Dienstag, 16. November 2010

Die Nebel von Avalon XIV

Eine unbestimmte Zeitspanne später dürfen wir Zeuge einer weiteren kultischen, müstischen und allumfassend weisen Handlung werden. Gähne und die schweigegelübtige Raven schreiten mit Wallehaar und ungegürteten Gewändern durch die mondbeschienene Landschaft bis zum müstischen, urkräftlichen Steinkreis. Dort wartet schon Vivi, das Gesicht mit Glühwürmchenextrakt bestrichen, damit es wie die Verkörperlichung der Göttin wirkt. Ja, auch schon damals kam man ohne Special Effects-Abteilung nicht weiter.

Im Steinkreis gibt es die heiligen, müstischen Drogen und bis die so richtig wirken hat Gähne viel Zeit, sich tiefsinnige Gedanken zu machen.

Die Gesichter der Götter, an die das Volk glaubte, waren Zeichen, die die Menschen brauchten, um sich dem jeweiligen Stand ihrer Entwicklung entsprechend den Großen Wahrheiten vorstellen zu können. Eines Tages würden alle Frauen und Männer die Innere Wahrheit erkennen; zur Zeit noch nicht.


Ja, aber hauptsache Gähne und Vivi erkennen sämtliche inneren, äußeren und schrägvonlinksen Wahrheiten, vom Anbeginn der Zeit bis heute und darüber hinaus. Denn Gähne beginnt zu visionieren, vom kleinen Volk, damals, dann kamen die Stämme, dann kam Atlantis, dann ging Atlantis schwimmen (was völlig den heutigen Erkenntnissen widerspricht; weiß doch jeder, dass Atlantis einfach heim in die Pegasusgalaxis geflogen ist, also wirklich!) und und und.

Sie sah neue Welten sich erheben und versinken ... Schweigen, und jenseits der Nacht kreisten und drehten sich die großen Sterne ...


Wie gewohnt also: alles furchtbar wichtig, müstisch, atlantisch, mächtig, weise, allumfassend. *handwedel* Man beginnt sich wirklich zu fragen, warum diese nahezu allmächtigen Wesen, die über Leben, Zeit, Raum, den Fisch, die 42 und den ganzen Rest herrschen, noch immer ihren irdischen Beschränkungen unterworfen sind. Wie „zu alt zum Kinderkriegen“ aber immer noch alt genug, sich jeden Liebhaber zu nehmen, der ihnen gerade zupass kommt.
Haben so erleuchtete Lichtgestalten echt nix besseres zu tun, als permanent die Reproduktion zu bequackeln?

Egal. Raven, die selbst dann noch schwieg, als brennendes Öl sie verbrannte, fängt auf einmal an zu jammern und zu visionieren. Von einem gehörnten Jäger und Hirschen und Blut und Sohn der Göttin. Müstische Wortfetzen zum müstischen Setting.

Dann schreit die Eule dreimal, die weiß schließlich auch, was sich gehört, und die Vorstandssitzung wird beendet.

Ein paar Tage später, Gähne ist noch erschöpft von den Drogen der ganzen Müstik, ruft Vivi nach ihr.

Vivi: „Na, und, wie?“

Gähne: „Müde.“

Vivi: „Ja, kenne ich. Nimm das nächste Mal vielleicht nicht die ganzen Drogen, die sie Dir geben. Man muss seine Grenzen kennen. Gerade soviel, dass Du high wirst, pardon, dass Du die Gesichte bekommst.“

Gähne: „Mh.“

Vivi: „Und, hast Du verstanden, was Raven so gesichtet hat?“

Gähne: „Nicht so richtig. Es gibt Hirschbraten?“

Vivi: „Ähnein. Früher, als alles noch müstischer war im Vergleich zu heute, man mag es kaum glauben, wurde ein Mann für ein Jahr zum Obermotz eines Stammes gewählt. Der durfte quasi alles, inklusive sich durch die Jungfrauenschaft des Stammes wonnen. Am Ende des Jahres musste er dann aber mit den Hirschen rennen, und wenn die ihm draufkamen, dann war er hinüber. Das war so der gerechte Ausgleich dafür, dass das Korn wuchs und die Leute Hirschbraten hatten.“

Gähne: „ ... aha.“

Vivi: „Heute wächst das Korn auch so, ne, die Zeiten ändern sich halt. Aber bei besonderen Gelegenheiten bekommt noch immer einer den Mantel umgehängt, die Hörner aufgesetzt und muss mit den Hirschen laufen. Und sich mit der jungfräulichen Jägerin verwonnen, das nennt man dann die große Ehe.“

Gähne: „ ... aha?“

Vivi: „Dieses Mal bist Du das. Ich habe ja erwähnt, dass Du Deine Jungfräulichkeit aufheben sollst, man wisse ja nie, wozu Du sie noch gebrauchen kannst.“

Gähne:

„Mein Körper und meine Seele gehören der Göttin. Ihr Wille geschehe“, flüsterte Morgaine. „Und Euer Wille ist ihr Wille, Mutter.“


Ich interpretiere das mal als ein „ja, geht klar.“.

Freitag, 12. November 2010

Die Nebel von Avalon XIII

Nachdem die Technik nun wieder so will, wie ich mir das vorstelle, geht es zügig weiter im Entenwatschelgang.

Wir waren nun also Zeuge, als Galalotti sich als Bommelbirne entpuppte und Gähne das kleine, hässliche Herz brach. Und alles nur wegen Gwenni, einer Dumpfnudel mit blondem Wallehaar.
Gut, dass das alles schon ein paar hundert Jährchen her ist; heutzutage würde das als „zu clichéhaft“ abgelehnt werden.

Wir machen dann einen Sprung von einem Jahr und dort, also, eher dann, treffen wir den Merlin wieder. Schon wieder ein Mann, ich dachte, wir lesen hier das feministische Manifest schlechthin? Na gut. Vielleicht sagt er wenigstens was Deppertes.

Der Merlin kommt also nach Avalon, standesgemäß spätnachts und im peitschenden Regen eines Wintersturms. Vivi ist erstaunt, denn normalerweise verbringen Rentner solches Wetter doch lieber unter dichten Dächern. Doch der Merlin nahm, wie der Jungdruidenbote mitteilt, nicht einmal die geräuschlose Barke sondern kam „auf geheimen Wegen“. Wir merken: es ist wichtig. Und dringend. Und geheimnisvoll, woll.

Vivi bereitet Speisen vor und schon bald kommt der trockengelegte Merlin ums Eck. Erst wird ein wenig gegessen, dann kokett über das Alter parliert. Ach, Viviane, ihr nennt mich Vater, meint ihr denn, ich sei alt, aber nein, aber ihr wart halt der Geliebte meiner Mutter, ne, und habt zwei meiner Schwestern gezeugt(sic), haltet ihr mich denn für zu alt um auch eure Tochter sein zu können, haha, aber nein, liebste Vivi, ihr seid doch alterslos, wie ein schwarzer Blazer, der geht auch immer, und überhaupt.

„Selbst jetzt könntest du dir noch so viele Liebhaber nehmen, wie du möchtest.“

Na, Hauptsache. Das ist ja nun mal das wichtigste Ziel im Leben einer Frau, sich noch jederzeit 'ne Arschvoll Liebhaber anlachen zu können, pardon my french.

Gut, aber Taliesin ist ja nun sicher nicht hier, um die hypotetischen Liebhaber der Viviane einer Volkszählung zu unterziehen. Der muss ja noch was Wichtiges wollen. Zumindest hoffe ich das.

Zuerst aber träumt Vivi noch ein bisschen herum, dass sie mit ein paar Jährchen weniger doch gut selbst Uther hätte heiraten und den neuen König gebären können, hachja. Der Merlin sieht das nicht ganz so.

„Ich glaube nicht, daß Galahad ... er lässt sich jetzt, hörte ich, Lancelot nennen ... aus dem Stoff ist, aus dem Könige gemacht werden. Er ist ein Träumer, ein schwankendes Rohr im Wind. [...] Er läßt sich beherrschen, Viviane, und herrscht nicht.“


Vivi hört das, ganz klar, nicht gerne. Schließlich ist es Naturgesetz, dass alles, was sie fabriziert, viiiieeeel besser ist als der Krams der Stümper, die sonst noch so durch Britannien latschen.
Wenn Uther Lottis Vater gewesen wäre, wenn Lotti nicht nur als Bastard am Hof erzogen worden wäre, dann wäre er doch gaaaanz bestimmt ein ganz formidabler König geworden.

Merlin:

Gut.

Wer reitet so spät durch Nacht und Regen?
Es ist der Merlin, auf geheimen Wegen.
Er hat die Neuigkeit, so wichtig, dabei,
doch ist er erst da, ist's einerlei.

„Mein Merlin, was willst du noch länger zaudern?“
„Ach Vivi, lass uns doch erst mal gemütlich plaudern.
Der Weg hierher war ein gar anstrengend Marsch,
das Feuer wärmt mir so schön die Hände.“

Gut. Nach stundenlangem (*übertreib*) Bohey rückt Taliedings dann endlich mit dem Grund für seine Reise heraus: Uther liegt im Sterben. Huh. Ja, okay, da kann man dann schon mal raus in den Regen für.

Offensichtlich befand sich Uther vollumfänglich in der Midlife-Crisis und hat seine Männer noch in die Schlacht geführt, obwohl er doch lieber seinem Alter gemäß am Feuer ein Süppchen schlürfen, pardon, hinter den Linien wichtige strategische Kernfunktionen hätte ausführen sollen. Er wurde also verwundet und theoretisch hätte ihm der Merlin helfen können, aber das wollten die christlichen Ärzte und die christliche Iggy nicht. Und außerdem stand's schon in Uthers Augen, dass es das jetzt war. Bestimmung, ne?

Vivi: „Und, wie macht sich Iggy so?“

Merlin: „Sehr christlich. Trägt immer schwarz, weil sie alle sonstigen Kinder verloren hat und ist der Meinung, das sei ihre Schuld. Haben ihr diese Christen jedenfalls eingeredet. Will nach Uthers Tod ins Kloster. Ich habe ihr ja Avalon angeboten, aber sie meint, das schicke sich nicht für sie als christliche Königin.“

Vivi: „Ich bin EMPÖRT! In Großbuchstaben!“

Merlin: „Ja, hömma, Du hast sie doch in dieses Leben gesteckt! Also mach ihr mal keine Vorwürfe, Miss Selbstgerecht.“

Vivi: „Hmpf!“

Merlin: „Du bist schon so ein bisschen machtfixiert, ne?“

Vivi: „Nur zum Wohle Britanniens!“ *keif*

Merlin: „Na, isses denn nicht wahr?“

Vivi: „Hmpf. Und was ist mit Uthers Sohn? Isser fertig?“

Merlin: „Muss ja.“ *schulterzuck* „Ist ein gebildeter junger Mann geworden. Unter Römern aufgewachsen.“

Vivi: „Und was ist mit Avalon? Darauf muss er ja auch schwören, schließlich soll er auch über Stämme und Pikten herrschen.“

Merlin: „Ja, passt schon. Aber er muss sich der alten Prüfung unterziehen, auf der Dracheninsel. Um seine Würdigkeit zu beweisen.“

Vivi: „Muss das sein?“

Merlin: „Jawoll. Ist viel dramatischer.“

Vivi: „Ja, aber wenn er, uhm, versagt?“

Merlin: „Dann isses eben so. Außerdem sind Morgis Söhne auch ganz gut geraten.“

Vivi: „Watt? Datt Kroppzeug!? Hast Du einen am Sträußchen?“

„Nein, Uthers Sohn muß es sein. Er darf nicht versagen!“
„Der Göttin Wille geschehe!“ sagte der Merlin streng. „Hüte dich davor, deinen Willen für ihren zu halten!“
[...]
„Ich warne dich vor deinem Stolz, Viviane ... du glaubst zu wissen, was für jeden Mann und für jede Frau das beste ist.“


Poah! Da darf endlich mal jemand Tacheles mit Miss Vivi „alles muß nach meiner Nase gehen“ reden! Ich bin beeindruckt.

... er stirbt bald, oder?

Dann geht's noch kurz darum, dass Arti dann bei der Prüfung noch einer jungfräulichen Jägerin begegnen muss (nein, wer mag DAS nur sein?) und dann sind die beiden älteren Herrschaften auch redlich müde. Das Schicksal eines jeden zu bestimmen ist halt harte Arbeit, jaja.

Der Merlin geht derweil schon mal ins Bett während Vivi noch ein wenig darüber kontempliert, wie sie dereinst auch dem gehörnten Jäger begegnete und dass sie Iggy doch irgendwie beneidet, weil die wenigstens mal Liebe erlebt hat, so richtige echte Liebe mit hachseufz und synchron schlagenden Herzen und rosa Zuckerwatte. Sie hatte immer nur Sehks und Ehrfurcht und son Gedöns. Seufz.

Doch dann besinnt sie sich. Denn Gähne liebt sie und sie liebt Gähne.

Aber nun würde wohl auch diese Liebe enden. Der Wille der Göttin würde geschehen.

Donnerstag, 11. November 2010

Hallo Welt?

Test. Test.

Edit: WAAAAH! Ich kann wieder posten! Es geht wieder!

Ich stand ja schon soooo kurz *zeig* davor, auf Brieftauben umzusteigen. Sachmahimmelherrgottdietechnik! Aber jetzt ist ja alles wieder gut. Sehr schön.

Dienstag, 26. Oktober 2010

Die Nebel von Avalon XII

Jahre um Jahre zogen an uns vorbei, so zwischen den Kapiteln, und Gähne ist jetzt eine echte Priesterin mit blauem Halbmond auf der Stirn und allem.

Eines Tages wird sie zu ihrer Tante gerufen. Damit der Leser dann auch was davon hat, betrachtet Viv ihre Gähne erst einmal ausführlich, inklusive Erkenntnis, dass sie nicht schön ist. Was aber egal ist, denn:

Denn jeder, der dich kennt, wird doch für eine große Schönheit halten, wann immer du dafür gehalten werden willst.


Na, das ist doch erfreulich. Außerdem kontempliert Vivi noch ein wenig darüber, dass Gähne ihr ja gar so ähnlich ist, obwohl Iggy (Gähnes Mutter und Vivis Schwester, ne?) doch so eine beneidenswerte Schönheit mit heller Haut und rötlichem Haar war.

Ja, Genetik ist schon so eine Sache. Wenn sie will, kommt sie ganz unerwartet aus dem Busch gesprungen und tritt einem in den Hintern.

Jedenfalls hat Vivis geistig-müsthisches Frühwarnsystem angeschlagen: ihr Sohn Galahad kommt zu Besuch und Gähne möge ihn doch bitte vom Ufer abholen. Die kennt den jüngsten Sohn Vivis noch als kleinen, tappischen Prä-Teenager und hat erst mal nix dagegen.

Am anderen Ufer angekommen allerdings muss sie, huiuiui, feststellen, dass sich der gute Galahad gewaltig gemacht hat.

Der Reiter war feingliedrig, mit einem hübschen dunklen, scharf geschnittenen Gesicht, das durch die rote Kappe mit der Adlerfeder im Band und den weiten roten Umhang, der ihm anmutig über Schultern fiel, noch betont wurde. Er saß ab; die natürliche Anmut seiner Bewegungen – die Anmut eines Tänzers – nahm ihr den Atem.


Sososo. Ick höre nicht nur die Nachtigall trapsen, ick höre die Hormone tanzen, und es ist kein braver Gesellschaftstanz!

Für Gähne, die bislang voll im Avalon-Sud schwamm und nichts als „Männer sind Gebrauchsgegenstände“ sowie „Göttin hier, Göttin da, Göttin überall, hurra!“ gelernt hat, eine ungewohnte Situation.

Erschrocken stellte Morgaine fest, daß sie zum ersten Mal in ihrem Leben einen Mann mit Verlangen ansah.


Ja, kannste mal sehen. Da ist man so 19 Jahre alt, denkt, man kennt und weiß alles, und dann sowas! Bringt die ganze Lebensplanung durcheinander, eh?

So fahrn sie übern See, übern See, so fahrn sie übern See ... und zuerst erkennt Galahad Gähne nicht, dann doch, die versucht ständig, gelassen und müstheriös zu bleiben, während ihre country affairs zweifelsohne eine schlimme Regenzeit erleben (soll ja aber gut für die Ernte sein, ne?).

Sie schippern durch den Nebel und ständig fühlt sie seine Nähe, weiß, wie sich seine Haut auf ihrer anfühlen würde, fühlt ihre jungfräulichen Kniechen wackeln und will inbrünstig, dass er sie auch ohne diesen speziellen Priesterinnenzauber schön findet. Und bla, und Teenagerkeks und Drama.

Oh, da fällt mir ein, ich muss noch das Brot aus dem Tiefkühlfach holen. Gleich wieder da.

[...]

Sie unterhalten sich ein bisschen. Galahad hat die Steigbügel aus dem Land der Skythen geholt und will sie wohl jetzt unter seinesgleichen verteilen. Schick.

Das sich daran anschließende Frühstück mit Mutti verläuft allerdings nicht ganz so schick. Mutti Vivi will nämlich, dass Sohnemann ein Druide wird, während Galahad, oder Lanzelot, wie er jetzt genannt werden will, eher so ein bisschen zur kriegerischen Profession neigt.

Tatsächlich darf er die sinnvollsten Sätze sagen, die im Laufe dieses Buches bislang geäußert wurden. Er, ein Mann! :-o

„Euch wäre also lieber, ich säße still in Avalon und würde die Harfe spielen, während draußen in der wirklichen Welt der Kampf auf Leben und Tod entbrennt, Herrin?“


Vivi wird stinkig und versucht ihn umzustimmen, was aber nicht klappt und sie noch zusätzlich fuchsteufelswild macht.
Und genau hier frage ich mich, wie eine so labil wirkende Frau ständig als die Weiseste aller Weisen und die Wissendste aller Wisente dargestellt wird. Aber kaum will mal einer nicht so, wie sie sich das denkt, schon explodiert sie unbeherrscht wie ein Vulkan.

Morgaine erschrank, als sie sah, wie Viviane vor Zorn leichenblaß wurde. [...] „Ihr widersetzt euch der Herrin von Avalon, Galahad vom See?“
[...]
„Bist du etwa ein Christ geworden?“ fragte Viviane glühend vor Zorn.


Ja, wirklich unglaublich. Wie kann er es wagen. In den See, in den See, mit einem Gewicht an den Füßen!



Vivi merkt bald, dass ihr Sohn keines der bewundernden Schäfchen ist, die sie sonst umgeben, und sie so nicht weiterkommt. Also reißt sie sich mühsam zusammen und nur Gähne erkennt, dass sie wütender denn je ist.
Aber so bringt sie Galalot ganz raffiniert noch dazu, das Abendessen mit dem Merlin einzunehmen.

Hmmm. Ich würde vermuten, dass da was im Busch ist, und es ist kein Osterei.

Bis es soweit ist, verbringen Gähne und Lotti aber noch den Tag miteinander. Sie klettern auf Berge, wobei Gähne ihren Rock zwecks besserem Klettern bis zu den Knien schürzt, sie unterhalten sich über allerlei müsthische Dinge, die ich euch jetzt und hier erspare. Sie liegen auf der Erde und lassen sich mit Kraft erfüllen, gehen zum See und erlegen ein paar unschuldige Entchen, was ich zutiefst mißbillige, und schließlich kuscheln und knutschen sie sogar ein bisschen, als ...

„Jemand weint“, sagte Lancelot und stand auf. „Dort drüben.“


Schon wieder die Nachtigall. Und sie trappst ziemlich laut.

Das Mädchen war sehr jung und von entzückender Schönheit. Es schien nur golden und weiß zu sein; die blasse Haut wirkte wie Elfenbein mit einem Anflug von rosa; die Augen waren von hellstem Himmelblau, und die langen blonden Haare schimmerten im Nebel wie reines Gold. Es trug ein weißes Kleidchen und mühte sich vergeblich, es nicht naß werden zu lassen.


Ihr Lieben, ich darf euch die schnuckelige Gwenhwyfar vorstellen. Lancelot ist sofort bis über beide Ohren und alle Lanzen verliebt. Gwenny hingegen ist mit der momentanen Situation leicht überfordert, wenn man sich ihre Konversation mit Gähne so ansieht.

„Ihr könnt kein Dämon sein, dann Ihr verschwindet nicht, wenn ich das Kreuz schlage. [...] Aber ihr seid klein und häßlich wie die Feen ...“


Mei, was für ein charmantes Mädel. Stört Lancelot, der mittlerweile wohl nur noch mit seinem downstairs brain denkt, aber nicht die Bohne. Gähne hingegen ist, wer wollte es ihr verdenken, enorm verstimmt. Gerade noch wollten sie und Lancelot ein paar Dinge ausdiskutieren, da kommt auf einmal dieser greinende rosa Goldlockenengel vorbei und ebenso vorbei ist es mit Lottis Aufmerksamkeit. Super.

Trotzdem bringt sie Gwenni, die zufällig durch eine dünne Stelle des Nebels aus ihrer Klosterschulenwelt nach Avalon gerutscht ist, zurück auf die normale Insel der Mönche. Auf dem Weg muss Gwenni natürlich nochmal erwähnen, wie hässlich Gähne doch ist, damit es der Leser auch ja mitbekommt.

Sie hörte, wie Gwenhwyfar [Lancelot] mit mädchenzarter Stimme fragte: „Aber Ihr, Ihr gehört doch nicht an diesen schlimmen Ort, nicht wahr? Denn Ihr seid nicht klein und häßlich wie diese aus dem Volk der Feen ...“


Meine Herren. Heute war Hirn schon aus, wa?

Lotti und Gähne bringen den Rauschgoldengel mit den nassen Füßchen also zurück und zum Abschied webt Gähne noch schnell den Majestäts-Zauber um sich, damit sie groß und eindrucksvoll erscheint.

Das verwirrt Lancelot.

Wie hast Du das gemacht, Morgaine?“
„Wie habe ich was gemacht?“ fragte sie zurück.
„Plötzlich wirktest du so ... so ... wie meine Mutter. Groß, kühl und entrückt und ... nicht ganz wirklich. Wie ein Dämon. Du hast dem armen Mädchen Furcht eingejagt. Das hättest du nicht tun sollen!“


Gähne, hau ihm eine rein. Bitte.

Doch nein, Gähne ist ja eine Priesterin und Stellvertreterin der Göttin (welcher? Valiumba?), da reißt man sich zusammen und wird höchstens kryptisch.

„Vetter, ich bin, was ich bin.“


Du darfst.



Auf dem Rückweg fühlt sie sich dann nicht so gut und schreitet ein wenig schneller aus, als Lotti hinterherkommen kann.

[A]ber es kümmerte sie nicht. Von hier aus konnte er den Weg selbst finden.


Ja, echt jetzt.

Arsch.

Freitag, 22. Oktober 2010

Die Nebel von Avalon XI

Vivi packt sich also Gähne ein und reitet mit ihr Richtung Avalon. Natürlich können sie nicht einfach so irgendwo hinreiten, nein, alles ist Test und Prüfung und Bestimmung. Beispielsweise ist Vivi extraschnell geritten, um zu testen, wie Gähne mit Müdigkeit und Entbehrungen umgehen kann, denn das Leben einer Priesterin ist schließlich kein Ponyschlecken, da muss man was aushalten.

Am Ufer des Sees angekommen ruft Vivi das Boot, das, natürlich, lautlos und von kleinen, dunklen, tätowierten Männern gerudert, aus dem Nebel gleitet. Gähne ist angemessen beeindruckt, doch Vivi hat wohl etwas überschwänglichere Reaktionen erwartet.

Sie nimmt das alles viel zu ruhig hin. Sie ist zu jung, um das Geheimnis unseres Tuns zu begreifen. Ich muß es ihr bewußt machen.


Auf dem Weg nach Avalon wird erneut durchgekaut, dass normale Menschen schon lange nicht mehr nach Avalon kommen können. Nur dank Vivi, die in dramatischer Christuspose (o, die Ironie!) den Nebel teilt, einem Meere gleichsam (höhöhö), können sie im sonnendurchfluteten Avalon anlegen. Grüne Wiesen, ein Mini-Stonehenge aufm Berg, weiße Gewänder, würdevoll-erleuchtete Gestalten, die schwer an all ihrer Weisheit und Bedeutung tragen, ein heiliger Brunnen, der heilige Spiegelsee und überhaupt, von Heiligkeit schein t alles durchdrungen.

Gähne guckt natürlich groß, weil alles so ungewohnt bedeutungsvoll ist. Muss man sich ja auch erst mal dran gewöhnen. Aber sie spürt sofort, dass dies ihre wahre Heimat, Schellenklang, ist.

Auf Avalon angekommen darf sie die erste Nacht noch als Gast bei Vivi verbringen, lernt dort eine junge Frau namens Raven (Drama und Emo, ououou) kennen und stellt fest, dass Vivi eine weiße Strähne in ihren dunklen Haaren hat.

HA! Wir haben es ja schon immer geahnt! :-D

Im Gespräch ergehen sich Vivi und ihre intendierte Nachfolgerin dann in allerlei mühstischem Geplapper. Warum Gähne erst mal kein Fleisch essen und kein Alkohol trinken darf, dass der blaue Halbmond auf der Stirn einer Frau bedeutet, dass sie der Göttin geweiht ist, dass es kein leichtes Los sei, der Göttin geweiht zu sein (gut, das kennen wir ja schon von Ayla und Spiderman. Ayla hatte den Höhlenlöwen, Spiderman die große Macht mit großer Verantwortung und Gähne hat die Göttin, ist aber alles der gleiche Unterschied. Woll.), dass es ja ganz viele mühstische Wege gäbe, wie sich Priesterinnen vermehren können und es endet damit, dass Vivi behauptet, Gähne würde sie irgendwann hassen, die verneint das vehement, Vivi seufzt und schließt mit

„Wir sind beide in ihrer [der Göttin] Hand, mein Kind. Deine Jungfräulichkeit ist der Göttin heilig. Bewahre sie, bis die Göttin dir ihren Willen bekundet.“


Hätte mich auch schwer gewundert, wenn bei diesem ganzen schwerfälligen Mühstik-Gedöns nicht noch die Jungfräulichkeit aufgetaucht wäre.

Nach dieser Nacht kommt Gähne ins Haus der Jungfrauen und bleibt da viele Jahre. Sie selbst fasst diese Zeit so zusammen:


  • Sie ist zur Priesterin geboren

  • Manche der Übungen fand sie toll, andere nicht

  • Am Ende wurde sie ausgesetzt, um zu testen, ob sie alleine wieder durch die Nebel zurückfindet

  • Das hat dann geklappt

  • Sie hat dann auch von der Göttin das blaue Brandzeichen verpasst bekommen

  • Wuppheidi



Und wieder haben wir im Schnelldurchlauf so sieben Jahre hinter uns gebracht. Mich hätte ja interessiert, wie Artus/Gwydings aufwächst, aber man kann ja nicht erwarten, dass es bei der Artus-Sage zumindest mal stellenweise um Männer geht, ne? Naiv. Pfht.

Dienstag, 19. Oktober 2010

Die Nebel von Avalon X

Soderla. Wir erinnern uns vage, dass Vivi in den heiligen Spiegelsee blickte und es dann auf einmal gar fürchterbar eilig hatte.

Was die Herrin vom See sacht, das wird gemacht, und so geht es gleich im nächsten Kapitel hoppeldipoppelgaloppel durch das kriegsgeschüttelte Land auf nach Caerleon. Als sie und ihre Begleiter dort ankommen, weht das Drachenbanner über den Zinnen von Uthers Bleibe und Vivi schließt messerscharf, dass der Herr des Hauses sich justamente in ebenjenem befindet.

Sie preßte die Lippen zusammen. König Uther mochte die Druiden der Heiligen Insel nicht und mißtraute ihnen. Doch sie hatte diesen Mann, den sie ablehnte, auf den Thron gesetzt[.] Jetzt musste sie mit ihm zusammenarbeiten, so gut es eben ging.


Ja, nun. Selbst eingebrockt, ne? Löffel?

Viv wird über den Hof geführt und erkennt im Gewimmel Vorbereitungen für eine Belagerung. Huh? Interessant. Statt ihrer Schwester Iggy begrüßt sie ein einarmiger Kämmerer. Als Viv fragt, wann sie denn ihre Schwester sehen könne, wiegelt er ab. Die Königin wird sie schon zur rechten Zeit empfangen, ne, und ob sie nicht erst mal in ihrer Kammer ...

Nein, will sie nicht! Sie sei schließlich die Herrin von Avalon und es nicht gewöhnt, wie ein Dienstbote behandelt zu werden! Hömma, hier!

James Einarm erschrickt und erklärt, dass die Königin sich gerade in einer persönlichen Krise befände, weil ihr einziger Sohn vom Pferd gefallen sei und niemand wisse, ob er überleben werde.

Ganz klar, die weise, heilkundige Viv muss sofort zu Iggy und Arti gebracht werden, der momentan noch Gydingsbums heißt. Dort packt sie ihre ganzen Künste aus:

Vivi: „Aha, eine Verletzung am Kopf.“ *drück* *quetsch*
Gwydings: *stöhn*
Vivi: Guck mal, Kind, wie ich eine Kerze vor Deinem Gesicht hin- und herbewege.“
Gwydings: *guckt*

Vivi: „So, er wird leben. Alles bestens. Matsche Weißbrot in Hühnerbrühe und in drei Tagen hüppt er wieder herum.“

Iggy: „Wuppheidiii!“

Sie unterhalten sich darüber, wie das wohl passieren konnte. Iggy weiß auch nicht, was Gwydings geritten hat, als er den Hengst seines Vaters reiten wollte. Und überhaupt, so fügt sie hinzu, sei das ja doppelt schlimm, weil Gwydings ihr einziger Sohn sei, sie hätte es ja versucht, aber sie werde wohl für ihren Ehebruch bestraft und bekäme deswegen keine Kinder mehr.

Quark Strafe! Bestimmung! Natürlich muss Artus, née Gwydings, der Einzige sein. Geschwister, die noootfalls auch das Zepter an sich nehmen könnten, würden da nur stören. Außerdem ist es nur halb so dramatisch, wenn eine Zweitbesetzung existiert.

Viv schickt Iggy erst mal zum Essen, während sie selbst in ihre Kammer geht. Dort trifft sie auf Gähne, die ihr erzählt, dass Gwydings den Hengst ja gut geritten habe und alles gut gegangen wäre, hätte nicht irgendjemand eine rossige Stute losgebunden ...

Und wo wir schon mal dabei sind, erzählt sie auch gleich, dass das ja nicht das erste Mal gewesen sei, dass Gwydings in Lebensgefahr geraten sei, da war ja noch die Sache mit dem Fieber und dem Gift in der Grütze, ne ...

... und bis jetzt hatte keiner genug Grips in der Birne, da irgendeinen roten Faden zu entdecken?

Aber jetzt ist Viv hier! Tätärätäääh! Sie wittert gar Fischigliches und beschließt, dass Gähne jetzt erst mal visionieren solle. Die ist zuerst etwas zögerlich, aber nachdem es ja nun Schicksal ist, dass sie die Nachfolge der nur Söhne habenden Viv antritt, hat sie nun nicht wirklich eine Wahl.

Sie visioniert auch brav und was sieht sie nach den obligaten religiösen Visionen? Morgi und ihre vier Söhne!

Da guck.

Viv ist interessiert und besorgt zugleich. Denn wenn Gwydings so ein bisschen sterben würde, dann würde Lord Senkblei von Baßtölpel Großkönig. Und mit wem ist Senkblei verheiratet? Mit Morgi, richtig. Senkblei ist zwar ehrenhaft, aber auch ehrgeizig und Morgi war ja schon immer ein opportunistisches Weib.

Viv geht zu Uther, vermutlich um die Dinge in die ihr genehme Richtung zu lenken. Uther ist erleichtert, dass Gwydings leben wird, erkennt aber das Muster der sich wie auf einer Perlenkette aneinanderreihenden Unglücksfälle ebenfalls nicht. Ist ja auch ein Mann, ne, und deswegen per se ein bisschen beschränkt.

Außerdem bedrückt es ihn ebenfalls, dass Iggy keine Kinder mehr bekommt. Weil's halt in den Sternen steht, denkt sich Viv, aber das kann man dem aufrichtigen Christenmenschen da vor ihr ja nicht sagen, von sowas bekommt der ja Hämorrhoiden.

Viv verfolgt nun zwei Ziele: Gwydings vom Hof zu bekommen, der muss schließlich in Sicherheit gebracht werden, damit ihre Pläne nicht scheitern, und Gähne zu sich auf die Insel zu holen.

Viv: „Ihr müsst euren Sohn mal ein bisschen beschützen, der soll schließlich nach euch den Thron besteigen.“
Uther: „Nah. Der ist zu früh geboren, den halten alle für Gollos Sohn. Ich muss unbedingt nachproduzieren. Gwydings bekommt dann Cornwall und so.“
Viv: „Wutt? Aber er sieht euch ähnlich!“
Uther: „Die Leute werden trotzdem reden. Ich brauche einen eindeutigen Sohn, so.“
Viv: „Dann gebt ihn mir, auf der Insel ist er in Sicherheit.“
Uther: „Wott? Nee, die Kirche würde keinen Druidenkönig hinnehmen.“
Viv: „Gerade habt ihr noch gesagt, er würde eh nicht König.“
Uther: „Vielleicht ja doch. Was weiß ich denn.“
Viv: „Dann schickt ihn wenigstens zu einem treuen Vasallen.“
Uther: „Hm. Okee.“
Viv: „Und Gähne muss mit und bei uns ausgebildet werden.“
Uther: „Neenee. Die heiratet oder geht ins Kloster.“
Viv: „Isnichdeinernst!!?“
Uther: „Wasn sonst?“
Viv: „Die wird sich eher umbringen, als dass sie ins Kloster geht oder heiratet!“
Uther: „Huch! Na dann kannste se haben.“
Viv: „Wunderbar. Ich lasse Gwydings dann mittels Merlins Mantel heimlich fortschaffen. Gähne nehme ich gleich so mit, brauchst sie nicht einpacken.“
Uther: „Deal.“

Und so soll es sein.

Sonntag, 17. Oktober 2010

YEAH!

So.

Fertig.

100 Punkte.

Und bevor jemand fragt: ja. 100 von 100.

Ab nächste Woche geht's dann wie gewohnt weiter. Wir tun einfach so, als sei nichts gewesen.

Quiz wird gerade betagetestet und hie und da noch ein üddeliges Bisschen angepasst. Sobald's endgültig fertig ist verlinke ich es euch. Ihr könnt schon mal anfangen, das ganze Blog nochmal zu lesen, damit ihr die Fragen auch beantworten könnt.




... quack. Nee. Ihr könnt das auch so. Bei meiner Fragestellung, ne ...

Montag, 11. Oktober 2010

Zielgerade

Dem Quiz geht es gut und wenn ich diese Woche noch überstehe, ohne schreiend und marodierend durch die Straßen zu laufen, dann ... wäre das schön.

Falls ihr übrigens noch Fragen zu den bisher gelesenen Büchern einreichen wollt, die dann im Quiz erscheinen, habt ihr dazu noch bis Donnerstag Gelegenheit.

Ich habe zwar schon ein paar gute Handvoll, aber vielleicht hat euch ja eine Stelle besonders gut gefallen, von der ihr meint, dass sie unbedingt in Fragenform verwurschtelt werden sollte.

Wie immer bitte an fraukatz kringel web pünktli deheh. Ich nehme jetzt mein Valium und gehe ins Bett. *zuck*

Freitag, 1. Oktober 2010

Vorankündigung

Ihr werdet es vielleicht schon gemerkt haben, wir sind ja alle hier gewiefte Füchslein, ne, dass Avalon momentan ziemlich ruhig in den Nebeln herumliegt. Und das wird die nächsten zwei Wochen auch noch so bleiben, da beißt die Maus keinen Faden ab.

Aber ich denke ja an euch und daran, wie ich euch für die Wartezeit ein bisschen entschädigen kann. Die Weiterbildung hier besteht aus 6 Wochen Lernen und dann zwei Wochen Projektarbeit, in der wir das Gelernte bittschönn anwenden sollen.

Ich dachte mir also, ich mache was für euch. Und wie ich halt so bin wird es was Gemeines, was zum Spielen und Schokolade.

Ich werde ein Quiz erstellen. Über die Bücher, die wir hier schon gelesen haben. Wie bei „Wer wird Millionär“, eine Frage, vier Antwortmöglichkeiten.

Wer bis zum Ende durchkommt darf mir eine E-Mail schicken und am Ende werden dann aus allen Einsendungen in Anwesenheit des Flüffs und Herrn Pummelwursts die Gewinner ausgelost. Was Notarähnlicheres habe ich halt nicht. Ich sage ihnen einfach, sie sollen würdig und ein bisschen staubig gucken.

Die ersten 20 Einsendungen bekommen auf jeden Fall was, entweder einen der drei Hauptpreise (die ich mir noch überlegen muss) oder eine süße Lüttigkeit.

Ich hoffe, das versöhnt dann ein bisschen mit der Pause.

Montag, 20. September 2010

Gnagnagna

Ich habe es zwar durch anderweitige Postings ein wenig verschleiert, aber den ganz aufmerksamen Lesern wird nicht entgangen sein, dass letzte Woche irgendwas fehlte.

Was soll ich sagen, der Kurs zieht an, die Dozentin hat mich vermutlich mit irgendwas angesteckt (→ *röchelhustwähmieh*) und überhaupt bräuchte der Tag mindestens 32 Stunden. Mindestens! (Und ein drei-Tage-Wochenende. Mindestens!)

Also wieder eine Kursänderung, dieses Mal Richtung der Inselgruppe des "Ich tu was ich kann, aber bis Mitte Oktober kommen die Einträge halt, wenn ich gerade mal Zeit finde"-Archipels.

Gleich neben dem "Gnagnagna"-Atoll. Ihr wisst schon. *wedel*

Mannmannmann, in letzter Zeit scheine ich mehr "warum ich gerade nicht zum Schreiben komme"-Erklärungen zu verfassen als tatsächliche Kapitelpostings. Erwähnte ich schon das Gnagnagna-Atoll? Genau da.

Gna.

Aber dann wird alles gut. Nur noch bis Mitte Oktober. Nur noch bis Mitte Oktober. Dann KÖNNEN DIE MICH ALLE MAL! *zuck*

Nur noch bis Mitte Oktober. Nur noch bis Mitte ... nur noch ... *hospitalisier*


Donnerstag, 16. September 2010

Bücherstöckchen

Mir wurde von Mailin ein Bücherstöckchen zugeworfen, was mich sehr freut. Nun bin ich in der Hinsicht aber eher eine Einbahnstraße, als dass ich explizit eigentlich nie jemanden benenne, der das Stöckchen danach bekommt. Es darf sich aber jeder bedienen, das möchte. :-D

Der Ablauf:

  • Nimm das nächste Buch in deiner Nähe mit mindestens 123 Seiten.

  • Schlage Seite 123 auf.

  • Suche den fünften Satz auf der Seite.

  • Poste die nächsten drei Sätze.

  • Wirf das Stöcken an fünf Blogger weiter.



Das nächste Buch in meiner Nähe ist ... der IKEA-Katalog. Genauer gesagt, der zweite IKEA-Katalog, den die Schweden mir zukommen ließen. Falls die Katzen den ersten zerkaut haben wahrscheinlich. IKEA liebt mich eben.

Der hat zwar mehr als 300 Seiten, aber auf Seite 123 steht nur, dass FAKTUM-Einbauküchen garantiert richtig lange halten, jawoll! Nix also mit fünftem Satz, geschweige denn drei weiteren.

Also doch ein richtiges Buch. Und das ist, es wird nicht verwundern, „Die Nebel von Avalon“.

Sie kaufte der Frau zwei Nadeln ab – sie waren ziemlich dick; Igraine hatte bessere, aber immerhin konnte sie Morgaine damit das Nähen beibringen. Dann fragte sie im Gefühl, es verdient zu haben, die Frau nach Neuigkeiten aus dem Norden.

„Überall Soldaten, Herrin“, sagte die alte Frau seufzend, „die Sachsen sammeln sich auf den Straßen im Norden, und es gab auch eine Schlacht ... Uther kämpft unter dem Drachenbanner, die Sachsen stehen nördlich von ihm, und man sagt, der Herzog von Cornwall bedrängt ihn im Süden.[...]“


Aber wir wissen ja, dass alles gut ausgegangen ist. :-D

Dienstag, 14. September 2010

Fortsetzungsroman unter Katzenfreunden

Mich erreichte kürzlich (*hüstelhüstelichbinimstresshüstel* ) eine nette E-Mail, in der Teilnehmer an einem Fortseztungsromanprojekt gesucht wurden. Ich poste einfach mal den Text:

Seit einer Weile beschäftige ich mich mit dem Gedanken, einen Fortsetzungsroman zu beginnen.
Und zwar so, dass eine Person einen Satz oder kleinen Abschnitt schreibt und eine weitere Person damit fortfährt. Ich habe das früher gern mit Freunden gemacht, aber heute nimmt sich von denen leider keiner mehr die Zeit dafür.

Da auf deinem Katzenblog ja sehr viele Romanfreunde unterwegs sind, die bestimmt auch Freude am selberschreiben haben, würde ich gern auf deinem Blog danach fragen, wer Lust drauf hat, mitzumachen, bzw. dich bitten, mein Anliegen für mich zu posten.

Der "Roman" soll keineswegs kommerziell sein, sondern einfach dem Spaß und der Unterhaltung dienen. Fortführen möchte ich ihn auf meinem eigenen Blog http://philosophenjo.blogspot.com/ . Übertriebene Weibchen- und Männchenklischees, wandelnde Augen- und Haarfarben, sowie jede Menge Basilikum- und Farnwedel sind erwünscht. Ich kann mir vorstellen, dass diese Geschichte auch im Sinne deines angedachten Romanes (ich finde leider den entsprechenden Blogeintrag nicht mehr, aber ich glaube, die Heldin war eine Katze oder so ähnlich) ist.


Also für mich klingt das sehr gut. :-D Also hopp, wer Interesse hat, der melde sich bei DieJo. Und gebt mal Bescheid, wenn ihr anfangt. DAS muss ich lesen. :-D!

Sonntag, 12. September 2010

Die Nebel von Avalon IX

Was bisher geschah:

Iggy wird im doch schon recht fortgeschrittenen Alter von 15 mit Gollo verheiratet. Warum, das verbleibt hinter einem eher schwachen „Ja, nu, mei, Frieden zwischen den Religionen, es schien zu dem Zeitpunkt eine gute Idee zu sein.“ im Dunkeln.

Fünf Jahre später hat Iggy sowohl eine Tochter, Gähne, als auch eine Bestimmung: Uther. Nach viel hin und her und Drama kommen Iggy und Uther auch tatsächlich zusammen und produzieren den Held der Geschichte, Artus. Iggy konvertiert, aus ebenso fadenscheinig-seltsamen Gründen, zum Christentum und nun ist es an Vivi, der guten Gähne mal zu erzählen, was es denn mit der roten Luftmatratze auf sich hat.

Alle soweit wieder aktuell dabei? Gut, dann können wir ja weitermachen.

An einem Frühlingstag im siebenten Jahr der Herrschaft von Uther Pendragon, der in Caerleon Hof hielt, ging Viviane, die Priesterin von Avalon und Herrin vom See, in die Dämmerung hinaus, um in ihren magischen Spiegel zu blicken.


Was dann der See wäre, denn die uralten und und großen Kräfte, die das Universum, den Fisch und überhaupt alles geschaffen hatten, können natürlich nicht über so einen kleinen, von Menschenhand geschaffenen Minispiegel verehrt oder betrachtet werden. Deswegen ist Kino ja auch viel toller als Filmchen auf dem Handybildschirm.

Oh, und das Gebäude im Hintergrund, der Sonnentempel, der wurde von Gastarbeitern aus Atlantis gebaut, jahaaa. Könnt ihr mal sehen, die auf Avalon, die haben voll den Durchblick in allen Angelegenheiten des Universums, sind auf Du mit sämtlichen untergegangenen Völkern und ganz müstisch und urkräftlich und im Einklang mit den Schwingungen des Seins.

Wir erfahren durch ausgedehnte Gedankengänge Vivis, dass Avalon jetzt permanent umnebelt ist und nur noch die gläubigsten Gläubigen zum Sonnentempel vordringen können; alle anderen landen beim Kloster, das die Mönche gebaut haben. Das steht quasi am gleichen Fleck, aber in der anderen Dimension. *handwedel*

Aber gut, das hatten wir jetzt auch schon ein paarmal. Vivi trinkt von der heiligen Quelle, versammelt die vier Elemente um sich und ruft dann mal bei der Unendlichkeit an, sie hätte da nämlich ein paar Fragen.

Wie steht es um Britannien? Wie geht es meiner Schwester und Morgaine, die zur Priesterin geboren ist? Was ist mit dem Sohn, der Hoffnung von Britannien?


Das Universum scheint PMS zu haben, denn es antwortet nur in seltsam bruchstückhaften Bildern. Gähne weint, ein blondes Kind (Artus?), das verletzt und/oder sterbend am Boden liegt, Morgis zweiten Sohn, Uther und Lot streiten sich.

Vivi ist beunruhigt und beschließt, dann doch mal persönlich nach dem Rechten zu sehen.

„[I]ch muss in Caerleon sein, ehe der Mond wieder aufgeht. Benachrichtige den Merlin.“


So ein bisschen weniger mütisch-müstische Zeiteinheiten, die sich immer und ständig auf den Mond oder zumindest hochbedeutungsvolle Tage im Planetenverlauf beziehen („Ich muss den Boden vor Vollmond geputzt haben!“ – „Das Ritual muss vor einer Linde stattfinden, wenn Merkur, Venus und Jupiter in einer Linie sind, dem Tag des Planeten-Lambada!“ – „Der Joghurt muss bei Neumond geschöpft werden, denn sonst wird er rechtsdrehend! OMG!“), hätte dem Buch meiner Meinung nach gutgetan. So persifliert sich Vivi gerade irgendwie selbst.

Freitag, 10. September 2010

Die Nebel von Avalon VIII

Am Abend vor der Wintersonnenwende schlug das Wetter um, und es wurde schön.


Natürlich. Wenn Uther kommt kann doch kein schlechtes Wetter herrschen, wie sieht das denn aus! Ich meine, Bestimmung! Über Zeit und Raum hinweg! Dem muss sich das Wetter einfach unterordnen, ja-wohl!

Iggy ist, wie sollte es anders sein, natürlich mal wieder leicht mutlos. Denn obwohl Uther versprochen hat, zur Wintersonnenwende da zu sein, wie könnte er denn, wenn das ganze Gollo-Heer ihm im Weg liegt? Ach und Weh.
Und überhaupt hatte sie durch ihre fiesen Zauberkräfte dem Vater ihrer Tochter ja vielleicht den Tod gebracht, OMG!!

Lassssss mich raten: die Zeit des Hassens ist gerade mal wieder vorbei?

Gegen Abend, Iggy hat gerde augenrollend die heilige Messe hinter sich gebracht, kommt es zur Unruhe vor denm Toren. Der Merlin von Britannien brüllt draußen herum, weil ihn die Soldaten nicht hereinlassen wollen. Sogar Vater Columba wedelt mit dem Holzkreuz herum. Herzog Gollo hätte nun mal gesagt, es dürfe keiner außer ihm hinein, so!

Da tritt eine Gestalt hervor, wedelt mit Gollos Siegelring und alles ist in Butter.

Gestalt: „Da, hier, Siegelring. Nu lasst uns rein!“
Iggy: „OMG! Uther!“
Alle anderen: „Ohh, Gollo ist zurückgekehrt, wir sehen es genau. Jawohl!“
Merlin: „Höhöhö.“
Uther: „Geliebtes Weib, die Du mein Weib bist, ne, weil ich Gollo bin, ne, lass uns der gegenseitigen Erkenntnis frönen!“
Iggy: „Wheeee!“

Also behauptet Iggy gerade mal, dass ihr geliebter Gemahl, hüstelhüstel, jetzt bestimmt müde wäre und man möge das Bett bereiten und einen kleinen Snack bereitstellen, huschhusch!

Und dann ist es endlich soweit: Iggy und Uther, gemeinsam und alleine im Schlafgemach. So lange haben wir auf Schweinskram hingearbeitet, und nun ist es endlich ... noch nicht soweit. Erstmal will Iggy wissen, wieso ihn den bitte alle für Gollo gehalten hätten.

Uther: „Ja, nun. Der Mantel, der Ring und ein bisschen Magie vom Merlin.“ *handwedel*
Iggy: „Apropos Ring, wie seid ihr denn an den gekommen?“
Uther: „Abgeschlagen, mit dem Finger.“
Iggy: „Frodo?“
Uther: „Wer?“
Iggy: „Ach, nichts. Ist Gollo jetzt tot?“
Uther: „Weiß ich nicht, aber lange wird's wohl nicht mehr dauern. Und gerechtfertigt war es ja wohl auch, immerhin hat er mich verraten.“
Iggy: „Genau, er war selbst schuld.“
Uther: „Genau. Jawohl.“

Dann wird erst mal gegessen, denn Uther muss für den jetzt hoffentlich bald kommenden Schweinskram ja gerüstet sein. Soll ja angeblich anstrengend sein, so wurde mir zumindest zugetragen.

„Ich habe so lange gewartet ...“ flüsterte er und zog sie zu sich hinunten, so daß Igraine halb kniend gegen seine Beine lehnte;


Ja, wir auch. Also hopp.

Nu sindse beide aber schüchtern. Er hatte bislang ja nur Huren und nicht die Liebe seines Lebens (und der vorherigen!) auf den Lenden und sie hat ja bislang auch noch nie die Freuden der körperlichen Liebe erfahren dürfen. Wäre ja auch zu doof, wenn sie hinterher feststellen müsste „Also, Gollo war schon ein Arsch, aber der Sehks mit ihm war echt gut. Mit Uther isser nur so lala, aber dafür liiiieeeeben wir uns.“
Wie sieht denn das aus, huh? Also. Teh healing und awaikenink Sehks.

Den sie dann endlich, halleluja, auch haben, und sich hinter schwören, dass sie sich auf immerdar lieben würden.

Es schien, als sei sie mit einem vergessenen Teil ihres Körpers und ihrer Seele wiedervereint worden.


Ja, denn das muss ja alles auch eine müstische Komponente haben, guter Sehks ist ja nicht genug, wenn da nicht Jahrhunderte an Bestimmung und größeren Plänen im Hintergrund stehen. *ernsthaft nick*

Noch in der Nacht ist des Merlins Zauber dann abgenutzt (vielleicht nicht schweißfest? Soll ja bei Sehks hin und wieder vorkommen) und Uther wird von allen erkannt. Was vielleicht auch daran liegen könnte, dass eine Truppe von Soldaten die sterblichen Überreste des echten Gollo herankarrt.

Uther regelt das dann auch flugs mittels der Erklärung „So, der hat mich, euren Großkönig verraten, also bin ich jetzt Herr auf Tingeltangel und dat Weib hier werde ich auch gleich heiraten, wo wir schon mal so schön versammelt sind.“

Plönk.

Iggy hat auf einmal dann doch wieder Schuldgefühle, weil sie plötzlich versteht, dass Gollo sie doch so geliebt hatte, wie sie Uther liebt. Nein! Ach! Weh!
Sie beschließt dann auch, von nun an von allem Hexenwerk die Finger zu lassen und stattdessen christlich zu werden. Na, dasjamal eine wohldurchdachte Entscheidung. Wie die, ob sie Gollo jetzt liebt oder hasst oder nicht oder doch oder wasjetzt.

Was mich jetzt noch interessieren würde, ist, warum dieser Hokuspokusfidibus vom Merlin notwendig war. Im Buch wird gesagt, damit Iggy eine ehrbare Frau bliebe, aber ... hä?
Ich meine, als Gollo drei Stunden später in den Hof getragen wird war doch jedem klar, dass sie die Nacht nicht mit ihrem Ehemann verbracht hat. Besonders Vater Columba. Und die paar Stunden hätte Uther nicht warten können? Mit abgeschlagenen Gliedmaßen lebt es sich im Allgemeinen nicht so lange, ne, also standen Gollos Überlebenschancen eher schlecht.

Ach, wahrscheinlich sollte der arme Merlin auch mal was machen dürfen. Am besten gleich noch was ein bisschen Müthisches. Fürs Ambiente und so.

Hier blenden wir dann aus und aus dem Off kommt Morgähnes Stimme:

„Joh, und die Zeit dann, die war voll scheiße. Der Sohn von Muddi und Uther kam dann auch schnell zur Welt, ne, und wurde Gwydion genannt. Der hat ja auch voll genervt, weil ich auf einmal die große Schwester war, die alles schon alleine konnte, und er das Schnuckiputz, um das sich alles dreht.

Aber sobald Uther von einem seiner Feldzüge durchs Tor kam, wurden wir beide in die Ecke geschmissen, da hatte Muddi keinen Blick mehr für uns. Selbst als Gwydion hinfiel und blutete meckerte sie nur über die Schulter zurück, dass sich doch jemand kümmern sollte, und eilte weiter zu ihrem Herzenshasen Uther. Den kann ich ja gar nicht verknusen, den Arsch, aber was willste machen.

Oh, und dann hat Morgi den Lord Senkblei von Baßtölpel geheiratet. Auf der Hochzeit habe ich meine Tante Vivi das erste Mal getroffen, und als sie mitbekam, wie verchristlicht ich erzogen werde, weil Muddi irgendwie seit Vatis Tod so einen Christentick hat, war sie gar nicht erfreut. Sie fluchte dann mit ganz bösen Wörtern, hihi. Jedenfalls meinte sie, ich hätte Gesichte, das würden wir aber als Geheimnis für uns behalten und uns darüber später noch unterhalten.“

Jöh. Sympathischer wird Iggy mit fortschreitendem Plot nun auch nicht wirklich.

Montag, 6. September 2010

Zoë Beck, Wenn es dämmert + Das alte Kind

Heute möchte ich euch zwei ganz schreckliche Bücher vorstellen. Ganz, ganz fürchterlich sind die.


Zoë Beck, Wenn es dämmert


Zoë Beck, Das alte Kind

Da denkt man, man möchte zwischendrin etwas Spannendes lesen, ganz entspannt, so abgestimmt auf den eigenen Lebensrhythmus, und was ist? Dieses Buch übernimmt gnadenlos die Tagesplanung! Man kann an nichts anderes mehr denken, bis man es ausgelesen hat. Kein Abwasch, keine Arbeit, kein gar nichts.

Und nicht nur das! Nein! Es zwingt einen geradezu, auch noch das andere Buch zu kaufen, und zwar schnellstens!

Gut, ich könnte jetzt auch ein bisschen rumkatzen. Klar. Beispielsweise:

Dass beispielsweise alle handelnden Personen in die Geschichten verwickelt sind, war mir etwas zu dicht. Kaum tauchte eine Person auf, die auch nur etwas detailierter beschrieben wurde, schon konnte man sich sicher sein: auf irgendeine Weise hat sie mit der Geschichte zu tun.

Es ist, als ob es der Autorin zu viel Aufwand war, ein paar „nichtsnutzige“ Charaktere einzubauen, die jetzt nicht in die Story verwickelt sind, sondern für Atmosphäre sorgen. Comic Relief muss ja gar nicht sein.


Aber nu. Mei. Alles in allem ist das nicht schlimm, es hätte etwas Hinreißendes nur noch ein bisschen perfekter gemacht.

Ich setze mich dann mal hin und warte auf ein weiteres Buch.

... *uhrguck*

:-D

Sonntag, 5. September 2010

Die Nebel von Avalon VII

Doch zunächst kam Gorlois zurück.


Wie jetzt? Ich dachte, er könnte nicht mehr kommen?

(Ja, der war billig. Aber so eine schöne Vorlage kann man doch nicht verkommen lassen, also nee, also nee!)

Iggy zweifelt darob derweil mal wieder am Wahrheitsgehalt ihrer Visionen. Ist Vivi jetzt echt niedergekommen und gestorben oder auch nicht und war die Uthervision jetzt echt oder nicht oder ein Trugbild des Bösen oder wie oder was und überhaupt wird das alles ja gar nicht klappen und es ist alles so schrecklich!

*soifz*

Zu Gollo ist sie aber nett, macht ihm Essen, lässt ihm ein Bad ein, schüttelt seine Bettdecke auf, flötet ihm freundlich ins staubige Öhrchen.

Sollte er doch glauben, wenn er wollte, daß sie ihre Grausamkeit bereute und versuchte, seine Gunst wieder zu erlangen. Es kümmerte sie nicht mehr, was Gorlois dachte oder tat. Sie haßte ihn nicht mehr[.]


Ahhhja. Schauen wir mal, wie lange "er ist mir egal und ich hasse ihn nicht" so dauern wird.

Morgähne (pffffhrt!) wird ihrem Vater vorgeführt, und weil sie doch glatt wie eine Fee aussieht (ach!) sinniert Gollo über Vererbungslehre. Weil Iggys Mutter "das alte Blut" in sich trug (und Vivis Vater sogar vermutlich vielleicht eventuell aus dem Elfenvolke stammte) und Frauen ihr Blut an ihre Töchter vererben, und damit auch alle Sünden und den Krams, deswegen sei das so gekommen.
Söhne hingegen würden das Blut des Vaters erben, wie Jesus und Gott und so, ne, und deswegen bestünde ja keine Gefahr, dass Elvis was vom Feenblut seiner Mutter abbekäme.

Ja, ich sehe schon, eine Bande blitzgescheiter und belesener Banditen, diese Christen.

Iggy rollt mit den Augen. Auch auf ihren Hinweis, dass Gollo sich doch bitte wieder mit Uther versöhnen solle, weil sie sonst alle über kurz oder lang die Pferdegötter der Sachsen anbeten würden, geht ihr Holder nicht ein.

"Ich erwarte nicht, daß eine Frau etwas von Ehre versteht. Kommt zu Bett, Igraine."


Ach, aber vom Bett versteht sie was, eh?

Er aber nicht mehr. Hatte er wohl verdrängt. Weil das ja nuuuur ist, weil Iggy sein Tüdelüt verzaubert hat, rutscht ihm auch gleich mal die Hand aus.

Jetzt konnte sie Gorlois mit gutem Gewissen hassen [...].


*ding* Jetzt hasst sie ihn wieder. Na so eine Überraschung. Hätte jetzt ja echt keiner erwartet. Potzblitz!

Am nächsten Tag reitet Gollo dann gleich wieder weg und es wird langweilig und öde. Also, auf Tingeltangel. Weil es für den Plot wichtig ist, haben die zurückgelassenen Wachen auf einmal nichts mehr gegen Besuch und so kann eine Marketenderin zu Iggy durchkommen. Zufällig war die alte Frau vorher bei Vivi auf der Insel und kann Iggs, von irrem Gekicher unterbrochen, mitteilen, dass Vivi einen Sohn namens Galahad geboren hätte, der der Sohn eines Königs sei und der dann Iggys Sohn dienen solle und dass Iggy an ihre Träume gefälligst glauben solle, jawohl.

Zeit vergeht, der harte, grausame Winter kommt. Ganzdollschlimm, dieser Winter. Auf Tingeltangel drängt man sich um die wenigen Feuer und sitzt ansonsten im Dunkeln, weil Fackeln rationiert wurden. (Gut, ich hätte jetzt gedacht, dass so Feuer auch Helligkeit mit sich bringen, aber das hätte die Message, dass es ein unheimlich unheimlicher Winter ist, vielleicht verwässert. Macht ja nix.

Iggy verbringt ihre Tage damit zu zweifeln, ob das mit Uther wirklich klappen wird und schließlich beschließt sie, ein bisschen ins Geschehen einzugreifen. Sie verlässt ihren Körper, spioniert mit ihrem Astralleib erst Gollo im Hauptquartier aus und verpetzt dann dessen geheimen Angriffsplan bei Uther.

Letzteres ist nicht so leicht, weil sie sich so außerkörperlich nur zu Leuten begeben kann, mit denen sie etwas verbinden, deren Nummer sie quasi hat. Mit Gollo hat sie Morgähne, das geht reibungslos, aber nachdem sie Uthers Nummer nicht hat (sie haben ja auch noch keine geschoben, ne?) wird es ein fürchterliches Drama gegen Tod und finstere Mächte, bis sie schließlich aufgrund von Bestimmung doch durchkommt.

Als sie in ihren Körper zurückkommt ist das Feuer aus, der Fensterladen ist aufgesprungen und es ist todeskalt. Für Morgähne und Morgi rafft sich Iggy dann doch noch auf und schließt den Laden. Dann entfacht sie noch ein Feuer, bevor sie krank ins Bette sinkt.

Ja, dramatisiert sie, sie hat halt Magie angewandt, um Uther zu warnen, und das hat nun mal einen Preis, und sei es der Tod, und jetzt müsse sie sterben, jaja.

... und wir, die wir wissen, dass Arti halt nun mal der Sohn von Uther und Iggy ist, seufzen entnervt auf, gucken auf die Uhr und fragen uns, was diese ständige Pseudospannungserzeugung denn bitte solle.

Nach ein paar Tagen geht es Iggy, NEIN!, dann auch wieder besser. Noch 10 Tage bis zur Uther-Ankunft, yay! Iggy befragt sofort ihre Zofen, ob es denn Neuigkeiten über U... Gollo gäbe, doch die wissen auch nix. Nur, dass es eine große Schlacht gegeben hätte, deren Ausgang noch völlig unbekannt sei.

Fügsam trank Igraine die heiße Suppe und schlief wieder ein. Wenn die Zeit reif war, würde die Nachricht kommen.


Könnte sie dann vielleicht bitte bald mal reif sein? Wäre das möglich? Ich hab' dieses Jahr noch ein paar andere Dinge vor.

Donnerstag, 2. September 2010

Die Nebel von Avalon VI

Ich habe beschlossen, dem Gollo-Sohn, mag er auch nie die Gnade der tatsächlichen Existenz erreichen, einen Namen zu geben. Selbst wenn es jetzt schon etwas spät ist, weil sich Iggy bestimmt in ein paar Seiten schon an die Produktion von Arti macht. Sohngollo wurde schon dermaßen oft erwähnt, er verdient einfach einen Namen.

Sohn des Gorlois, hiermit taufe ich Dich ... Elvis.

So.

Jetzt können wir weitermachen. *händeabklopf*

Gollo der Ältere verstaut Iggy nun sicher auf Tingeltangel, natürlich unter Bewachung.

Er war kalt und schweigsam gewesen und fand weder ein gutes noch ein böses Wort für sie.


Na, komm, er hat jetzt bestimmt auch andere Dinge im Kopf, ne? Vor allem wird er schmusig sein wenn er vermuten muss, dass sein hochholdes Weib ihm sein Tüdelüt verzaubert hat, nö?

Auf Tingeltangel sind Morgause (Morgi) und Morgaine (MoLeFa) gediehen und gewachsen. Molefa wurde zu einem ernsthaften Kind, Morgi wird so langsam zur Frau. Fällt Iggy natürlich sofort auf.

Sie ist schön, dachte Igraine, ohne sich bewußt zu sein, daß sie mit vierzehn Jahren selbst so ausgesehen hatte wie die Schwester.


Und wieder bekommt der Leser serviert, wie schön Iggy ist und wie unglaublich bescheiden, alldieweil sie es selbst ja gar nicht weiß. Das ist irgendwie ein Leitmotiv in diesen Büchern: die wunderwunderwunderschönen Frauen sind auch alle tiiieeefbescheiden und haben Ü-BER-HAUPT KEINE AHNUNG davon, wie SCHÖN und SEXY und VERFÜHRERISCH sie sind. Null! Die würden sich wahrscheinlich in punkto Attraktivität auf der Stufe eines mottenzerfressenen Kartoffelsackes einordnen. Weil sie nicht nur schöööööööön sind, sondern auch einen guten und bescheidenen Charakter haben, jawoll, soistdas!

Moah!

Aber nicht nur Iggy fällt auf, dass Morgi erblüht, neenee. Auch Gollo bemerkt das, und weil Morgi ein typischer Teenager ist, muss sie ihre Reize natürlich auch ausprobieren. Was damals ja nicht einfach so mit einem schnöden Wachleut ging. Und außer Gollo ist ja keiner da, also ...

Als Iggy Schwester und Ehegespons dann wenig später in der Halle bei Schmusiwusigkeiten erwischt (Zustände sind das! Zustände!), ist das Maß für sie voll und sie nimmt sich Morgi mal zur Brust.

Iggy: *bösstarr*

Morgi: *blödkicher* "Na, haste Angst, er mag mich lieber als dich?"

Iggy: "Er glaubt nur, mit einer unerfahrenen Pute, die sich in ihrer jugendlichen Verblendung für allwissend hält, leichtes Spiel zu haben."

"Vielleicht", erwiderte Morgause frech,"solltest du dich darum bemühen, deinen Mann zufriedenzustellen, anstatt dich darüber zu beklagen, daß eine andere Frau ihm geben kann, wozu du nicht in der Lage bist."


Iggy: "Samma, bist Du komplett dum? Glaubst Du, der hätte sich auf seinen Geschäftsreisen nicht mal hie und da eine Bettwärmerin genommen? Und glaubst Du, das wisse ich nicht oder das würde mir was ausmachen?

Gollo ist außerdem Christ, Scheidung ist da keine Option. Wenn Du schwanger wirst, muss er Dich schnellstmöglich mit einem seiner nicht übermäßig anspruchsvollen Soldaten verheiraten, und DER wird es Dich Dein Leben lang spüren lassen, dass er Dich nur aus Gnade genommen hat und das erste Kind nicht von ihm ist.

Findste das erstrebenswert? Bei uns gilt die Frau, die ihre Fruchtbarkeit bewiesen hat, die Christen hingegen tanzen um die Jungfräulichkeit wie um das goldene Kalb.
Vivi hat Dir einen König geweissagt. Willst Du den wegschmeißen, für fünf Minuten Überlegenheitsgefühl, hm?"

Morgi: "Uhm. Ähm. Also ... so habe ich das noch gar nicht gesehen."

Iggy: "Siehste. Und jetzt nimm diese Gollo-Geschenke, ich will sie nicht mehr, bleib keusch und geh auf Dein Zimmer."

Ob's jetzt mit der Standpauke zusammenhängt, die Morgi zur Vernunft und Enthaltsamkeit brachte oder ob er es eh vorhatte, jedenfalls verlässt Gollo vier Tage später Tingeltangel. Er verschwindet am Horizont, um zu tun, was ein Mann einfach tun muss. Sich mit anderen Männern schlagen und die Geschicke der Welt leiten, so Krams. *handwedel*

Iggy sieht ihn gerne ziehen. Die Tage ziehen auch, und zwar sich hin. Des Nächtens träumt Iggy immer wieder von Uther, und zwar auf möglichst müstische und bedeutungsvolle Weise.

Außerhalb von Zeit und Raum, wiedewitt, Ring der Steine, tralala, Atlantis, schubiduah, Mysterien, uh-ah!, eine Süße und eine Freude, wheeeuuuh, verlorenen Teil ihrer selbst, schalalalala, etwas, das über alles hinausreichte, römpömpömpöm, Schicksal, heee-hooo, geteiltes Schicksal, dumdedum, anderen Hälfte ihrer Seele.

Ihr könnt es euch ja vorstellen. Außerdem hat sie wieder Anflüge von dum.

Sie hatte sich einem Tagtraum überlassen und sich deshalb mit dem guten und ehrbaren Gorlois zerstritten ...


Himmelarsch! Hassen, lieben, er möge von einer Klippe fallen, nein, ach, er ist ja so gut und ehrbar, rühr mich nicht an, mach mir einen Sohn, ich verabscheue Dich, Du lieber, herzensguter Mensch.



War Ayla nicht mal auf irgendwelchen Reisen da in der Nähe und hat zufällig die Psychoanalyse erfunden? Nicht? Schade, das wäre jetzt hier echt nützlich.

Anyhoodledoo, Iggy testet dann mal die Grenzen ihres von Gollo errichteten Käfigs und stellt fest: weder darf sie Boten empfangen noch welche wegschicken, von Besuch ganz zu schweigen. Die Burg verlassen darf sie auch nicht. Bleibt ihr also nur ihre nicht von Gollo kontrollierte Fähigkeit zur Fernvision. Doch da scheut sie sich ein wenig, schließlich ist sie darin nicht ausgebildet und wer weiß, was da passieren könnte.

Selbst auf den Markt darf sie nicht gehen, obwohl es zwingend notwendig ist, dass Vorräte gekauft werden. Na, da hat Gollo aber auch nicht nachgedacht. Phft. So schickt Iggy schließlich Morgi zum Einkaufen (die prompt auf dem Markt eine Liebesballade über Iggy und Uther hört).

Zwischenrein kommt dann noch ein Gespräch zwischen Molefa und Iggy, in dem die unglaublich ernsthafte und schon weit über ihr Alter hinaus kluge Lefa ihre Mutter nach Elvis fragt. Die meint, die Göttin hätte es eben nicht gewollt, was den amtierenden Hauspriester, Vater Columba, auf den Plan ruft.
Da kann Iggy dann mal so richtig die Sau rauslassen und den tumben Prediger ordentlich zusammenfalten. Er möge sich und seine halbgaren religiösen Wirr-Reden von ihr fernhalten, sonst!

Morgi kommt dann vom Markt zurück und verteilt den neuesten Tratsch. Merlin soll Frieden zwischen Uther und Lot gestiftet haben, Ban von der Bretagne soll sich mit ihm verbündet haben, es hätte eine Schlacht gegeben und dann erwähnt sie noch ebendiese Ballade über den Pendragon und ihre Schwester.

Und weil sie gerade so gemütlich beisammen sitzen, erzählt unsere schicksalsschwere Gehirnakrobatin ihrer kleinen, intriganten Schwester auch gleich mal, was so passiert ist zwischen ihr und Uther, was nicht, und dass sie ja an Uther gebunden sei, was auch immer geschehe und jammerhärm.

Die nächsten Tage vergehen dann mit weiterem Hin- und Hergeeier. Ob mittlerweile nicht doch eine Andere bestimmt wurde, um den Messias zu empfangen, Schicksal hin oder her, denn wenn eine Priesterin ausfällt wird ja auch eine andere gewählt, und ogott, ogöttin und großes Wehklagen.

Na, ich weiß ja nicht. Soll durch das ewige, unmotivierte Hin und Her Spannung erzeugt werden? Soll ich an den Fingernägeln nagend vor dem Buch sitzen und vor Ungewissheit, ob das jetzt noch was wird mit Iggy und Uther geradezu explodieren?

Dann ... klappt es nicht. Ich sag's nur.

Schließlich entschließt sich Iggy dann doch dazu, einen Fernruf per Vision zu Vivi zu machen. Sie sammelt sich die passenden Kräuter, wählt duch -- und bekommt eine Verbindung zu einer Vivi, die soeben niederkommt. Iggy ist entsetzt, schließlich ist Vivi viel zu alt für ein Kind und könnte sterben.

Auch Vivi bemerkt Iggy, aber bis auf ein bisschen "Verzweifle nicht, alles hat einen Sinn, ich hab's gesehen" bringt es nichts. Gut, Vivi ist ja auch sehr beschäftigt, und so verschwimmt die Vivi-Vision wieder. Weil wir aber schon mal in der Gegend sind, visionieren wir auch gleich weiter, und zwar von Uther.

Uther-Vision: Geliebte *stop* ankomme Tag Wintersonnenwende *stop* isch schwöre *stop* erwarte mich *stop*

Dann war sie allein. Nur die Sonne schien ins Zimmer, und das Glitzern des Meeres drang herein. Drunten im Hof hörte sie das Lachen von Morgause und ihrer kleinen Tochter.


Na schön, dann harren wir mal der Dinge, die da noch kommen mögen.