Montag, 7. Dezember 2009

Das gläserne Tor – XVI

Anschar wird vor dem Tor von sechs schwer bewaffneten Reitern erwartet, die ihn zu den Papierfabriken eskortieren sollen.

Henon hatte es ertragen, ein halbes Jahr. Da sollte es ihm auch gelingen.


Meine Herren, das hört sich aber wirklich übelst an.

In der Einöde vor der Stadt angekommen, wird Anschar der Ressourcenverwaltung der Fabrik übergeben. Dank des letzten Restes seines Status muss er wegen seiner wunden Füße erst mal nicht in die Becken. Darüber hinaus zeigt sich der Aufseher, bestimmt ein Verwandter von Engarsch, nicht sonderlich mitfühlend.

Kennt ihr den Film „Papillon“? So stelle ich mir die Fabrik vor.

Tatsächlich wird Anschar auch gleich an einen anderen Gefangenen gekettet (zum Zwecke der Fluchtgefahrverringerung bestimmt), Parrad den Wüstenwastl. Es sieht erst mal gar nicht so aus, als wäre das der Anfang einer wunderbaren Freundschaft, eher im Gegenteil. Doch wir sind hier schließlich auch nicht im Club Med und auf der Suche nach neuen, interessanten Bekanntschaften. Schon bald geht es an die Arbeit, und die ist ... stinkig und ekelig und bäh. Das Essen ist auch Scheiße und nachdem die Gefangenen immer zu zweien zusammengekettet sind, kommt es irgendwann dann auch schon mal zu ... Zuneigungen, was Anschar nicht so dolle findet und dem einen daraufhin die Nase verbeult, was wiederum der Aufseher (Farragut? Irgendwiesowas.) nicht gut findet und mit seiner Peitsche herumknallt ... eieieieieieiei.

Anschar ist schon nach einem Tag fix und fertig. Also, mental und so. Mentalität ist ja auch wichtig, ne? Parrad, sein neuer bester Nicht-Freund schleift ihn daraufhin zum Brunnen, wo ein paar Wüstenweiber Wasser schöpfen und für andere Dienstleistungen zur Verfügung stehen.
Keine Krise, die ein bisschen Sehks nicht wieder richten kann, eh?

Am nächsten Tag dürfen Parrad und Anschar dann zum Dank für den Aufruhr, den sie angerichtet haben, in die Becken, was bedeutet, dass sie in einer Mischung aus Urin und anderen Dingen herumstampfen. Baaaaah!

Anschars Nerven sind bis zum Zerreißen gespannt (hat Gigi ihm doch bei ihrem letzten Treffen den Floh einer Flucht ins Ohr gesetzt) und schon bald prügelt er sich auf eine Provokation hin wieder mit dem Typen, dem er schon die letzte Nacht die Nase verbeult hatte. Das ergibt wieder ein paar Peitschenschläge vom Aufseher und eine Bestrafung. Nachdem er und Anschar aneinandergekettet sind, erleidet Parrad das gleiche Schicksal. Oi.

„Anschar“, sagte er. „Ich hasse dich.“

„Dann weißt du ja endlich, was ich für dich empfinde.“


Nee, also nee ... eine rundum unerquickliche Situation ist das.

6 Kommentare:

Vinni hat gesagt…

Er macht sich aber auch überall gleich Freunde mit seiner charmanten Art...

Die Jo hat gesagt…

Gigi wird Anschars männlicher Dunst vom Anfang wie Rosenwasser anmuten, wenn er aus der Fabrik je rauskommt ;-)

Silph hat gesagt…

Henon hat das ein halbes Jahr ertragen und Anschar ist schon nach zwei Tagen völlig fertig. Da wird doch nicht jemand verborgene Talente haben?

Undomiel hat gesagt…

@Silph: das ist aber kämain von Dir! Wo das Anschi doch so ein ... äh ... zarter Typ ist und eh dauernd verhauen wird und so. Solltest Du nicht lieber Mitleid spendieren?

*g*

Silph hat gesagt…

*Tüte Mitleid rüberreich*

Und Henon kriegt einen Orden für besondere Stärke?

Undomiel hat gesagt…

Jawoll, Silph, die eiserne Peitsche am papiernen Band. Da freut er sich bestimmt.