Jodelkarl macht uns den Edward:
Ayla auszuspähen war ihm so zur Gewohnheit geworden, daß er kaum noch darüber nachdachte. Es war ihm nicht einmal peinlich; denn sie zu beobachten war einfach ein Teil seines Lebens.
Dass Aspirine nun schon recht lange dem Werben Randys widerstand, hat unseren leidenden Werther in falscher Sicherheit gewogen. So ist er nun überrascht und erschüttert, als er Aspi eines Abends mit Randy zum Herdfeuer des Fuchses gehen sieht.
Aber als es ihm aufging, war das wie eine Explosion in seinem Kopf, die rasenden Schmerz und ein Aufbäumen der Wut durch seinen ganzen Körper schickte. Er war vollkommen erschlagen.
Vermutlich nicht so erschlagen, wie die arme Wölfin neulich.
*draufrumreit*Es geht ihm also nicht überaus gut und die Tatsache, dass das Langhaus keine wirklich gute Geräuschdämmung hat, trägt nicht dazu bei, seine Qual zu lindern. Immerhin leistet ihm Wolf das Wölfchen Gesellschaft; der wurde nämlich auch weggeschickt, der ist noch zu jung für Wonnen, egal welcher Spezies.
Randy und Aspi wonnen also herum. Erstens nicht sooo ausführlich und zweitens ist es mir bei „feuchten Falten“ vergangen; ich verlasse mich also auf eure Phantasie. 's läuft dann auch alles super, und doch, und doch ...
Ranec war ein guter und rücksichtsvoller Mann, und sie hatte die Wonnen durchaus verspürt, aber ... irgend etwas fehlte. Es war nicht dasselbe wie mit Jondalar, doch worin eigentlich der Unterschied bestand, wußte sie nicht zu sagen.
Man lasse mich mal wild raten. Hmmm ... LIEBE?
Karl liegt die Nacht über wach, starrt an die Decke und kaum dämmert am nächsten Morgen die erste fahle Helligkeit herauf, zieht er sich sein Jack Wolfsfell an und geht fort. Fort, fort, nur fort, und keine Wisentkekse der Welt können ihn aufhalten.
Ein paar Stunden später steht er inmitten eines vom Schnee anfangs verdeckten Schmelzwassersees knietief im Wasser, stellt fest, dass er weder Proviant noch Wasserschlauch noch Unterwäsche zum Wechseln dabei hat und entscheidet sich mit dem letzten Restchen Verstand dafür, dann doch jetzt erst mal lieber wieder zurückzulaufen. Brav.
Wieder beim Langhaus angekommen wird er von Talut Bärenbart in Empfang genommen. Den hatte Nezzie besorgt raus in die Kälte geschickt, er solle doch mal gucken, was Karl da so macht.
„Nezzie hatte Angst um dich und hat mich nach dir ausgeschickt. Wo bist du gewesen?“ fragte Talut, als er neben Jondalar Schritt faßte.
„Ich habe einen Marsch gemacht.“
Ja, so kann man das auch nennen.
Karl wird erst mal trockengelegt und legt dann selbst erneut seinen Plan dar, möglichst schnell abzureisen. Talut erinnert ihn an seine Wette mit Tulie und meint, er könne doch von ihr als Wetteinsatz eine Reiseausrüstung mit Zelt und allem Pipapo verlangen; immerhin hatte Tulies Mann, gotthabihnselig, die gleiche Statur wie Kalle.
Karl gefällt die Idee und um sich aufzuwärmen geht er erst mal etwas Suppe fassen; am Feuer sitzt auch Mamut.
Mamut: „Du solltest mindestens noch bis zum Frühlingsfest bleiben.“
Karl: „Mal gucken.“
Mamut: „Neenee, das ist schon wichtig.“
Karl: „Wieso?“
Mamut: „Weil Aspirine zum Behufe des Anlasses wieder die Wurzel kauen und furchtbar spirituelle Dinge tun wird. Da braucht sie alle um sich, die sie lieben.“
Karl: „Aber sie liiiieeeeeehbt mich doch nicht meeeeeehr!“
Mamut: „Ja, nu, Du musst jedenfalls bleiben. Ich habe so eine Vision.“
Karl: „Donnerwetter!“
Zum x-ten Mal entscheidet sich Kalle also um. Momentan wird er also wieder erst nach dem Frühlingsfest abreisen.
„Ich werde bleiben“, sagte er. „Ich verspreche, daß ich erst nach dem Frühlingsfest fortgehen werde.“
Aspirine hingegen teilt von nun an immer mal wieder mit Randy das Bett. Sie hatte zwar zuerst den Verdacht, dass Karls langer Marsch am Morgen nach der ersten (eigentlich ja zweiten) Teilung etwas damit zu tun haben könnte, kommt aber dann zu dem Schluß, dass sie sich irren muss. Nein, Karl liebt sie wirklich nicht mehr. Kummer, Leid, Ach, Weh.
Und mit Randy ist es zwar nett, wonniglich-gemütlich, aber er ist halt kein Jodelkarl. Seufz.
Selbst Rydag, dem Jungen mit gemischten Geistern, ist klar, dass die beiden sich immer noch von Herzen lieben.
„Er möchte sie ja sehen. Und sie ihn auch. Sie geben die richtigen Signale von sich, sagen aber die falschen Worte“, gab Rydag [Danug] mittels Zeichensprache zu verstehen.
Gut.
Jeder weiß es. Selbst Rydag, der,
wie Aspirine, total auf Körpersprache geschult ist. Wir erinnern uns noch daran, wie Aspi die gute Crozie Kling beim Glücksspiel austricksen konnte, weil sie gar so vortrefflich den Körper zu lesen versteht?
Sie kann also jeden Körper lesen, nur den von Karl nicht? Woher kommt mir das nochmal bekannt vor? Ich komme grade nicht drauf.
Nun. Liebe macht blind (und dum und amnesisch). Anders kann ich mir das nicht erklären, was Aspi und Karl da grade abziehen. Heidenei.
Karl, frisch rasiert und in die schicke Lederkluft von Tulies Mann, erruheinfrieden, gehüllt, trifft vor dem Langhaus auf Aspirine und die ist von seinem neuen, gepflegten Look sehr angetan. Sie ergreift dann auch gleich die Gelegenheit beim Schopfe und schlägt ihm vor, dass er doch heute grade mal die Einreitung von Renner beginnen könnte.
Karl ist einverstanden.
„Steig auf, Jondalar. Wir können zu zweit reiten.“
„Zu zweit? sagte er fast wie in Panik. Daran hatte er nicht gedacht, und er war drauf und dran wegzulaufen.
„Bis wir eine schöne offene Strecke finden. Hier können wir es nicht versuchen, denn Renner könnte in eine Bodenspalte geraten oder den Hang hinunterlaufen“, sagte sie.
Zu zweit auf einem sich rhythmisch bewegenden Pferd, eh? Es kommt, wie es kommen muss:
Tief hatte sie seinen Geruch eingeatmet, war hingeschmolzen in seiner Körperwärme und erschauert, als sie den harten, heißen Knauf seiner Männlichkeit fühlte.
Ich habe gespürt, wie sehr er mich begehrt, dachte sie. Warum hat er es so eilig, von mir loszukommen? Warum will er mich nicht? Warum liebt er mich nicht mehr?“
Jepp. Ein harter, heißer Knauf der Männlichkeit ist doch geradezu das klassische Zeichen des Nichtbegehrens. Tsk. Sowas weiß man doch.
Aber gut, wir sind ja nicht hier, um das auszudiskutieren. Karl besteigt also nicht Aspirine sondern Renner. Der ist (wieder im Gegensatz zu Aspirine) nicht entzückt und geht erst einmal durch. Karl klammert sich fest, Aspi reitet auf Winnie hinterher.
Jondalar verengte des kalten Windes wegen die Augen, dann schäumte eine gewaltige Freude in ihm auf. Er sah, wie der Boden unter ihm verschwamm, und konnte es nicht fassen. Er ritt tatsächlich auf dem jungen Hengst, und es war genauso aufregend, wie er es sich immer vorgestellt hatte.
Nach einer Weile ist Renner ermüdet und bleibt stehen. Aspi ist mit Winnie auch gleich da und alle Anwesenden (gut, die Pferde nicht) sind aufgeregt und euphorisiert.
Ahnen wir es? Wir ahnen es.
Ungeduldig packte er sie mit beiden Händen bei den weichen Lederbeinschlingen, und mit der Gewalt unterdrückter Leidenschaft, die sich nicht länger unterdrücken ließ, hörte sie die Nähte reißen. Er macht sich am Verschluß seiner eigenen Hose zu schaffen, dann er er über ihr, hemmungslos in seiner Raserei, und sein harter, pulsierender Schaft sondierte und suchte. [Anm. d. Katz: :ugly:]
[...]
Den ganzen Winter war sie für ihn bereit gewesen. Keinen einzigen Augenblick hatte es gegeben, da sie nicht bereit für ihn gewesen wäre. [...] Einzig darauf hatte siedie ganze Zeit über gewartet. Tränen der Sehnsucht und der Liebe standen ihr in den Augen[.]
[...]
Sie ergab sich vollständig der Empfindung, wie sein langes, hartes Glied ihre Tiefen durchforschte und sie ausfüllte. Er zog sich zurück, und sie hungerte danach, daß er zurückkahm, sie abermals ausfüllte.
[...]
Wonnewogen ohnegleichen überliefen ihn, kamen in Abständen, die seinen Bewegungen entsprachen.
Und so weiter und so fort.
Prima. Alles wieder gut? Alle Mißverständnisse beseitigt, Romeo und Julia wieder vereint?
Ach, nein. Lieber doch nicht. Packen wir stattdessen noch ein Mißverständnis drauf, ja?
Wir erinnern uns daran, dass Tränen des Glücks und der Liebe über Aspirines göttliches Antlitz strömen?
„Du weinst! Ich habe dir weh getan! Ach, Große Mutter, was habe ich getan?“
Der Rest entwickelt sich dann so:
Karl: „OMG! Ich bin ein Schwein!“
Aspi: „Watt? Wie?“
Karl: „Ich habe Dich verletzt! Also, ich meine jetzt nicht durch mein dämliches, abweisendes Verhalten die ganze letzte Zeit, soviel Selbstreflektion besitze ich nicht, aber jetzt gerade! OMG! ICH SCHAWEIN!“
Aspi: „Äh ... nö?“
Karl: „Was habe ich nur getan?“
Aspi: „Ey! Ich hatte Wonnen! Das passt scho so!“
Karl: „Ich bin sooo schaläääächt!“
Aspi: „Halloho! Es war toll!“
Karl: „Neeeeeeiiiin, wie koooooonnte ich nur! Wie? Ohhhhh, ich Abschaum!“
Aspi: „KAR-TOFF-FELN!“
Karl: „Ich bin unwürdig! Unwürdig!“
Aspi: „Ich geb's auf.“
Ernsthaft. Ohne Schmu. Ich erfinde nichts. Sie sagt ihm, dass alles toll und wonnevoll wonniglich war, und er hört einfach nicht zu.
Sie starrten einander an. verlangten nacheinander, fühlten sich zueinander hingezogen, doch ihr schweigender Ruf der Liebe verhallte ungehört in dem Gebrodel des gegenseitigen Mißverstehens [...].
Ja, so kann man das auch ausdrücken.