Am schlimmsten aber war die Düsternis in seinen Augen – als weilten seine Gedanken in den Abgründen der Hölle.
Hach. Leidet er nicht gar großartig? So hingebungsvoll.
Als Christian völlig fertig von einer weiteren erfolglosen Suchexpedition zurückkommt, setzt er sich danach mit Lukas an den Tisch und sie bereden die Sache erneut.
„Woher haben sie gewusst, wo sie war?", wiederholte Christian. „Darüber grüble ich die ganze Zeit. Nach dem, was Elisabeth berichtet hat, müssen sie geradewegs zu ihr geritten sein, als sie sie hier nicht vorfanden. Wer hat ihnen verraten, wo sie steckt? Niemand außer uns wusste es."
Das hört die kleine Anna, die das Feuer schürt, und es kommt heraus, dass Lukas entzückendes Bräutlein dem schnarrenden Geierwaldo verraten hätte, wo Marthe sich aufhält. Lukas ist außer sich.
Er hieb so wütend mit der Faust gegen die Wand, dass ihn ein flammender Schmerz durchfuhr. „Dieses Miststück! Dieses gottverdammte frömmlerische Miststück", schrie er.
Er nimmt sich schnell zwei Tage frei und reitet schnurstracks zu seinem Vater. Er bittet darum, dass er ihn zur Dame Sigrun und deren Vater begleiten möge. Väterchen folgt, aber nur aus Neugier.
Beim Wohnsitz des Nachbarn angekommen wird Sigrun geholt und Lukas konfrontiert sie. Sie hätte ihre Gastgeberin gar schändlich verraten, indem sie ein erlauschtes Geheimnis preisgegeben hätte!
Sigrun zuckt ständig zusammen, meint aber stur, dass sie schließlich die heiligen Männer der Kirche nicht hätte belügen können, bla.
Sigruns Vater ist erschüttert, denn es gehört sich schließlich nicht, seinen Gastgebern in den Rücken zu fallen, wie unerzogen von seiner Tochter.
Lukas wirft ihr dann auch noch an den Kopf, dass sie jetzt den Tod einer Unschuldigen auf sich geladen hätte und nun wenigstens einen guten Grund dafür hätte, Buße zu tun. Da heult Klein-Sigrun und rennt aus dem Zimmer.
Ja, lustig geht's zu bei Ritterns, wahrlich.
Lukas hat eine Enscheidung getroffen: er wird Sigrun nicht heiraten, no wai.
„[...] Wie kann ich hinnehmen, dass meine Braut [Christians] Gemahlin den Tod gebracht hat? [...]"
Lukas' Vater ist von dieser Entscheidung, sagen wir mal, sehr wenig angetan. Entweder er werde Sigrun heiraten oder er werde enterbt, so. Lukas ist nicht bereit einzulenken.
„Du bist nicht mehr mein Sohn", rief ihm sein Vater wutentbrannt nach.
Lukas drehte sich noch einmal kurz um und warf einen letzten, unergründlichen Blick auf seinen Vater. „Dann soll es so sein."
Dann geht's zurück nach Christiansdorf. Er kommt genau recht, um die Ankunft eines Boten zu erleben, der grade zu Chris gestürzt kommt. Ein fremder Ritter warte im Wald auf Chris. Er hätte Neuigkeiten von Dame Marthe.
Huuuu, das gibt eine Aufregung!
Natürlich vermutet man eine Falle, doch was soll's. Chris gürtet seine Lenden und reitet los. Im Wald trifft er Ekki, der ihm mitteilt, dass Marthe lebe und sein Gast sei. Und Randy hätte damit rein gar nichts zu tun, so.
Chris ist bis ins Tiefste getroffen.
... ins Tiefste? Was ist denn mit dem Innersten geschehen? Hm? Das kam doch sonst alle Naslang vor. Tsk.
Marthe wäre aber sehr krank und hätte keinen Lebenswillen mehr, und deswegen hätte die alte weise Frau gesagt, er solle doch Chris holen, das würde sie bestimmt aufmuntern.
Ja, so machen das die weisen Frauen. Marthe damals ja auch, als Raimund darnieder lag.
Außerdem hat Marthe einen interessantes Krankheitsverlauf. Todkrank, innerhalb eines Tages hüpft sie im Edelbrokatkleid wieder wie ein Zicklein durch die Gegend und stemmt schwere Truhendeckel, und nur weil sie eine Nacht nicht so gut schläft, da Ekki vor der Tür liegt, ist sie jetzt wieder dem Tode nah.
Klar.
Ekki gibt Chris ein Leihpferd (Drago wäre zu auffällig) und nimmt ihn mit auf seine Burg. Dort geht's direkt zu Marthe, es gibt ein emotionales Wiedersehen und Chris packt sie gleich mal ein und nimmt sie mit. Er ist immer noch erstaunt über Ekkis nette Ader, aber jetzt muss er erst mal seine einzig wahre Geliebte nach Hause bringen, darüber kann er sich später noch Gedanken machen.
Marthe lehnte sich an seine Schulter und schloss die Augen. Er würde sie nach Hause bringen.
Ente gut, alles gut?
Na, wir werden ja sehen.
9 Kommentare:
Wahnsinn. Ein Kapitel, das man abgesehen von kleinen Schönheitsfehlern ertragen kann.
Davon muß ich mich erholen.
wot? so mir nix dir nix ist die wieder bei unser aller christian und das wars? geht nicht.:kopfschüttel: hat se bestimmt nur geträumt, weil beim truhendeckel heben überanstrengt und dat fieber hat nun mit aller härte zurück geschlagen:nick: so imperiumsmäßig, weil gibt ja auch keine anständigen heilenden hände auf der burg. und was ist eigentlich mit r-zfeind? einfach abgehauen? ohne marthe zu verwarnen.geht nicht.
Das war ja jetzt ... einfach. *irritiert-guck*
Lasst mich raten: Das nächste Kapitel beginnt - halbtot hin oder her - doch bestimmt erstmal mit einer guten Portion von teh-healing-Sehks, oder ;-)?!?
Da müsste ich jetzt mal nachgucken, das weiß ich nicht auswendig. :ugly:
Aber die unglaubliche Leichtigkeit des Marthe-Wiederfindens hat mich auch mit einem „Wie – das soll's jetzt gewesen sein?“-Gesichtsausdruck zurück.
...gelassen. Zurückgelassen.
Wie antiklimatisch.
Climaticus interruptus, eh?
Aber wenigstens besser als Climaticus Ubiquitus. :ugly.pig-latin:
Aber... warum? Was hat der Plot ihr denn getan, dass die gute Frau ihm so etwas antut?
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