Ich habe nochmal darüber nachgedacht, warum ich die Ankunft Kevins und Gähnes auf Camelot so enttäuschend fand. Eigentlich ganz einfach: es war ein Rohrkrepierer.
Da kommt Kevin in Vivis Auftrag nach Camelot, um Artus an seinen Schwur zu erinnern, denn SONST!, im Schlepptau Gähne, die ja nun doch von Avalon durchdrungen ist, auch wenn sie das Management erst mal abgelehnt hat, und was ist dann? In einem lapidaren Satz darüber, dass Artus, der Merlin und Kevin dann mal konferierten, wird das abgehandelt und schon machen es sich alle wieder auf Camelot bequem, Lebbe geht weida, Kevin reist ab, Lendenlot reist ebenfalls ab und Gähne bekämpft die Grippe.
Pfht.
Gut. Wir springen ein bisschen durch die Zeit. Kevin war da, dann weg, jetzt wieder da und Gähne freut sich, denn wenn sie schon nicht mit Lendenlot wonnen kann dann zumindest mit Kevin, der sie liebt und schön findet.
Soifz. Ist es denn wirklich so überaus wichtig, ständig zu erklären, wer jetzt wen warum wann schön findet oder nicht? Tut das was zur Sache?
Auch über Gwünny hat Gähne so ihre Erkenntnisse: Die Frau Königin ist viel zu fromm. Gut, das haben wir ja nun schon fast geahnt, das birgt keinen echten Überraschungseffekt.
Kevin und Gähne unterhalten sich ein bisschen über die Ereignisse, die sich so ereigneten. Dass Gwünnys Vater Leo gestorben sei und sein Land jetzt an Gwünny gefallen sei; dass der zweite Sohn von Artus und Gwünny dann dieses Land erben würde, wobei ja im Moment noch nicht einmal ein erster Sohn in Sicht sei und dass Kevin dem Herrn König schlechte Nachrichten überbringe.
„Ich sage ihm nichts Neues“, erklärte Kevin, „denn er hat mehr als einmal gehört, dass Avalon sich nicht damit abfindet, daß er als christlicher König regiert, auch wenn er insgeheim anders denkt. Er darf den Kirchenmännern nicht erlauben, die Anbetung der Göttin zu verbieten, oder die Eichenhaine auch nur anzutasten. Wenn er es doch zuläßt, dann muß ich ihm im Namen der Herrin sagen: Die Hand, die ihm das Heilige Schwert der Druiden gab, kann ihm das Schwert in der Hand umdrehen, damit es ihn selbst trifft.“
„Das ist wahrlich keine erfreuliche Botschaft“, sagte Morgaine nachdenklich. „Aber vielleicht erinnert ihn das an seinen Schwur.“
„Ja, und Viviane hat noch eine andere Waffe gegen ihn in der Hand ... “ Aber als Morgaine ihn fragte, welche, wollte er nichts mehr sagen.
Was könnte das wohl sein, die geheime Waffe? Spielt die vielleicht gerade bei Morgi mit einem Holzschwert, möglicherweise? Oder ist es eine deus-es-machina-Waffe, die plötzlich aufpluppt und von der vorher nie jemand etwas gehört hat? Vor allem, wird Vivi diese geheime Waffe offenbaren müssen? Oder wird Artus sich an Pfingsten, wenn alle Ritter anwesend auf Camelot anwesend sind und Vivi sich unter die Bittsteller mischt, verständig zeigen?
Sollte hier doch noch sowas wie Spannung aufkommen?
... naaah.
Kevin hat die Unterredung mit Artus und, wie er Gähne dann später im Bette erklärt, der zeigte sich höchst uneinsichtig. Er erklärte dem Avalon-Vertreter, dass die Briten ja wohl ein christliches Volk wären, so eben, ne, und wenn Vivi sein Schwert wolle, dann solle sie doch kommen und es holen, ätsch.
Das bereitet Gähne dann doch einige Besorgnis.
Doch auch Gwünny ist besorgt, denn als sie ein paar Tage später aufwacht, ist der Tag der Beltanefeuer, und das geht ja wohl mal gar nicht! Heidentum ist ja schon schlimm genug, aber Heidentum, das auch noch Spaß beim Sehks hat UND sich in Folge so problemlos fortzupflanzen scheint, das ist doch wahrlich eine Unverschämtheit!
Artus wurde vom Merlin gerade nochmal so das Versprechen abgerungen, die Feuer in diesem Jahr noch nicht zu verbieten, also kann Gwünny da nicht viel machen. Doch dann kommt ihr die Idee, doch ein paar eigene, saubere, ordentliche Festlichkeiten zu organisieren, damit sich die Leute anständig amüsieren können, ohne sich zu den Feuern zu schleichen.
Erinnert mich irgendwie an ein Kind, das einen Keks möchte und dessen Mutter sagt „Iß doch einen Apfel.“
Die Kinderlosigkeit nagt an Gwünny und so sucht sie Gähne auf.
Morgaine nahm das Kopftuch ab, und plötzlich kam sie Gwenhwyfar schön vor.
Danke, wer wen wann warum schön findet ist doch immer wieder eine wichtige Information. Ich erwähnte es weiter oben ja schon. So kann man die Geschehnisse wenigstens in den richtigen Kontext setzen, wenn man weiß, wer jetzt genau gerade derdiedas Schöne ist. Beruhigend.
Jedenfalls:
Gwünny: „Samma ... da gibt es doch bestimmt einen Fruchtbarkeitszauber?“
Gähne: „Hmja, aber Zauber wirken eigentlich nie so, wie sie sollen, deswegen halten sich die klugen Leute davon eher fern.“
Gwünny: „Ja, nu, aber wenn ich schon über meine ultrachristlichen Grundsätze springe, dann sollte da doch was möglich sein.“
Gähne: „Hmm, ich weiß ja nicht.“
Gwünny: „Dann ... dann lasse ich mich zu den Feuern bringen und wonne einfach mit irgendwem! SO! GENAU DAS!“
Gähne: „Solltest Du nicht vielleicht doch versuchen, von Artus einen Sohn zu bekommen? Von Töchtern rede ich ja schon gar nicht, gehen ja nur Söhne.“
Gwünny: „Der kann ja nicht.“
Gähne: „Dochdoch, der hat einen Sohn. Kann er aber nicht anerkennen und Du darfst das auch niemandem erzählen.“
Gwünny: „Das hilft mir jetzt aber auch nicht! MEGASCHLUCHTZ HEUL FLENN!“
Gähne: „Eieieieiei. Ist ja schon gut. Aber motz' dann nicht rum, wenn es nicht so wirkt, wie Du Dir dachtest, ne? Zauber sind oft verräterisch.“
Gwünny: „Jajajajajaa. Her damit.“
So bekommt Gwünny einen Anhänger mit Wasweißich drin, den sie auch sofort umlegt. Und ratet, wer spontan zurückgekommen ist und quasi gleich vom Reise- aufs Turnierpferd umgestiegen ist? Jawoll, der Herr Lendenlot! Jetzt neu mit schickem Schmiss auf der Wange, der ihn noch verwegener wirken lässt. Da alles andere undenkbar ist, gewinnt er auch noch das Turnier. Wer hätte es gedacht.
Am Abend auf Gwünnys Alternativfest zu den Feuern betrinken sich alle ordentlich. Jawoll, das ist guter, sauberer Spaß! Trinken, bis man nicht mehr geradeaus schauen kann! Im Gegensatz zu Sehks und Zärtlichkeit unter einem Busch, was ganzfurchtbardoll ihhbäh und sündig ist.
Der Abend neigt sich der tiefsten Nach zu, als sich Königin (mit Liebes-/Empfängniszauber), König und Lendenlot dann unter dem geheimnisvoll-amüsierten Lächeln der Gähne sich gegenseitig stütztend auf den Weg ins königliche Schlafgemach machen. Lendenlot versucht noch, einen Diener des Königs aufzutreiben, der ebenjenen bettfertig macht, doch es waren wohl nicht alle von den Feuern abzuhalten, jedenfalls ist niemand aufzutreiben.
Artus nutzt die Gelegenheit für ein unmoralisches Angebot.
Artus: „*hicks* Hömma, ich bin ja nicht doof, ich weiß ja, wie ihr euch immer anseht. Und meiner Gemahlin habe ich den Vorschlag auch schon gemacht, aber die ist ja zu tugendhaft. Also. Wir brauchen einen Sohn, hier, auf Camelot und irgendwie isses ja auch egal, wo der jetzt genau herkommt.“
Lende: „Uhm. Also, es gibt ja nun mal keine andere Frau für mich, ne?“
Gwünny: „Echt jetzt?“
Artus: „Ja, ist ja jetzt auch wurscht. Die Gelegenheit ist günstig, weil wir alle sternhagelvoll sind und wenn ich, ähm, anwesend bin, dann kann Gwünny mit vollster Überzeugung die Wahrheit sagen, nämlich dass das Kind im ehelichen Ehebett gezeugt wurde. Na?“
Lende und Gwünny gucken sich an.
Lende: „Finde ich gut.“
Gwünny: „Geht klar.“
Artus: „Na, dann wollen wir mal.“
Sie schloß die Augen und hob ihr Gesicht, ohne sicher zu wissen, wessen Lippen sich auf ihren Mund preßten. Aber Lancelot streichelte ihre Wange, und seine Hand glitt über ihren Hals, dorthin, wo das Amulett hing.
„Was ist das, Gwen?“ murmelte er, als er seine Lippen auf ihre drückte.
„Nichts“, antwortete sie. „Nichts. Irgendein Unsinn, den Morgaine mir gab.“ Sie riß es ab und warf das Amulett in eine Ecke.
Dann sank sie zurück in die Arme ihres Mannes und ihres Geliebten.
... na, dann soll Gwünny nochmal irgend
was gegen die Beltanefeuer sagen, hier.