fiel jedoch ein sehr feines Flechtmuster auf, und Nezzie erkannte, mit wieviel Geschick der ganze Korb geflochten war, daß er kein Wasser durchließ, sich also durchaus als Kochkorb eignete.

Nezzie hob den Deckel in die Höhe, woraufhin das gesamte Lager sein Erstaunen äußerte.


Weil der Korb toll ist und toll gefüllt ist und irgendwas fehlt, wenn Aspirine nicht regelmäßig bestaunt wird. Also, jetzt nicht nur passiv lesen hier sondern mitmachen! Auf! Hopp!

„Ahhhhhh! Ohhhhhhh! Uuuuuiiiiii!“

Von Tulie, der ewigen Skeptikerin, bekommt Aspirine eine mit Muscheln beklebte Schatulle voller Salz, was so fern vom Meer schon eine rechte Kostbarkeit darstellt. Daher ist Aspi auch froh darüber, ein ebenfalls sehr feines Geschenk für Tulie ausgesucht zu haben: den Pelz eines Schneeleoparden.

Dieses Geschenk war offensichtlich etwas völlig Unerwartetes, und Tulies Augen leuchteten vor Freude, doch erst als sie der Versuchung nicht mehr widerstehen konnte, sich den kuscheligen dichten Winterpelz um die Schultern zu werfen, wurde ihr klar, daß es sich bei dem Schneeleopardenfell um die gleiche einzigartige Qualität handelte, die auf Talut einen solchen Eindruck gemacht hatte.


Von Wymez bekommt Aspi eine prächtige Speerspitze, er erhält eine geflochtene Bodenmatte, die, wir wollen es nicht überstrapazieren mit den Zitaten, natürlich wieder ganz exquisit und ungewöhnlich und toll ist.

Dann ist Rydag dran und gibt Aspi eine Knochenpfeife und bekommt eine Kapuze aus Vielfraßfell. Deegie schenkt ihr tolles Kleid her, was Aspi sehr rührt, und erhält dafür ein Service aus verschiedenen Schalen und Bechern. Deegie wird sich schließlich bald verheiraten und als junge Frau braucht man eine ordentliche Aussteuer, jawohl!

Frebec (muss ja) überreicht Ayla steif ein Paar Pelzstiefel und bekommt Rentiersommerfelle. Fralie gibt die passenden Fäustlinge dazu und bekommt – HA! – einen wunderschönen Kochkorb, der mit Kräutern gefüllt ist.

„Ich hoffe, du magst diesen Tee, Fralie“, sagte sie und sah sie dabei bedeutsam an, gleichsam als wolle sie ihre Worte unterstreichen. „Es tut gut, gleich morgens beim Aufwachen einen Becher davon zu trinken und vielleicht noch abends vorm Schlafengehen. Wenn du möchtest, kann ich dir mehr davon geben, sobald der Tee aufgebraucht ist.“


Nein! NEIN! Also ... nein! Wie raffiniert eingefädelt ist das denn jetzt!? Mir bleibt die Spucke weg, fürwahr. Da kann der gute Frebec nur leicht argwöhnisch gucken, aber machen kann er nix, denn Aspi gibt Fralie ja nur ihr Geschenk, ne? Alles gaaaanz harmlos.

Von Crozie gibt es einen schicken Beutel mit Nähzeug. Alte Leute schenken ja gerne mal sowas, das ist heute noch so. Jaja.
Im Gegenzug bekommt die Else Kling des Löwenlagers von Aspi eine Holzschale mit Deckel. Was da drin ist? Talg, der mit Rosenöl beduftet wurde.

„Für die Hände, fürs Gesicht, Ellbogen, Füße. Fühlt sich gut an und macht die Haut glatt“, sagte Ayla [...]. Nachdem sie es ihr in die Haut eingerieben hatte, berührte Crozie sie mit der anderen Hand, schloß dann die Augen und fühlte genüßlich die ungewohnte Glätte.


Also wenn ihr es nicht sagt, ich sage es: OIL OF AYLA!



Ja. So geht das mit den Geschenken und als Letzter kommt Ranec an und überreicht Aspi feierlich eine kleine Winnie. Ein Winnie-Mini-Me quasi. Unsere Heroine ist ü-ber-wäl-tigt und entzückt und verlendet und übergibt ihrem Verehrer zwei Polarfuchspelze. Der ist ebenfalls beglückt und meint, er werde immer an sie denken, wenn die Pelze auf seiner nackten Haut lägen.

Ähja. *wedel*

Als Ranec sie herzlich an sich drückte, hätte er nicht glücklicher sein können. Sie reagierte genauso, wie er es sich ersehnt, ja erträumt hatte, und der Ausdruck der Liebe in seinen Augen, als er sie ansah, war so auffällig, daß Nezzie die Augen feucht wurden. Sie sah zu Jondalar hinüber und erkannte, daß es diesem nicht entgangen war. Zorn malte sich auf seinen Zügen. Wissend schüttelte sie den Kopf.


Da wären wir also wieder.

Aspirine geht sich dann erst mal umziehen, schließlich hat sie jetzt ein tolles neues Kleid, nimmt Crozies Nähbeutel als neuen Totembeutel (der alte war ja schon schäbig und hätte die Wirkung des Kleides verdorben, ja, so war das) und takelt sich allgemein ein wenig auf.

Als Ayla zum Herdfeuer des Mammut zurückkehrte, war sie jeder Zoll eine Mamutoifrau, eine schöne, wohlgekleidete Mamutoifrau von großem Ansehen und offenkundigem Wert.


HAT DAS JETZT AUCH JEDER MITBEKOMMEN? Oder muss ich noch mal streng in die Runde blicken? Hm? Hat jeder verstanden, WIE toll Aspirine ist? Die Hälfte des Buches ist schon fast rum, so langsam sollte es auch zum tumbesten Leser durchgesickert sein.

Wir können schließlich nicht das ganze Buch damit füllen, wie toll Aspirine denn so ist, ne?

... gut, wir können und wir werden. Aber so ganz prinzipiell ... jetzt habe ich den Faden verloren. Hm. Machen wir erst mal mit dem Kapitel weiter.

Tulie, Stammesname Die-auf-der-Leitung-steht, hat es nämlich auch erst jetzt mitbekommen, wie schlichterdings wunderbar Aspi so ist.

„... aber ich hatte ja keine Ahnung, daß sie solchen Reichtum besaß. Schaut euch doch allein die Pelze an! Das Wisentfell und die weißen Pelze der Polarfüchse, und das Fell des Schneeleoparden – davon bekommt man nicht viele zu sehen ...“

Ayla lächelte, und das Gefühl freudiger Erregung kehrte wieder zurück. Ihre Geschenke waren akzeptabel gewesen und wurden geschätzt.


Aber das war ja nun noch nicht alles, denn die Pyr-Steine müssen ja auch noch verteilt werden. Das zieht Aspi brav durch, dann müstiziert Mamut noch ein wenig herum, so mit Schattenspielen und Krams. Danach gibt es eine Wiederholung (das Buch neigt ja sonst nicht zur Redundanz, ne, da kann man das mal durchgehen lassen. Hust.) des Ereignisses vom vorigen Fest (Mamut fliegt geistig durch die Gegend, um Wisente für die Jagd aufzutun, Ayla fliegt dank ihrer großen Begabung hinterher), Ranec flirtet mit Aspirine, Jodelkarl ergeht sich in Schmerz und das war's dann.

Ja. Nu. Hm. Vielleicht kommt ja in der zweiten Buchhälfte ein bisschen Handlung auf? Hoffen kann man ja mal.

Freitag, 12. März 2010

Mammutjäger – XVII

Nach dem Schwitzbad, das natürlich nach Männlein und Weiblein getrennt abgehalten wird, treffen sich Aspirine und Karl in ihrem Separée wieder. Beide nackt, was die Geschlechtertrennung beim saunen irgendwie ad absurdum führt, wenn danach alle ohnehin im Adamskostüm durchs Langhaus sausen.

Aber gut, bietet sich doch eine formidable Gelegenheit für Karl, ein wenig anzuwonnen.

Dann konnte er nicht mehr widerstehen. Es nahm sie in die Arme, küßte sie und begann, ihren warmen Körper zu streicheln. Sie reagierte bereitwillig, überließ sich seinen Liebkosungen, und er hörte sie leise aufstöhnen, als er den Kopf beugte, um eine ihrer Brustwarzen in den Mund zu nehmen.

„Große Mutter, Frau, kannst du einen verlocken!“ sagte er, nachdem er sie losgelassen hatte.


Aber man kann ja hier nicht, ne, wenn draußen die ganzen anderen Leute mit Blumen und Pralinen herumstehen und darauf warten, dass der Ehrengast zur Feier der Adoption mal das eigene Fest beehrt.

Wobei Aspirine nochmal erwähnt, dass sie das fertigbringen würde, schließlich habe Karl Das Zeichen™® gegeben, und da gäbe es dann kein Halten mehr.

Damit wir es auch ja nicht vergessen.

„Ist das wirklich wahr? [Die Frau] weigert sich nie?“ fragte er. Er konnte es immer noch nicht recht glauben.

„Dazu wird sie erzogen, Jondalar. So verhält sich eine anständige Clan-Frau“, antwortete sie sachlich.


Wird das etwa nochmal wichtig? Könnte das sein? Wäre das möglich? Ich meine ja nur, weil es nun schon ... wenn nicht noch öfter erwähnt wurde. So langsam keimt in uns doch so ein gewisser Verdacht, nö?

[Die Katze sitzt grade direkt vor dem Monitor und putzt sich das Popöchen. Ob sie mir damit was sagen will?]

Aber nu, auch Steinzeitlers haben sowas wie eine rudimentäre Erziehung und so lässt Jodelkarl bedauernd von Aspirines Zwillingshügeln ab und geht schon mal vor, während sie sich noch ein wenig zurechtmacht. Draußen wird er von vom weisen Mamut abgefangen und darf ihm bei der Vorbereitung der ganzen müstischen(sic) Dinge helfen.

Ranec sitzt auch schon am Feuer und als Aspirine aus dem dem abgetrennten Mammut-Herdfeuer-Bereich tritt, ist er nichts weniger als entzückt.

Zwar konnte man es bei seiner dunkeln Haut nicht erkennen, aber er errötete bei ihrem Anblick. Er spürte, wie sein Herz schneller schlug und sich in seinen Lenden etwas regte.


Ein Tag ohne Lenden ist ein verlorener Tag, huh?

Wollen wir uns noch ein wenig schmalzige Schwärmerei geben? Hm? Ach, wir tun es einfach, man gönnt sich ja sonst schon so wenig.

Je mehr er von ihr sah, desto schöner erschien sie ihm. Die langen Sonnenstrahlen, die durch das Rauchloch herniederströmten, lenkten ihr strahlendes Licht absichtlich aus sie – zumindest kam ihm das so vor. [...] Wenn er an sie dachte, sah er gleichsam alles übertreiben. Das üpprige Haar, das ihr in weichen Wellen ums Gesicht fiel, war in seinen Augen eine goldene Wolke, die mit den Sonnenstrahlen spielte; ihre natürlich-unverkrampften Bewegungen stellten für ihn das Äußerste an Anmut dar.


Oooooooonlyyyyyy yoooooouuuuuu ....

Man versammelt sich und dann geht es ungelogen auf 6(!) Seiten nur darum, wer was trägt, welche Elfenbeinperlenketten wer im Haar oder sonstwo hat und welche Verzierungen die Klamotten haben.

Nachdem Haute Couture, Prêt à Porter und dergleichen abgehandelt sind, werden erneut alle Feuer gelöscht und Ayla entzündet sie nochmal offiziell mit Stein und Flöte. Danach treten Talut und Tulie vor, es gibt eine großartige Ansprache und dann soll entschieden werden, welches Herdfeuer Aspirine nun genau adoptiert.

Geplant war das des Löwen, also Taluts und Nezzies Herdfeuer. Doch bevor die auf die rituelle Frage antworten können, spricht Mamut ein Machtwort und adoptiert Aspirine ans Herdfeuer des Mamut. Weil sie doch pschikologisch und spüritüll so begabt ist, ne?

Tulie versucht zu widersprechen, schließlich sei man übereingekommen, dass Talut und Nezzie und Mamut könne doch nicht einfach und überhaupt, doch der zeigt sich unbeeindruckt.

„Ich habe nicht gesagt, sie wird eine Tochter vom Herzfeuer des Mammut. Ich habe gesagt, sie ist eine Tochter vom Herdfeuer des Mammut. Sie wurde als eine solche geboren, von der Mutter Selbst dazu auserkoren.“


Nun, dem kann Tulie nicht widersprechen und Ranec würde aufgrunddessenalldieweildeswegen am liebsten in wilde Lambada-Tänze ausbrechen; ist er doch selbst ein Sohn des Löwenherdfeuers und hätte in Zukunft nicht mehr um Aspirine werben können, wäre auch sie vom Löwenfeuer adoptiert worden. Bruder und Schwester, das war schon in der Steinzeit igittpfuibäh. Er hätte sich dann von einem anderen Feuer adoptieren lassen müssen, dann wären Talut und Nezzie bestimmt gekränkt, so ein bisschen zumindest, und was das für ein Aufwand gewesen wäre, also nee ... da ist das so schon viel besser und einfacher.

Dann werden noch die letzten rituellen Worte gesprochen, Aspirine wird adoptiert, indem sie Blutsbruderschaft mit einem Stück Elfenbein schließt und dann ist sie endlich Ayla von dem Mamutoi.

Wheeeee!


... und was ist jetzt mit den Geschenken?