Montag, 6. Juli 2009

Eragon XIV – Der Wahnsinn des Lebens

Irre ich mich, oder werden die Überschriften immer phantastischer? Nicht gut-phantastisch sondern hä?-Zusammenhang?-phantastisch.

Letzthin gab es den Fluch der Unschuld und das Kapitel handelte davon, dass Eragorn aus dem Buckel zurückfliegt, das zerstörte Anwesen seines Onkels findet und ihn nach Cravahall schleppt. Wo war da der Fluch, wo die Unschuld?

Erleuchtet mich bitte, ich grüble da seit letzten Mittwoch drüber nach.

Nun denn, so erfahren wir heute etwas über den Wahnsinn des Lebens. Wow. Der sieht, nach Eragon & Paolini, so aus:

Eragon schreckt aus dem Schlaf auf und hat eine Todesvisionserfahrung. Er zieht sich schnell an, rennt rüber in Garrows Zimmer und tatsächlich: Garrow ist von uns gegangen. Anstatt Eragon zu wecken haben Forsthorst und Familie den alten Mann erst mal gewaschen, umgekleidet, gekämmt und einen Schierlingszweig für die Brust besorgt.

Nicht, dass es für einen Quasisohn vielleicht tröstlich gewesen wäre, da mitzumachen und seinem Vateronkel einen letzten Dienst zu erweisen. Neinnein. Außerdem wäre die Beschreibung dieser Vorgänge doch arg zeitraubend gewesen und wir sind hier schließlich nicht zum Spaß, Eragon ist der Held und muss was erleben, jawohl!

Gut. Garrow tot, alle traurig. Besonders Eragon, denn der muss sich insgeheim noch zusätzlich mit Schuldgefühlen herumschlagen. Kann der arme Bub ja mit niemandem drüber reden. „Mein blauer Drache ist Schuld, der hat mich entführt und ich konnte Garrow nicht helfen oder warnen." Wie klingt denn das?

Er stand mit bebenden Schultern da, schrie aber nicht auf. Mutter, Tante, Onkel – alle hatte er verloren. Die Last seines Kummers war erdrückend, eine monströse Wucht, die ihn ins Schwanken brachte. Jemand führte ihn zurück in sein Zimmer und sprach ihm sein Beileid aus.
Joh, Eragorn, 'cause it's all about you.

Unser jugendlicher Held heult sich dann erst mal ordentlich aus, wirft die problematische Fragestellung der Theodizee auf und blockt alle Versuche Saphiras, mit ihm zu sprechen.

Dann schläft er ein.

9 Kommentare:

Alienor hat gesagt…

"'Der Wahnsinn des Lebens'
[...]
Dann schläft er ein."

Joah. Irgendwie wird das gerade zum
Leid- ... äh ... Leitmotiv. ;-)

Ich find's ja ganz witzig, dass in diesem Buch der Held nicht nur rum-heldet, sondern auch isst, schläft und sich den Hintern wundreitet, aber irgendwann wird's etwas lästig.

Vinni hat gesagt…

Äh... ich hab beim letzten Kapitel ständig Flucht der Unschuld gelesen... die Unschuld des Landlebens, der Dorfidylle, der Bauerndummschädel, die in naiv-frielicher Einfalt nur bis zur nächsten Kuh/Ernte/Frau denken... flieht dahin ob dieser grausigen Lebenswirklichkeit und verkriecht sich weinend unter einem Farnwedel...

Aber wenn das gar nicht Flucht sondern Fluch heißt *kopfkratz* ist meine schöne Theorie dahin...

Silph hat gesagt…

Na hör mal, wenn Eragon jetzt am letzten Dienst hätte teilnehmen müssen und dabei umgekippt wäre - das wär doch echt peinlich gewesen. Da muß man doch Vorkehrungen gegen treffen. Am besten also die Problematik ganz vermeiden.

Anonym hat gesagt…

.. und sich unter einem Farnwedel schlummernd einrollen. :ugly:

Stina hat gesagt…

Irgendwie ist das so ein wenig das Gegenteil von Frau Meyers Schreibstil? Die hätte in allen Details erzählt, wie Eragon aufsteht, sich wäscht, sich anzieht, sich ein Ei brät, die Pfanne spühlt, den Rest den Schweinen gibt, die Tischdecke ausschüttelt, seine Schuhe anzieht und bindet, erst den einen, dann den anderen...

Anonym hat gesagt…

Das Kapitel ist kurz und nichtssagend, ich protestiere und will noch eins!

amanda james hat gesagt…

ich stimme elveny zu. die kapitel sind echt zu kurz. ich will auch mehr!

Anonym hat gesagt…

Warum "Fluch der Unschuld"? Vielleicht, wei ler sich seine Unschuld wund geritten hatte und Paolini vermutete, das wäre mit verlorener Unschuld nicht passiert? *smirk*

mohrchen

Anonym hat gesagt…

Die Kapitelüberschriften scheinen mir im Teutschen noch blöder zu sein als im Enklischen. Und das will was heißen, denn im Enklischen sind sie schon verdammt blöd.
Hab ich schon erwähnt, dass im dritten Band ein Kapitel allen Ernstes "Shadow of Doom" heißt? :ugly:


"und blockt alle Versuche Saphiras, mit ihm zu sprechen"

Ja, das macht er öfters. Er tut ihr leid, sie will ihn trösten, und er will nicht drüber reden und mimimit herum und will allein sein. Irgendwie nicht die perfekte Wahl für jemanden, der eine ständige gedankliche Verbindung zu jemandem haben soll.