Doch so richtig dramatisch, hervorgehoben durch einen flammenden Sonnenuntergang, tauchen plötzlich zwei Gestalten auf dem Hügel auf.
„Sie kommen! Sie kommen!“ rief Latie.
[Das Lager rennt ihnen quasi geschlossen entgegen.]
„Warum habt ihr so lange gebraucht? Es ist fast dunkel. Wo seid ihr gewesen?„ verlangte Jondalar zu wissen, sobald Ayla die Erdhütte erreichte.
Ja, echt mal jetzt! Hätte wenigstens anrufen und Bescheid sagen können!
Als Deegie die schwarze Wölfin ablegt, werden aufgeregte Rufe laut und Karl erschrickt. Da hätte ja sonstwas passieren können!
Aspi legt noch die erbeuteten Hermeline daneben und dann wird es Zeit für die Wolfswelpenpräsentation. Sie wäre schließlich nicht Aspi, wenn sie mal irgendwas auf normale Art und Weise tun würde. Wie ein normaler Mensch. Neenee. Geht ja gar nicht.
Dann griff sie [in ihrem Überwurf] und holte eine kleine graue Fellkugel hervor. Alle schauten hin, was sie da wohl hätte. Plötzlich bewegte sich das Fell.
Das Lager ist verblüfft, erstaunt, verwundert, sucht es euch aus. Hat Aspi mal wieder alle in ihren Bann gezogen, ei der Daus! Frebec hat, das ist schließlich sein Job hier, auch gleich wieder was zu meckern. Erstens gäbe es hier zu viele Tiere und zweitens seien Wölfe gefährlich, jawohl!
Das Lager ist zwar grundsätzlich auch der Meinung, dass Wölfe keine Kuscheltiere seien, sieht in dem kleinen Miniwelpen, der erst einmal aus lauter Schreck ein Pfützchen produziert hat, keine akute Gefahr.
Fred, für den Moment geschlagen, zieht sich schmollend zurück und Aspi füttert den kleinen Wolf (wer will raten, wie sie ihn nennen wird? ) erst einmal. Der ist schon total und völlig und absolut auf sie geprägt. Ja, das ist so ihre Wirkung auf ... alle Säugetiere.
Nach der Fütterung wird das Wölfchen zum Schlafen in einen alten Korb gepackt und dann können die Erwachsenen die ganze Angelegenheit erst mal besprechen.
Oder beschreien. Die ersten Sätze Karls sind ja noch in vernünftigem Tonfall gehalten, doch seine ungeheure Sorge um die Sicherheit seiner über alles geliebten Aspi bringt ihn und seine Stimmlage in Blitzeschnelle auf höhere Tonlagen.
Er musste seine eigenen Spannungen loswerden und versuchte gleichzeitig, sie zu überzeugen, nie wieder solche Risiken einzugehen.
Ja. Super Vorgehensweise. Klappt bestimmt!
Der Streit eskaliert zusehens und als Karl sich einbildet, dass Randy ein wenig herablassend und triumphierend lächelt, macht es in seinem Hirnkastl endgültig *brizzl*.
„Du hast Recht, Ayla. Du brauchst mich wirklich nicht, nicht wahr? Für nichts.“ Letzteres spie Jondalar förmlich aus, und als er Talut näher kommen sah, fragte er: „Hättest du was dagegen, wenn ich an die Kochstelle umzöge, Talut? Ich werde mich bemühen, niemand im Weg zu sein.“
„Nein, natürlich habe ich nichts dagegen, aber ...“
„Gut, vielen Dank“, sagte Jondalar, raffte seine Schlaffelle zusammen und nahm seine wenigen Habseligkeiten von der Bettplattform, die er mit Ayla teilte.
Ayla war wie vom Donner gerührt.
Gut, dass sie die Tür noch nicht erfunden hat. So kann Karl die bei seinem Abgang wenigstens nicht auch noch zuknallen.
Der Rest des Lagers ist zwar grundsätzlich mitfühlend, aber mei, nun, da steht noch eine aufregende Geschichte zur Erzählung an. Also möge die doch bitt'schönn erzählt werden, privater Herzschmerz hin oder her.
Deegie beginnt, das ganze Erlebnis nochmal zu schildern. Das können wir uns schenken, wir waren ja dabei. Nur eines ist noch bemerkenswert: als Deegie erwähnt, dass Aspi keine Polarfüchse für den weißen Kittel haben wollte sondern Hermeline schließt Karl messerscharf daraus, dass dem so sei, weil derjenige, für den der Kittel sei, schon Polarfuchsfelle hätte.
Und wem hat Aspi bei der Adoption Polarfuchsfelle geschenkt? Hm? Na?
Randy!
Für Sherlock Karl, der seinen Auszug in der Hitze des Gefechts schon wieder bereut, ist die Sache damit klar wie Kloßbrühe. Jammer. Härm. Leid.
Deegie bringt die Geschichte zu Ende und Aspi wird doch tatsächlich ein bisschen gerügt, dass sie sich und Deegie in Gefahr gebracht hätte. Was Deegie nicht so sieht und Aspi hätte sie ja schon vorher heimschicken wollen aber sie wollte ja nicht und überhaupt!
Außerdem, so meint Talut, sei nun ein gefährlicher Wolf keine Gefahr mehr fürs Lager, ne, der Frühling käme ja und die Kinder (denkt denn keiner an die Kinder!!! *maude*) würden dann ja draußen spielen, ne, und dass Aspi den Spuren nachgegangen sei wäre ja auch voll supi, weil sie nun sicher sein könnten, dass die schwarze Wölfin tatsächlich eine Einzelgängerin gewesen sei.
Aspirine muss aber versprechen, dass auch dem Wolfswelpen der Garaus gemacht wird, sollte er jemals einen Angehörigen des Lagers bedrohen.
Gut. Das wäre geklärt. Der Stamm geht schlafen.
Am nächsten Morgen stellt Aspi das Wölfchen ... ich meine, hätte die Wölfin nicht verenden können, Aspi kommt vorbei, stellt fest, dass sie noch warm ist und außerdem säugt, und dann weiter im Text wie gewohnt? Musste sie der Wölfin den Stein auf den Schädel donnern? Musste das sein? *sensibel* *fuchtel* ... wo war ich?
Ah, ja. Sie stellt den Welpen erst einmal den Pferden vor. Dank des raffinierten Tricks, den sie noch aus der Baby(=der Höhlenlöwe)-Zeit kennt, den Welpen mit Pferdedung einzureiben, geht das geruhsam und gesittet vonstatten.
Der kleine Wolf kam zu dem Schluß, daß auch diese vierbeinigen Giganten zu seinem Rudel gehörten, und reckte mit dem normalen kleinhundehaften Eifer zu gefallen den Kopf, um mit seiner winzigen schwarzen Schnauze das weiche, warme Maul der Stute anzustupsen.
„Sie küssen sich die Nase!“ hörte Ayla Latie laut wispernd sagen.
Karl steht im Torbogen, und als er merkt, dass Aspi rüberguckt, wendet er sich schnell ab. Weil er seinen Auszug bitterlich bereut. Was Aspi aber als eindeutiges Zeichen ansieht, dass er sich wirklich nichts mehr aus ihr macht.
Danach kommt es dann noch zu einer weiteren Fred-Crozie-Streiterei. Fred behauptet dann plötzlich, dass sein Herdfeuer zu wenig Platz hätte, was erst einmal nur eine Schutzbehauptung ist, so nicht stimmt und deswegen auch für Unwillen unter den Löwenlaglern sorgt.
Aber weil die Löwenlager-Mamutoi natürlich ein supergerechter Stamm sind, darf jeder sagen, was er denkt, und letztendlch bekommt das Kranich-Herdfeuer dann ein bisschen mehr Platz. Fred ist erstaunt und weiß auch, dass er hier im Löwenlager das erste Mal mit Respekt behandelt wird. Oh, und Aspirine beobachtet das ganze Bohey und analysiert sezierend genau, dass Fred nur so ein Schmerz im Hintern ist, weil er sich immer übergangen und zu wenig geschätzt fühlt.
So. Da hammas.
Damit wir dann auch wirklich mitbekommen, dass Fred so in der Tiefe seines Frettchenherzens ein guter Kerl ist, bringt er Aspi den in der Hitze der Diskussion entlaufenen Bebiwolf zurück.
Frebec, der nie eine Gelegenheit ausließ, über Aylas Tiere zu schimpfen oder sie selber zu schmähen, weil sie sich mit ihnen abgab, hielt das Wolfsjunge zärtlich im Arm. Er reichte ihr den kleinen Wolf, doch merkte sie, daß er einen Moment zauderte, es zu tun, als rücke er das kleine Geschöpf nur widerstrebend heraus. Und sie sah einen weichen Ausdruck in seinen Augen, wie sie ihn noch nie bei ihm erlebt hatte.
[...]
Frebec war noch ganz beschwingt von seinem Sieg an sein Herdfeuer zurückgekehrt – und von etwas Tieferem, das eine ungewohnte herzliche Wärme in ihm aufsteigen ließ; das Gefühl, als Gleicher zu Gleichen zu gehören. Sie hatten ihn nicht einfach übersehen oder sich über ihn lustig gemacht.
Aspirine bringt eben Frieden und Gerechtigkeit für alle. 'woll.
4 Kommentare:
Sie kann ja auch alles und jeden analysieren oder verstehen und dann helfen. Außer Karl natürlich, aber dann hätten wir ja kein Drama.
Fazit: Aspi ist auch noch die Urheberin der Redewendung "Liebe macht blind."
Frau Katz, Frau Katz, jetzt muss ich Sie aber doch mal rügen. Da ist Aspi EINMAL nicht Mutter Theresa und dann ist es auch nicht recht. Ts, ts. Was denn nu?
Aber eins muß man doch sagen: umziehen ging damals verdammt schnell. Beneidenswert!
Herrlich. Wirklich.
Ayla ist einfach Sigmund Freud, Einstein, Steven Hawking, Aragorn, Legolas und Der Mit dem Wolf Tanzt in einem. Wunderbar.
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