Mittwoch, 20. Januar 2010

Das gläserne Tor – XXX

Finaaaaaale – ooohoooh! Finaaaaaale! Ooohooohooohoooh!

Ihr lest richtig, das ist das letzte Kapitel. Freitag gibt es dann noch den Epilog (der ist auch wichtig) und ab nächster Woche geht es dann mit Ayla und den Mammutjägern weiter. Ich vermute mal stark, dass wir nach diesem doch qualitativ aus meinen üblichen Besprechungen herausstechenden Werk mit Ayla wieder jede Menge Marthe-Spaß haben werden.


Aber nu. Noch sind Gigi und Anschar nicht in trockenen Tüchern. Metaphorisch gesprochen.

Anschar, der natürlich denkt, Gigi würde brav und ohne Wachenzusammenstoß draußen auf ihn warten, schleicht sich durch das Haus des Weinhändlers. Schnell findet sich ein angemessen herrschaftlicher Mantel (Kleider machen Leute, auch in Heria) und er will sich schon auf den Weg nach draußen machen, da hört er zufällig ein Gespräch zwischen dem Weinhändler himself und einer anderen Person. Er erfährt dabei interessante Dinge.

1. Der Weinhändler plant, durch den geheimen Gang in Schelgiurs Vorratshöhle vorzudringen und sich seinen Wein wiederzuholen. Schelgiur sei gewisslich tot und bräuchte den doch nicht mehr, und es wäre doch ein Jammer und überhaupt.

2. Dass die schwebende Stadt abfackelte, war kein Zufall. Malle selbst hat einen seiner Schergen geschickt, der mittels einer Fackel die Feuersbrunst entfachte!

„O doch. Was Mallayur davon hat, weiß ich nicht. Vielleicht hatte er Kopfschmerzen und konnte den Lärm nicht ertragen.“


Na, dasmaln Grund.

Anschi hat genug gehört und klettert mit dem Mantel unter dem Arm zurück auf die Straße und zurück zu Gigi – denkt er zumindest! Wir wissen ja, dass Gigi abgeführt wurde, und genau das entdeckt unser Leisetritt nun auch.

Er ist leicht aus der Bahn geworfen. Seinen Plan, mit Mantel einfach durch die Tore des Palastes zu spazieren, muss er auch verwerfen, da die verbleibende Wache dort ungewöhnlich aufmerksam und alarmiert wirkt. Anschar schlendert also nonchalant über den Palastvorplatz und macht sich dann daran, die Palastmauer abzuschreiten, um einen unauffälligen Weg hinein zu finden.

Nachdem sich da nichts machen lässt, wählt er dann aber doch den auffälligen Weg. An eine Pforte klopfen, der offnenden Wache seine Faust vorstellen, rein in den Palast, fertig. Anschar ist halt kein Mann fürs Subtile.

Nun isser drin (war keine absichtliche Anspielung, aber jetzt bleibt's ) und macht sich auf die Suche nach der Säule mit dem Gott. Auf dem Weg in den Keller enthauptet er, wenn er schon mal in der Gegend ist, auch gleich noch den neuen Sklavenaufseher, Engarschs Nachfolger, der sich grade mit einem armen Sklavenjungen vergnügt.

Tsk. Die sind aber auch alle gleich, diese Sklaventreiber. Tsk.

„Bist du nicht der, dem schon Egnasch solche Abscheulichkeiten abgezwungen hatte? Was ist denn an dir, dass die Aufseher dich so begehren?“

„Wenn ich das nur wüsste.“


Es wird auch nie geklärt, denn Aschar hat keine Zeit für soziokulturelle Sexualstudien, es gibt immerhin einen Gott zu finden und eine Gigi zu retten!

Im entsprechenden Kellerraum angekommen erwartet ihn allerdings eine böse Überraschung: Gott und Säule sind weg. Ja, Mist, ne? Anschar guckt sich sicherheitshalber noch ein wenig um, nicht, dass der Gott nur aufgeräumt worden ist, aber es sieht nicht vielversprechend aus.


Und warum? Weil Malle den Gott in den Garten hat bringen lassen, deswegen! Da steht die Säule, da steht Malle, da steht Blödkuh und da stehen Gigi und ihre persönliche Wache. Malle befingert grade die Haare der Raumreisenden und wundert sich laut darüber, was sie wohl hier suche und warum sie wohl Sklavenkleidung trage.

„Möchtest du etwa Sklavin werden? In meinem Haushalt ist immer Platz.“


Boah! Malle! Wirf doch mal das Gehirn im ersten Stock an. Soweit vorhanden. Also echt mal jetzt!

Dann zeigt Malle Gigi sein bestes Stück.

Also, den Gott.

Was dachtet ihr denn?

Gigi ist angemessen beeindruckt und guckt. So.



Zurück zu Anschar, der grade den Kellerraum auf den Kopf stellt. Schepperrömmsklönk. Das erregt die Aufmerksamkeit des grade vor weiteren, äh, Handlungen geretteten jungen Sklaven, der im Türrahmen erscheint und Anschi fragt, was der denn überhaupt hier suche.

Anschi: „Na, den Gott!“
Sklavenjunge: „Der ist doch bei Malle im Garten.“
Anschi: „Oh.“

Also auf zum Atom Garten. Anschar kommt im ersten Stock auf einem Pfeilergang raus und hat gleich den perfekten Überblick. Wache, Malle, Dummkuh, Gigi, Gott – alle da und dekorativ auf dem trockenen Gras verteilt. Anschars Gedanken rasen. Er hat einen Speer – nur wem soll er den angedeihen lassen?

Ene mene miste, Dummkuh Malle Kiste, ene mene muh ... doch da bedroht die Wache Gigi mit einem Messer und gewinnt.

Gewissermaßen. Einen Speer in die Brust halt.

Im folgenden bricht Chaos aus, oder, wie es der Anglophile wohl ausdrücken würde, Pandemonium ensues. Der Wächter ist hinüber, andere Wächter gibt es wohl nicht (oder sie müssen sich grade alle die Haare waschen), Malle und Dummkuh sind alarmiert und Anschar schreitet zum Angriff, nachdem er den Palast mal grade eben ein wenig angezündet hat.

Gigi steht dumm herum und guckt erschrocken.

Malle und Anschar kämpfen.

Gigi steht dumm herum und guckt entsetzt.

Dummkuh lässt ihre Luftmagie spielen. Anschar wird getroffen. Malle rückt vor.

Gigi steht dumm herum und guckt verzweifelt.

Malle setzt Anschar mit Dummkuhs Unterstützung heftig zu.

Gigi steht dumm hinter dem Säulengott und guckt gequält.

Anschar bricht Malle die Nase. Knack. Dummkuh verfestigt weiter Luft und schlägt Anschar fast KO.

Gigi steht dumm irgendwo herum und guckt deprimiert.



Dann hat Anschar zum Glück eine Idee: Gigi solle mal die Luft mit feinen Wassertröpfchen füllen, damit man die Barrieren aus verfestigter Luft, die Dummkuh erschafft, sehen und ihnen gegebenenfalls ausweichen könne.

„Grazia!“, schrie er. „Mach sie nass. Mach sie nass!“


Von der Stimme ihres Herren aus der Katatonie geweckt bewegt Gigi nun endlich doch ihren Pöppes und tut wie ihr geheißen. Das verschafft Anschar einen taktischen Vorteil und schon bald ist Malle Geschichte und auch Dummkuh hat dann letztendlich Anschis Schwert kennengelernt.

HA!

Nu brennt der Palast aber langsam wirklich und das Feuer breitet sich auch aus. Der erschöpfte, blutende Anschar schnappt sich seine halb ohnmächtige Gigi und rennt mit ihr über die Brücke nach Argadye. Drüben angekommen muss Gigi nur noch schnell die Brücke wässern, damit das Feuer nicht auch auf Bürgermeister Schorschs Stadtteil übergreift.

Tränen flossen heraus, und er wusste nicht, waren es seine oder ihre. Diese dumme, argadische Angewohnheit, am Ende würde sie noch ausreichen, das Feuer zu löschen. „Mach weiter, Feuerköpfchen“, flüsterte er ihr zu. „Weine. Weine ...“



13 Kommentare:

Vinni hat gesagt…

Action! Gut, Gigi hätte auch von selber mal was tun können... aber es passiert was...

Haben sie den Gott jetzt eigentlich mitgenommen oder hängt der da noch traurig und vergessen im Garten an der Säule?

Undomiel hat gesagt…

Ähm. Äh. Aha. Okay ... ?
Gut, der pöhse Malle und die pöhse Dummkuh sind Geschichte, aberaberaber der Gott?
Steht der immer noch stumm
im brennenden Garten herum?

Muß ich wohl auf den Epilog warten.


Ach ja, FrauKatz: daß Könige und Konsorten keinen Grund brauchen, um eine Stadt zu grillen, wissen wir doch schon seit Kaiser Nero und Rom, ne?

Silph hat gesagt…

Nero hat die Stadt nicht angezündet. Zumindest hat er nicht angefangen.

Das mit dem Gott find ich auch seltsam. Aber vielleicht hat der sich in Luft... ähh... Wasser aufgelöst, bei diesem unglaublich spannenden Finalkampf mit Palastwachen in der Minderzahl.

Aber wahrscheinlich gibts in diesem Haushalt eben nur Leute mit anderen Vorzügen.

FrauKatz hat gesagt…

Was mit dem Gott passiert ist, enthülle ich im Epilog. Weil wegen der Spannung, jawohl. :nick: :-D

amanda james hat gesagt…

@silph: danke. ich wollt mich schon aufregen ;-)

Sarahleandra hat gesagt…

Also der Dialog zwischen Anschi und dem Sklaven war jetzt ein Witz, oder?
Steht das wirklich so in dem Buch?
Mann, oh Mann!

Seltsames Ende ...

Undomiel hat gesagt…

Uuups. Vielleicht hätte ich deutlicher auf die Ironie in meinem Beitrag hinweisen sollen. Ich weiß, daß Nero Rom nicht angezündet hat.

Sorry, wenn ich hier jemandem auf den Schlips getreten bin.

Hoppi hat gesagt…

"Mach sie nass"?

[...]

:rofl:

Lalei hat gesagt…

Praktisch, so eine Wasser-Gigi. Aber die ist wie ein Enzym: funktioniert auch nur richtig mit Aktivatoren. In dem Fall wohl Anschar.
(Tut mir Leid. Habe vor ein paar Tagen gerade eine Prüfung da drüber geschrieben *hust*)

Erfahren wir noch, warum sie überhaupt Wasser machen kann?

Vinni hat gesagt…

Weil sie vom Gott gewässert wurde? ;) Da ist wohl eher die Frage, warum der Gott das gemacht hat und dann noch so umständlich mit einer Außenweltlerin. ;)

Silph hat gesagt…

@Undomiel
Auf den Schlips getreten? Nö, bist du nicht.Ich wollt doch nur ein bißchen klugscheißen ;)

Undomiel hat gesagt…

@Silph: na, wenn das so ist *flüster* kann ich Sir Peter Ustinov die Streichhölzer ja zurückgeben ;-)

*duckundrenn*

amanda james hat gesagt…

@undomiel:ich auch..also klugscheissen...