Dienstag, 30. März 2010

Mammutjäger – XXII

Der Anfang des Kapitels:

Aspirine reitet mit Winnie und Renner durch die Gegend, weil es ein bisschen weniger kalt ist, sich somit der Frühling zaghaft und fast unmerklich nähert.

Sie kommt zurück und wird von Jodelkarl, der sich ja nur Sorgen gemacht hat, mit Vorwürfen überschüttet.

Aspi blafft zurück, dass sie in ihrem Tal, gaaaaanz alleine, ja auch tat und ließ, was sie wollte, und wunderbar zurechtkam.

Karl ist sofort von Reue überwältigt, naaaaaain, sie hat ja reeeeeeecht!, wie koooonte er nur und wendet sich in seinem Gram ab, was sie wieder als Ablehnung interpretiert.

Ich habe ein Dejà vu. Aber was für eines. Hände hoch, wem das noch gradezu frappierend bekannt vorkommt.

*zähl*

Ja, ich dachte zuerst auch, ich hätte mich im Kapitel geirrt, aber ganz genau die gleiche Chose hatten wir vor ein paar Kapiteln schon mal, 1:1. So ein bisschen Redunanz erhöht ja die Lernkurve, meinetwegen, aber das ist nun schon doch ein wenig dreist. Tsk.

Ein wenig Geplausche mit Mamut über den nahenden Frühling und die Mythologie der Mamutoi schließt sich an. Wird vor einigen Absätzen noch behauptet, dass alle Völker, die in entsprechenden Breiten leben, das Nahen des Frühlings „in der Luft“ spüren könnten, ist es auf einmal eine wundersame Fähigkeit, die nur die besonders Begabten besitzen.

Ich wußte, sie würde es merken, dachte Mamut, als er sie die Stirn runzeln sah. Ich selbst merke den Unterschied bis jetzt kaum, doch sie hat ihn bereits erkannt. Ich habe gewußt, daß sie viele Gaben besitzt; trotzdem erstaunen ihre Fähigkeiten mich immer aufs neue, und ich bin sicher, daß ich sie bis jetzt immer noch nicht in vollem Umfang erkannt habe.


Da ist noch mehr? O Jössas!

Doch erst wird es Zeit für einen weiteren Ausflug. Deegie will ihre Fallen überprüfen und Aspirine soll mitkommen, was diese gerne tut. So brechen sie auf, und dank Karl, der ihnen nachblickt, haben wir sogar ein bisschen Foreshadowing:

[D]och das Gefühl, daß Ayla in Gefahr geraten könnte, ließ sich nicht abschütteln.


Na gut, warten wir also darauf, dass Ayla in Gefahr gerät.

Aspi und Deegie laufen die Fallen ab, und in zweien steckt tatsächlich ein Polarfuchs. In der dritten zwar auch, nur wurde der angeknabbert von – dun dun dun duuuuuuuun! – einem Wolf!

Einen kleinen „Ohhhhhh! Ahhhhhh! Uuuuuuhhhh!“-Bewunderungsmoment für Aspi gibt es auch noch, als sie und Deegie gerade rasten, kurz abgelenkt sind und sich ein Wiesel an dem Brotzeitpaket gütlich tun will.

„Es war dabei, uns unseren Braten zu stehlen“, sagte Ayla.

„Ich habe es vor dem Schneehintergrund nicht mal gesehen: Du mußt gute Augen haben“, sagte Deegie. „Und wie schnell du mit der Schleuder bist!“


Nun hat Aspi ein hübsches Wiesel und will für ihren weißen Kittel, den sie für eine bis dato noch nicht eindeutig identifizierte Person fertigt, noch ein paar weitere, äh, einsammeln. Die gäben mit ihrem weißen Winterpelz bestimmt einen guten Flauschesaum etc pp.

So stapfen sie weiter und Aspirine erklärt Deegie alles, was diese niemals über Wiesel und dergleichen wissen wollte. Weil Aspi jedes kleinste Detail aus dem Leben der Tiere kennt, sogar die Laute, die sie beim Wonnen ausstoßen.

... 's kann schon einsam werden, so alleine im Tal, wa?

Die Wiesel sind schnell gefunden und dank Aspirines unglaublicher Schleuderkünste (2000 Umdrehungen!) ebenso schnell erlegt, da: DUN DUN DUN DUUUUUUUUN! – kommt endlich die Gefahr vorbei, in die Aspi gerät.

Dann sprang aus dem Nirgendwo plötzlich ein großes schwarzes Tier unter die weißen Wiesel, und Ayla war erschrocken über sein bedrohliches Knurren.


Es ist ein Wolf, genauer eine Wölfin, und zwar genau die selbige, die Aspi schon während der Wisentjagd gesehen hatte. Sie will sich das als Köder ausgelegte Jausenfleisch schnappen.

Aspi ist höchst unamüsiert und will den bösen Wolf vertreiben, der ihr gerade ihre Wieseljagd versaut. Nachdem sie weiß, dass Wölfe für gewöhnlich scheu und zurückhaltend sind, greift sie nach einem Ast und versucht mittels Fuchteln mit demselbigen, den unliebsamen Gast zu vertreiben. Indes, der fügt sich nicht so leicht wie erwartet.

Doch diesmal war es Ayla, die erschrocken war. Der Wolf ließ das Hermelin zwar fallen, schoß dann jedoch mit einem bösartig häßlichen Fauchen direkt auf sie zu.


O NOES!

Doch ein weiteres Wedeln mit dem Zweig genügt und der Wolf, der es eh nicht ganz ernst gemeint hatte, verliert das Interesse an Aspirine.

Ein Fehler! Denn die ist es wohl nicht gewohnt, dass irgendwer das Interesse an ihr verliert und fühlt sich bis in die Tiefen ihrer Aspirine-heit gekränkt. Das schreit nach Rache!

So zückt unsere sanfte, gütige Heiligenscheinträgerin ihre Schleuder und brezelt dem Wolf, der schon mit dem Rücken zu ihr nur noch mit dem erbeuteten Hermelin weglaufen möchte, einen dicken Stein aufs Haupt; und alas, der Wolf war nicht mehr.

Ich mißbillige das grade mal zutiefst.

Aspirines Triumph verwandelt sich aber schon bald in tiefrote Scham, als sie stolz nähertritt, um ihr Opfer zu begutachten. Deegie ist besorgt:

„Was hast du, Ayla?“

„Ich hätte es ihr lassen sollen. Ich hätte wissen müssen, daß sie einen Grund hatte, auf das gebratene Fleisch scharf zu sein, obwohl die Hermeline es wollten. [...]
Sie säugt. Sie hat Junge.“


Ja, da hamwa mal wieder richtig Mist gebaut, Frau Perfekt-Und-Heilig, huh?

So bereut sie bitterlich ihre Tat und nach dem kurzen Auftritt von Aspirambo kommt wieder Aspirine, die Reine, zum Vorschein: sie werde dann jetzt mal den Spuren der Wölfin folgen und die Welpen retten, jawohl!

So geht es über Stock und Stein, und gut, dass Deegie dabei ist, denn nur so erfahren wir, dass es jedem anderen Menschen unmöglich gewesen wäre, den nahezu unsichtbaren Spuren zu folgen. Aber Aspirine hat eine Mission, nichts kann sie aufhalten! *heroische Orchestermusik mit viel Römpömpömpöm*

So kam es, dass sie kam, sah und fand:

„Schau, was ich gefunden habe, Deegie!“, sagte Ayla, verzog das Gesicht zu einem triumphierenden Grinsen und hielt einen kleinen flauschigen grauen Wolfswelpen in die Höhe.


... na super. Erfindet sie auch noch die Hundehaltung. Klar. Warum nicht? Sie erfindet ja ohnehin alles und noch mehr dazu. Was ist das jetzt eigentlich? Hyperbolische karikierende Exaggeration?

17 Kommentare:

Rabenfeder hat gesagt…

Klar erfindet sie die Hundehaltung. Katzen hatten wir ja schon in Form von Höhlenlöwen and such ...

Der Wolf wird ihr dann bei der Jagd helfen (auch wenn Aspirine das natüüürlich nicht braucht), und vermutlich ihr Leben retten oder so was.
Außerdem ist sie dann in dem soooo kleinen Stamm der Mamutoi nicht mehr so einsam, wenn Karli nicht bei ihr schläft. ;)

Undomiel hat gesagt…

Na endlich! Noch ein männliches Wesen, das sich ihr anhimmelnd zu Füßen werfen wird. Sind ja noch nicht genug Lendenträger da, die um sie herumschwänzeln ...äh ...scharwenzeln wollte ich selbstverfreilich schreiben. :zahn:

Wüstenratte hat gesagt…

Erfindet sie auch noch die Hundehaltung. Klar. Warum nicht? Sie erfindet ja ohnehin alles und noch mehr dazu.

D'OH!

Einmal alle Erfindungen der Steinzeit im Schnelldurchlauf. Warum hat die Menschheit eigentlich ein paar tausend Jahre gebraucht? Hättense doch bloß mal Frau "Gelbe Seiten" Ayla fragen sollen. Fehlt eigentlich noch was?
Wie wärs mit Ackerbau?

Und die *gasp* Gefahrensituation ist auch schnell wieder erledigt. Auf daß ja mal keine Spannung aufkommt. Oi.

amanda james hat gesagt…

ich weiß echt nicht mehr, was ich da schreiben soll außer: D'OH!!! das ist so d'ohig, da hilft nicht mal mehr die tischplatte...

Silph hat gesagt…

Gefahrensituation? Sie hat den Wolf von hinten erschlagen. Aberwahrscheinlich hat er sie da hinterrücks bedroht.

Sakura hat gesagt…

Erfindet sie den Teilchenbeschleuniger eigentlich noch in diesem Band oder kommt das erst im nächsten? :ugly:

FrauKatz hat gesagt…

@Sakura
Neenee, erst kommen noch Ackerbau und Milchkuh, äh, Milchwisenthaltung, DANN erst der Teilchenbeschleuniger. :ugly:

A. Nym hat gesagt…

Und das Steinzeit-CERN baut sie sicher auch und simuliert mit Steinen wie Hadronen dann lustige Dinge tun...

Sowas von d'oh, aber echt aber auch!

mohrchen hat gesagt…

Den Ackerbau hatte sie IIRC schon im letzten Band erfunden, jedoch nur für sich in ihrem Tal (und ihr Hottehüh).

Silph hat gesagt…

Das war nur die Vorstufe.Als nächstes kommt dann Dreifelderwirtschaft.

Möchtegern ... hat gesagt…

Nur ein Welpe? Was ist denn mit dem Rest passiert? Normalerweise bekommen Wölfe doch eher so zwei bis fünf Stück.
Kann mir keiner erzählen, dass Aspirine das nicht wüsse!

Lalei hat gesagt…

Oh nein, jetzt hat sie bei mir endgültig verspielt. Einfach einen Wolf...und das auch noch von hinten...also neeeee, das geht nicht.

Außerdem sind die Wolfwelpen sowieso für Robb Stark, Brandon Stark, Jon Snow & Co. reserviert. Gnaaaaaaaaah.

Anonym hat gesagt…

Aspi ist raus. Sowas von. Armer Wolf! :-( *verzärtelter Neuzeit-Städter*

Die Jo hat gesagt…

@ Möchtegern:

Der Wolf hatte tatsächlich mehrere Welpen, aber als sie seinen Bau fand, waren alle bis auf einen schon tot. Schluchz!

Anonym hat gesagt…

Oh Mann. Wann kommt der noch-nicht-aber-durch-Aspirines-Scharm-sofort-doch-zahme Falke, der immer auf ihrer Schulter sitzt? Dann muss sie nur noch mit dem Wolf an der Seite und dem Falken auf der Schulter auf bloßem Pferderücken vor einen Vollmond reiten und ihr wehendes Haar noch mehr im Wind wehen lassen und wir haben ein Pseudo-Porno-Fantasy-Poster. Alter. Wie unglaublich schlecht.

Hoppi hat gesagt…

Steht da wirklich "der Wolf war SCHARF auf das Fleisch"? O_o

FrauKatz hat gesagt…

Ich habe jetzt extra nochmal nachgeguckt (manchmal verschluckt meine Funktastatur Buchstaben. Oder mogelt welche dazu.), aber das steht da so. :nick: