Im letzten Kapitel waren Kuno und Bärtram (die ständig zusammen auftreten und von mir deswegen jetzt nur noch Kuntram genannt werden) auf die Vorhut von Melchior gestoßen. Es war ein Bursche, der aus dem Nicolaiviertel Richtung Dorfausgang lief. Chris Holmes folgert blitzschnell:
„Ein Späher. Er soll das Dorf auskundschaften. Heute Nacht ist dunkler Mond, die beste Zeit für einen Überfall."
Die Truppen werden alarmiert. Heute Abend werden die Eindringlinge auf frischer Tat ertappt!
Am Abend wirft die schmale Sichel des Mondes nur spärliches Licht, was mich erstaunt, da ich immer dachte, „dunkler Mond" bedeute Neumond, also Gar-kein-Mond.
Offensichtlich nicht.
Oder es ist wieder so eine Zeit-Raum-Anomalie, wie wir sie schon des Öfteren gefunden haben. Alarmiert mal jemand entweder Atlantis oder Dr. Who?
Jeeeeeedenfalls versammeln sich Chris und Mannen im Wachhaus und sie warten geduldig. Schon bald schleichen ein paar Schatten Richtung Dorf. Unser düsterer Held greift sich Lukas und Kuno und sie schleichen den fiesen Flegeln hinterher.
Da passiert es!
Die Stille der Nacht wurde durch das Gekläff zweier Hunde zerrissen.
Kein Buch ohne bellenden Hund, keine Schwangerschaft ohne schützend vor den Bauch gelegte Hände. Halleluja!
Die schurkigen Schufte steigen in das Haus des Bergmeisters ein. Chris und Mannen schleichen hinterher, lauschen kurz und stürmen dann ebenfalls hinein. Dummerweise hat sich grade einer der Diebe Haushälterin Bertha und ihren kleinen Sohn geschnappt. Wo die auf einmal herkommen weiß keiner, aber so ist es jedenfalls viel dramatischer.
Chris gelingt es dann auch tatsächlich mit einer Finte, Bertha und Sohni zu befreien und gar wildes Kämpfen hebt an.
Ratet, wer gewinnt.
Nein, ratet!
Ja, gut, okay. Hinterher werden die Wunden versorgt, Wein wird geholt (für die Nerven nehme ich mal an), Licht gemacht und der angerichtete Schaden wird begutachtet.
Der Feuerschein fiel auf die vier gut verschnürten Diebe und die Spuren ihrer hektischen Suche nach einem Geldversteck: verschobene Möbel und eine aufgegrabene Stelle im Fußboden vor dem Herd.
Eh? Die Typen sind doch grade mal 5 Sekunden ungestört im Haus gewesen, bevor die Retter der Entrechteten unter Chris' Führung hinterher gestürmt sind. Wie konnten die bitte den Fußboden aufgraben?
Chris sollte sie als Bauern einstellen, die hätten ein Feld sicher im Nullkommanix gepflügt.
Der Bergmeister ist dankbar („Was da alles hätte passieren können!") und Chris macht sich an die Befragung der Gefangenen. Immerhin muss er die spätestens am nächsten Morgen Randy ausliefern, und vielleicht ist es sinnvoll, sie ein wenig zu verhören, bevor sie so ein bisschen tot sind.
Kluger Chris.
„Ihr wisst, wer ich bin?", fragte er grimmig in die Runde.
„Der schwarze Reiter", wimmerte der jüngste der Gefangenen [...].
Na, da hat sich die Imageberatung doch mal gelohnt.
Nach ein bisschen Hin und Her reden dann zumindest drei der Spießgesellen. Nein, sie wollten nur ein bisschen stehlen, ja, Melchior sei ihr Meister, der sei aber noch nicht da sondern mit dem Rest der Bande auf dem Weg, sie sollten nur das Dorf auskundschaften und haben den Fehler begangen, auf eigene Faust etwas zu unternehmen.
Melchi hätte außerdem den ganzen Winter über Vogelfreie um sich gesammelt und erwarte außerdem Hilfe vom Landgrafen von Thüringen, der sich denke, dass er doch auch mal ein bisschen an Ottos Reichtum Anteil haben möchte.
Uuupsi!
Chris lässt seinen Knappen sofort den Wagen vorfahren. Solche Neuigkeiten sollten Otto lieber sofort mitgeteilt werden. Vorher holt er noch Randy aus dem Bett, lässt ihn die vier Gefangenen holen und teilt ihm die Neuigkeit bezüglich des Landgrafen mit. Randolf ist ekelig und hämisch und überhaupt, doch man kommt überein, drei der Gefangenen zu Otto zu schicken, als Verifizierung quasi, einen, den Anführer, darf Randy hängen. Juppheidi.
Kaum sind Chris und Konrad wieder aus der Kemenate verschwunden, schieben sich die Bettvorhänge auseinander und der aufmerksame Leser merkt: aha, Richenza schlummerte nicht süß und sanft dahinter, sondern lauschte. Nee, wie fies!
Sie hat auch gleich einen Plan: Randolf solle Otto ins Öhrchen säuseln, dass man handfeste Beweise gegen den Thüringer brauche und deswegen Chris in dessen Burg nach diesen Beweisen suchen solle. Dann solle Randy zuuuuufällig ein kleiner Hinweis gegenüber dem Grafen entschlüpfen und schwuppdiwuppedi wäre Chris Vergangenheit.
Oder man könne dem Truchsess Herzog Heinrichs, der sich ja auch schon laaange an Chris rächen wollte, ebenfalls einen Tipp geben. Der würde Chris dem Thüringer, der ja immer Geld brauche, bestimmt abkaufen.
Warum war der Truchsess jetzt nochmal sauer auf Chris? Ich komme grade nicht drauf.
Randy ist entzückt.
[D]ie Vorstellung, wie Christian vom Truchsess Herzog Heinrichs langsam und Stück für Stück zu Tode gemartert wurde, ohne dass sonst jemand ahnte, wo er war und dass er überhaupt noch lebte, erregte ihn aufs äußerste.
Weswegen er sich mit Richenza gleich mal verlustiert. Ewwwww. Brainbleach.
6 Kommentare:
Na, wie gut, daß Richenza da gleich zur Stelle war. Das ist auch sicher der einzig wahre Grund, die ganzen Pläne hätte Randolf doch sonst sicher auch ein einem klugen Monolog entwicklen können.
Als ob Otto so blöd wäre, dass er auf eine bloße Vermutung von Chrissys R-zfeind hin dessen Burg durchsuchen lassen wür... Wait. :ugly:
@Silph
Mit einem Schädel in der Hand, eh? :-D Hat er ja sicher genügend herumliegen.
@Milui
Ja. Genau. :ugly:
Gedanken an Chris und dessen gefesselten Körper erregen Randy also so sehr, dass er direkt erstmal über seine Frau rüberrutscht? ... Mhmmmmmmmmm. Right.
Ich weiß ja net, wie es euch geht, aber mich nervt Grimmi-Chris, Der Schwarze Ritter™ :p
Aber erstaunlich! Schon wieder ein Kapitel ohne Marthe! Sogar ohne Erwähnung ihrer Person! Ich bin höchst erstaunt!
Und warum genau noch mal haben die Böslinge in Windeseile den Boden vorm Kamin des Bergmeisters aufgegraben? Weil der die regelmäßig abzuliefernden Silberfunde in seinem eigenen Haus lagert, unter einer zwei Meter dicken Estrichschicht...?
Ach, ich vergaß, man darf nicht mit Logik kommen. :ugly:
"Gedanken an Chris und dessen gefesselten Körper erregen Randy also so sehr, dass er direkt erstmal über seine Frau rüberrutscht? ... Mhmmmmmmmmm. Right."
Jops, hab ich mir auch gedacht. Das würde doch auch irgendwie helfen, diese unglaublich große Feindschaft, so mit Frau killn und so erklären... :gruebel:
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