Aber gut. Der Arzt, der ihn betreut (immerhin scheint er König Malle doch noch so viel wert zu sein), meint, es müsse Luft an die Wunde, er solle die Finger immer mal strecken, damit sie ihre Beweglichkeit behalten und möglichst kein Salz draufpacken.
Ah, ein Fachmann. Marthe wäre begeistert.
[Anschar] legte sich wieder hin, bettete die Hand auf dem Bauch und schloss die Augen. Im Grunde war es hier nicht viel ander als in der Höhle: Es war stickig, wenngleich alles andere als heiß. Er war von Wüstenmenschen umgeben. Und er war ein Gefangener.
So kann man's natürlich auch sehen. Der Held der Geschichte nickt ein wenig ein und erwacht erst, als des Abends die ersten Sklaven ihre Betten aufsuchen. Es kommt noch Engarsch und sucht sich die passende Slash-Abendgestaltung (HA! Ist nomen omen oder was?), dann kehrt langsam Ruhe ein. Anschar wartet noch ein wenig und schleicht sich dann möglichst unauffällig hinaus.
Huh? Warum das denn jetzt?
Hm. Er schleicht durch den Palast. Irgendwann kommt er auf dem Dach an und denkt an Gloria. Huh. Okay, das kann ich mir als Film gut vorstellen, aber was genau trieb ihn jetzt in seinem Zustand dazu, durch die Gänge zu geistern? Senile Bettflucht wohl kaum.
Na gut. Er steht da jetzt, befingert seinen verhassten Sklavenohrring und vermisst das Feuerköpfchen.
Er stellte fest, dass er Grazias Gehabe vermisste – diese merkwürdige Mischung aus Neugier und steifer Zurückhaltung. Ihre gerunzelte Stirn, wenn er ihr seine Sprache erklärte, und ihren freudigen Blick, wenn sie es begriffen hatte. Ihr ständiges 'O Gott!', wenn sie über etwas stolperte, das sie erschreckte. Selbst ihr Nägelkauen vermisste er [...].
Awwwwww. Thüüüth.
Zurück im Palast verläuft er sich auf dem Weg zu den Sklavenquartieren und wie es der Zufall so will (), gerät er in den Bereich, der VERBOTEN ist. Jawoll, in Großbuchstaben verboten! Er will schon kehrtmachen, da hört er etwas und schleicht dann doch näher.
Engarsch züchtigt grade einen Sklavenjungen, weil der das Tuch runtergezogen hat. Anschar ist erst irritiert, da der Raum ansonsten fast leer zu sein scheint, sieht dann aber mit wachsendem Erstaunen, wie Engarsch und Sklavenjunge das Tuch über eine unsichtbare Säule werfen, die mitten im Raum steht.
Anschar ist verblüfft.
Als er sich sicher war, dass die beiden verschwunden waren, kehrte er auf den Gang zurück.
Er guckt sich die seltsame Säule nochmal an und bestätigt seinen ersten Eindruck: jawoll, das Ding ist unsichtbar. Er hat kaum Zeit, sich da großartig weiterführende Gedanken zu machen, da kommen schon Engarsch und der Sklavenjunge zurück, um der Säule noch einen Gutenachtkuss zu geben. Oder warum auch immer. Anschar muss sich jedenfalls verstecken und darf dann auch beim schicken TMI von Engarsch und seinem Begleiter zusehen.
Angewidert kniff Anschar die Augen zusammen.
Ja, danke, ich mache das dann auch mal. *kneif*
Nachdem sie fertig sind gehen sie ihrer Wege und auch Anschar macht sich auf den Weg zu seinem Bett, das er jetzt glücklicherweise findet. Na immerhin. Wer weiß, über was er sonst noch so gestolpert wäre.
Im Palast vom guten König Mayonnaise erzählt Henon währenddessen Gigi alles über die Reise von Temenon nach Argad. Sie war hart und schwer und viele Reittiere und nur Anschars Mutter Siraia und Henon schafften es. Dummerweise haben die Argaden ja nun die Angewohnheit, alles zu versklaven, was bei drei nicht auf dem Baum ist, und so endete die große Gesandtschaft dann bei der ersten Begegnung mit einem Sklavenhändler. Anschars Leben hingegen begann mit der Begegnung seiner Mutter mit einem der Sklavenhändler, if you get my drift.
Zustände sind das! Zustände!
Anschar wurde geboren, war außergewöhnlich und wurde einer der Zehn. Dazu wurde er aber von seiner Mutter getrennt und die starb an gebrochenem Herzen. Auf der Pfaueninsel, denn vorher ist sie mit Henon noch weggelaufen und durch das leuchtende Tor, das in der Wüste auftauche, gegangen.
Gut, eigentlich starb sie an dem Dolch, mit dem sie sich entleibte, aber die Ursache war ganz klar ein gebrochenes Herz.
Henon hat sie dann an Ort und Stelle begraben.
Ah, jetzt wissen wir, wie Anschars Mutter nach Berlin kam und von Glorias Verlobtem ausgegraben werden konnte.
In der anschließenden Nacht liegt Gigi im Bett und kann nicht schlafen, da ihr diese ganze Geschichte im Kopf herumgeht. Da hört sie ein Geräusch.
Das Licht eines Öllämpchens flammte auf. Es beleuchtete die müden, scharfen Züge des Königs, der sich über sie beugte.
„Ich kann nicht schlafen“, sagte er.
Oha! Oha! Oha?
Naaaaaaain! Doch nicht unser guter König Mayonnaise! Der kann nur nicht schlafen und will reden! Reden! Jawoll! Ungeachtet der Tatsache, dass er nur ein Handtuch trägt.
Sie unterhalten sich dann ganz gesittet über ... Wasser. Mayo möchte, dass sie ganz viel Wasser macht, so schwimmbeckengrößenfüllend, während Gigi froh ist, wenn sie einen Becher füllen kann. Man ist sich uneins und Mayo ungehalten.
„Mir scheint, du bist nur ein bisschen widerspenstig.“ Madyur drehte den Becher in den Fingern. „Du musst üben. Das ist ein Befehl.“
Dann geht er.
Ohne jede Verwarnung.
Samma hier! Wie soll ich mit dem Material bitte arbeiten, huh?
6 Kommentare:
"Samma hier! Wie soll ich mit dem Material bitte arbeiten, huh?"
Echt unglaublich. Der König, nachts, im Handtuch - und ... nix? So gar nicht? Noch nicht mal ein bisschen Verwarnungs-Antäuschung?
:irritiert:
Ich finde genau das sehr angenehm.
Es muss ein relativ angenehmes Gefangenenleben sein, wenn man einfach so auf Dächer und in Räume mit unsichtbaren Statuen wandern kann.
Er ist ja kein Gefangener sondern Sklave. Wer weiß, vielleicht muß er morgen eh Dachrinnen putzen, da kommt ihm die Ortskenntnis schon mal zu Gute. ;)
Eigentlich heißt es doch, wenn zwei Leute nachts nicht schlafen können und einer zu dem anderen sagt "Ich kann nicht schlafen" oder "Kannst du auch nicht schlafen", werden sie ein Paar ...
Aber es scheint ja fast, als wär die gute Frau schon vergeben. ^^
Wieso trägt er nur ein Handtuch, wenn er doch nichts will? Ist das der traditionelle königliche Pyjama da?
Und Räume mit unsichtbaren Dingen, in die man einfach mal so reinlaufen kann - wird so ein Wunderding denn nicht bewacht? Könnte man doch sonst ganz einfach klauen, unsichtbar, wies ist.
Kommentar veröffentlichen