Freitag, 27. November 2009

Das gläserne Tor – XII

Anschar (meine Assoziationskette zu ihm ist befremdlich. Anschar, Anschi, Angie, Merkel. Ähhh ...) wird, bis zur vollständigen Genesung seiner Hand, dem Landschaftsgärtner Malles zugewiesen. Da darf er Grasmatten sortieren und allgemein leichte Arbeit erledigen.

An das rätselhafte Gebilde, das er in jener Nacht vor drei Wochen gesehen hatte, dachte er kaum noch. Er war sich gar nicht so sicher, nicht vielleicht einer Sinnestäuschung erlegen zu sein, hervorgerufen durch die Folter.


Aha. Alles ist super, alles ist wunderbar. Die Vögelein zwitschern, die Sonne scheint, Anschi macht Gartenarbeit und allgemein scheint das Leben gemütlich dahinzuplätschern.
Na, alle schön entspannt?

Wer stört die Idylle? Malle. Mit einer noch unbekannten Frau am Arm kommt er angeschlendert. Das Weib gibt sich arrogant und erstaunt darüber, dass Anschi Malle in die Augen sieht, das sei so unsklavisch. Dann verlangt sie von ihrem königlichen Buhlen, dass er sie mit Anschi allein lasse () und der tut das auch noch!

Verdächtig, verdächtig.

Geeryu, so heißt das Weib, hat nicht nur silberne Augen sondern auch seltsame Ideen: sie fände es aufregend, wenn zwei Männer auf Leben und Tod miteinander kämpfen und sie würde Anschar ja soooo gerne mal kämpfen sehen.

Aha.

Es gibt ein bisschen Hin und Her und am Ende beschließt Geeryu dann, dass Anschar zum jährlichen Fest der Götterhochzeit dann mal gegen Darur, seinen besten Freund und auch einer der Zehn, kämpfen wird.

Als Anschar beleidigend werden will, schleudert das Weib mit einer Handbewegung aus der Entfernung einen kleinen Vogel gegen eine Mauer.

Was immer Anschar sagen wollte, blieb ihm in der Kehle stecken.

Sie hat eine göttliche Kraft, dachte er. So wie Grazia kann sie irgendetwas machen.


Jawoll, die gute Geeryu ist die (echte) Nihaye, die Malle gerüchteweise in seinem Palast beherrbergt. Anschar wird weggeschickt und ist aufgewühlt wegen Geeryu.

Ich mag die blöde Kuh nicht.


Gigi hat in der Zwischenzeit Kurse in der örtlichen VHS genommen und leidlich das Felsengradkorbflechten gelernt. Irgendwas muss man ja tun, während man darauf wartet, dass der weise Torwächter wieder zurückkehrt, denn offensichtlich kann man ohne seinen Segen das Tor nicht benutzen. Verkauft er vielleicht Tickets?

Trotz Beschäftigungstherapie ist Gigi nicht grade überschäumend glücklich. Sie vermisst ihre Heimat und mit einem Leibwächter und einem alten Mann eingesperrt zu sein entspricht auch nicht ihren Vorstellungen von einem erfüllten Leben.

Immerhin besucht sie der, tagsüber wohl angemessen gekleidete, König Mayo regelmäßig, immerhin muss er überprüfen, ob sie wie bestellt das Badebecken der Suite mit Wasser gefüllt hat.

Nein, quengelt Gigi, das habe sie nicht, weil ihr das Kopfschmerzen bereite.

Sie war bockig, denn den Gedanken, auf ewig zum Wassermachen verdammt zu sein, fand sie grässlich.


Mayo ahnt das und ist deswegen krätzig. Nur deswegen? Nein, auch, weil sein lieber kleiner Bruder Malle den alten Brauch der Zweikämpfe zu Ehren der Götter wiederaufleben lassen will. (Geeryu, ick hör dir trapsen, eh?) Anschar gegen Darur.

Gigi ist entsetzt. Noch einmal, nur einmal will sie Anschar sehen, nachdem Darur dann doch ein großer Krieger und der Ausgang des Kampfes ein ungewisser ist.

Das kann Mayo leider nicht zulassen, dass sein nettes Wasserrohr einfach zu Malle in den Heria-Palast stolziert, aber wenigstens lässt er sich dazu überreden, Gigi mit zum Zweikampf zu nehmen.

Huh! Da bin ich aber mal gespannt.

1 Kommentar:

Vinni hat gesagt…

Ah, ich seh die göttlichen Weiber schon beim Schlammchatchen, wie sie sich gegenseitig die Augen auskratzen, die Klamotten zerreißen und an den Haaren ziehen! :)