Ich habe beschlossen, dem Gollo-Sohn, mag er auch nie die Gnade der tatsächlichen Existenz erreichen, einen Namen zu geben. Selbst wenn es jetzt schon etwas spät ist, weil sich Iggy bestimmt in ein paar Seiten schon an die Produktion von Arti macht. Sohngollo wurde schon dermaßen oft erwähnt, er verdient einfach einen Namen.
Sohn des Gorlois, hiermit taufe ich Dich ... Elvis.
So.
Jetzt können wir weitermachen. *
händeabklopf*
Gollo der Ältere verstaut Iggy nun sicher auf Tingeltangel, natürlich unter Bewachung.
Er war kalt und schweigsam gewesen und fand weder ein gutes noch ein böses Wort für sie.
Na, komm, er hat jetzt bestimmt auch andere Dinge im Kopf, ne?
Vor allem wird er schmusig sein wenn er vermuten muss, dass sein hochholdes Weib ihm sein Tüdelüt verzaubert hat, nö?
Auf Tingeltangel sind Morgause (Morgi) und Morgaine (MoLeFa) gediehen und gewachsen. Molefa wurde zu einem ernsthaften Kind, Morgi wird so langsam zur Frau. Fällt Iggy natürlich sofort auf.
Sie ist schön, dachte Igraine, ohne sich bewußt zu sein, daß sie mit vierzehn Jahren selbst so ausgesehen hatte wie die Schwester.
Und wieder bekommt der Leser serviert, wie schön Iggy ist und wie unglaublich bescheiden, alldieweil sie es selbst ja gar nicht weiß. Das ist irgendwie ein Leitmotiv in diesen Büchern: die wunderwunder
wunderschönen Frauen sind auch alle tiiieeefbescheiden und haben Ü-BER-HAUPT KEINE AHNUNG davon, wie SCHÖN und SEXY und VERFÜHRERISCH sie sind. Null! Die würden sich wahrscheinlich in punkto Attraktivität auf der Stufe eines mottenzerfressenen Kartoffelsackes einordnen. Weil sie nicht nur schöööööööön sind, sondern auch einen guten und bescheidenen Charakter haben, jawoll, soistdas!
Moah!
Aber nicht nur Iggy fällt auf, dass Morgi erblüht, neenee. Auch Gollo bemerkt das, und weil Morgi ein typischer Teenager ist, muss sie ihre Reize natürlich auch ausprobieren. Was damals ja nicht einfach so mit einem schnöden Wachleut ging. Und außer Gollo ist ja keiner da, also ...
Als Iggy Schwester und Ehegespons dann wenig später in der Halle bei Schmusiwusigkeiten erwischt (Zustände sind das! Zustände!), ist das Maß für sie voll und sie nimmt sich Morgi mal zur Brust.
Iggy: *bösstarr*
Morgi: *blödkicher* "Na, haste Angst, er mag mich lieber als dich?"
Iggy:
"Er glaubt nur, mit einer unerfahrenen Pute, die sich in ihrer jugendlichen Verblendung für allwissend hält, leichtes Spiel zu haben."
"Vielleicht", erwiderte Morgause frech,"solltest du dich darum bemühen, deinen Mann zufriedenzustellen, anstatt dich darüber zu beklagen, daß eine andere Frau ihm geben kann, wozu du nicht in der Lage bist."
Iggy: "Samma, bist Du komplett dum? Glaubst Du, der hätte sich auf seinen Geschäftsreisen nicht mal hie und da eine Bettwärmerin genommen? Und glaubst Du, das wisse ich nicht oder das würde mir was ausmachen?
Gollo ist außerdem Christ, Scheidung ist da keine Option. Wenn Du schwanger wirst, muss er Dich schnellstmöglich mit einem seiner nicht übermäßig anspruchsvollen Soldaten verheiraten, und DER wird es Dich Dein Leben lang spüren lassen, dass er Dich nur aus Gnade genommen hat und das erste Kind nicht von ihm ist.
Findste das erstrebenswert? Bei uns gilt die Frau, die ihre Fruchtbarkeit bewiesen hat, die Christen hingegen tanzen um die Jungfräulichkeit wie um das goldene Kalb.
Vivi hat Dir einen König geweissagt. Willst Du den wegschmeißen, für fünf Minuten Überlegenheitsgefühl, hm?"
Morgi: "Uhm. Ähm. Also ... so habe ich das noch gar nicht gesehen."
Iggy: "Siehste. Und jetzt nimm diese Gollo-Geschenke, ich will sie nicht mehr, bleib keusch und geh auf Dein Zimmer."
Ob's jetzt mit der Standpauke zusammenhängt, die Morgi zur Vernunft und Enthaltsamkeit brachte oder ob er es eh vorhatte, jedenfalls verlässt Gollo vier Tage später Tingeltangel. Er verschwindet am Horizont, um zu tun, was ein Mann einfach tun muss. Sich mit anderen Männern schlagen und die Geschicke der Welt leiten, so Krams. *
handwedel*
Iggy sieht ihn gerne ziehen. Die Tage ziehen auch, und zwar sich hin. Des Nächtens träumt Iggy immer wieder von Uther, und zwar auf möglichst müstische und bedeutungsvolle Weise.
Außerhalb von Zeit und Raum,
wiedewitt, Ring der Steine,
tralala, Atlantis,
schubiduah, Mysterien,
uh-ah!, eine Süße und eine Freude,
wheeeuuuh, verlorenen Teil ihrer selbst,
schalalalala, etwas, das über alles hinausreichte,
römpömpömpöm, Schicksal,
heee-hooo, geteiltes Schicksal,
dumdedum, anderen Hälfte ihrer Seele.
Ihr könnt es euch ja vorstellen. Außerdem hat sie wieder Anflüge von
dum.
Sie hatte sich einem Tagtraum überlassen und sich deshalb mit dem guten und ehrbaren Gorlois zerstritten ...
Himmelarsch! Hassen, lieben, er möge von einer Klippe fallen, nein, ach, er ist ja so gut und ehrbar, rühr mich nicht an, mach mir einen Sohn, ich verabscheue Dich, Du lieber, herzensguter Mensch.
War Ayla nicht mal auf irgendwelchen Reisen da in der Nähe und hat zufällig die Psychoanalyse erfunden? Nicht? Schade, das wäre jetzt hier echt nützlich.
Anyhoodledoo, Iggy testet dann mal die Grenzen ihres von Gollo errichteten Käfigs und stellt fest: weder darf sie Boten empfangen noch welche wegschicken, von Besuch ganz zu schweigen. Die Burg verlassen darf sie auch nicht. Bleibt ihr also nur ihre nicht von Gollo kontrollierte Fähigkeit zur Fernvision. Doch da scheut sie sich ein wenig, schließlich ist sie darin nicht ausgebildet und wer weiß, was da passieren könnte.
Selbst auf den Markt darf sie nicht gehen, obwohl es zwingend notwendig ist, dass Vorräte gekauft werden. Na, da hat Gollo aber auch nicht nachgedacht. Phft. So schickt Iggy schließlich Morgi zum Einkaufen (die prompt auf dem Markt eine Liebesballade über Iggy und Uther hört).
Zwischenrein kommt dann noch ein Gespräch zwischen Molefa und Iggy, in dem die unglaublich ernsthafte und schon weit über ihr Alter hinaus kluge Lefa ihre Mutter nach Elvis fragt. Die meint, die Göttin hätte es eben nicht gewollt, was den amtierenden Hauspriester, Vater Columba, auf den Plan ruft.
Da kann Iggy dann mal so richtig die Sau rauslassen und den tumben Prediger ordentlich zusammenfalten. Er möge sich und seine halbgaren religiösen Wirr-Reden von ihr fernhalten, sonst!
Morgi kommt dann vom Markt zurück und verteilt den neuesten Tratsch. Merlin soll Frieden zwischen Uther und Lot gestiftet haben, Ban von der Bretagne soll sich mit ihm verbündet haben, es hätte eine Schlacht gegeben und dann erwähnt sie noch ebendiese Ballade über den Pendragon und ihre Schwester.
Und weil sie gerade so gemütlich beisammen sitzen, erzählt unsere schicksalsschwere Gehirnakrobatin ihrer kleinen, intriganten Schwester auch gleich mal, was so passiert ist zwischen ihr und Uther, was nicht, und dass sie ja an Uther gebunden sei, was auch immer geschehe und jammerhärm.
Die nächsten Tage vergehen dann mit weiterem Hin- und Hergeeier. Ob mittlerweile nicht doch eine Andere bestimmt wurde, um den Messias zu empfangen, Schicksal hin oder her, denn wenn eine Priesterin ausfällt wird ja auch eine andere gewählt, und ogott, ogöttin und großes Wehklagen.
Na, ich weiß ja nicht. Soll durch das ewige, unmotivierte Hin und Her Spannung erzeugt werden? Soll ich an den Fingernägeln nagend vor dem Buch sitzen und vor Ungewissheit, ob das jetzt noch was wird mit Iggy und Uther geradezu explodieren?
Dann ... klappt es nicht. Ich sag's nur.
Schließlich entschließt sich Iggy dann doch dazu, einen Fernruf per Vision zu Vivi zu machen. Sie sammelt sich die passenden Kräuter, wählt duch -- und bekommt eine Verbindung zu einer Vivi, die soeben niederkommt. Iggy ist entsetzt, schließlich ist Vivi viel zu alt für ein Kind und könnte sterben.
Auch Vivi bemerkt Iggy, aber bis auf ein bisschen "Verzweifle nicht, alles hat einen Sinn, ich hab's gesehen" bringt es nichts. Gut, Vivi ist ja auch sehr beschäftigt, und so verschwimmt die Vivi-Vision wieder. Weil wir aber schon mal in der Gegend sind, visionieren wir auch gleich weiter, und zwar von Uther.
Uther-Vision: Geliebte *stop* ankomme Tag Wintersonnenwende *stop* isch schwöre *stop* erwarte mich *stop*
Dann war sie allein. Nur die Sonne schien ins Zimmer, und das Glitzern des Meeres drang herein. Drunten im Hof hörte sie das Lachen von Morgause und ihrer kleinen Tochter.
Na schön, dann harren wir mal der Dinge, die da noch kommen mögen.