Dienstag, 25. Januar 2011

Die Nebel von Avalon XIX

Nachdem wir hier kein gemütlicher Lesezirkel mit Häkeldeckchen und Porzellantassenteechen sind sondern ein knallhartes literarisches Sondereinsatzkommando gibt es jetzt eine Aufgabe:

Findet die unglaublich dezent im nächsten Kapitel verstreuten Hinweise auf ein bevorstehendes gewisses Ereignis und erkennt gleichzeitig auch noch, was das für ein gewisses Ereignis sein wird.

Eine irre kniffelige Aufgabe, aber ich vertraue euch. Denn man los!

Aber Artus kam mit dem neuen Mond nicht nach Avalon.


Er hat wohl gerade zuviel zu tun. Was will man machen. So hängt Gähne weiterhin im Haus der Jungfrauen herum und hat ein bisschen Übelkeit, die sich im Laufe des Tages aber meistens bessert.

Wahrscheinlich bedeutete es nichts. Sie fühlte sich manchmal nicht gut, wenn ihre Tage einsetzten. Es würde ihr später schon wieder bessergehen.


Aber sicher.

So gegen Nachmittag wird sie dann zu Vivi gerufen. Die verkündet, dass Uther jetzt dann mal verstorben sei und Gähne gerne zum Trösten ihrer Mutter Iggy eilen könne, so sie denn wollte. Gähne will nicht, denn sie mochte Uther eh nie und Iggy hätte das ja nun auch gewusst.

Gut, beschließt Vivi, dann solle Gähne bitte eine kunstvolle Scheide nähen und besticken und mit Zaubern verweben, damit „der Träger des Schwertes“ auf dem Schlachtfelde nie verblute und dergleichen heilig-zaubrischem Firlefanz mehr. Gähne ist entzückt über diese Ehre und macht sich gleich an die Arbeit. Vor sich das heilige Schwert, geschmiedet aus Meteoritenstahl, neben sich einen heiligen Krug mit Wasser, nicht zum Trinken, nein, zum Visionieren für zwischendurch, und auf dem Schoß das Nähzeug.
Alles ist, wie immer, furchtbar bedeutsam und heilig und voller Bestimmung und tiefverwobener Beziehung zu Natur, Göttin und allgemeiner Heiligkeit. Sogar als sie sich mal mit der Nadel in den Finger piekt, ist das ein Ereignis von weitreichender Signifikanz:

O Göttin! Großer Rabe! Blut ist auf dieser Scheide vergossen wirden, damit kein Blut darauf fallen muß, wenn sie in der Schlacht am Gürtel des Befreiers hängt.


Bei der nächsten Hose, die ich ausbessern lasse, werde ich die Schneiderin mal bitten, für den Fall der Fälle, man wisse ja nie, ein bisschen draufzubluten. Und wehe, ich haue mir mit der Hose nochmal irgendwo das Bein an! *stiftung katztest*

Irgendwann, so mitten im Schlaf, kommt Gähne dann auch darauf, dass es Artus ist, der Schwert und Scheide tragen wird. Ob das schon die berüchtigte Morgenübelkeitsdemenz ist? Ich meine, für wen bitte sonst würde die ganze Palette des mystischen MamboJambo aufgefahren, wenn nicht für Artus, huh? Meine Herren!

Die folgenden Abschnitte kürze ich mal ein wenig. Gähne näht und stickt und ist dabei mehr Göttin als Gähne. Heiliges Blut, magisches Schweigen, geweihte Hände, magische Elemente, Erscheinungen, heilende Schlange, Schwingen der Weiheit, das flammende Schwert der Macht und so weiter und so fort. Die Abschnitte triefen nur so von Schwurbelpathos, das möchte ich euch nicht antun.

Dann, nach Tagen der vergeistigten müstisch-heiligen Arbeit ist Gähne fertig. Whoohoo!

Die lange Spannung löste sich in ihr, und sie merkte, wie erschöpft und schwach sie war. Das Ritual und zu viele Visionen hatten sicher ihren Teil daran und zweifellos auch ihre Tage unterbrochen, die üblicherweise bei Neumond kamen.


Zweifellos.

Vivi lobt sie, schickt sie ins Bett und Gähne visioniert dann schnell noch von einem Sachsenangriff. Wir hatten heute ja noch nicht genug Paranormales.

Am Tag darauf treffen Besucher in Avalon ein, der Merlin, der Kevin und der Hörni. Hörni begrüßt Vivi, die er ja noch nicht kennt, höflich und der nächste Abschnitt handelt dann davon, warum Gähne nicht vor dem König aller Könige niederkniet: weil sie ja fast schon die Göttin ist, und Göttinnen knien vor niemandem! So!

Im Anschluß gibt es erst einmal Kaffee und Kuchen für Gähne und Hörni, damit sie sich mal so richtig unterhalten können, so in aller Ruhe. Sie plauschen dann auch über die Verwandschaft, einen kurzen Schlenker in die Untiefen der „Du warst meine erste Frau und ich werde Dich immer lieben“-Schlucht gibt es auch und dann erzählt Hörni, dass er ja bis gerade eben noch Ectorius den Römer und seine Frau Vanilla, pardon, Flavilla für seine Eltern hielt, dann aber bei einem Sachsenangriff das Schwert des Uther ergriff, so ganz zufällig quasi, der Merlin ihn daraufhin zum König ernannte und Vater Ecto sowie Bruder Cajus vor ihm niederknieten.

Zack, war er König. Damals hat man deswegen wohl noch nicht so viel Aufwand betrieben. Bei wichtigen Dingen wie der Vision zur Erntelage natürlich schon, ne, aber bei so Sachen wie dem Großkönig, nääääh.

Nun geht es zur Überreichung des heiligen Meteoritenschwertes. Es wird längelang herumsalbadert, letztendlich will Vivi jedoch, dass Hörni einen Schwur auf Avalon tätigt. Nach ein bisschen hm und hach und weißnicht und huch tut der es letztendlich auch und schwört, auch zu Druiden nett zu sein und nicht nur zu Mönchen.

Man verabschiedet sich, schließlich muss Hörni auch noch von der christlichen Fraktion gesalbt und gekrönt werden. Gähne soll das Boot zurück in die Welt bringen und wer sitzt da als Vertrauter und Freund Hörnis herum? Lancelot!

Trotz ihres Unwohlseins spürte Morgaine ein plötzlich aufflammendes Verlangen nach diesem Mann, das sie nie wirklich verlassen würde.
Er und ich waren füreinander bestimmt. Ich hätte an jenem Tag den Mut aufbringen sollen, selbst wenn es bedeutet hätte, mein Gelübde zu brechen ...


Ja, aber nun ist die Gelegenheit ums Eck, ne, und Du steht da, mit Hörni und Morgenübelkeit. 's Leben ist eine Hündin, ne?

Allgemeine Verabschiedung, man macht sich auf in die normale Welt.

Doch ehe sie ging, hob der Bruder feierlich ihre Hand an seine Lippen und küßte sie.
„Kommt zu meiner Krönung, wenn Ihr könnt, meine Schwester“, sagte er.


Ja, mach das mal, Gähne.

18 Kommentare:

Sakura hat gesagt…

@gewisses Ereignis: Ich geb' auf. Die Hinweise sind einfach zu subtil. Ich komme nicht drauf.



:ugly:²

DieJo hat gesagt…

Ich auch nicht... und das mir, die so gern Krimis liest und versteckte Spuren aufspürt. Verdammt!

Gähne hat auffällig was von Ayla. Unglaublich weise und visionär auf der einen Seite, unfähig, sich selbst zu erkennen auf der anderen.

El / Mo hat gesagt…

Ich sollte nicht mehr in der Bibliothek lesen. :uglyplatzlach:

Vinni hat gesagt…

Ich mag das knallharte literarische Sondereinsatzkommando *bildlich vorstell*
*prust*

LaLei hat gesagt…

Das Ereignis? Was könnte es nur sein?
Oooooh, bei der ganzen Holzhammer-Subtilität hier bekomme ich noch Kopfschmerzen.

dAnath-alÁvye hat gesagt…

MONEBELY:

Ereignis-Karte:

Zahle die nächsten Monate mit regelämßigem morgendlichem Unwohlsein und Übelkeit sowie Unregelmäßigkeiten bei der Regel.

Dann nimm dir eine Gemeinschafts-Karte.

:ugly:

DieJo hat gesagt…

Yay, made my day ^^

schildmehdchen hat gesagt…

*prust* Durch die Zusammenfassung merkt man erst, WIE un-subtil das ist. Beim Lesen fand ich's ... ein wenig aufdringlich, aber nicht weiter schlimm. Und ja - pro literarisches Sondereinsatzkommando!

Alienor hat gesagt…

Also ... hmmm ... neee, ich komm auch nicht drauf.

Vielleicht könnte es was mit dem in-den-Finger-pieken zu tun haben? Wird Gähne im nächsten Kapitel völlig überraschend an einer Blutvergiftung dahinscheiden? (Hah! Deshalb fühlt sie sich morgens schon geschwächt! Das sind die ersten Anzeichen!)

Ooooder ... ähm ... es ist der Wasserkrug! Bestimmt kriegt der Wasserkrug noch eine unheimlich tiefe, müstische Bedeutung!
Ja, das muss es sein. :nick:

Neyasha hat gesagt…

Das ist doch aber auch wirklich schwierig. Sind das vielleicht Nebenwirkungen des ganzen Herumvisionierens?
Hm hm hm *Kopfkratz*
Ich meine, Gähne ist doch so eine unbedarfte Frau, ist ja nicht so, dass die irgendwie als Priesterin ausgebildet worden wäre oder jemals etwas von Weiblichkeit oder ihrem Körper erfahren hätte. Das muss man schon einsehen, dass sie nicht verstehen kann, was los ist ...
*gnarf*

Ranwen hat gesagt…

Ja, aber nun ist die Gelegenheit ums Eck, ne, und Du stehst da, mit Hörni und Morgenübelkeit. 's Leben ist eine Hündin, ne?

Bwaaaaaack. :rofl:

mohrchen hat gesagt…

Bin ich eigentlich der Einzige, der es ungeheuer lustig findet, dass Artus von Gähne eine *Scheide* zurecht gemacht bekommt? *zahn* Das wäre dann schon seine zweite. *infantilkicher*

DieJo hat gesagt…

Ich finde es eher peinlich.

Ich wette, dass das symbolisch gemeint ist, auch der Scherz mit dem Blutstropfen --> Verlust der Jungfräulichkeit?

Luftschlossarchitektin hat gesagt…

Ich fürchte, dass ist Tod-ernst gemeint.
In dem ganzen Buch (in keinem ihrer Bücher, come to think of it) gibt es keine einzige erkennbar gewollt lustige Szene.

Liebe Grüße

Undomiel hat gesagt…

Ach, das hier ist kein ... gemütlicher ... Lesezirkel? Ó.ò
*Häkeldeckchen hinter dem Rücken versteck und unschuldig guck*

Ich hab auch keine Ahnung, was das denn für ein gewisses Ereignis sein könnte. Wurde Gähne von einer Biene gestochen, als sie eine Blume auf die Schwertscheide stickte?

Silph hat gesagt…

Es ist das Boot. Wenn der spätere Träger der Scheide nicht verbluten kann, dann wird er bestimmt ertrinken. Darum auch das Wasser in dem Krug. Ganz bestimmt. *nick*

Wüstenratte hat gesagt…

Sondereinsatzkommando - Agent Wüstenratte ist ahnungslos. Was kann es nur sein? :zahn:


Und was mir nicht aus dem Kopf geht: wie hat sie den damals üblichen Holzkern der Schwertscheide genäht? :ugly:

Frau MZB, vielleicht hättense mal über frühmittelaterliche Waffentechnik so'n büschn räscherschiern sollen, wenn man seine Story schon in der Zeit ansiedelt... oder habense gedacht, daß das dem (weiblichen) Zielpublikum eh nicht auffällt? Und daß die lieber was über (nicht) menstruierende "Göttinnen" lesen wollen?
(Ürgs.)

Silph hat gesagt…

Frauenbuch. Ich menstruiere, also bin ich. :p