Irgendwann geht es ihr dann besser und sie öffnet ihre Augen.
„Ein Wunder! Rasch, holt den Herrn, sie kommt zu sich!"
Die alte weise Frau, die sie gepflegt hat, ist entzückt. Sie gibt Marthe grade einen kräftigenden Kräutertrunk, als Ekki mit Schwung ins Zimmer tritt.
Marthes Erinnerung kommt zurück und wirft erst einmal den Becher nach Ekki und verkriecht sich im Bett.
Warum hatte Ekkehart sie auf dem Kerker geholt? Was hatte er mit ihr vor?
Das selbe, was alle Männer schon seit Anbeginn aller Bücher von Marthe wollen? Also mal echt jetzt, so langsam dürfte das aber klar sein.
Ekki ist angemessen beschämt über Marthes Reaktion und versichert ihr nochmal, dass sie nichts zu befürchten hätte. Er zieht sogar ein überaus prächtiges Kleid aus einer Truhe, das Marthe anziehen dürfe. Das hätte mal seiner Frau gehört.
„Sie starb bei der Geburt unseres ersten Kindes. Das Kind mit ihr."
Komisch, Chris hatte auch eine große Liebe, die gestorben ist, bevor er seine wahre Liebe in Marthe fand. Ich wittere Parallelen.
Die Erwähnung seiner Frau hat Ekki dann schwer mitgenommen und er stürzt aus dem
Kurz nachdem die Alte gegangen war, hörte sie erneut Männerschritte auf der Treppe und Ekkeharts Stimme, der befahl: „Du haftest mit Deinem Kopf dafür, dass sie den Raum nicht verlässt und niemand außer der Alten zu ihr geht."
[...]
Marthe zog das Fell über sich.
Sie war eine Gefangene.
Am nächsten Tag futtert Marthe schon eifrig los und kann sogar ein paar Schritte laufen. Sie wird dann auch gleich in das schicke Kleid gesteckt, denn Ekki würde mit ihr reden wollen. Mit klopfendem Herzen sitzt sie herum, hat plötzlich noch eine Eingebung, steht auf, läuft durchs Zimmer und öffnete mit aller Kraft den Deckel einer schweeeren Truhe, um nach einer Waffe zu suchen. Manweißjanie.
Doch da kommt Ekki schon die Treppe hoch. Marthe schlägt den schweren Deckel schnell wieder zu und rennt zurück zur Fensterbank, um auf ihn zu warten.
Dafür, dass sie quasi erst gestern aus einem wochenlangen Ringen mit dem Tod wieder aufgewacht ist, geht es ihr gradezu bemerkenswert gut. Just saying.
Ekki benimmt sich formvollendet höflich. Er klopft an, drückt seine Freude darüber aus, dass es ihr besser geht und ergreift ihre Hand. Ein echter Gentleman.
Marthe fragt dann mal vorsichtig an, was er denn mit ihr vorhätte.
Ja, hum, er stünde halt in ihrer Schuld.
Sie hob den Kopf und sah ihm direkt in die Augen. „Also, was verlangt ihr?"
„Nichts." Die Frage schien ihm Unbehagen zu bereiten.
„Dann kann ich jetzt gehen, nach Hause zu meinem Mann?"
Nach einem Moment quälender Stille sagte Ekkehart: „Ich fürchte, das wird nicht möglich sein."
Ob er Lösegeld wolle?, fragt Marthe scharf. Neinein, beteuert Ekki, Marthe werde doch immer noch als Hexe gesucht und wäre deswegen in Gefahr. Aber jetzt, nachdem sie genesen sei, könne er nach Meißen reiten und sich umhören. Wenn sich die Sache in Wohlgefallen aufgelöst hätte, könne sie gleich zurück nach Christiansdorf, solange sei sie hier in Sicherheit, denn niemand würde sie bei ihm vermuten.
Warum er dieses Wagnis auf sich genommen hätte, will Marthe wissen.
Ekkehart zögerte einen Moment mit der Antwort.
„Ich habe Dir Unrecht zugefügt ... und will es wiedergutmachen", sagte er schließlich. „Kannst du dir vorstellen, mit zu vergeben?"
Sie konnte doch nicht wissen, wie sich das für einen Mann anfühlte. Damals, als sie wehrlos vor ihm auf dem Boden lag, als er mitansah, wie Randolf und seine Freunde sie nahmen. Es war wie ein Rausch für ihn gewesen, er musste sie auch haben. [...] Doch auf der Reise zum Hoftag in Würzburg hatte er sie heimloch beobachtet. Als Randolf sie unter falschem Vorwand zu sich befohlen hatte, war er schon ganz besessen von ihr. Und später hatte er von fern gesehen, welche Innigkeit sie mit Christian verband. Er wünschte sich nichts mehr, als dass sie ihn einmal so ansah wie Christian.
„Ich habe dich nie geschlagen wie die anderen", sagte er, als sie immer noch schwieg. „Ich wollte, dass du dich mir aus freien Stücken hingibst."
Ahahahahahahahahahaha! Alles klar. Geliebt hat er sie und die ganzen Verwarnungen, ne, das ist für einen Mann halt, ne, also, schwer und so, aber geschlagen hat er sie ja nie. So there.
Wenn das nicht der Beginn einer wunderbaren Liebe ist, dann weiß ich auch nicht. Perfekter kann es nicht mehr werden.
„'sch hab' dich bei den ganzen Verwarnungen schließlich nie geschlagen." – „Ja, stimmt. Hach! Lass uns heiraten."
Ich brauche jetzt Süßkram. Moment bitte.
[...]
*kau* *mumpf* *schluck* Besser.
Marthe ist weniger angetan und meint, er solle ihr Chris oder den Tod geben, so. Ekki ist brüskiert und rennt aus dem Zimmer. Wenig später sieht Lendenluzi ihn auf einem Fuchshengst vom Hof reiten.
Wie Chris! Da guck!
Auf seinem Trotzausflug trifft Ekki auf ... na? Jawoll, Randolf, den feisten Giselbert, Locken-Elmar und Randolfs Frauchen. Die wollten ihren lieben Ekki mal wieder besuchen! Überraschung! Gell, da freut er sich?
Ja, wie ein Schnitzel. Immerhin erkennt er Richenza, das Randolf-Weib, als eiskaltes, berechnendes Stück, das ihm kalte Schauer über den Rücken jagt. Er reitet mit ihnen zurück und überlegt fieberhaft, wie er Marthe weiterhin vor seinen guten Froinden verstecken kann.
Zurück auf der Burg lässt er den Gästen erst mal zur Ablenkung Geflügel servieren und schafft Marthe dann schnell aus der Kemenate in ein anderes Zimmer. Marthe ist angespannt und schlägt den Schlaftrunk aus, den die Alte ihr anbieten will. Die überlegt laut, was der Herr denn nur für einen Narren an dieser jungen Frau gefressen haben könnte. Immerhin sieht sie der ersten Frau ein bisschen ähnlich.
Ach!?
Ekki setzt sich derweil mit seinen Freunden zusammen und sie besprechen das politische Tagesgeschehen. Dass Chris wirr und gebrochen durch die Gegend stolpert ist natürlich ein Labsal für Randolfs Augen, allerdings hätte jemand auf dem Burgberg das Gerücht aufgebracht, Randy hätte etwas mit Marthes Verschwinden zu tun. Das ist weniger günstig, denn Otto ist ja nun nicht mit übermäßig Innalagenz gesegnet und könnte das glatt für bare Münze nehmen.
Ekki erfährt so, dass Bischof Martin die Anklage der Hexerei fallengelassen hat.
Man plaudert noch ein bisschen, schmiedet Ränke und verzieht sich des Abends irgendwann ins Bettchen. Aus Ermangelung an Räumen (so eine Burg ist schon recht beengt und klein, jaja) muss Ekki bei Marthe im Zimmer schlafen.
Nur an der Tür! Was ihr (und Marthe) schon wieder denkt!
Er gibt ihr sogar einen Dolch, damit sie beruhigt schlafen könne, da, bitte, und legt sich dann beleidigt zur Ruhe.
Er hatte gehofft, irgendwann würde sie zutraulich werden. Aber da hatte er sich wohl getäuscht. Solange Christian lebte, würde sie sich ihm nie freiwillig hingeben.
Nicht, bevor sie Witwe war. Aber das ließ sich bestimmt einrichten, auch ohne dass sein Freund [Randolf] Schwierigkeiten bekam.
Joah. Zutraulich. Wie so ein kleines Pelztierchen. Außerdem ist Christian gaaaaaanz sicher der einzige Grund, der sie davon abhält, mit offenen
Jaaaaaaaaa. Sicher das.
Aber immerhin hat er jetzt einen anderen Grund, Chris um die Ecke bringen zu wollen. Ist ja mal 'ne nette Abwechslung.
19 Kommentare:
Ich krieg gleich ein Schleudertrauma vom vielen Kopfschütteln.
Das ist nicht ihr Ernst. Ich mein, wieviele Varianten von "Ich LIEBE Marthe" will die Frau denn noch in ihre Geschichte einbringen?! Ich WETTE, dass sich die Frau Ebert ein klitzekleines bisschen zu sehr mit ihrer Protagonistin identifiziert und ihre heimlichen Selbstunwertgefühle so verarbeitet. Mwhoa!
Fehlt nur noch Ottoschmotto als Martheschmachter und für die Abwechslung vielleicht auch noch Hedwig. Oder der Bischof *DOH*
Definitiv ein "This is not a novel to be tossed aside lightly: it should be thrown with great force."
oh mann, ist das schläääächt. ich schwanke zwischen weinen und lachen. das lachen obsiegt.
wessen idee war das gleich nochmal DIESES buch lesen zu wollen? ach, der blog eigentümerin-ich vergaß und verkrieche mich.
Hömma, hier, das war eine höchstdemokratische Abstimmung. :-D Die Leser wollten Marthe 2 und die bekommen sie.
Ich hoffe allerdings, dass für Marthe 3 eine Kurzzusammenfassung in ein bis drei Beiträgen reichen wird. :ugly:
Ich glaube, ich wollte, daß was anderes gelesen wird. *irx* Ist das furchtbar.
Ihr Mann steht zwischen uns. - Ok, wenn ich ihn um die Ecke bringe, wird sie als Wittwe nix besseres zu tun haben, als... zutraulich zu werden. *kopf auf tisch hau*
Sie konnte doch nicht wissen, wie sich das für einen Mann anfühlte. Damals, als sie wehrlos vor ihm auf dem Boden lag, als er mitansah, wie Randolf und seine Freunde sie nahmen. Es war wie ein Rausch für ihn gewesen, er musste sie auch haben.
AAAAAAAARGH.
Ich bin zwar kein Mann [/eowyn], aber AAARGH.
Ich glaube, die Autorin ist auch keiner.
AAAAAAAAAAAAARGH!!!
Und Ekki meint, er brauche Chris nur umzubringen, und schon würde sie ihn mögen?
*head.desk*
Erstens erzählt ihr doch der Badezimmerspiegel, wer's war, und zweitens - NEIN.
NEIN, NEIN, NEIN.
Ahja, und Mrs. Randy ist gleich Lady McRandy. Na, gut, daß wir das auch schon wissen.
MacRandy natürlich. Das kommt von so viel Kopf-auf-Tisch-Schlagen.
Ansonsten hatte ich oben noch etwa 42 AAARGH vergessen.
AAARGH.
Argh... das tut ja fast schon körperlich weh. Und ich hab auch immer so nen Drang zum Verdrängen durch Süßkram... Ha! Ich schick der Autorin die Rechnung für die Diät-Selbsthilfegruppe! SO.
Den Ekki find ich ja nun ein bisschen unglaubwürdig... aber echt, ey! Und der aaarme Chris. Nicht nur einsam und gebrochen, nein, der Ekki gönnt ihm die Heilige Marthe nicht und will ihn um die Ecke bringen.
Bin ich froh das ich das Buch nicht selber lesen muss... *erleichtert seufz*
Grade gesehen:
Marthe 3....
Liebe Frau Katz,
tus nicht! *heulend ans Bein klammer* Büüüüüdde nicht!!! Das ist nicht gut für dein Karma-Konto und für die Figur auch nicht.
"Die Leser wollten Marthe 2 und die bekommen sie." die leser wussten offenbar nicht, wie schläächt es noch wird :D
"Ich hoffe allerdings, dass für Marthe 3 eine Kurzzusammenfassung in ein bis drei Beiträgen reichen wird. :ugly:" bitte nicht mal das!!!:händering:
darf ich dir IRGENDETWAS süßes zum durchhalten schicken?
Ich hätte da eine Idee - Ekki könnte Marthes verschollener Halbbruder sein. Das erkennen sie dann beide an einem Muttermal und das klärt dann die Hälfte aller Probleme schlagartig und das Buch ist zuende.
Uuuuuuuh. Ekki liebt Marthe, Ekki will Chris umbringen um Witwe!Marthe zu heiraten, wir hätten Eragon nehmen sollen.
"Ich hab's ja gleich gesagt" in dreifacher Ausführung. :grin: Ich fühl mich grad gut.
Das Einzige, womit ich offensichtlich falsch lag, war, dass er sie erst seit der Bärenepisode liept. Aber mei. Auch ein Basilikum kann irren. Falscher Dünger oder so.
Ich möchte mich Ranwen anschließen:
AAARGH.
AAAAARGH!!
Und es gibt keinen sicheren Platz in der Burg als Ekkis Schlafzimmer, :ugly: weil Randy ja üblicherweise vorm Schlafengehen alle Dienstbotenquartiere, Speisekammern und Dachböden kontrolliert... Warten wir mal, bis er morgen früh als erstes bei seinem Kumpel auftaucht, um ihm zum Frühschoppen abzuholen. *augenverdreh*
Dafür, dass Ekki ein großer starker Ritter ist, rennt er ziemlich oft trotzend aus diversen Zimmern, ne? :ugly:
Argl.
Stimmt, die "wir sind Geschwister und wurden bei der Geburt getrennt" gab's noch gar nicht.
Der Rest stimmt ja - Marthe kennt ihre Eltern nicht, die unter ominösen Umständen von irgendwem abgemurkst wurden, so daß sie bei einer Nenntante aufwächst und...
- also muß sie später noch ihren Bruder finden.
Und wehe, Otto kriegt den Satz "Ich bin dein Vater!".
Man könnte echt meinen, es gäbe nur ein einziges Skript! Auf dem Web geisterte ja mal das über Star Wars und Harry Potter herum... ich hab mal in Rot noch Eragon ergänzt (vorsicht, Eragon 1 und 2 Spoiler ;) ). Alles nicht rote ist nicht von mir.
http://fotogalerie.herr-der-ringe-film.de/showphoto.php/photo/205770/cat/4724
Übrigens habe ich einen Kollegen, der Ekkehard heißt und Ekki gerufen wird.
Hmpf.
:ugly:
Ich habe einen Onkel, der Ekkehard heißt und Ekki gerufen wird. Mein Patenonkel, um genau zu sein.
:ugly:
"Ich möchte mich Ranwen anschließen:
AAARGH.
AAAAARGH!!"
Japp.
AAAAAHHHRRRGHRROOOOAAAAHHRR!
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