Mittwoch, 1. April 2009

Die 2. Hebamme XVII – Bluttag

Wir befinden uns mit Chris, Lukas, dem Silber und den besten Männern auf dem Weg nach Meißen. Nach einem Drittel der Wegstrecke stellen sich dann plötzlich Chris' Nackenhärchen auf. Man zieht die Schwerter und macht sich bereit, da prasseln auch schon Pfeile auf die Gruppe ein.

Armbrüste, dachte Christian beinahe ungläubig. Sie setzen Armbrüste gegen uns ein, geächtete und verbotene Waffen!

Ja, nu, P90s gibbet es ja noch nicht, also. Trotzdem ist die Lage nicht gar so rosig für unsere redlichen Recken. Schon bald kommen Unmengen an Bewaffneten aus dem Gebüsch gesprungen und Chris bemerkt, dass sie dieselbe Zusammensetzung aufweisen, wie der Überfalltrupp damals während der Hochzeit: gut ausgebildete Bewaffnete und als Sidekicks noch ein paar Lumpengestalten mit Löffeln und Heugabeln. Und Keulen, in die Nägel eingeschlagen sind.

Gut, man kämpft dann also.

Und kämpft.

Kämpft und ... kämpft.



Am Ende obsiegt die Gerechtigkeit, auch wenn sie viele Verluste einstecken musste. Darunter auch Drago. Männo.

Chris versucht dann noch, einen verletzten Wegelagerer zu verhören. Er erkennt ihn auch gleich: es ist einer der Burschen, die im letzten Frühjahr mit Melchior (dem Kindersammler) weggegangen sind. Weil man Melchi ja nicht gehängt hat. Weil halt. Habt ihr jetzt davon.
Aus dem Burschen ist jedenfalls nichts herauszubekommen. Herwart betäubt ihn zartfühlend mittels Faust gegen Schläfe und packt ihn auf ein Pferd.

In Meißen erstattet man Bericht.

„Sechzig gut bewaffnete Kämpfer mitten im Wald? Und niemand hat etwas davon bemerkt?", höhnte Randolf, nachdem Christian Markgraf Otto von dem Überfall berichtet hatte.
„Wer soll das glauben?"

Hach, auf Randy ist halt Verlass. Immer eine Gehässigkeit auf den Lippen und Verrat im Geiste.

Bevor Chris und Randy sich darüber wieder in die Wolle kriegen können geht Otto dazwischen und schickt Chris zum duschen. Randy hingegen solle sich beim Gefangenen mal ein bisschen reinfoltern und sehen, was das ergibt.

Chris kratzt sich das Blut vom Kettenhemd und sorgt für die Versorgung seiner Männer, lebendig und anderweitig.
Man besucht dann den Gottesdienst und wir lernen einen jungen Mann kennen: Ulrich, Ottos Schwiegersohn, verheiratet mit Ottos vierjähriger Tochter.

Danach trifft man sich zur Lagebesprechung. Randy muss leider mitteilen, dass der Wegelagerer ihm einfach so unter den liebevollen Händen weggestorben ist. Pardautz!

Christian und Lukas wechselten einen kurzen Blick miteinander. Entweder verschwieg Randolf etwas, oder er hatte sich den Burschen gleich so hart vorgenommen, dass der gar nicht erst zum Reden kam. Niemand starb so schnell an einem gebrochenen Bein. Und unter der Folter sprach jeder, wenn man es darauf anlegte. Jeder.

Manchmal singen sie auch. Aber nun, vorbei ist vorbei. Otto ist unzufrieden und mahnt Randy, das nächste Mal mehr Zartgefühl walten zu lassen.

Man streitet sich dann noch ein bisschen herum, dann löst Otto die Versammlung auf.
Hedwig fragt ihn dann noch nach Marthe.

„Sie ... sie lebt", sagte Christian gequält. „Aber sie ist nur noch ein Schatten ihrer selbst. Sie ist verstört, spricht nicht mehr ..."
„Sie wird betrübt sein über den Verlust des Kindes", warf Otto ein. „Je eher Ihr sie wieder schwängert, umso schneller kommt sie darüber hinweg."

Wenn wir Otto nicht hätten, wir müssten ihn erfinden. Was der Mann an dicken Hunden raushaut, das geht auf keine Kuhhaut.

Hedwig wirft ihm einen finsteren Blick zu und lädt Chris und Marthe dann über Ostern zu sich ein, auch weil sie ihn ihrer Stunde der Not, pardon, Geburt auf Marthe hofft.
Chris meint bitter, dass der neue Pater des Dorfes nicht mehr wolle, dass Marthe als Wehmutter arbeite.

Otto sah ihn erstaunt an. „Man sollte doch meinen, es ist ein Unterschied, ob jemand in schmutzigen Katen irgendwelchen Bauernbälgern auf die Welt verhilft oder bei einer hochherrschaftlichen Geburt zugegen ist", sagte der Markgraf unwirsch.


Ja, mei, meint Chris, der Pater meint aber etwas anderes und deswegen werde er Marthe nicht herbringen, sonst schleppe der nette Kirchenmann sie womöglich erneut vor ein Kirchengericht.

Otto bekommt fast einen seiner Wutanfälle, weil Chris es wagt, ihm seine Frau zu verweigern.

Äh.

Ihr wisst schon. :fuchtel: Es ist nicht ganz so, wie es klingt.

Otto steht kurz davor, Chris den Kopf abzureißen, da mischt sich Ulrich ein. Chris sei doch ein treuer Lehensmann, immerhin habe er heute sein Leben für Ottos Silber aufs Spiel gesetzt.

„Ein Mann von Ehre soll seinem Herrn treu dienen und seine Frau beschützen. Genau das tut er, scheint mir."


Ottopo muss einlenken, weil er sich sonst nun echt lächerlich machen würde. Nyanyanya!

Hedwig ersinnt einen Schummelweg: sie werde Marthe einfach in ihr Gefolge aufnehmen, dann sei sie wenigstens in der Nähe, wenn die Geburt anstehe. Vielleicht müsse sie ja gar nicht eingreifen. Außerdem müsse Marthe wieder eingesegnet werden. Das wäre doch viel besser, wenn das nicht der Sebbl in der popeligen Dorfkirche mache sondern der Bischof im großen Meißener Dom, ne?

„Also", beendete der Markgraf die Diskussion, „wir erwarten Euch beide hier in spätestens zwei Wochen."
Damit war Christian entlassen.

8 Kommentare:

Hoppi hat gesagt…

Wenn wir Otto nicht hätten, wir müssten ihn erfinden. Was der Mann an dicken Hunden raushaut, das geht auf keine Kuhhaut.

Jedesmal wenn Otto eine solche Weisheit von sich gibt stelle ich mir vor, wie alle Umstehenden herzhaft die Augen verdrehen und Hedwig und Chris sich vielsagende Blicke zuwerfen. :grin:

FrauKatz hat gesagt…

Ja, hier auch. :grin:

Wobei er für den running gag der Serie zu nervig ist. Finde ich.

Silph hat gesagt…

In zwei Wochen? Aber Chris hat doch gar kein Hotta mehr! Das arme treue Tier!

Farnwedel hat gesagt…

"Armbrüste, dachte Christian beinahe ungläubig. Sie setzen Armbrüste gegen uns ein, geächtete und verbotene Waffen!"

Ä-hä. Fällt das auch unter "historisch korrekt"? Das kenne ich bisher nur vom "Schwarzen Auge".

Gamina hat gesagt…

@ Farnwedel: Jap, das ist historisch korrekt. Ab 1139 waren Bögen und Armbrüste im Kampf zwischen Christen verboten, weil uuuunglaublich unritterlich. ;)

Bei Heidenpack sieht das nochmal anders aus. *smirk*

Alcarinque hat gesagt…

Bögen auch? :suspekt: Ich dachte nur Armbrüste.

Allerdings mussten diese Armbrustschützen wohl sehr kurzsichtig oder vom A-Team gewesen sein, das sie die ganze Bande nicht einfach niedergemacht haben...

Aber Otto wird mir langsam sympatisch, zumindest einer der kein Ziehen in den Lenden hat (wobei sie nun vermutlich auch schon alt und hässlich ist) und gleichzeitig auch kein R-zfeind ist und immer einen lustigen Spruch auf den Lippen. *g*

Anonym hat gesagt…

Allerdings mussten diese Armbrustschützen wohl sehr kurzsichtig oder vom A-Team gewesen sein, das sie die ganze Bande nicht einfach niedergemacht haben...

DAS dachte ich mir auch. 60 Leute mit Armbrüsten aus einem Hinterhalt? Wer ist denn da so bescheuert und lässt es noch auf einen Mann-zu-Mann-Kampf kommen? :doh: Ich hoffe jetzt mal schwer für die Ebert, dass diese Armbrüste noch eine Bedeutung bekommen oder dass Chris zum unverwundbaren Terminator erklärt wird. Es wird echt immer alberner. Dass ihr nichts neues einfällt...?!

Stina hat gesagt…

Ich fand die 60 ein bissel übertrieben. Versteck mal 60 Mann im Unterholz. Da brauchst du viiiiel Unterholz. Und wenn sie Armbrüste hatten, hätten 20 auch gereicht. Tse. Einmal mit Profis.