Montag, 4. Januar 2010

Das gläserne Tor – XXIV

Das mobile Einsatzkommando der Wüstenwastl verstaut Anschar erst mal auf einem Baum. Später in der Nacht wird er eingesammelt und weiter in den tiefen, dunklen Wald geführt. Dort muss er wieder auf einen Baum steigen (die Wüstenwastl scheinen schon so rechte Treehugger zu sein), in dessen Krone ein Baumhaus versteckt ist.

Lothlorien!

Im Baumhaus sitzt Jernamach, der weise Älteste und Anführer, mit seiner Entourage und zeigt sich erst einmal nicht gering darüber erstaunt, dass Anschar kein Wastl ist.

„Dessen ungeachtet teil er unser Schicksal.“
[...]
„Du bist ein Argade, oder?“
„O ja, das ist er! Und ein Verräter dazu!“

Diese harschen Worte kommen, na, wer errät es? Jawoll, von Anschars Blind-Date-Wastl Parrad aus der Papierfabrik, den er letztendlich an der Flucht gehindert und dadurch seine Freiheit wiedererlangt hat!

Mannmann. Da hat sich seine schlechte Tat aber nochmal umgedreht und ihm jetzt gewaltig in den Pöppes gebissen würde ich sagen.

Parrad ist, ich kann es ihm nicht einmal verübeln, ordentlich wütend. Anschar hingegen meint, er könne da ja nun nicht wirklich was für, Parrad hätte sich halt einfach dämlich angestellt bei der Flucht, punktaus.

Jernamach will sich, wie ein gutes Elternteil das so tut, nicht auf eine Seite schlagen und gibt Anschar deswegen erst mal ein Bier zu trinken. Jerry weiß, was Männer brauchen, wa?
Dann erzählt der alte Weise, was so ist und was so sein wird. Beispielsweise werde Anschar mit ihnen in das Geheime Dorf® im Geheimen Wald® zurückkehren, wo die entflohenen Wüstensklavenwastl ein Geheimes Leben™ führen.

Anschar entzückt die Aussicht auf ein Leben unter Wastln gewaltig, aber es fehlt ihm momentan nun wirklich an gangbaren Alternativen. Von „hinausgehen und sich gefangennehmen und dann letztedlich doch erfolgreich abmurksen zu lassen“ mal abgesehen.

Allmächtige Götter, dachte Anschar. Es gab tatsächlich so etwas wie eine Siedlung ehemaliger Sklaven, von der die Welt nichts wusste? Und das seit Jahren?

Ja, da guggsch, gelle? :-D

Im Dorf ist Anschar dann die Sensation des Tages. Na, wahrscheinlich sogar der Woche, seien wir mal großzügig. Wastl, Frauen und Kinder kommen ihn zu begucken

Sie wirkten nicht glücklich, einen Argaden unter sich zu haben.
Achwatt?

Anschi bekommt eines der Baumhäuser zugeteilt, das jetzt sein Zuhause sei. Sein Vormieter sei an ein paar abgehackten Fingern gestorben und seitdem stehe die Bude leer. Parrad zeigt ihm alles (Wand, Wand, Wand, Wand, Boden, tschüss, ich gehe jetzt), da hat Anschar Anwandlungen und entschuldigt sich doch glatt beim Wastl für alles, was vor 11 Tagen in der Papierfabrik geschah.

11 Tage ist das erst her?

Parrad nimmt die Entschuldigung vorsichtig an und damit ist erst mal alles gut.

Am nächsten Tag schickt der weise Jermeiaoderwieerheißt dann auch gleich des Vormieters Weib in Anschars Hütte, weil alleine zu sein ja blöd sei und Anschar überhaupt jemand, der eine Frau an seiner Seite brauche, jawoll.

Gut, soweit ist Anschar dann doch noch nicht assimiliert, als dass er sich mit einer Wüstenwasteline einlassen würde, und so weist er dieses Ansinnen weit von sich.

[A]ber das Feuerköpfchen war viel zu sehr in seinem Innern verankert, als dass er zu diesem Zeitpunkt an eine andere Frau auch nur denken konnte.
Und außerdem das!

Beim Essen bringt Anschar Unruhe in die versammelte Dorfgemeinschaft, als er seine Absicht verkündet, sich im nächsten Dorf ein Schwert besorgen zu wollen und überhaupt der Meinung zu sein, dass die Waldwastl sich doch mal bewaffnen sollten. Jeremidings zieht da auch nicht richtig mit.

„Wir?“ Jernamach lachte unsicher. „Wir sind ein friedfertiges Volk.“

Oijoioi. Also ich kann es mir nicht vorstellen, dass Anschi da irgendwie länger friedlich wie ein Ewok im Baumdorf lebt. Ihr?

6 Kommentare:

Undomiel hat gesagt…

Zu Deiner letzten Frage: nein, das kann ich mir nicht vorstellen. Anschi ist schließlich der Held dieser Geschichte, also braucht er Äääktschn. Außerdem waren die Ewoks ja auch nicht gerade mild und freundlich, nä? Erst Han Solo grillen wollen und dann mit den Sturmtruppen "Hau den Lukas" spielen ist für mich nicht grad ein Synonym für friedlich. ;-)

Abgesehen davon hast Du mich völlig verwirrt, werte FrauKatz: ich dachte, der ParraWastl wurde bei seinem Fluchtversuch getötet?
*am Kopf kratz* Ich glaub, ich muß noch mal genauer nachlesen.

FrauKatz hat gesagt…

Soweit ich das verstanden habe, wurde der Parradwastl abgeführt, um getötet zu werden.
Am gleichen Felsen, an den sie auch Anschar ketteten, und so kam er dank der wastelischen Befreiungsfront auch nach Waldstadt. :nick:

Aside:
„Hau den Lukas“ Pffhrighihihihi! :-D

Undomiel hat gesagt…

Aaaah! Jetzt ist mir ein Kronleuchter aufgegangen, danke schön!
Hmmm, da beschleicht mich langsam eine Ahnung. Gibts dieses gar schröckliche Monster überhaupt, das angeblich an den angeketteten Snacks rumknabbert? Oder ist das eine Wastl-Befreiungsfront-Erfindung, um die Opfer ungestört vom Felsen pflücken zu können?
*meditier*

Silph hat gesagt…

Offenbar werden alle Leute, die man umbringen will, diesem Monster vorgeworfen. Kein Wunder, daß die dann alle überleben.

Was aus dem Monster geworden ist, würde mich aber wirklich mal interessieren. Vielleicht ist es Vegetarier und ein etwas zu groß geratener Schoßhund?

Vinni hat gesagt…

Vielleicht ist das Monster auch verhungert im Wastlwald, weil das Futter immer schon weg ist...

Silph hat gesagt…

Alles ganz böse Tierquäler, das.