Montag, 20. September 2010

Gnagnagna

Ich habe es zwar durch anderweitige Postings ein wenig verschleiert, aber den ganz aufmerksamen Lesern wird nicht entgangen sein, dass letzte Woche irgendwas fehlte.

Was soll ich sagen, der Kurs zieht an, die Dozentin hat mich vermutlich mit irgendwas angesteckt (→ *röchelhustwähmieh*) und überhaupt bräuchte der Tag mindestens 32 Stunden. Mindestens! (Und ein drei-Tage-Wochenende. Mindestens!)

Also wieder eine Kursänderung, dieses Mal Richtung der Inselgruppe des "Ich tu was ich kann, aber bis Mitte Oktober kommen die Einträge halt, wenn ich gerade mal Zeit finde"-Archipels.

Gleich neben dem "Gnagnagna"-Atoll. Ihr wisst schon. *wedel*

Mannmannmann, in letzter Zeit scheine ich mehr "warum ich gerade nicht zum Schreiben komme"-Erklärungen zu verfassen als tatsächliche Kapitelpostings. Erwähnte ich schon das Gnagnagna-Atoll? Genau da.

Gna.

Aber dann wird alles gut. Nur noch bis Mitte Oktober. Nur noch bis Mitte Oktober. Dann KÖNNEN DIE MICH ALLE MAL! *zuck*

Nur noch bis Mitte Oktober. Nur noch bis Mitte ... nur noch ... *hospitalisier*


Donnerstag, 16. September 2010

Bücherstöckchen

Mir wurde von Mailin ein Bücherstöckchen zugeworfen, was mich sehr freut. Nun bin ich in der Hinsicht aber eher eine Einbahnstraße, als dass ich explizit eigentlich nie jemanden benenne, der das Stöckchen danach bekommt. Es darf sich aber jeder bedienen, das möchte. :-D

Der Ablauf:

  • Nimm das nächste Buch in deiner Nähe mit mindestens 123 Seiten.

  • Schlage Seite 123 auf.

  • Suche den fünften Satz auf der Seite.

  • Poste die nächsten drei Sätze.

  • Wirf das Stöcken an fünf Blogger weiter.



Das nächste Buch in meiner Nähe ist ... der IKEA-Katalog. Genauer gesagt, der zweite IKEA-Katalog, den die Schweden mir zukommen ließen. Falls die Katzen den ersten zerkaut haben wahrscheinlich. IKEA liebt mich eben.

Der hat zwar mehr als 300 Seiten, aber auf Seite 123 steht nur, dass FAKTUM-Einbauküchen garantiert richtig lange halten, jawoll! Nix also mit fünftem Satz, geschweige denn drei weiteren.

Also doch ein richtiges Buch. Und das ist, es wird nicht verwundern, „Die Nebel von Avalon“.

Sie kaufte der Frau zwei Nadeln ab – sie waren ziemlich dick; Igraine hatte bessere, aber immerhin konnte sie Morgaine damit das Nähen beibringen. Dann fragte sie im Gefühl, es verdient zu haben, die Frau nach Neuigkeiten aus dem Norden.

„Überall Soldaten, Herrin“, sagte die alte Frau seufzend, „die Sachsen sammeln sich auf den Straßen im Norden, und es gab auch eine Schlacht ... Uther kämpft unter dem Drachenbanner, die Sachsen stehen nördlich von ihm, und man sagt, der Herzog von Cornwall bedrängt ihn im Süden.[...]“


Aber wir wissen ja, dass alles gut ausgegangen ist. :-D

Dienstag, 14. September 2010

Fortsetzungsroman unter Katzenfreunden

Mich erreichte kürzlich (*hüstelhüstelichbinimstresshüstel* ) eine nette E-Mail, in der Teilnehmer an einem Fortseztungsromanprojekt gesucht wurden. Ich poste einfach mal den Text:

Seit einer Weile beschäftige ich mich mit dem Gedanken, einen Fortsetzungsroman zu beginnen.
Und zwar so, dass eine Person einen Satz oder kleinen Abschnitt schreibt und eine weitere Person damit fortfährt. Ich habe das früher gern mit Freunden gemacht, aber heute nimmt sich von denen leider keiner mehr die Zeit dafür.

Da auf deinem Katzenblog ja sehr viele Romanfreunde unterwegs sind, die bestimmt auch Freude am selberschreiben haben, würde ich gern auf deinem Blog danach fragen, wer Lust drauf hat, mitzumachen, bzw. dich bitten, mein Anliegen für mich zu posten.

Der "Roman" soll keineswegs kommerziell sein, sondern einfach dem Spaß und der Unterhaltung dienen. Fortführen möchte ich ihn auf meinem eigenen Blog http://philosophenjo.blogspot.com/ . Übertriebene Weibchen- und Männchenklischees, wandelnde Augen- und Haarfarben, sowie jede Menge Basilikum- und Farnwedel sind erwünscht. Ich kann mir vorstellen, dass diese Geschichte auch im Sinne deines angedachten Romanes (ich finde leider den entsprechenden Blogeintrag nicht mehr, aber ich glaube, die Heldin war eine Katze oder so ähnlich) ist.


Also für mich klingt das sehr gut. :-D Also hopp, wer Interesse hat, der melde sich bei DieJo. Und gebt mal Bescheid, wenn ihr anfangt. DAS muss ich lesen. :-D!

Sonntag, 12. September 2010

Die Nebel von Avalon IX

Was bisher geschah:

Iggy wird im doch schon recht fortgeschrittenen Alter von 15 mit Gollo verheiratet. Warum, das verbleibt hinter einem eher schwachen „Ja, nu, mei, Frieden zwischen den Religionen, es schien zu dem Zeitpunkt eine gute Idee zu sein.“ im Dunkeln.

Fünf Jahre später hat Iggy sowohl eine Tochter, Gähne, als auch eine Bestimmung: Uther. Nach viel hin und her und Drama kommen Iggy und Uther auch tatsächlich zusammen und produzieren den Held der Geschichte, Artus. Iggy konvertiert, aus ebenso fadenscheinig-seltsamen Gründen, zum Christentum und nun ist es an Vivi, der guten Gähne mal zu erzählen, was es denn mit der roten Luftmatratze auf sich hat.

Alle soweit wieder aktuell dabei? Gut, dann können wir ja weitermachen.

An einem Frühlingstag im siebenten Jahr der Herrschaft von Uther Pendragon, der in Caerleon Hof hielt, ging Viviane, die Priesterin von Avalon und Herrin vom See, in die Dämmerung hinaus, um in ihren magischen Spiegel zu blicken.


Was dann der See wäre, denn die uralten und und großen Kräfte, die das Universum, den Fisch und überhaupt alles geschaffen hatten, können natürlich nicht über so einen kleinen, von Menschenhand geschaffenen Minispiegel verehrt oder betrachtet werden. Deswegen ist Kino ja auch viel toller als Filmchen auf dem Handybildschirm.

Oh, und das Gebäude im Hintergrund, der Sonnentempel, der wurde von Gastarbeitern aus Atlantis gebaut, jahaaa. Könnt ihr mal sehen, die auf Avalon, die haben voll den Durchblick in allen Angelegenheiten des Universums, sind auf Du mit sämtlichen untergegangenen Völkern und ganz müstisch und urkräftlich und im Einklang mit den Schwingungen des Seins.

Wir erfahren durch ausgedehnte Gedankengänge Vivis, dass Avalon jetzt permanent umnebelt ist und nur noch die gläubigsten Gläubigen zum Sonnentempel vordringen können; alle anderen landen beim Kloster, das die Mönche gebaut haben. Das steht quasi am gleichen Fleck, aber in der anderen Dimension. *handwedel*

Aber gut, das hatten wir jetzt auch schon ein paarmal. Vivi trinkt von der heiligen Quelle, versammelt die vier Elemente um sich und ruft dann mal bei der Unendlichkeit an, sie hätte da nämlich ein paar Fragen.

Wie steht es um Britannien? Wie geht es meiner Schwester und Morgaine, die zur Priesterin geboren ist? Was ist mit dem Sohn, der Hoffnung von Britannien?


Das Universum scheint PMS zu haben, denn es antwortet nur in seltsam bruchstückhaften Bildern. Gähne weint, ein blondes Kind (Artus?), das verletzt und/oder sterbend am Boden liegt, Morgis zweiten Sohn, Uther und Lot streiten sich.

Vivi ist beunruhigt und beschließt, dann doch mal persönlich nach dem Rechten zu sehen.

„[I]ch muss in Caerleon sein, ehe der Mond wieder aufgeht. Benachrichtige den Merlin.“


So ein bisschen weniger mütisch-müstische Zeiteinheiten, die sich immer und ständig auf den Mond oder zumindest hochbedeutungsvolle Tage im Planetenverlauf beziehen („Ich muss den Boden vor Vollmond geputzt haben!“ – „Das Ritual muss vor einer Linde stattfinden, wenn Merkur, Venus und Jupiter in einer Linie sind, dem Tag des Planeten-Lambada!“ – „Der Joghurt muss bei Neumond geschöpft werden, denn sonst wird er rechtsdrehend! OMG!“), hätte dem Buch meiner Meinung nach gutgetan. So persifliert sich Vivi gerade irgendwie selbst.

Freitag, 10. September 2010

Die Nebel von Avalon VIII

Am Abend vor der Wintersonnenwende schlug das Wetter um, und es wurde schön.


Natürlich. Wenn Uther kommt kann doch kein schlechtes Wetter herrschen, wie sieht das denn aus! Ich meine, Bestimmung! Über Zeit und Raum hinweg! Dem muss sich das Wetter einfach unterordnen, ja-wohl!

Iggy ist, wie sollte es anders sein, natürlich mal wieder leicht mutlos. Denn obwohl Uther versprochen hat, zur Wintersonnenwende da zu sein, wie könnte er denn, wenn das ganze Gollo-Heer ihm im Weg liegt? Ach und Weh.
Und überhaupt hatte sie durch ihre fiesen Zauberkräfte dem Vater ihrer Tochter ja vielleicht den Tod gebracht, OMG!!

Lassssss mich raten: die Zeit des Hassens ist gerade mal wieder vorbei?

Gegen Abend, Iggy hat gerde augenrollend die heilige Messe hinter sich gebracht, kommt es zur Unruhe vor denm Toren. Der Merlin von Britannien brüllt draußen herum, weil ihn die Soldaten nicht hereinlassen wollen. Sogar Vater Columba wedelt mit dem Holzkreuz herum. Herzog Gollo hätte nun mal gesagt, es dürfe keiner außer ihm hinein, so!

Da tritt eine Gestalt hervor, wedelt mit Gollos Siegelring und alles ist in Butter.

Gestalt: „Da, hier, Siegelring. Nu lasst uns rein!“
Iggy: „OMG! Uther!“
Alle anderen: „Ohh, Gollo ist zurückgekehrt, wir sehen es genau. Jawohl!“
Merlin: „Höhöhö.“
Uther: „Geliebtes Weib, die Du mein Weib bist, ne, weil ich Gollo bin, ne, lass uns der gegenseitigen Erkenntnis frönen!“
Iggy: „Wheeee!“

Also behauptet Iggy gerade mal, dass ihr geliebter Gemahl, hüstelhüstel, jetzt bestimmt müde wäre und man möge das Bett bereiten und einen kleinen Snack bereitstellen, huschhusch!

Und dann ist es endlich soweit: Iggy und Uther, gemeinsam und alleine im Schlafgemach. So lange haben wir auf Schweinskram hingearbeitet, und nun ist es endlich ... noch nicht soweit. Erstmal will Iggy wissen, wieso ihn den bitte alle für Gollo gehalten hätten.

Uther: „Ja, nun. Der Mantel, der Ring und ein bisschen Magie vom Merlin.“ *handwedel*
Iggy: „Apropos Ring, wie seid ihr denn an den gekommen?“
Uther: „Abgeschlagen, mit dem Finger.“
Iggy: „Frodo?“
Uther: „Wer?“
Iggy: „Ach, nichts. Ist Gollo jetzt tot?“
Uther: „Weiß ich nicht, aber lange wird's wohl nicht mehr dauern. Und gerechtfertigt war es ja wohl auch, immerhin hat er mich verraten.“
Iggy: „Genau, er war selbst schuld.“
Uther: „Genau. Jawohl.“

Dann wird erst mal gegessen, denn Uther muss für den jetzt hoffentlich bald kommenden Schweinskram ja gerüstet sein. Soll ja angeblich anstrengend sein, so wurde mir zumindest zugetragen.

„Ich habe so lange gewartet ...“ flüsterte er und zog sie zu sich hinunten, so daß Igraine halb kniend gegen seine Beine lehnte;


Ja, wir auch. Also hopp.

Nu sindse beide aber schüchtern. Er hatte bislang ja nur Huren und nicht die Liebe seines Lebens (und der vorherigen!) auf den Lenden und sie hat ja bislang auch noch nie die Freuden der körperlichen Liebe erfahren dürfen. Wäre ja auch zu doof, wenn sie hinterher feststellen müsste „Also, Gollo war schon ein Arsch, aber der Sehks mit ihm war echt gut. Mit Uther isser nur so lala, aber dafür liiiieeeeben wir uns.“
Wie sieht denn das aus, huh? Also. Teh healing und awaikenink Sehks.

Den sie dann endlich, halleluja, auch haben, und sich hinter schwören, dass sie sich auf immerdar lieben würden.

Es schien, als sei sie mit einem vergessenen Teil ihres Körpers und ihrer Seele wiedervereint worden.


Ja, denn das muss ja alles auch eine müstische Komponente haben, guter Sehks ist ja nicht genug, wenn da nicht Jahrhunderte an Bestimmung und größeren Plänen im Hintergrund stehen. *ernsthaft nick*

Noch in der Nacht ist des Merlins Zauber dann abgenutzt (vielleicht nicht schweißfest? Soll ja bei Sehks hin und wieder vorkommen) und Uther wird von allen erkannt. Was vielleicht auch daran liegen könnte, dass eine Truppe von Soldaten die sterblichen Überreste des echten Gollo herankarrt.

Uther regelt das dann auch flugs mittels der Erklärung „So, der hat mich, euren Großkönig verraten, also bin ich jetzt Herr auf Tingeltangel und dat Weib hier werde ich auch gleich heiraten, wo wir schon mal so schön versammelt sind.“

Plönk.

Iggy hat auf einmal dann doch wieder Schuldgefühle, weil sie plötzlich versteht, dass Gollo sie doch so geliebt hatte, wie sie Uther liebt. Nein! Ach! Weh!
Sie beschließt dann auch, von nun an von allem Hexenwerk die Finger zu lassen und stattdessen christlich zu werden. Na, dasjamal eine wohldurchdachte Entscheidung. Wie die, ob sie Gollo jetzt liebt oder hasst oder nicht oder doch oder wasjetzt.

Was mich jetzt noch interessieren würde, ist, warum dieser Hokuspokusfidibus vom Merlin notwendig war. Im Buch wird gesagt, damit Iggy eine ehrbare Frau bliebe, aber ... hä?
Ich meine, als Gollo drei Stunden später in den Hof getragen wird war doch jedem klar, dass sie die Nacht nicht mit ihrem Ehemann verbracht hat. Besonders Vater Columba. Und die paar Stunden hätte Uther nicht warten können? Mit abgeschlagenen Gliedmaßen lebt es sich im Allgemeinen nicht so lange, ne, also standen Gollos Überlebenschancen eher schlecht.

Ach, wahrscheinlich sollte der arme Merlin auch mal was machen dürfen. Am besten gleich noch was ein bisschen Müthisches. Fürs Ambiente und so.

Hier blenden wir dann aus und aus dem Off kommt Morgähnes Stimme:

„Joh, und die Zeit dann, die war voll scheiße. Der Sohn von Muddi und Uther kam dann auch schnell zur Welt, ne, und wurde Gwydion genannt. Der hat ja auch voll genervt, weil ich auf einmal die große Schwester war, die alles schon alleine konnte, und er das Schnuckiputz, um das sich alles dreht.

Aber sobald Uther von einem seiner Feldzüge durchs Tor kam, wurden wir beide in die Ecke geschmissen, da hatte Muddi keinen Blick mehr für uns. Selbst als Gwydion hinfiel und blutete meckerte sie nur über die Schulter zurück, dass sich doch jemand kümmern sollte, und eilte weiter zu ihrem Herzenshasen Uther. Den kann ich ja gar nicht verknusen, den Arsch, aber was willste machen.

Oh, und dann hat Morgi den Lord Senkblei von Baßtölpel geheiratet. Auf der Hochzeit habe ich meine Tante Vivi das erste Mal getroffen, und als sie mitbekam, wie verchristlicht ich erzogen werde, weil Muddi irgendwie seit Vatis Tod so einen Christentick hat, war sie gar nicht erfreut. Sie fluchte dann mit ganz bösen Wörtern, hihi. Jedenfalls meinte sie, ich hätte Gesichte, das würden wir aber als Geheimnis für uns behalten und uns darüber später noch unterhalten.“

Jöh. Sympathischer wird Iggy mit fortschreitendem Plot nun auch nicht wirklich.

Montag, 6. September 2010

Zoë Beck, Wenn es dämmert + Das alte Kind

Heute möchte ich euch zwei ganz schreckliche Bücher vorstellen. Ganz, ganz fürchterlich sind die.


Zoë Beck, Wenn es dämmert


Zoë Beck, Das alte Kind

Da denkt man, man möchte zwischendrin etwas Spannendes lesen, ganz entspannt, so abgestimmt auf den eigenen Lebensrhythmus, und was ist? Dieses Buch übernimmt gnadenlos die Tagesplanung! Man kann an nichts anderes mehr denken, bis man es ausgelesen hat. Kein Abwasch, keine Arbeit, kein gar nichts.

Und nicht nur das! Nein! Es zwingt einen geradezu, auch noch das andere Buch zu kaufen, und zwar schnellstens!

Gut, ich könnte jetzt auch ein bisschen rumkatzen. Klar. Beispielsweise:

Dass beispielsweise alle handelnden Personen in die Geschichten verwickelt sind, war mir etwas zu dicht. Kaum tauchte eine Person auf, die auch nur etwas detailierter beschrieben wurde, schon konnte man sich sicher sein: auf irgendeine Weise hat sie mit der Geschichte zu tun.

Es ist, als ob es der Autorin zu viel Aufwand war, ein paar „nichtsnutzige“ Charaktere einzubauen, die jetzt nicht in die Story verwickelt sind, sondern für Atmosphäre sorgen. Comic Relief muss ja gar nicht sein.


Aber nu. Mei. Alles in allem ist das nicht schlimm, es hätte etwas Hinreißendes nur noch ein bisschen perfekter gemacht.

Ich setze mich dann mal hin und warte auf ein weiteres Buch.

... *uhrguck*

:-D

Sonntag, 5. September 2010

Die Nebel von Avalon VII

Doch zunächst kam Gorlois zurück.


Wie jetzt? Ich dachte, er könnte nicht mehr kommen?

(Ja, der war billig. Aber so eine schöne Vorlage kann man doch nicht verkommen lassen, also nee, also nee!)

Iggy zweifelt darob derweil mal wieder am Wahrheitsgehalt ihrer Visionen. Ist Vivi jetzt echt niedergekommen und gestorben oder auch nicht und war die Uthervision jetzt echt oder nicht oder ein Trugbild des Bösen oder wie oder was und überhaupt wird das alles ja gar nicht klappen und es ist alles so schrecklich!

*soifz*

Zu Gollo ist sie aber nett, macht ihm Essen, lässt ihm ein Bad ein, schüttelt seine Bettdecke auf, flötet ihm freundlich ins staubige Öhrchen.

Sollte er doch glauben, wenn er wollte, daß sie ihre Grausamkeit bereute und versuchte, seine Gunst wieder zu erlangen. Es kümmerte sie nicht mehr, was Gorlois dachte oder tat. Sie haßte ihn nicht mehr[.]


Ahhhja. Schauen wir mal, wie lange "er ist mir egal und ich hasse ihn nicht" so dauern wird.

Morgähne (pffffhrt!) wird ihrem Vater vorgeführt, und weil sie doch glatt wie eine Fee aussieht (ach!) sinniert Gollo über Vererbungslehre. Weil Iggys Mutter "das alte Blut" in sich trug (und Vivis Vater sogar vermutlich vielleicht eventuell aus dem Elfenvolke stammte) und Frauen ihr Blut an ihre Töchter vererben, und damit auch alle Sünden und den Krams, deswegen sei das so gekommen.
Söhne hingegen würden das Blut des Vaters erben, wie Jesus und Gott und so, ne, und deswegen bestünde ja keine Gefahr, dass Elvis was vom Feenblut seiner Mutter abbekäme.

Ja, ich sehe schon, eine Bande blitzgescheiter und belesener Banditen, diese Christen.

Iggy rollt mit den Augen. Auch auf ihren Hinweis, dass Gollo sich doch bitte wieder mit Uther versöhnen solle, weil sie sonst alle über kurz oder lang die Pferdegötter der Sachsen anbeten würden, geht ihr Holder nicht ein.

"Ich erwarte nicht, daß eine Frau etwas von Ehre versteht. Kommt zu Bett, Igraine."


Ach, aber vom Bett versteht sie was, eh?

Er aber nicht mehr. Hatte er wohl verdrängt. Weil das ja nuuuur ist, weil Iggy sein Tüdelüt verzaubert hat, rutscht ihm auch gleich mal die Hand aus.

Jetzt konnte sie Gorlois mit gutem Gewissen hassen [...].


*ding* Jetzt hasst sie ihn wieder. Na so eine Überraschung. Hätte jetzt ja echt keiner erwartet. Potzblitz!

Am nächsten Tag reitet Gollo dann gleich wieder weg und es wird langweilig und öde. Also, auf Tingeltangel. Weil es für den Plot wichtig ist, haben die zurückgelassenen Wachen auf einmal nichts mehr gegen Besuch und so kann eine Marketenderin zu Iggy durchkommen. Zufällig war die alte Frau vorher bei Vivi auf der Insel und kann Iggs, von irrem Gekicher unterbrochen, mitteilen, dass Vivi einen Sohn namens Galahad geboren hätte, der der Sohn eines Königs sei und der dann Iggys Sohn dienen solle und dass Iggy an ihre Träume gefälligst glauben solle, jawohl.

Zeit vergeht, der harte, grausame Winter kommt. Ganzdollschlimm, dieser Winter. Auf Tingeltangel drängt man sich um die wenigen Feuer und sitzt ansonsten im Dunkeln, weil Fackeln rationiert wurden. (Gut, ich hätte jetzt gedacht, dass so Feuer auch Helligkeit mit sich bringen, aber das hätte die Message, dass es ein unheimlich unheimlicher Winter ist, vielleicht verwässert. Macht ja nix.

Iggy verbringt ihre Tage damit zu zweifeln, ob das mit Uther wirklich klappen wird und schließlich beschließt sie, ein bisschen ins Geschehen einzugreifen. Sie verlässt ihren Körper, spioniert mit ihrem Astralleib erst Gollo im Hauptquartier aus und verpetzt dann dessen geheimen Angriffsplan bei Uther.

Letzteres ist nicht so leicht, weil sie sich so außerkörperlich nur zu Leuten begeben kann, mit denen sie etwas verbinden, deren Nummer sie quasi hat. Mit Gollo hat sie Morgähne, das geht reibungslos, aber nachdem sie Uthers Nummer nicht hat (sie haben ja auch noch keine geschoben, ne?) wird es ein fürchterliches Drama gegen Tod und finstere Mächte, bis sie schließlich aufgrund von Bestimmung doch durchkommt.

Als sie in ihren Körper zurückkommt ist das Feuer aus, der Fensterladen ist aufgesprungen und es ist todeskalt. Für Morgähne und Morgi rafft sich Iggy dann doch noch auf und schließt den Laden. Dann entfacht sie noch ein Feuer, bevor sie krank ins Bette sinkt.

Ja, dramatisiert sie, sie hat halt Magie angewandt, um Uther zu warnen, und das hat nun mal einen Preis, und sei es der Tod, und jetzt müsse sie sterben, jaja.

... und wir, die wir wissen, dass Arti halt nun mal der Sohn von Uther und Iggy ist, seufzen entnervt auf, gucken auf die Uhr und fragen uns, was diese ständige Pseudospannungserzeugung denn bitte solle.

Nach ein paar Tagen geht es Iggy, NEIN!, dann auch wieder besser. Noch 10 Tage bis zur Uther-Ankunft, yay! Iggy befragt sofort ihre Zofen, ob es denn Neuigkeiten über U... Gollo gäbe, doch die wissen auch nix. Nur, dass es eine große Schlacht gegeben hätte, deren Ausgang noch völlig unbekannt sei.

Fügsam trank Igraine die heiße Suppe und schlief wieder ein. Wenn die Zeit reif war, würde die Nachricht kommen.


Könnte sie dann vielleicht bitte bald mal reif sein? Wäre das möglich? Ich hab' dieses Jahr noch ein paar andere Dinge vor.

Donnerstag, 2. September 2010

Die Nebel von Avalon VI

Ich habe beschlossen, dem Gollo-Sohn, mag er auch nie die Gnade der tatsächlichen Existenz erreichen, einen Namen zu geben. Selbst wenn es jetzt schon etwas spät ist, weil sich Iggy bestimmt in ein paar Seiten schon an die Produktion von Arti macht. Sohngollo wurde schon dermaßen oft erwähnt, er verdient einfach einen Namen.

Sohn des Gorlois, hiermit taufe ich Dich ... Elvis.

So.

Jetzt können wir weitermachen. *händeabklopf*

Gollo der Ältere verstaut Iggy nun sicher auf Tingeltangel, natürlich unter Bewachung.

Er war kalt und schweigsam gewesen und fand weder ein gutes noch ein böses Wort für sie.


Na, komm, er hat jetzt bestimmt auch andere Dinge im Kopf, ne? Vor allem wird er schmusig sein wenn er vermuten muss, dass sein hochholdes Weib ihm sein Tüdelüt verzaubert hat, nö?

Auf Tingeltangel sind Morgause (Morgi) und Morgaine (MoLeFa) gediehen und gewachsen. Molefa wurde zu einem ernsthaften Kind, Morgi wird so langsam zur Frau. Fällt Iggy natürlich sofort auf.

Sie ist schön, dachte Igraine, ohne sich bewußt zu sein, daß sie mit vierzehn Jahren selbst so ausgesehen hatte wie die Schwester.


Und wieder bekommt der Leser serviert, wie schön Iggy ist und wie unglaublich bescheiden, alldieweil sie es selbst ja gar nicht weiß. Das ist irgendwie ein Leitmotiv in diesen Büchern: die wunderwunderwunderschönen Frauen sind auch alle tiiieeefbescheiden und haben Ü-BER-HAUPT KEINE AHNUNG davon, wie SCHÖN und SEXY und VERFÜHRERISCH sie sind. Null! Die würden sich wahrscheinlich in punkto Attraktivität auf der Stufe eines mottenzerfressenen Kartoffelsackes einordnen. Weil sie nicht nur schöööööööön sind, sondern auch einen guten und bescheidenen Charakter haben, jawoll, soistdas!

Moah!

Aber nicht nur Iggy fällt auf, dass Morgi erblüht, neenee. Auch Gollo bemerkt das, und weil Morgi ein typischer Teenager ist, muss sie ihre Reize natürlich auch ausprobieren. Was damals ja nicht einfach so mit einem schnöden Wachleut ging. Und außer Gollo ist ja keiner da, also ...

Als Iggy Schwester und Ehegespons dann wenig später in der Halle bei Schmusiwusigkeiten erwischt (Zustände sind das! Zustände!), ist das Maß für sie voll und sie nimmt sich Morgi mal zur Brust.

Iggy: *bösstarr*

Morgi: *blödkicher* "Na, haste Angst, er mag mich lieber als dich?"

Iggy: "Er glaubt nur, mit einer unerfahrenen Pute, die sich in ihrer jugendlichen Verblendung für allwissend hält, leichtes Spiel zu haben."

"Vielleicht", erwiderte Morgause frech,"solltest du dich darum bemühen, deinen Mann zufriedenzustellen, anstatt dich darüber zu beklagen, daß eine andere Frau ihm geben kann, wozu du nicht in der Lage bist."


Iggy: "Samma, bist Du komplett dum? Glaubst Du, der hätte sich auf seinen Geschäftsreisen nicht mal hie und da eine Bettwärmerin genommen? Und glaubst Du, das wisse ich nicht oder das würde mir was ausmachen?

Gollo ist außerdem Christ, Scheidung ist da keine Option. Wenn Du schwanger wirst, muss er Dich schnellstmöglich mit einem seiner nicht übermäßig anspruchsvollen Soldaten verheiraten, und DER wird es Dich Dein Leben lang spüren lassen, dass er Dich nur aus Gnade genommen hat und das erste Kind nicht von ihm ist.

Findste das erstrebenswert? Bei uns gilt die Frau, die ihre Fruchtbarkeit bewiesen hat, die Christen hingegen tanzen um die Jungfräulichkeit wie um das goldene Kalb.
Vivi hat Dir einen König geweissagt. Willst Du den wegschmeißen, für fünf Minuten Überlegenheitsgefühl, hm?"

Morgi: "Uhm. Ähm. Also ... so habe ich das noch gar nicht gesehen."

Iggy: "Siehste. Und jetzt nimm diese Gollo-Geschenke, ich will sie nicht mehr, bleib keusch und geh auf Dein Zimmer."

Ob's jetzt mit der Standpauke zusammenhängt, die Morgi zur Vernunft und Enthaltsamkeit brachte oder ob er es eh vorhatte, jedenfalls verlässt Gollo vier Tage später Tingeltangel. Er verschwindet am Horizont, um zu tun, was ein Mann einfach tun muss. Sich mit anderen Männern schlagen und die Geschicke der Welt leiten, so Krams. *handwedel*

Iggy sieht ihn gerne ziehen. Die Tage ziehen auch, und zwar sich hin. Des Nächtens träumt Iggy immer wieder von Uther, und zwar auf möglichst müstische und bedeutungsvolle Weise.

Außerhalb von Zeit und Raum, wiedewitt, Ring der Steine, tralala, Atlantis, schubiduah, Mysterien, uh-ah!, eine Süße und eine Freude, wheeeuuuh, verlorenen Teil ihrer selbst, schalalalala, etwas, das über alles hinausreichte, römpömpömpöm, Schicksal, heee-hooo, geteiltes Schicksal, dumdedum, anderen Hälfte ihrer Seele.

Ihr könnt es euch ja vorstellen. Außerdem hat sie wieder Anflüge von dum.

Sie hatte sich einem Tagtraum überlassen und sich deshalb mit dem guten und ehrbaren Gorlois zerstritten ...


Himmelarsch! Hassen, lieben, er möge von einer Klippe fallen, nein, ach, er ist ja so gut und ehrbar, rühr mich nicht an, mach mir einen Sohn, ich verabscheue Dich, Du lieber, herzensguter Mensch.



War Ayla nicht mal auf irgendwelchen Reisen da in der Nähe und hat zufällig die Psychoanalyse erfunden? Nicht? Schade, das wäre jetzt hier echt nützlich.

Anyhoodledoo, Iggy testet dann mal die Grenzen ihres von Gollo errichteten Käfigs und stellt fest: weder darf sie Boten empfangen noch welche wegschicken, von Besuch ganz zu schweigen. Die Burg verlassen darf sie auch nicht. Bleibt ihr also nur ihre nicht von Gollo kontrollierte Fähigkeit zur Fernvision. Doch da scheut sie sich ein wenig, schließlich ist sie darin nicht ausgebildet und wer weiß, was da passieren könnte.

Selbst auf den Markt darf sie nicht gehen, obwohl es zwingend notwendig ist, dass Vorräte gekauft werden. Na, da hat Gollo aber auch nicht nachgedacht. Phft. So schickt Iggy schließlich Morgi zum Einkaufen (die prompt auf dem Markt eine Liebesballade über Iggy und Uther hört).

Zwischenrein kommt dann noch ein Gespräch zwischen Molefa und Iggy, in dem die unglaublich ernsthafte und schon weit über ihr Alter hinaus kluge Lefa ihre Mutter nach Elvis fragt. Die meint, die Göttin hätte es eben nicht gewollt, was den amtierenden Hauspriester, Vater Columba, auf den Plan ruft.
Da kann Iggy dann mal so richtig die Sau rauslassen und den tumben Prediger ordentlich zusammenfalten. Er möge sich und seine halbgaren religiösen Wirr-Reden von ihr fernhalten, sonst!

Morgi kommt dann vom Markt zurück und verteilt den neuesten Tratsch. Merlin soll Frieden zwischen Uther und Lot gestiftet haben, Ban von der Bretagne soll sich mit ihm verbündet haben, es hätte eine Schlacht gegeben und dann erwähnt sie noch ebendiese Ballade über den Pendragon und ihre Schwester.

Und weil sie gerade so gemütlich beisammen sitzen, erzählt unsere schicksalsschwere Gehirnakrobatin ihrer kleinen, intriganten Schwester auch gleich mal, was so passiert ist zwischen ihr und Uther, was nicht, und dass sie ja an Uther gebunden sei, was auch immer geschehe und jammerhärm.

Die nächsten Tage vergehen dann mit weiterem Hin- und Hergeeier. Ob mittlerweile nicht doch eine Andere bestimmt wurde, um den Messias zu empfangen, Schicksal hin oder her, denn wenn eine Priesterin ausfällt wird ja auch eine andere gewählt, und ogott, ogöttin und großes Wehklagen.

Na, ich weiß ja nicht. Soll durch das ewige, unmotivierte Hin und Her Spannung erzeugt werden? Soll ich an den Fingernägeln nagend vor dem Buch sitzen und vor Ungewissheit, ob das jetzt noch was wird mit Iggy und Uther geradezu explodieren?

Dann ... klappt es nicht. Ich sag's nur.

Schließlich entschließt sich Iggy dann doch dazu, einen Fernruf per Vision zu Vivi zu machen. Sie sammelt sich die passenden Kräuter, wählt duch -- und bekommt eine Verbindung zu einer Vivi, die soeben niederkommt. Iggy ist entsetzt, schließlich ist Vivi viel zu alt für ein Kind und könnte sterben.

Auch Vivi bemerkt Iggy, aber bis auf ein bisschen "Verzweifle nicht, alles hat einen Sinn, ich hab's gesehen" bringt es nichts. Gut, Vivi ist ja auch sehr beschäftigt, und so verschwimmt die Vivi-Vision wieder. Weil wir aber schon mal in der Gegend sind, visionieren wir auch gleich weiter, und zwar von Uther.

Uther-Vision: Geliebte *stop* ankomme Tag Wintersonnenwende *stop* isch schwöre *stop* erwarte mich *stop*

Dann war sie allein. Nur die Sonne schien ins Zimmer, und das Glitzern des Meeres drang herein. Drunten im Hof hörte sie das Lachen von Morgause und ihrer kleinen Tochter.


Na schön, dann harren wir mal der Dinge, die da noch kommen mögen.