Mittwoch, 4. März 2009

Die 2. Hebamme V – Mai 1173, Hoftag in Goslar

Spannend fing es an und spannend geht es weiter. Chris wird von Otto noch vor der offiziellen Ankunft in Goslar erst mal zu den abzuwerbenden Bergleuten geschickt. Der biegt gehorsam ab, lässt seinen Knappen und Lukas aber nicht mitkommen. Schließlich ist er für deren Sicherheit verantwortlich. :edel:

Geführt vom Steiger Fritz, der bei Goslar Verwandtschaft hat, kommt unser Ritter bald in der Siedlung der Bergleute an. Fritz wird von seiner Schwester wie eine Erscheinung behandelt, denn in den Zeiten vor Intercity und RyanAir kamen die Leute nun doch nicht mal so eben schnell zu Besuch, wenn sie erst mal ausgewandert waren.

Die Schwester steht stellvertretend für die ganze bittere Armut, unter der die Bergleute Goslars leiden. Die Kate ist kahl, das Hirsesäcklein, das Chris mitgebracht hat, wird wie Ambrosia aufgenommen, die Frau ist verhärmt und es wimmelt von Wanzen und Flöhen. Der Herr des Hauses sei leider unterwegs, arbeiten, meint die Schwester, aber er würde bestimmt bald kommen.
Chris ist nicht amüsiert, aber was will man machen. Er wartet und lässt sich währenddessen von Fritz ein wenig herumführen.

Als der Mann am nächsten Tag eintrifft, unterbreitet Chris ihm Ottos Angebot:

„Er stellt euch Geleit für die Reise und sichert zu, dass jeder in Christiansdorf als freier Mann nach Silber graben darf, wenn er ihm seien Anteil zahlt. Redet mit Fritz darüber, wie das Leben bei uns ist, und überlegt, ob ihr das Angebot annehmen wollt."

Fritzschwester und Ehemann sind durchaus angetan und Chris hofft, dass sich die frohe Abwerbkunde so schnell in der Bergleutegemeine verbreiten wird. Wunderbar, seine Pflicht und Schuldigkeit ist getan. Er macht sich auf den Weg zu Otto.

Der ist schon in Goslar und grade wieder damit beschäftigt, sich mit Hedwig zu streiten.

„Willst du tatsächlich den gleichen Fehler ein zweites Mal begehen?" hielt sie ihm mit kaum gezügeltem Temperament vor.

Ach! Was für ein Fehler könnte das wohl sein?

Richtig, es hat wieder mit Randolf und Chris zu tun. Offensichtlich will Otto unseren geläuterten Randy mal wieder direkt vor Chris' Nase setzen. Gut, dass Otto ein Dämel vor dem Herrn ist, sonst wäre ihm bewusst, dass das die mieseste Idee seit „Ach, wählen wir doch mal Bush jr." ist. Ich meine, hat Otto nur zwei Gefolgsleute und besteht seine Markschaft nicht aus mehr als aus Meißen und Christiansdorf? Muss er die beiden Streithähne immer wieder zusammen in einen Sack stopfen? Dum?

Andererseits hätten wir, wäre Otto zerebral nicht so schrecklich herausgefordert, nichts zu lesen. Von daher ... :versönlich:

„Ich werde dafür sorgen, dass die beiden diesmal nicht aneinandergeraten. Ich lasse sie einen heiligen Eid schwören", versprach Otto.

Jaaaaaaaa. Super Idee. Heiliger Eid und alles ist in Butter.
Und weil er so begeistert von der eigenen Raffinesse und Hedwigs blitzenden Äugelein ist, zieht er seine Ehefrau gleich mal in ebenselbiges Bette.
Die ist allerdings, wie wir erfahren dürfen, Otto nicht mehr so loyal ergeben wie noch im ersten Buch, denn sie hat ihm die Oda-Sache und ihre deswegige Verbannung nie wirklich verziehen.
Aber Otto zurückweisen ist auch nicht, weil sie dann schutzlos allen Intrigen seiner und ihrer Gegner ausgeliefert wäre.

Also schloss sie die Augen und träumte von einem anderen Gesicht, als Otto sie auf die Laken drückte.

A-HA! Wessen Gesicht mag das wohl sein? Na? Es werden noch Wetten angenommen. :ka-ching:

Chris reitet derweil in Goslar ein und opossumt ein wenig über Bauten und Geschichte der Stadt. In der Kaiserpfalz angekommen läuft ihm zuerst Dietrich (Ottos jüngerer Bruder) über den Weg, der ihn auch gleich mit aufs Zimmer schleift, um ihn zu warnen: jau, Randy sei zurück und hier und Chris werde ihm über kurz oder lang bestimmt über den Weg laufen.

Er richtete seinen Blick auf Christians Hand, die sich unwillkürlich an den Griff seines Schwertes gelegt hatte.

Ja, nun, Chris solle sich aber um Gottes Willen beherrschen, schließlich sei Randy ein Jahr lang im heiligen Land unterwegs gewesen und hätte sogar eine dolle Reliquie mitgebracht, sei also quasi unangreifbar.

Christian atmete tief durch und schwieg. Sollte es ihm wieder verwehrt bleiben, seinen Feind zum Zweikampf zu fordern und sich dafür zu rächen, was er Marthe angetan hatte?

Sieht wohl erst mal so aus. Sorry, Chris.

Dietrich fährt fort. Otto sei in einer verzwickten Lage. Randy habe sich im heiligen Land an den Leu herangewanzt und Otto befürchte deswegen, dass Randolf eventuell überlaufen könnte. Deswegen will er ihm das Verweilen in seinen, Ottos Diensten versüßen, indem er ihm ein Angebot macht, dass er nicht abschlagen kann.

Chris ahnt etwas. Seine Laune sinkt unter den absoluten Nullpunkt.

Haja, ist schon blöd, aber er und die Dame Hedwig hätten sich zu einer kleinen Verschwörung (ich vermute ... oha!) zusammengetan, um Chris zu helfen und Otto Sicherheiten für Christiansdorf abzuringen und er hoffe, dass Chris sich dieser Anstrengungen bewusst sei und nicht alles verderben würde, meint Dietrich.

„Nein, mein Herr", sagte Christian hölzern. Ich danke Euch."

Na, sonderlich glücklich isser nicht, das kann man schon mal feststellen.

Dietrich bittet Chris dann noch darum, seinen Sohn Konrad noch ein wenig im Schwertkampf zu unterweisen, dann trennen sie sich. Chris macht sich wütend auf den Weg zu den Knappen und sucht dort Konrad. Der ist etwas verunsichert, was Chris denn von ihm wollen könnte. Ottos ältester Sohn, ein Unsympath sondergleichen vor dem Herrn, nimmt die Gelegenheit wahr und spottet erst mal über Konrad. Chris hat bald die Faxen dicke und bietet den mit offenem Mund staunenden Knappen einen wilden Schwertkampf. Hinterher sind alle so beeindruckt, dass keiner mehr aufzumucken wagt. Besser ist das, so gereizt, wie Chris ist.

Der Markgraf kniet derweil in der Kapelle neben Hedwig. Ohohoh, Nachtigall, ick hör dir trapsen!
Tatsächlich. Habe ich nicht gleich im ersten Buch gesagt, die beiden würden ein gutes Paar abgeben? Jawohl, das habe ich. HA!

„Lass uns endlich aufhören, die Gefühle zu leugnen, die uns schon so lange quälen", sagte er kaum hörbar und legte seine Hand auf ihre.

Die beiden Turteltäubchen verabreden noch ein geheimes Treffen, dann geht Dietrich wieder, man möchte schließlich nicht verdächtig erscheinen.

Hedwig atmete tief durch. Otto würde ihr seinen Dolch ins Herz stoßen, wenn er herausfand, dass sie ihn betrog. Aber das war ihr gleichgültig. Sie liebte Dietrich.

Drama!

Im nächsten Abschnitt geht es gleich zur Sache, uhm, zum Treffen. Hedwig trifft sich mit Dietrich in einem abgelegenen Wirtshaus, die Kleidung wird ebenfalls abgelegt und Holdudeldidöh. Siewissenschon. Sie sind ganz doll verliebt und Dietrich hat da so ein paar Techniken drauf und Hedwig hat ihren ersten Orgasmus und alles ist überhaupt wunderbar. Bis auf die Tatsache, dass sie grade ehebrechen, aber mei, wer wird in einem Augenblick höchsten Glücks schon so erbsenzählerisch sein.

Wieder zurück in ihrem Quartier fühlt sich Hedwig dann nicht so gut. Wahrscheinlich, weil sie sich nach Dietrich verzehrt und diese Liebe aber nicht sein darf und ogottogott – denkt sie. Magd Susi hat allerdings eine andere Theorie.

„Meine Herrin ... Ihr habt seit sechs Wochen nicht mehr geblutet", sagte sie leise.

Mist. Irgendwie hatte ich auf einen Dietrich-Hedwig-Bastard gehofft, aber nachdem das grade die erste außereheliche Erfahrung körperlicher Art war, ist hier wohl eher Otto involviert gewesen. Meh.

Otto ist von der eigenen Potenz entzückt und gestattet es Hedwig großzügig, heute Abend im Bett zu bleiben. Die ist im Moment ohnehin zu nichts mehr zu gebrauchen und nimmt das Angebot gerne an.

8 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

"Christian atmete tief durch und schwieg. Sollte es ihm wieder verwehrt bleiben, seinen Feind zum Zweikampf zu fordern und sich dafür zu rächen, was er Marthe angetan hatte?"

Doch, Chrischaan, doch! Andernfalls wäre Randolf doch schon längst durch Muselmanenhand oder gesammelte Geschlechtskrankheiten zu Tode gekommen.

FrauKatz hat gesagt…

Ich erwarte ja auch irgendwann den ultimativen Showdown. :nick:

Anonym hat gesagt…

Aber doch nicht, so lange es noch Fortsetzungen gibt!

Beeindruckend übrigens, wieviele Leute schon Sex hatten. Und auch schon guten Sex. Im letzten Buch gabs bis Kapitel vier doch eher versuchte Vergewaltigung.

Anonym hat gesagt…

HeDi! :D

@Vianne: Danke für den Ohrwurm. :p

Anonym hat gesagt…

A-HA! Wessen Gesicht mag das wohl sein? Na? Es werden noch Wetten angenommen. :ka-ching:

Marthe?! :D


...och menno.

Und "erster Orgasmus", ui toll. Die Frau sollte Nackenbeißer schreiben, so viel Sex, wie die ihre Charaktere haben lässt.

Anonym hat gesagt…

Es ist ein Nackenbeißer und sie haben das Cover verwechselt? :ugly:

Anonym hat gesagt…

Vielleicht isses ja ein verstecktes Nackenbeißer-Cover, und man muss es verkehrt halten, ein Auge schließen, sich nach Mekka wenden und Niesen, damit man was Schweinisches sieht? :grin:

FrauKatz hat gesagt…

*ausprobier*

Ach, Mist, ich habe ja das falsche Cover. :deh: