Ja, da glaube ich auch nicht dran.
Das nächste Kapitel beginnt damit, dass Aspirine im Schneesturm nach draußen rennt um herauszufinden, was die Pferde so treiben, wenn sie ihren Unterstand verlassen. Sie findet es heraus (sie grasen in der Flußbiegung) und kehrt zurück. Der Stamm ist mittlerweile in heller Aufregung, immerhin ist Aspirine ... also, ohne sie geht es schließlich nicht! Da hätte ja sonstwas passieren können!
„Weißt du denn nicht, daß die Leute sich Sorgen machen, wenn du bei einem solchen Schneesturm rausgehst?“ sagte Jondalar in sehr zornigem Ton.
Ah. Ja, nein, das hört sich nicht so an, als hätte da irgendwer irgendwas angesprochen.
Aspirine entschuldigt sich erst mal: sie hätte so lange alleine gelebt, sie sei es noch nicht gewohnt, dass sich Leute um sie sorgten. Das stürzt Karl wiederum in erneute Selbstvorwürfe. Wie konnte er ihr Tun in Frage stellen, sie hat doch Recht, sie ist gut alleine zurechtgekommen und hach und weh und eigentlich hatte er sich doch auch nur rasende Sorgen gemacht und härm und jammer. Damit niemand seine innere Aufgewühltheit mitbekommt wendet er sich ab, was von Aspi, ganz klar, wieder als Zurückweisung interpretiert wird.
Meimeimei.
Ayla hatte Ranecs Lager nicht noch einmal geteilt, doch stand Jondalar Nacht für Nacht erneut Ängste aus, sie könnte es tun. Das macht ihn verspannt und nervös, und er gewöhnte es sich an, sich vom Herdfeuer des Mammut fernzuhalten, bis sie zu Bett gegangen war. Legte er sich schließlich auf dem Lager neben sie, kehrte er ihr den Rücken zu und widerstand dem Verlangen, sie anzurühren, weil er Angst hatte, er könnte die Beherrschung verlieren, zusammenbrechen und sie anflehen, ihn zu lieben.
Ayla jedoch begriff nicht, warum er sie mied. Versuchte sie, mit ihm zu reden, antwortete er nur einsilbig oder tat so, als schlafe er; legte sie den Arm um ihn, erstarrte er und ging nicht darauf ein.
Ihr kam es vor, als möge er sie nicht mehr[.] Nachdem ihre gutgemeinten Vorstöße eine Zeitlang immer wieder zurückgewiesen worden waren, wußte sie überhaupt nicht mehr, was sie von alledem halten sollte, und zog sich ihrerseits von ihm zurück.
Ich habe die vage Vermutung, dass hier genau der zentrale Konflikt in Gänze beschrieben ist, der nun die nächsten 300 Seiten, unterbrochen von diversen Aspirine-Wundertaten, ausgewalzt werden wird.
Randy, ganz der empathische Junge vom Feuer nebenan, leidet gleich noch mit. Schließlich würde er mit Aspi gerne mal wieder wonnen, aber die zeigt sich da nicht ganz so kooperativ, wie er sich das wohl wünschen würde.
Je weiter der Winter fortschritt, desto schlimmer wirkte sich das ungelöste Mißverständnis zwischen Jondalar und Ayla aus. Jondalar hatte nachgerade Angst, sie für immer an den dunkelhäutigen, exotischen und einnehmenden Mann zu verlieren.
Die nächsten Seiten des Kapitels, wir können ja nicht durchgehend rumleiden, ne, beschäftigen sich damit, dass Ayla Leder bearbeitet und färbt. Es wird, quod erat expectandum, gar wunderbar, jaja.
Dann geht sie zu Mamut, plauscht ein bisschen mit ihm, doch auch das nur mit halbem Ohr und Herzen.
[D]och worum es ihr wirklich ging, war, daß jemand ihr einmal erklärte, warum Jondalar nicht mit ihr reden wollte.
Okay. OKAY. Ich bin ja sehr geduldig. Nachsichtig. Verständnisvoll. Miss Verständnis in Reinform. Aber ...
WIE OFT DENN NOCH!?
Muss Nezzie es tatsächlich vortanzen? Muss Mamut die Flipchart erfinden? Müssen die restlichen Stammesmitglieder ein Laienschauspiel aufführen, damit Aspi „Toastbrot“ Rine endlich versteht, dass der Kerl einfach eifersüchtig ist, weil er in sie verliebt ist?
Mannmannmann! Perlen vor die Säue, echtmaljetzt!
Danach geht es um Medizin. Mamut und Ayla plauschen über den Clan und darüber, wie erstaunlich Ayla ist, weil sie ja die Clanerinnerungen (das wohl genetisch weitervermittelte Wissen, wir berichteten) nicht hatte und trotzdem so viel lernte. Und wie begaaaaaabt sie auf diesem Gebiet sei! Dass sie gleich sähe, was einem Menschen fehlt und pliplaplupp.
Am Ende gibt es noch ein wenig Aufregung, da Mamut meint, Aspirine müsse die Geisterwelt kennenlernen, um die Beste Heilerin Der Welt™ zu werden und unsere wackere Doktorin da seltsamerweise nicht so zieht, im Gegenteil. Es stellt sich heraus, dass Aspi in ihrer Jugend mal den streng geheimen Clan-Medizinmännern in eine Höhle gefolgt ist (was, wie immer, streng verboten war, aber Aspi ist ja nun mal SO INDIVIDUELL und ein solcher Freigeist!) und dort unter dem Einfluss von Drogen schon mal so eine Geistesreise vollzogen hat. Das macht ihr jetzt Angst.
Nun hat Aspi aber die Drogenwurzel noch bei sich, immerhin die die heilig, die wirft man nicht einfach in den nächsten Haufen Wisentdung. Mamut ist entzückt und meint, es sei doch am hilfreichsten, wenn Aspi gleich mal auf der Wurzel rumkauen und ihren Geisterweltängsten ins Auge schauen würde.
Als Ayla die Augen wieder aufschlug, hatten sie einen bekümmerten Ausdruck angekommen; aber sie schluckte ein paarmal und nickte dann. „Ja, Mamut, ich will versuchen, mich der Geisterwelt zu stellen – wenn du mir dabei hilfst.“
Leid, Leder und Übersinnliches – na das kann ja noch was werden.
10 Kommentare:
Sach mal, Karl hat so überhaupt keinen Arsch in der Wildlederhose, kann das sein? Mann mann mann. Wenn der bei ner Paarberatung sitzen würde, würde man ihm raten, sich zu trennen und erst mal ein Rückgrad auszubilden, bevor er andere Leute mit seiner Rumheulerei belästigt. Heidenei. Was für ein Jammerlappen.
Na endlich. Drama, Baby!
Ich liebe es, wenn alle leiden :zahn:
Fast so schön wie das ewige "Eigentlich liebe ich Dich, aber ich würde mir eher die Zunge abbeißen, als Dir das zu sagen" zwischen Scarlett O'Hara und Rhett Butler.
Ob hier wohl Ashley ... äh ... Randy auch so punkten kann?
Ach was, ihr seht das alle ganz falsch. Karli ist halt ein aufgeklärter Cro Magnon und nur weil er sie LIEBT, ist das doch kein Grund, sie in ihrer sexuellen Selbstbestimmung einzuschränken. Auch wenns noch so wehtut. Ihr wisst schon, die Urkräfte des Weiblichen als Teil der Macht der Großen Mutter *handwedel*
>>Es stellt sich heraus, dass Aspi in ihrer Jugend mal den streng geheimen Clan-Medizinmännern in eine Höhle gefolgt ist ...<<
Weil sie zu viel von den Heiligen Drogen(TM) hergestellt hatte und sie nicht wegschütten wollte - na, da hat sie halt das GANZE Zeux getrunken. *rausch*
:ugly:
Jetzt wissen wir's. Sie ist als Kind in einen Kessel gefallen.
Hach, es geht doch jedesmal die Sonne auf, wenn sich eine Portion Drama...äh...anschleicht wie...äh...ähemja.
Wie'n Elefant auf Rollschuhen.
Bei Glatteis.
Am Hang.
(An dieser Stelle sei übrigens auch erwähnt, dass man nicht nach der Lektüre eines lenden-zentrischen Eintrages aufs altbewährte Vampirthema zu sprechen kommen sollte.
"Ich sehe tote Lenden."
Danach war's still.)
so, ich sprech hier mal das offensichtliche aus: aspi geht in den schneesturm raus, um nach den pferden zu sehen. die grasen. im winter. bei schneesturm.*doh*
Ja mei, die armen Viecher müssen sich ihr Futter bei jedem Wetter selber suchen. In Aylas Höhle gabs im Winter immerhin liebevoll selbstgemachtes Heu von Frauchen.
Meine beiden Isländer vertilgen den Winter über täglich ca. 8 Kilo Heu pro Nase. Auf der Koppel scharren sie trotzdem den Schnee weg um anwasauchimmer heranzukommen.
Ich finde, vortanzen wäre doch mal eine gute Idee. Das ist bestimmt ganz unglaublich therapeutisch und kommunikativ und so.
Und war Ayla nicht schonmal mit dem Mammut in der Geisterwelt vor ein paar Kapiteln? Oder war das nur so eine Zwischenstufe?
Hach... morgens zur Arbeit hinsetzen und erstmal Frau Katz lesen. So muss der Tag beginnen :) *füßehochleg*
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