Dienstag, 5. April 2011

Die Nebel von Avalon XXXIV

In den letzten Kapiteln ist, nicht nur durch die Zusammenfassung mehrerer..ererer, durchaus einiges passiert.

So geht das ja nun nicht!

Deswegen folgen nun wieder etliche Seiten Wiederkäufüllselmaterial. Wir sollten den einzelnen Einheiten Nummern geben. Beispielsweise:
„Frauen dürfen keine Musik machen“ ist #1
„Lancelot soll heiraten“ ist #2
Gwünny und die Lende verzehren sich nacheinander ist #3
Artus ist ein Weichei ist #4
Krampfige Diskussion Christen vs. Kelten ist #5

und so weiter.

Das würde die Kapitelzusammenfassungen erheblich vereinfachen.

„So, und in den folgenden drei Kapiteln gibt es zweimal #1, gefolgt von #4, #5 und mehr #3, als man zählen kann. Das war's“

Aber nun gut, kratzen wir die wenigen Ereignisse der nächsten Kapitel mal zusammen.

Gwünny hat noch lange nicht genug Schaden angerichtet, sie strebt nach Höherem. Jetzt will sie die Beltanefeuer verbieten lassen und Artus, diese rückgratlose Molluske, hat ihr versprochen, das dann auch demnächst zu tun. Taliesin, der Merlin, versucht noch, der dämlichen Dame ins Gewissen zu reden, aber bring einer einem Vakuum mal Vernunft bei. Pfht.

Gott weiß, [die einfachen Bauern] haben nicht viele Freuden in ihrem Leben“, erwiderte Taliesin ruhig. „Ich kann mir nicht vorstellen, daß etwas falsch daran sein soll, wenn sie viermal im ganzen Jahr [...] feiern und tun, wonach ihnen der Sinn steht.“


Doch nein, Gwünny hält sich für ebenso allwissend und weisungsbefugt wie Vivi:

„Wenn ich richtig von falsch unterscheiden kann ... wie ich es tue, weil die Priester es uns lehren und Gott es uns in der Heiligen Schrift zeigt, dann müßte ich Gottes Strafe fürchten, wenn ich nicht Gesetze machen und erlassen würde, die mein Volk davon abhalten zu sündigen“, erwiderte Gwenhwyfar herausfordernd.


Gwünny, ich will ja nix sagen, aber ich habe so den Eindruck, dass ein Großteil des Volkes deutlich klüger ist als du. Es wirkt immer ein bisschen peinlich, wenn ein ausgesprochener Dummbatz glaubt, andere belehren und lenken zu müssen, weil er/sie sich zu Unrecht für so herausragend und umfassend weise hält.

Warum nicht ENDLICH mal jemand sagt „Frau Königin, ihr seid so bleed, ihr solltet am besten über nichts Wichtigeres als das nächste Stickmuster fürs Sabberlätzchen des Bischofs entscheiden.“, das werde ich wohl nie verstehen. *grummelaufreg*

Aber nu. Gut. Das geht noch eine Weile hin und her, dann fällt Gwünny auf einmal wieder Artus' Erlaubnis ein, sich notfalls auch von außerhalb ein Kind produzieren zu lassen. (#6)

Doch noch ehe sich Gwünny da tiefer hineinversenken kann, wird sie zum Turnierplatz gerufen. Artus ist da, Lendenlot auch, letzterer sieht natürlich wieder ganz hinreißend aus mit wehenden Locken und allem (Lendenlotlocken, ne?), der kleine Bruder Gawains wird vorgestellt, der ein Jahr unerkannt in der Küche arbeitete, weil er sich als Mann beweisen wollte, so ganz ohne die Vorteile des Nepotismus. Netter Zug. Lendenlot kämpft dann auch mit ihm, gewinnt natürlich, Bruderklein fühlt sich geehrt.

Danach steigen Artus und Gwünny auf einen Turm. Gwünny fühlt sich vom Himmel bedrückt und glaubt außerdem, eine gute Aussicht sei gotteslästerlich (Sterbliche dürfen bestimmt nicht so weit gucken können, huh!), kann aber Artus trotzdem noch mit ihren christlichen Ergüssen beglücken. Freude. Allein, Artus befürchtet, dass in der Sache „Schwur von Avalon gebrochen“ das letzte Wort noch nicht gesprochen ist.

Dann kommen Kevin und Gähne an und die nächsten Absätze drehen sich erst einmal darum, dass Gähne gebadet und neu eingekleidet werden muss. Ist ja wichtig.
Danach gibt es noch eine große Besprechung zwischen Artus, Kevin und Merlin, aber was da jetzt genau besprochen wird, bleibt dem Leser verborgen. Vermutlich, weil keine Frau anwesend ist und es deswegen ja nicht interessant genug sein kann.

Wir springen ein wenig durch die Zeit. Ostern bricht ein Fieber im Lande aus, und es ist Gähne zu verdanken, dass in Camlelot (ich will IMMER Cameltoe schreiben! Himmel!) keiner daran stirbt. Auch Lendenlot erkrankt, und Gähne sowie Gwünny schubsen sich quasi gegenseitig von der Bettkante, um ihm das genesende Händchen zu halten.

Eines Abends geht Gähne schon mal, woraufhin sich Lendenlot und Gwünny in dramatischem Selbstmitleid ergehen, nachdem sie etwas herumgeknutscht haben.

Lende: „Ach, so geht das nicht weiter! Ich muss fort, fort von hier!“

Gwünny: „Ja, wenn Du meinst, dass Du gehen musst, dann gehe! Gehe fort von hier!“

Lende: „Ich meine, so geht es ja nicht weiter, deswegen muss ich weitergehen!“

Gwünny: „Lass Dich vom Geräusch meines brechenden Herzens nicht aufhalten! Geh!“

Lende: „Naja, jetzt doch noch nicht, bin ja noch krank. Aber was für ein Leben wäre das denn ohne Dich?“

Gwünny: „So liebt ihr mich?“

Lende: „Äh. Ja. Ich dachte, nach Jahrzehnten der höchsten Anschmachtung wäre zumindest das klar.“

Gwünny: „Aber ich liebe euch auch! Wie soll ich ohne euch leben? Ich weiß es nicht, ach, welch Schmerz im Herz!“

Lende: „Lasst uns fortgehen! Wir zwei allein! Wir würden exkommunionisiert, vermutlich, doch wir wären zusammen! Mir wäre es gleich, doch euch wohl nicht, soweit ich weiß. Oh, ich fluche auf die Gesamtsituation!“

Gwünny: „Schnief, schnief, Drama, Schluchz!“

Page: „... öhm. Die Herrin Gähne hat mich geschickt, dem Herren Lendenlot nochmal das Kissen aufzuschütteln. Komme ich ungelegen?“

Gwünny: „Neinnein.“

Lende: „Neinnein.“

Und so trennen sie sich erst einmal, wenn auch nur für die kommende Nacht. #3, aber eindeutig.

14 Kommentare:

amanda james hat gesagt…

himmel ich habe vademekum gelesen statt vakuum. und kann es sein, also das ist jetzt nur ne vermutung, aber kann es sein, daß sowohl gwünny als auch lendi mit der gesamtsituation unzufrieden sind? ich meine, irgendwie liest sich das so. :ugly:

Silph hat gesagt…

Unter dem Gesichtspunkt hab ich das noch nie gesehen. Sich in der Küche als echter Mann beweisen... interessante Idee...

muemel hat gesagt…

Ich weiß es nicht genau, aber ich glaube, die beiden könnten ineinander verliebt sein! Vielleicht bringen die folgenden Kapitel Klarheit…

DieJo hat gesagt…

Ja Mensch, muemel, jetzt wo du's sagst... fällts mir wie Schuppen von den Haaren! *zahn*

Neyasha hat gesagt…

Das war doch aber auch nur sehr subtil angedeutet, da ist es doch kein Wunder, wenn wir hier so im Dunkeln tappen ... *Kopf->Wand*

Oh, und ich weiß wieder, warum ich Gwünny schon als 13jährige am liebsten eigenhändig erwürgt hätte.

A. Nym hat gesagt…

Wie alt sind unsere liebsten Protagonisten inzwischen? Wird Lendenlot schon langsam grau? Oder Gähne?

Nia hat gesagt…

Ist aber unfair. Da schwingt Bruderklein ein Jahr lang die Küchenmesser und muss dann mit dem Schwert gegen SaftinKraftLende kämpfen. Der hätte doch wenigstens 2 Wochen Training gebraucht... Pfffh.

Gwünny, Lende, Gähne, Artus - die sind ALLE einfach nur unfassbar schwer auf den Kopf gefallen. Wahnsinn!

Nadine hat gesagt…

Muss Neyasha zustimmen: Das war viel zu subtil. Da wär ich ja nienienie drauf gekommen...

Vinni hat gesagt…

Gähne ist bestimmt noch jugendlich - die hat doch eben erst 5 Jahre beim Feenkönig eingespart...

Zitrone hat gesagt…

Wie kommt's eigentlich, dass Artus als so eine Art britischer Nationalheld gilt? MZB stellt ihn hier als totalen Waschlappen hin. Bei Vivi als Ehefrau könnte man das ja noch verstehen, aber nicht bei Gwünni, diesem hyperchristlichen Weibi, das ihn außerdem hintergeht! (Gut, er hat's ihr selbst erlaubt, aber trotzdem.)

Asrai hat gesagt…

Herrlisch ... endlich is mir mal klar geworden, warum die beiden sich immer so komisch angucken - Eiderdaus, da wär ich ja niiiiiiiiiiiiiiieeee nich drauf gekommen...
Es ist lange her, dass ich den Schinken gelesen hab, aber bei der Verkatzung wird mir jetzt auch wieder klar, warum ich da so lange für gebraucht hab :D

mohrchen hat gesagt…

Die Verkatzung ist ja immer wieder Herzallerliebst, aber selbst die kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass das eine *unglaublich* *ÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖDEEEEEEEEEE* [s]Geschichte[/s] Aneinanderreihung von Ereignissen ist. Ich glaube, ich lese mal Ryder Hook im Original, wenn das so weiter geht! Mannmannmann!

Quisille hat gesagt…

"Öde Geschichte" würde ich nicht sagen. Für mich ist es eine Art Jugendtrauma. Meine erste Freundin hat mir die Nebel ausgeliehen.

Kurze Zeit später war ich übrigens solo und bin es dann auch ca. ein Jahrzehnt lang geblieben.

Vorsichtshalber.

Vinni hat gesagt…

Das muß man im Kontext der Zeit sehen. Haut mich, aber ich bin der Meinung, daß das Buch durchaus seine Berechgtigung hat(te) und auch wichtig war für das Selbstverständnis von schreibenden und lesenden Frauen im Bereich Fantasy. Ich sag immer, es war das Gegenstück zu Conan & Co. - und als solches war es wichtig, daß sich das Lese-und-Schreib-Verständnis dann dazwischen irgendwo einpendeln konnte. So blöd/albern/unlogisch uns das Buch hier vorkommen mag, es ist kein Grund zur Verdammnis. Und auch kein Grund, sich zu schämen, für die, die es mögen. Das nur mal als mein Wort zum Freitag. ;)