Montag, 31. August 2009

Eragon XLII – Der Kampf mit dem Schatten + Eragon XLIII – Krieger und Heiler zugleich

Es war dunkel in Eragons Zelle, als er wie elektrisiert aus dem Schlaf hochschreckte. Der Nebel in seinem Kopf war verflogen! Seit Stunden hatte er die magischen Energien am Rande seines Bewußtseins gespürt, aber immer wenn er versucht hatte, sie zu gebrauchen, war nichts geschehen.


Ja, das ist doch wunderbar! Dann geht das bestimmt gleich los mit Action und Aufregung!

Tatsächlich. Eragorn, wieder im Vollbesitz seiner magischen Fähigkeiten, lässt gleich mal die Bettdecke in die Höhe steigen! Die Worte dafür sind „Nagz reisa" und wir sollten uns das gut merken, denn in die Höhe steigende Bettdecken kann man schließlich immer mal brauchen.

Nachdem er nun wieder Dinge emporsteigen lassen kann, , macht er sich gleich ans Türschloss. Klick-klack und unser Mann des Schwertes hat es geknackt. Nebenbei wird uns noch verkündet, dass ihn das früher völlig erschöpft hätte, jawohl, er aber jetzt viel stärker sei, jawohl, und es ihn nur noch leicht ermüde, wenn überhaupt, jawohl!

Eragorn, Messias, Mann des Schwertes, Drachenreiter, Verliebt in eine Elfe, schleicht auf den schummerigen Gang des Gefängnisses hinaus. Seine Ziele sind klar umrissen: Schwert und Elfe zu finden. Nur wie? Und wo?

Er merkte, dass sein Denkvermögen noch nicht völlig frei vom Einfluss der Droge war. 'Warum stehe ich hier draußen?', fragte er sich.

Lass Dir Zeit. So ein Ausbruch ist eine kniffelige Sache, die bricht man nicht einfach übers Knie.

Nach noch ein wenig Herumgestehe kommt ihm dann doch auch endlich die Idee, mal Saphira anzurufen. Immerhin ist er selbst ärgerlich darüber, dass ihm das nicht früher eingefallen ist. Saphira geht auch gleich ran.

Eragon! Ich bin über Gil'ead. Bleib ruhig, Murtagh ist schon auf dem Weg.

Stellen wir mal völlig wertungsfrei fest, dass der Einzige, der überwältigt und mitgenommen wurde, unser unvergleichlicher Mann des Schwertes ist, der gar so formidabel zu kämpfen versteht.



Aber nun gut, schließlich musste er die Elfe entdecken. Da war seine Anwesenheit im Gefängnis unumgänglich, das muss man einfach mal sagen.

Er steht also im Gang vor seiner Zelle herum, denkt über sein weiteres Vorgehen nach, konferiert mit Saphira, trinkt wahrscheinlich noch ein Tässchen Tee und macht isometrische Übungen, als dann doch mal ein Trupp Soldaten um die Ecke kommt. Die sind irrsinnig erschrocken, diesen waaaaahnsinnig gefährlichen Gefangenen auf dem Gang zu entdecken.

'Gut, sie wissen, wer ich bin. Vielleicht kann ich ihnen Angst machen und sie verjagen, dann müssen wir nicht kämpfen.'

Ja. Das hat bei den Urkels neulich auch schon so gut funktioniert und überhaupt wäre ich ganz glücklich darüber, wenn die „supertoll und supergefährlich und überhaupt"-Lobpreisungen, die ständig in den Text eingestreut werden, mal von tatsächlichen Taten Eragorns untermauert werden würden.

„Auf ihn!", rief einer der Soldaten und stürmte los. Die übrigen Männer zückten die Schwerter und stapften den Gang hinunter.

Das war dann wohl nix. Eragorn, von der langen Fastenzeit von, wielange, ein Tag? Zwei?, erschöpft, zieht Stärke aus seiner Erinnerung an die Elfe und illuminiert sein Ovar. Was Angst in den Augen der hartgesottenen Krieger erscheinen lässt. Falls wir vergessen haben, was für ein nicht nur hinreißend attraktiver sondern auch noch brandgefährlicher und mächtiger Mann des Schwertes unser viriler Drachenreiter mittlerweile ist.

Bevor sein Ovar in Aktion treten kann, tritt stattdessen ein zerlumpter, alter Mann ums Gangeck und streckt drei Soldaten mit seinem Bogen (also, mit Pfelen desselbigen, ne?) zu Boden.
Fürchtet nicht, Mylady, die Kavallerie ist hier!

Murtagh, denn um ihn handelt es sich naturelamente, streckt noch einen weiteren Soldaten nieder. Das wären dann 4 von 6. Eragorn, bestrebt, auch mal was zu tun, verpasst dem fünften Mann schnell noch einen Herzinfarkt(sic), dann hält er den alten Mann zurück, denn er will den sechsten Wächter verhören.

Der Mann atmete schwer; das Weiße seiner Augen trat hervor. Er schien zu verstehen, dass sein Leben geschont wurde.

Wo hat der örtliche Fürst eigentlich seine Soldaten rekrutiert? Im Schafstall?

Eragorn befragt ihn nach seinem Schwert, rot, und der Elfe, bezaubernd.

„Du hast gesehen, wozu ich imstande bin", sagte Eragon barsch.

Jau.

  1. Dich gefangen nehmen zu lassen, als Einziger der Gruppe.

  2. Stundenlang im Gang zu stehen und Däumchen zu drehen.

  3. Einen Soldaten umlegen, während Murtagh in der gleichen Zeit vier erledigt.



Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich erzittere förmlich. Uhhhhhhh huhu.

Der Gefangene zeigt sich erst mal stur, also fährt Ergorn ganz andere Geschütze auf:

„Weißt Du eigentlich, wie viel Schmerz es verursacht, ein heißes Sandkorn im Bauch zu haben? Besonders dann, wenn es in den nächsten zwanzig Jahren nicht abkühlt und sich langsam durch deinen Leib frisst, bis es deine Füße erreicht! Wenn es schließlich aus dir herauskommt, bist du ein alter Mann."
Er machte eine dramatische Pause.
„Wirst Du meine Frage jetzt beantworten?"


Es gibt Absätze in Büchern, denen stehe selbst ich sprachlos gegenüber. Wenn sich jemand in einer Toilette verirrt beispielsweise. Oder, jetzt, heißen Sandkörnern. Da verkrampft sich mein Hirn in die Buchstaben WTF und verweigert sämtliche weiteren Tätigkeiten. Da hilft dann nur weiterlesen.

Der Soldat (ahahahaha) macht sich angesichts dieser unglaublich fiesen Drohung fast in die Hose, schweigt aber trotzdem beharrlich weiter. Erst als Eragorn ein paar Dreckkrümel auf seiner Handfläche zum Glühen bringt, bricht der Sturkopp zusammen und verrät, dass die Elfe in der letzten Zelle links ist (was man duch einfaches Hineinsehen bestimmt nicht schneller herausgefunden hätte und vor allem hätte uns das um diese beeindruckende Demonstration von Macht und Tolligkeit gebracht) und das Schwert bestimmt oben in der Wachstube sei.
Dann lässt Eragorn ihn per Magie ohnmächtig werden. Klönk.

Nach dem ganzen Römpömpöm, wir können uns ja glücklich schätzen, dass das niemand mitbekommen hat oder noch mehr Soldaten um die Ecke kamen (scheint ein Gefängnis mit wenig Verkehr zu sein), beschäftigt sich Eragorn dann mit dem hilfreichen alten Mann und entdeckt verblüfft, dass es sich um Murtagh handelt. Ja da guck!

Murtagh möchte dann auch ganz gerne jetzt gleich weiterflüchten, aber Casaeragona muss, das geht nicht anders, unbedingt noch die Elfe befreien! Murtagh ist nicht restlos begeistert, sieht aber doch ein, dass Elfen befreit gehören, so ganz grundsätzlich. Vor der Elfenzelle reicht Murtagh unserem Helden hilfreich einen Schlüsselbund, damit der Mann des Schwertes (wenn man das im übertragenen Sinne und so ... *hust*) seinen Magiemuskel nicht zu sehr strapazieren muss.

Die Tür geht auf, kawietsch, und dort steht sie, die Frau seiner Träume*.

Sie schaute ängstlich auf, in geduckter Haltung, war auf alles gefasst. Sie hielt den Kopf hoch erhoben, anmutig wie eine Königin. Ihre dunkelgrünen, fast schwarzen Katzenaugen trafen Eragons Blick. Ein Schauer durchfuhr ihn.

Wie, hocherhobener Kopf in geduckter Haltung? Hört sich schmerzhaft an.

Sie sahen sich einen Moment lang an, dann zitterte die Elfe und brach lautlos zusammen. Eragon fing sie gerade noch rechtzeitig auf, bevor sie zu Boden sank. Sie war überraschend leicht. Der Duft frischer Tannennadeln umgab sie.

a) Wow, das ist mal eine durchschlagende Wirkung auf Frauen.
b) Danke für den Tannennadelduft, in meiner Vorstellung hat die Dame jetzt ein Autolufterfrischerbäumchen um den Hals. Vielen Dank auch.

Jetzt trat Murtagh in die Zelle. „Sie ist wunderschön!"

Falls wir das bis jetzt nicht mitbekommen oder in der Zwischenzeit wieder vergessen haben sollten. Seufz.

Murtagh hievt sich die ohnmächtige Elfe (scheint ja ein beliebtes Hobby in Alagaesia zu sein. Also, ohnmächtig zu sein, nicht Elfenschleppen.) auf die Schultern und dann geht es weiter. Wir bewegen uns nur meterweise in diesem Kapitel, aber wir bewegen uns! Grade geht es die Treppe hoch bis in einen Speisesaal, das sind mindestens ... vielleicht 75 Meter!

Dort legen sie die Elfe auf einen der Tische, besprechen, dass Saphira noch 5 Minuten warten solle, bevor sie zur Rettung eilt, da kommen auch schon die nächsten 10 Soldaten in den Saal gestürzt, gucken unter ein paar Tische – und rennen wieder raus.

Ooooooookay. Genau. Right.

In seinem Entzücken dieses wirklich knappen Entkommens (wahrscheinlich hätte er sich beim angenommenen Intelligenzquotienden dieser speziellen Wachen nur einen Lampenschirm aufsetzen müssen, um quasi unsichtbar zu sein, tze) stüzt sich Eragorn erst einmal auf einen einsam herumstehenden Krug mit Bier und einen noch halbgefüllten Teller, die etwas unmotiviert in der Gegend herumstehen.

Ich scherze nicht. Der Bub futtert erst mal was. Verfolgt von Soldaten, mit einer ohnmächtigen Elfe neben sich.
Während Murtagh losläuft und Zar'roc auftreibt.

Meine. Güte. Wenn jetzt einer käme und losflötete, was für ein mächtiger, furchteinflössender, kampferprobter und gutaussehender Typ Eragon doch sei, der immer alles im Griff hätte, ich glaube, ich müsste ihm sehr weh tun.

Nachdem ein Schatten anwesend ist, irgendwo hier so bestimmt, beschließen die Ausbrecher, dass Saphira gleich kommen und sie rausholen soll. Murtagh meckert noch, dass Eragorn seinen Befreiungsplan durch den eigenmächtigen Ausbruch vereiltelt hätte, da kommt auch schon der Schatten um die Ecke und lacht sein kaltes Lachen. Muahahahaha und so.

Man wirft sich ein paar Sachen an den Kopf, dann werden die Schwerter gezogen. Noch bevor überhaupt irgendwas passieren kann erbebt das Dach über den Köpfen, aha, Draco ex machina, und der Schatten nutzt die Gelegenheit um anzugreifen.

Der Schatten ist stark und Eragorn merkt, dass er ihm nicht unbedingt etwas entgegenzusetzen hat. Plönk, plönk, Schwertklirren, Saphira rockt noch immer das Haus, da schießt Murtagh dem Schatten einen Pfeil zwischen die Augen und der löst sich in Staub auf. Puff.

Es kommen noch etliche Soldaten herbeigerannt, aber jetzt ist Saphira soweit, dass sie sich durchs Dach gekaut hat, brüllt alle in die Flucht, sammelt Murtagh, Eragorn und die Traumelfenfrau ein, und schwuppdiwupp legen sie einen bühnenreifen Abflug hin. So long, Gil'ead!




Auf einer zwei Meilen von Gil'ead entfernten Lichtung landet Saphira. Murtagh kümmert sich um die Pferde, während Eragorn Saphiras Pfeilwunden behandelt. Die Elfe ist auf einmal unwichtig und wird nicht weiter erwähnt, theoretisch könnten sie sie auch während des Fluges verloren haben.

Saphira wird erst einmal entspickt, verpasst Murtagh dabei einen Kinnhaken, ja, wir wissen es schon, großer, gefährlicher Drache und dann macht man sich gleich daran, schnell Fersengeld zu geben. Die Elfe (ah, doch nicht verschütt gegangen) bekommt Saphira untergeschoben, Eragorn und Murtagh reiten auf ihren Pferden. Hoppeldipoppelgeloppel geht es weiter wild durch die Nacht.

Bei Sonnenaufgang ist Eragorn müde und will schlafen. So schlängt man ein Lager auf, Saphira landet und unser müder Recke wundert sich, dass die Elfe noch nicht aufgewacht ist. Wahrscheinlich, so vermutet er, hat man sie auch unter Drogen gesetzt, denn Gehtganzfix ist brennend daran interessiert, den geheimen Aufenthaltsort der Elfen herauszufinden.

Eragorn findet das fies.
'Wie konnte er seinem eigenen Volk solche Gräueltaten antun?'
Weil er böse ist, stellte Saphira tonlos fest.


Ach so, na denn.

Man wälzt (anstatt schlafen zu gehen, wie Eragorn das unbedingt wollte („und wenn sie uns finden, ich MUSS schlafen!")) dann noch etliche politische Fragen. Dass der König wohl plane, den Leuten die Urgals als mißverstanden und eigentlich hilfreich zu verkaufen (ja, well, dann sollten sie weniger Leute abschlachten, ne?) und die Frage, wo die ganzen Urkel eigentlich hinwollen, denn wenn man den Erzählungen glaubt, haben alle Horden ein gemeinsames Ziel.

Eragorn ist dann aber doch zu müde, um sich da noch irgendwie mit zu beschäftigen, und dankt Murtagh erst einmal für seine Rettung.

Es gab nun eine innere Verbundenheit zwischen den beiden, geschmiedet durch ihren gemeinsamen Kampf und gehärtet durch die Loyalität, die Murtagh ihm erwiesen hatte.

Na, das ist doch schön.

Nach stundenlangem Geschwafel möchte man sich dann doch zur Ruhe legen. Eragorn möchte seine Traumfrau auf einer Decke weich betten, als ihr Ärmel dabei an einem Ast hängenbleibt und zerreißt. Unser Held erschrickt, denn der Arm ist in einem armseligen Zustand.

Die Verletzungen zogen sich bis zur Schulter hinauf. Mit zitternden Fingern schnürte er die Rückseite ihres Hemds auf, ängstlich, was darunter zum Vorschein kommen würde.



Ihr Rücken sieht ähnlich schlimm aus und nun ist es wieder mal an Eragorn, heile-heile zu machen. Saphira verschmilzt (-schmelzt?) ihre Kräfte mit den seinen, denn er ist ja müde und hungrig, und dann heilen sie gemeinsam die arme Elfe.

Er bemühte sich, den Anstand zu wahren, kam aber nicht umnhin zu bemerken, dass die trotz der entstellenden Wunden einen wunderschönen Körper hatte.




Er arbeitete bis zum Morgengrauen, ungeachtet der Tatsache, dass der Autor den Sonnenaufgang schon ein paar Stunden vorher beschrieben hat, als sie nämlich diesen Lagerplatz als Lagerplatz auserkoren. Was sind schon Zeit und Raum, wenn man hinter einer halbnackten Elfe kniet, huh?

Irgendwann am Vormittag ist Eragorn dann fertig und taumelt erschöpft zum Weinschlauch. Plötzlich ist er ("egal ob sie uns finden, ich MUSS jetzt schlafen") auch der Meinung, dass er weiterreiten könne, denn man könne es sich nicht leisten, Zeit zu verlieren, die Soldaten würden sie schließlich verfolgen.

Dann isst Eragorn was und schläft dann auf Schneefeuer ein, während Murtagh das Pferd führt.


_ _ _ _ _
* Bis mir der Kalauer langweilig wird, müsst ihr, fürchte ich, noch etwas warten. :-D

Sonntag, 30. August 2009

Hape Kerkeling, Ich bin dann mal weg

Wie alt ist dieses Buch eigentlich? Ein paar Jahre bestimmt. Ich erinnere mich noch einigermaßen gut an die Zeit, in der es auf den Markt kam und stehenden Fußes zum Bestseller avancierte. Ich glaube, es war kurz vor Weihnachten und es wurde verschenkt, als gäbe es keine iPods mehr auf dieser Welt.

Nun stehe ich solchen Promibüchern grundsätzlich sehr skeptisch gegenüber, da es sich oft entweder um von A bis Z ghostgewriteten Schund handelt, der schnell auf den Markt geschmissen wird, um auch von diesem Kuchen die Sahne abzulecken, oder aber um betuliche Machwerke selbstverliebter Egomanen, die allen Ernstes glauben, der Welt die Erleuchtung bringen zu können. *hust*GwynethPaltrow*hust*.

Hape Kerkeling ist mir, eher ein Sonderfall, unbekannterweise sehr sympathisch, allerdings habe ich aber komischerweise nie sonderlich viel von dem mitbekommen, was er so macht. Muss ja auch nicht. Dass er mal als Königin Beatrix unterwegs war weiß ich dank Youtube, und Horst Schlämmer ist ja nun auch in aller Munde.

Ich mag ihn, so vage und fusselig, wie man halt jemanden mag, der nur hin und wieder am äußersten Rand des eigenen Bewusstseinsradars auftaucht und in diesen Millisekunden einen durchaus netten Eindruck macht.

Ich ignorierte das Buch nun also die ganzen, langen Jahre, nicht aktiv, nein, nur, wie man etwas eben ignoriert, dass einen nicht betrifft. Bis zum Juni (oder war es Juli?) 2009. Da war ich in einer kleinen Buchhandlung meines kleinen Städtchens. Bei uns hatte grade ein Hugendubel (oder war's doch Thalia? So eine große Buchhandlungskette eben.) aufgemacht, was mich nicht uneingeschränkt mit Freude erfüllte. Mein erster Weg führte also in ebenjene kleine, inhabergeführte Buchhandlung, und ich kaufte ein paar Krimis. Und, weil es an der Kasse so schön in einem kleinen Stapel auslag, auch das Kerkeling-Buch. Nachdem der übertriebene Begeisterungssturm nun abgeflaut war, so sagte ich mir, könnte ich ja auch mal reingucken.

Nachdem über dieses Buch bestimmt schon hunderte flammender, mitreißender Rezensionen geschrieben wurden, werde ich nicht versuchen, da noch einen draufzusetzen. Ich mach's deswegen kurz: ich hab's gelesen und es hat mir gefallen. Egal, ob dem tatsächlich so ist, man nimmt es Hape einfach ab, dass er das Buch von vorne bis hinten selbst geschrieben hat, inklusive der ersten Holperseiten, bevor er seinen Tritt findet.

Er ist wunderbar ehrlich und gesteht, dass er zumeist einen großen Bogen um die refugios macht und lieber in kleinen Hotels unterkommt, sogar, dass er einige Streckenabschnitte mit dem Bus zurücklegt.

Das Buch ist ruhig, aber interessant geschrieben, sehr anschaulich, oft mit einem Quentchen Humor, ebenso oft mit einer aufrichtigen Ernsthaftigkeit. Die ganzen Menschen, die er auf dem Weg trifft, sind pointiert und liebevoll beschrieben, die ganzen teils aufregenden, erschöpfenden und erstaunlichen Erlebnisse. Man pilgert ein wenig mit, und auch wenn man die manchmal etwas esotherischen Erkenntnisse nicht zur Gänze begreifen kann, ein wenig versteht man sie doch.

Ein sehr schönes, sehr un-promihaftes Buch, das zu Recht den netten „Bestseller"-Aufkleber aufs Frontcover gebäppt bekam.

Und wenn ich jetzt noch die Textstelle finden würde, in der er der netten Anne mit den schlechten Erfahrungen das „Hömma, ich will nix von Dir, I'm gay!" an den Kopf wirft, woraufhin sie in schallendes Lachen ausbricht und sie fortan die besten Freunde sind, dann wäre ich richtig zufrieden.

Freitag, 28. August 2009

Eragon XL – Gefangen in Gil'ead + Eragon XLI – Du Súndavar Freohr

Murtagh und Eragorn reiten nach Gil'ead. Was sie dort wohl erwarten mag? Bier, leichte Mädchen, Broms lange verschollener Zwillingsbruder? Oder gar, so weit hergeholt es auch sein mag, Gefangenschaft?

Schauen wir mal.

Eragorn hat noch immer Aua an die* Rippen, reißt sich aber heldenhaft zusammen. Immerhin isser ja jetzt ein Mann des Schwertes, ne? Da jammert man nicht mehr herum wie ein Drachenreiterazubi, da beißt man die Zähne zusammen, jawoll!

Saphira blieb in der Nähe und hatte ihren Geist mit ihm verbunden, um ihm, Trost und Kraft zu spenden.


Mit Murtagh wird höflich Konversation gemacht, schönes Pferd hast Du da, wie heißt es denn, aha, soso, dann noch über die Kunst des Bogenschießens und die Jagd, ansonsten wird weitergeritten, gradewegs nach Gil'lead, wo unsere Helden ein ungewisses Schicksal erwartet.

Die Tage reihten sich ohne besondere Begebenheiten aneinander, während der kleine Trupp pber Land zog, ohne anderen Reisenden zu begegnen.

Na, dann kann ich mir ja in aller Ruhe die Nägel feilen, ohne was zu verpassen. Praktisch.

Murtagh erzählt dann noch interessante Dinge über die Königshof, an dem er sich gut auszukennen scheint. Da guck.
Die Zickzack zeigen sich die erste Woche gar nicht, was unseren Helden (Mann des Schwertes, ne? Man kann es gar nicht oft genug betonen, damit es auch jeder mitbekommt.) zumindest ein wenig beruhigt. Dass er hingegen nicht mehr von der Frau träumt betrübt ihn. Trotzdem geht er brav in jedes Gefängnis, das er ausfindig machen kann. Irgendwann tauchen dann auch Steckbriefe mit seinem Namen auf. Da guck, hat Galgantix dann doch mal Maßnahmen ergriffen, die über „wenn ihr zufällig über ihn stolpert, bringt ihn halt mal her" hinausgehen.

Mitten in diese ereignislose Zeit fällt dann auch noch Eragorns sechzehnter Geburtstag, die Tatsache, dass Saphira nun so gut wie ausgewachsen ist und dass die Heldenrippen irgendwann dann verheilt sind.

... wenn ich 'ne Rippe wäre und es würde so absolut nix passieren, ich würde auch heilen, schon aus lauter Langeweile.

Nachdem er nun wieder ein ganzer Mann (des Schwertes) ist, fordert er Murtagh zu einem Übungskampf (mit dem Schwert) heraus. Sie kämpfen und kämpfen (und kämpfen die ganze Nacht *sing*) bis sie schließlich einsehen müssen, dass sie einander ebenbürtig sind.

... Nachtigall, ick hör Dir familiär trapsen.

Während er nach Atem rang, sagte Murtagh: „Du bist unglaublich! Ich habe mein ganzes Leben lang den Schwertkampf studiert, aber gegen jemanden wie dich habe ich noch nie gekämpft. Wenn du wolltest, könntest du der Waffenmeister des Königs werden."

Irgendwo gibt es einen Smilie, der auf einer Schleimspur ausrutscht, aber ich glaube, ich bin zu faul, den jetzt extra zu suchen.
Eieieieieieiei. „Du bist so unglaublich, so ungewöhnlich, so ganz und gar einzigartig!" Bisschen kleiner hatten sie's nicht, was?

So wurde es ihnen zur Gewohnheit, jeden Abend miteinander zu kämpfen, was sie beide gelenkig und kraftvoll hielt.


... 'kay. Hängt mal eben jemand das Schild „Slasher welcome" raus? Bittedanke.

Seine magischen Studien und Übungen nimmt Eragorn ebenfalls wieder auf und stellt fest, dass Murtagh selbst zwar nicht magisch begabt ist, aber davon mal abgesehen sehr viel über Magie weiß.
Was unseren Heldenmann des Schwertes nicht davon abhält, seinem Gefährten die alten Worte zu erläutern. Kann ja bestiiiimmt nicht schaden, neinnein.

Dann kommen sie in Gil'ead an.

Endlich!

Die Stadt liegt übrigens in der Nähe des Sees Isenstar. Ich dachte, ich erwähne es mal.

Robinson Eragornoe und sein treuer Gehilfe Montagh schlagen das Lager in sicherer Entfernung zur Stadt auf und beratschlagen das weitere Vorgehen.

Murtagh: „Vielleicht solltest nicht grade Du in die Stadt gehen."
Eragorn: „Ach watt, ich kann mich doch ganz formidabel verkleiden."
Murtagh: „Haja, aber mich suchen die Häscher nicht gar so doll, für mich ist es ungefährlicher."
Eragorn: „Mag sein, aber Dormnad will bestimmt das Gateway Iglesias sehen, als Zeichen, dass ich auch ein echter Drachenreiter bin."
Murtagh: „Huh, aber wenn sie Dich erwischen, dann schleifen sie dich gleich vor den König und foltern Dich zu Tode."
Eragorn: „... Saphira? Was meinst Du dazu?"

Saphira meint, dass das, was Murtagh da so von sich gibt, doch ganz vernümpftig* klänge und Eragorn fügt sich zähneknirschend. Murtagh will dann auch gleich aufbrechen, warum alles aufschieben, ne, und so und überhaupt. Er wird noch schnell darüber instruiert, was er Dormnad sagen solle, dann reitet er auch schon los zur Stadt.

Stunden verstreichen. Dumdidum. Tadahde Tidadah. Plömmplömm. Hmmhmhm.

Dann kommt ein einzelner Reiter (Spoiler: es ist Murtagh) in Mopsgeschwindigkeit aus der Stadt gejagt. Unser Fünfte-Kolonne-Basisbausatz ist alarmiert, aber es scheint Murtagh niemand zu folgen. Der kommt im Lager an und ... will erst mal essen. Das hat absolute Priorität, jawohl.

Samma, haben die Leute nix anderes zu tun? Meine Güte.

Gut, nachdem Hörr Murtagh geruhte zu speisen fühlt er sich dann auch gestärkt genug, Eragorn mitzuteilen, dass Dormnad (Doormat?) ihn morgen früh bei Sonnenaufgang treffen will. Sollte Eragorn ihn überzeugen, würde er ihn zu den Varden bringen. So eilig weggeritten sei Murtagh nur, weil ihn jemand auf der Straße erkannt hätte, der ihn noch von früher kennen würde. Praktischerweise ist der Kerl auch noch das größte Klatschmaul in der Geschichte Alagaesias, es sei also abzusehen, dass die Kunde von Murtaghs Anwesenheit irgendwann die falschen Ohren erreiche.

... jetzt hat sich der Kater auf das Buch gelegt. Ich kann nicht weitermachen. Er liegt grade sooo niedlich.

[...]

Ah, jetzt.

Gut. Als Eragorn plant, dass sie beide dann mit Doormat zu den Varden gehen werden, lehnt Murtagh erneut ab. Die Varden seien nix für ihn (wahrscheinlich wegen der Varden Krämpfe, ne?). Eragorn will protestieren, weil, wenn man schon mal so einen tollen Gefährten hat, der einem wie ein Bruder nahesteht, dann will man den doch nicht verlieren; aber Saphira meint, jetzt sei nicht der richtige Augenblick das zu besprechen, Eragorn solle doch bis morgen früh warten.

Dann geht's ins Bettchen. Essen und schlafen hält Leib und Seele zusammen, ne?

Zwei Stunden vor Sonnenaufgang wacht Eragorn auf. Sein Ovar auf der Hand kribbelt warnend und sein Unterbewusstsein juckt. Er schnallt sich Zar'roc um (ein Mann des Schwertes braucht schließlich ein Schwert, sonst ist er nur ein Mann, und das ist zu gewöhnlich) und kriecht zu Saphira. Die meint, sie röche Pferde, die außerdem noch sehr merkwürdig röchen, quasi zusätzlich noch.

Eragorn weckt Murtagh, der ebenfalls ein Schwert zückt (seines hat wohl keinen bedeutungsvollen Namen). Dann warten sie. Anstatt ... irgendwas zu tun. Fliehen. Kundschaften. Nein, sie hocken mitten auf der Lichtung und warten. Weil.

Irgendwann kommt dann endlich auch ein Urkel vorbei und greift an. Eragorn fritiert ihn mittels Handovar und merkt gleich darauf, dass das nur eine Ablenkung (Eine Ablenkung!) war, denn gleichzeitig haben sich hinter ihm noch eine ganze Menge Urkels angeschlichen.

Sie kämpfen alle tapfer, dann sieht Eragorn eine Keule auf sich zuschwingen, merkt, dass er ihr nicht mehr ausweichen kann, ruft Saphira noch zu, sie möge wegfliegen, da wird er dann auch schon getroffen, sieht viele Sternchen und dann gehen die Lichter aus.

Schon wieder.




Später, wann genau kann man nicht sagen, wacht Eragorn wieder auf. Er befindet sich, es verwundert uns wenig, in einer Gefängniszelle und hat Kopfaua. Seine magischen Kräfte (andere Männer greifen sich erst mal siewissenschonwohin um zu checken, ob das Wichtigste noch da ist, Eragorn checkt erst mal seine Magie), auch dies verwundert nicht, sind grade unpässlich und unser Mann des Schwertes (aktuell ohne Schwert) folgert messerscharf, dass ihm wohl wieder eine Anti-Magie-Droge verabreicht worden ist. Also, nach einer Weile des angestrengten Nachdenkens.

Nach dieser Erkenntnis kommt dann auch schon der Zimmerservice vorbei, der Kohlsuppe und Wasser vorbeibringt.

Meine Herren, so besessen von Essen bin ja noch nicht einmal ich.

Eragorn ist noch immer perplex. Es waren doch Urkels, die ihn angegriffen haben, warum liegt er denn dann hier in einem Menscheknast.

... weil die Urkels vielleicht für Gastropodix arbeiten, so über fünf Ecken? Samma, Bub, Du hast zwar was auf die Birne bekommen, aber das ist ja nun wirklich nicht sonderlich kompliziert.

Nach dem Essen beschließt unser aktiver, tatendurstiger Held, dass es nun Zeit für ein kleines Nickerchen wäre. Doch auch das ist ihm nicht beschieden, denn schon bald erhebt sich draußen auf dem Gang gar schreckliches Gelärme.

'Kann man denn hier nicht mal in Ruhe schlafen?', dachte er missmutig.

Ja, echt mal jetzt! Ich würde mich beim Management beschweren! Da wird man schon eingekerkert und kann dann nicht mal in Ruhe schlafen! Eine bodenlose Unverschämtheit!

Nachdem er nun aber doch schon mal wach ist, kann er auch gleich neugierig sein. Er schmult durch den Sehschlitz seiner Zellentür und betrachtet eine beeindruckende Doppelreihe von Soldaten, die mit gezückten Schwertern vorbeimarschieren. Er will sich schon gelangweilt abwenden, da bemerkt er, dass zwischen den Soldaten zwei stämmige Männer laufen, die eine bewußtlose Frau zwischen sich mitschleifen.

Na, können wir es erraten? Na? Na?

Jawohl, es ist Eragorns Traumfrau!

Ihr langes pechschwarzes Haar verdeckte das Gesicht, trotz des Lederbands um ihren Kopf, das die Locken zurückhalten sollte. Sie trug schwarze Lederhosen und ein Lederhemd. Um ihre Taille war ein glänzender Gürtel gebunden, an dem eine leere Schwertscheide hing. Kniehohe Stiefel bedeckten die Waden und kleinen Füße.
Als ihr Kopf zur Seite kippte, stockte Eragon der Atem; er kam sich vor, als hätte ihn jemand in den Bauch getreten. [Anm. d. Red.: Bauch? Nicht etwas ... tiefer?] Es war die Frau aus seinen Träumen. Ihr helles Gesicht war so vollkommen wie ein Gemälde. Das runde Kinn, die hohen Wangenknochen und die langen Wimpern verliehen ihr ein exotisches Aussehen. Den einzigen Makel in ihrer Schönheit bildete eine lange Schramme an ihrem Unterkiefer. Nichtsdestoweniger war sie die bezauberndste Frau, die er je gesehen hatte.

Naturalmente. Wasn sonst?

Ihr Anblick brachte Eragons Blut in Wallung. Es erwachte etwas ihn ihm – etwas, das er nie zuvor gekannt hatte. Eine Art von Besessenheit, nur viel stärker, fast wie ein Fieberwahn.

Man nennt es Hormone, Bub. Hätte Brom dich doch mal ins Rotkerzenlichtviertel mitnehmen sollen, was?

Dann teilte sich das Haar der Frau und spitze Ohren kamen zum Vorschein. Ein Schauder kroch ihm über den Rücken. Sie war eine Elfe.

Naaaaaain! Sach bloß!

... jetzt liegt der Katerhintern schon wieder auf meiner Korrespondenz. Ich kann so nicht arbeiten!

[...]

Ah. Gut.

Die Soldaten schleppen sie weiter und hinter der Frau schreitet ein bleicher, stolzer Mann einher, mit Haaren rot wie Blut.
Ach, den kennen wir doch noch vom ersten Kapitel! Halllooo! Ein wiederkehrender Charakter! Wie schön!

Bei Eragorns Zelle angekommen, wendet der Bluthaarige mal kurz den Kopf, um ihn mit gelb glühenden Augen kurz höhnisch anzugrinsen. Da weiß dann auch unser Held schnell, dass es sich hierbei um einen Schatten handeln muss! Uha!

Eragorn erkennt, dass er schnell hier raus muss.
... aber nicht gleich. Man ist ja noch zu benommen und überhaupt und jetzt, wo die Soldatenbataillone vorbeigestampft sind, ist ja auch wieder ruhig draußen, da kann man ja ...

Als es im Gang wieder still wurde, schlief er schon tief und fest.

Vernümpftig. So unausgeschlafen kann man schließlich nicht gegen Könige und ihre Schatten kämpfen. Wie sieht denn das aus und die Augenringe!

Nach einem erholsamen Schlaf wacht Eragorn auf und stellt fest, dass er nun wieder etwas klarer denken kann; die Wirkung der Droge scheint nachzulassen. Saphira kann er trotzdem nicht erreichen und das macht ihm Sorgen. Er greift nach dem Wasserkrug und stellt, grade noch rechtzeitig, fest, dass das Wasser komisch riecht. Dank wiedererlangter geistiger Fähigkeiten folgert er folgerichtig, dass sich die Anti-Magie-Droge wohl im Wasser befinden müsse.

'Wenn ich nichts mehr esse und trinke, kann ich nach einer Weile von meinen magischen Kräften Gebrauch machen und die Elfe retten ...'
Der Gedanke zauberte ihm ein Lächeln auf das Gesicht.

Nur ein Lächeln auf das Gesicht?

Gedacht, getan. Als das Essen kommt, wirft Eragorn es aus dem Fenster und hofft, das werde keinem auffallen. Stunde um Stunde kehren seine Kräfte langsam zurück, allerdings zu langsam für seinen Geschmack. Er kann noch nicht wirklich wieder magieren, da bekommt er Besuch.

Er versuchte, eine stumpfsinnige Miene aufzusetzen. 'Ich muss so tun, als würde ich nicht begreifen, was hier vorgeht', sagte er sich.

Ah, joh, das schaffst Du, da bin ich ganz zuversichtlich.

Es ist, wer errät es, der Schatten. Eragorn spielt den tumben Toren (sehr gut, wie ich anmerken möchte, *hust*), während der böse Zauberer versucht, den wahren Namen unseres raffinierten Helden herauszubekommen. Damit er ihn beherrschen kann. Nu kennt Eragorn ihn selbst nicht, seinen wahren Namen, und weil er so unglaublich gerissen ist, behauptet er einfach, sein wahrer Name sei Du Súndavar Freohr. Was „Tod der Schatten" bedeutet.

Subtil ist nichts für Männer des Schwertes, wa?

Der Schatten scheint dennoch recht beeindruckt und auch ein bisschen beunruhigt zu sein. Ohne viel Federlesen stellt er Eragorn noch schnell die Frage, ob er nicht lieber überlaufen wolle, er könne ja nochmal drüber nachdenken. Dann will er sich auf den Weg nach draußen machen, als ihm der volle Wasserkrug auffällt. Der Captain der Wache wird gerufen und beteuert, dass der Junge bislang immer alles gegessen und getrunken hätte, was man ihm vorgesetzt habe.

Laut und direkt vor dem „Jungen". Subtil ist wohl auch nichts für Soldaten und Schatten.

Wieder alleine legt sich Eragorn erst mal hin und meditiert, um sich zu beruhigen. Draußen erschallt wieder Lärm, ein kurzer Blick zeigt, die Elfe wird wieder zurückgeschleift. Eragorn versucht erneut, seine Magie dazu zu bewegen, sich zu erheben, aber nix.

Flüche zogen ihm über die Lippen, als nichts geschah.

Ja, sowas ist unheimlich frustrierend. Aber das kann doch jedem mal passieren, besonders wenn Drogen im Spiel sind, Eragorn-Kind. Das wird schon wieder. *tröst*

Zähneknirschend schaute er auf die Stadt hinaus. Es war erst Nachmittag. Er versuchte, sich mit einigen tiefen Atemzügen zu beruhigen und in Geduld zu üben.

So is' brav.

_ _ _ _ _
* kein Tippfehler, das sollte so. :-D

Mittwoch, 26. August 2009

In eigener Sache II

Bwaaaack! Ihr seid so großartig!

Na gut, dann detailieren wir die Geschichte doch mal.

Die Heroine heißt immer noch FrauKatz und hat mit mir gaaar nichts zu tun. Um das endgültig zu beweisen erwäge ich sogar, sie Sue MaryKatz zu nennen. Das sollte alle Gerüchte zum Verstummen bringen.

Verwarnunen werde ich in lockerem Muster immer mal einstreuen. Muss ja, heutzutage. Das werde ich dann dynamisch entscheiden. *fuchtel*

Vor Jahren, Sue MaryKatz war grade mal so eben legal (oder auch nicht :marthe:), war sie gezwungen, einen fiesen Möpp (Dr. House) zu heiraten, weil er sonst ihrer lebensbedrohlich erkrankten Mutter das lebensrettende Medikament - das seine böse Chemiefirma herstellt, aber natürlich den armen Kranken vorenthält - nicht gegeben hätte.

Doch kaum war ihre Mutter gesundet packte Sue MaryKatz ihre wichtigsten Siebensachen zusammen und tauchte unter. Mit der Hilfe eines zwielichtigen Bekannten eines Freundes eines Bekannten eines Verwandten eines Kommilitonen (Colin Farrell) beschafft sie sich eine neue Identität. Dass Colin ihr die aus Liebe verschafft, ist ja wohl klar, ne?

Dr. House schickt ihr natürlich ein paar Privatdetektive hinterher. Klar.

Sie nennt sich nun Mary Katzsuepoulos und studiert Archäologie an der Universität von Irgendwo. Dort trifft sie Nathan Fillion und sie verloben sich. Gleichzeitig fühlt sie sich aber auch zu ihrem Doktorvater, Scott Bakula, hingezogen und beginnt eine Affäre. Als die drei (und noch ein paar andere Studenten, zuständig für comic relief und allerlei erbauliche Nebenplots) zum Behufe einer Ausgrabung in den peruanischen Dschungel fliegen, weiß sie immer noch nicht, wem nun ihr Herz (wenn überhaupt) gehört.

Eigentlich sollte es eine ganz normale Übungsausgrabung auf einer schon zur Genüge ausgeschlachteten Site werden, aber Mary und Nathan entdecken eine Geheimtür zu einem noch völlig unentdeckten, unterirdischen Labyrinth (es muss ein Labyrinth sein!), das schließlich in eine geheime Kammer mit einem geheimnisvollen Artefakt und einer geheimnisvollen Inschrift in einer geheimnisvollen Sprache an der geheimnisvollen Wand mündet.

Alles sehr geheimnisvoll (falls das nicht schon zur Genüge rauskam).

In der Nacht nach der Entdeckung des geheimnisvollen Artefakts hat Mary Katzsuepoulos seltsame Träume, an die sie sich am nächsten Morgen aber nur noch fragmentarisch erinnern kann.

Währenddessen kloppt sich Scott Bakula mit den zuständigen Behörden, die es irgendwie doof finden, dass einfache Studenten sowas wichtiges finden, und die Mary, Nathan und überhaupt alle (inklusive Comic-Relief-Komilitonen, die allesamt in Mary verliebt sind) von der Ausgrabungsstätte entfernen und durch gestandene Archäologen ersetzen wollen. Zum Behufe der argumentativen Auseinandersetzung mit den sturen Behören (und dem *hust* zwischenmenschlichen Austausch, ne?) fahren Mary Katzsuepoulos und Scott Bakula in die nächstgelegene Stadt. Mary muss mit, weil sie so unglaublich blitzgescheit ist und alle 5398 Indio-Dialekte der Gegend spricht, was bei Verhandlungen nur hilfreich sein kann.

Dort in der Stadt sieht sie ein undurchsichtiger Lebemann (Hugh Jackmann), der dort im peruanischen Dschungel ebenso undurchsichtigen Geschäften nachgeht (wahrscheinlich irgendwas mit Waffen. Oder Drogen. Oder beides.), und verliebt sich unsterblich in sie. Zum Behufe des Sich-Näherkommens engagiert dieser einen Söldner, Michael Biehn, um sie zu entführen.

Erwähnte ich schon, dass Mary Katzsuepoulos zufälligerweise das geheimnisvolle Artefakt einstecken hat (die Gründe dafür muss ich mir noch überlegen; 's wird mir schon noch was einigermaßen Sinnvolles einfallen), als sie von Michael Biehn auf offener Straße in einen fahrenden Jeep gezogen wird?

Der versteckt sie erst einmal irgendwo, verguckt sich in sie und schleift sie deswegen nicht zu Hugh Jackman sondern zu einem seiner Mitsöldner (Bear Grylls), der in einer kleinen Hütte mitten im Dschungel lebt, seit ihm der Verlust seines Lieblings-MG das Herz brach. Dort stirbt Michael dann aber leider den Heldentod, indem er sich auf einen giftigen Skorpion wirft, der grade FrauKatz, die Sonne seines Lebens, pieken wollte. Oder sowas. Was es im Dschungel halt so gibt. Da muss ich eventuell noch ein bisschen was recherchieren. Wobei, Schlangen gehen immer.

Und das grade, wo Mary Katzsuepoulos begann, ihn ganz interessant zu finden. So ein Mist aber auch! Diese Tragik!

Aber egal.

Bear Grylls, durch die bezaubernde Gegenwart der Mary Katzsuepoulos aus seiner Trauer gerissen, ist ihr mittlerweile völlig verfallen und so flieht er mit ihr (und seinem Feuerstein und seinem Taschenmesser) mitten in die unberührte Wildnis des peruanischen Dschungels hinein. Denn das Supersondereinsatzkommando, bestehend aus Gary Sinise und Joe Flanigan (von Hugh Jackman geschickt und engagiert, als Michael Biehn nicht mit dem Subjekt seiner Begierde zurückkam), ist ihnen dicht auf den Fersen.

Zwischendrin verletzt sich Herr Grylls auch mal, traditinellerweise natürlich beim Versuch, Mary vor Ungemach zu schützen. Daraufhin sammelt Mary mit dem goldenen Herzen irgendwelche Pflanzen ein, mischt daraus eine heilende Kurpackung (warum sie einen Mörser dabei hat, werde ich auch noch nachvollziehbar erklären. Vielleicht ein kleiner Reisemörser, der mal ihrer Mutter gehörte und den sie seit ihrer Flucht aus der Ehe und ihrem früheren Leben immer um den Hals trägt, als Erinnerung an die lange Reihe der kräuterkundigen Frauen in ihrer Familie?) und behandelt ihn damit. Während er unter ein paar Farnwedeln liegt. Wofür sie ihn ausziehen muss. Ich bin mir nur noch nicht ganz schlüssig, wo genau sich seine Verletzung befindet. Hust.

Das Artefakt hat Mary immer noch bei sich (wahrscheinlich hängt es neben dem Reisemörser) und die Träume und, jetzt neu, Visionen sind auch immer noch da.

Sie und Bear fliehen weiter, während Nathan Fillion und Scott Bakula, die sich natürlich auch Sorgen machen, einen ehemaligen, versoffenen GI (Kenneth Johnson) als Führer anheuern (der sich sofort in das Foto von FrauKatz verliebt, ne), um FrauKatz Die Wunderbare wiederzufinden. Außerdem beginnen sie damit, die geheimnisvolle Inschrift auf der geheimnisvollen Wand am Ende des geheimnisvollen Labyrinths zu entziffern, die eine geheimnisvolle und beunruhigende Prophezeihung enthält. Vermutlich etwas über eine Auserwählte, da debattiere ich noch mit mir.

So wird Mary Katzsuepoulos nun also nicht nur von ihrem Eigentlichnochehemann (Dr. House) verfolgt, dessen Privatermittler grade eine frische Spur fanden und der sich auch schon im Dschungel befindet, sondern auch noch vom Supersondereinsatzkommando des Hugh Jackman, dem Beauftragten von Nathan und Scott (Kenny Johnson, ne) UND noch eines Special-OPs-Mann der korrupten Regierung (Eleftherios Sidiropoulos), der hinter dem Artefakt her ist. Erst einmal nur hinter dem Artefakt. Erst mal. Hint. Hinthint.

Mein Gott, ist das ein Verkehr Betrieb da im Urwald!

So beginnt ein Wettlauf durch die grüne Hölle und nur die Sterne wissen, in wessen Armen die unglaubliche Mary am Ende für Teh Healing Sehks landen wird.


Mein Gott, man könnte es schon glatt so niederschreiben. *gicker*

Eragon XXXVIII – Das Vermächtnis des Drachenreiters + XXXIX – Die Diamantgruft

Der Anfang des nächsten Kapitels ist zu schön, den muss ich in seiner ganzen Grandiosität auswalzen.

Wach auf, Eragon. Er regte sich stöhnend.
Ich brauche Deine Hilfe! Irgendetwas stimmt nicht!
Eragon versuchte, die Stimme zu ignorieren und weiterzuschlafen.
Steh auf!
'Lass mich zufrieden', grummelte er.
Ein lautes Brüllen erschallte in der Höhle. Er fuhr ruckartig hoch und tastete nach seinem Bogen.


Meine! Güte! Ich meine, jaha, so ein bisschen Normalität ist ja ganz erfrischend, er muss ja nicht perfekt sein, der Gute, aber wenn ich der Held schlechthin bin, seit Monaten durch die Gegend reise, auf der Suche nach den Mördern meines Onkels, von Schergen des Königs verfolgt und bedroht werde, dann quengele ich doch nicht wie ein verzogenes Gör herum, dass ich schlafen will, wenn ich mit den Worten „Ich brauche Deine Hilfe, irgendwas stimmt nicht!" geweckt werde!

Ja sagmal! Heidenei!

Na, gut, Saphiras Brüllen hat den Siebenschläfer dann ja doch geweckt. Anlass der Aufregung ist Brom, der fiebert und krampfend auf dem Höhlenboden liegt. Murtagh und Eragorn machen Wadenwickel, sind darüber hinaus aber recht hilflos.
Plötzlich wacht Brom auf und verlangt nach Wein. Es kommt zu einem kleinen Drama, als Eragorn in seinen Sachen wühlt und den Weinschlauch nicht sofort findet. Verzweiflung! Entsetzen! OMG!
Murtagh reicht ihm dann leihweise den seinigen und verschwindet dann rücksichtvoll Richtung Höhlenausgang.

Anstatt ein wenig zu trinken verlangt Brom dann von Eragorn, dass der ihm die rechte Hand wasche. Der tut und rubbelt, der Dreck auf Broms Hand löst sich auf und, siehe da, auch Brom hat das Ovar der Drachenreiter auf der Hand!

Gut, haben wir jetzt schon immer geahnt, aber es ist schön, mal wieder recht zu behalten, ne?

Ja, stöhnt Brom, er sei auch ein Drachenreiter gewesen, und er hätte damals dann auch Morzan getötet und sein Drache hätte, wait for it, Saphira geheißen. Und Eragorn solle seine Saphira ja beschützen, denn ohne den eigenen Drachen sei alles doof.

Dann fragt er, ob Eragorn seinen Segen annehmen würde, bevor er denn dann mal ... ja.

Brom legte ihm eine zitternde Hand auf die Stirn. „Dann gebe ich ihn dir. Mögen die nächsten Jahre dir großes Glück bringen." Er bedeutete Eragon, näher heranzurücken. Ganz leise flüsterte er ihm sieben Worte aus der alten Sprache zu, dann erklärte er ihm noch leiser, was sie bedeuteten. „Das ist alles, was ich dir mitgeben kann. Benutze sie nur in größter Not."


Und das war es dann mit Buchbrom. Hmpf. :-(

Eragorn ist erschüttert, ebenso Saphira. Die brüllt erst einmal wehklagend zum Himmel empor, verfolgende Zickzack hin oder her. Der weinende Eragorn besteht darauf, dass Brom anständig begraben wird.

„Man könnte uns sehen", warnte ihn Murtagh.

Ja. Oder hören. Saphira hat durch ihr Gebrüll ohnehin schon bestimmt alle Zickzack im Umkreis von 500 km alarmiert. Von daher ...

Sie tragen Brom auf den Gipfel des Felsens und Eragorn lässt per Magie aus dem Felsen eine Gruft erscheinen. Dort wird Brom dann aufgebahrt.

Eragon trat einen Schritt zurück und gab dem Gestein mit Zauberkraft seine endgültige Form. Die Mauern schlossen sich über Broms reglosem Gesicht und wuchsen in die Höhe, bis sie ein hoch aufragendes, facettiertes Spitzdach bildeten.

... hübsch.

In der Nacht träumt Eragorn wieder von der gefangenen Frau. Die ist ebenfalls nicht bei bester Gesundheit:

Ihr Atem ging unregelmäßig und sie zitterte am ganzen Leib – ob vor Kälte oder vor Schmerz, wusste er nicht. Im Halbdunkel des Verlieses war nur ihre Hand, die über den Rand des Strohbettes hinausragte, deutlich zu erkennen. Eine dunkle Flüssigkeit tropfte von den Fingerspitzen. Eragon wusste, dass es Blut war.





Am nächsten Morgen ist Eragorn von der Trauer erschöpft und wacht mit verquollenen Augen auf. Er setzt sich an den Höhleneingang und sinniert darüber, dass Angela mit ihrer Prophezeiung über den bevorstehenden Verlust wohl doch Recht behalten hatte. Er weint dann noch ein bisschen und kratzt mit dem Fingernagel die Worte „Warum ich?" in den Sandstein.

Kurz darauf kommt Murtagh zurück. Zuerst wird höfliche Konversation gemacht, dann offenbart Murtagh ein weiteres Mal beunruhigendes Insiderwissen.

„War dein Brom der Brom? Der einst dabei half, dem König ein Drachenei zu stehlen, dann damit quer durchs ganze Land floh und im Zweikampf Morzan tötete? Ich habe dich seinen Namen sagen hören und die Inschrift am Grab gelesen, aber ich brauche Gewissheit: War er es wirklich?"


Das fällt jetzt selbst Eragorn auf und nachdem er bestätigt hat, dass Brom DER Brom gewesen sei fragt er dann doch mal nach, woher Murtagh das denn bitte alles wisse.

In Murtaghs Augen öffnete sich eine unergründliche Tiefe.

Ah.

Murtagh erklärt, dass er nicht zu den Varden (übrigens, einer der Suchbegriffe, die auf das Blog hier führten, war „ursachen für varden krampf") gehöre und selbst auf der Flucht sei. Er habe geflüsterte Geschichten über einen neuen Drachenreiter gehört und sei deswegen den Zickzack gefolgt, in der Hoffnung, dass sie ihn zu diesem Drachenreiter führen würden.

Eragorn ist nicht völlig überzeugt und versucht, mal eben in Murtaghs Geist zu gucken, scheitert aber an einer undurchdringlichen geistigen Mauer. Noch verdächtiger, denn man muss sich fragen, woher Murtagh diese Fähigkeit hat, kann schließlich nicht jeder.

Aber Eragorn hat andere Dinge im Kopf. Er geht zu seinem Zeugs und nimmt Zar'roc heraus. Er beschließt, es fortan zu tragen, immerhin schien es die Zickzack zu erschrecken.

Er nahm den Bogen vom Rücken und hängte sich Zar'roc an den Gürtel. 'Ab sofort bin ich ein Mann des Schwertes. Alle Welt soll das sehen. Meine Ausbildung ist beendet. Ich bin jetzt ein Drachenreiter.'


Pffhhhrrrrgnihihihi. Sorry. Pfehehehehe. Mann des Schwertes. Ja, ist gut. Nein, wirklich, ist okay. Ich kann das ... das ... Bwaaaaahahahahahaaaaaaack!

So, jetzt aber. *räusper* Nein, ist ja auch ganz niedlich. Wenn er das meint, dann ist das okay. Weitermachen, Mann des Schwertes.

Murtagh zeigt dann auffallendes Interesse am Schwert und erkennt es sofort als das ehemalige Morzan-Schwert. Eragorn wird klar, dass Brom Morzan das Schwert damals abgenommen haben muss und so erklärt er es auch Murtagh: dass es so und so gewesen sei und dass er keine Ahnung gehabt hätte, was das für ein Schwert gewesen sei, weil Brom halt viele Geheimnisse hatte.

Dann gibt's Essen.

Als Nachtisch gibt es eine Lagebesprechung mit Murtagh. Eragorn will sein Pferd verkaufen und Broms Schneefeuer (ehrlich, das ist ein Name, den eine 10-jährige ihrem Wallach geben würde) stattdessen reiten. Murtagh selbst beschließt, Eragorn weiterhin zu begleiten, der bräuchte schließlich einen Gefährten, der schwere Gegenstände für ihn heben könne, ne, so mit seinen Rippen ist das ja noch nix.

Eragorn ist gerührt und sie spielen noch kurz „wer hat den Längeren" („Ich muss Dich warnen, ich werde vom Imperium verfolgt und früher oder später wird deswegen Blut fließen" – „pfht, Meeretix selbst verfolgt mich und schickt mir bestimmt sein ganzes Heer nach!"), dann kommt Saphira angeflogen und Eragorn kümmert sich erst einmal um seinen bekümmerten Drachen.

Im Gespräch kommt heraus, dass Saphira nicht nur wusste, dass Brom ein Drachenreiter war sondern er ihr auch gesagt hat, wo man die Varden finden würde. Eragorn ist wütend, weil Brom ihm diese Dinge nicht gesagt hat. Jaja, ist schon schwer herauszufinden, dass der Ziehvater ein anderes Lieblingskind hatte, ne?

Jedenfalls könne ein Mann namens Dormnad in Gil'ead Eragorn sagen, wo die Varden zu finden seien, meint Saphira. Jut, erwidert Eragorn, dann sei das eben ihr Ziel.
So als Nachgedanke erwähnt er noch die Traumfrau, der es zweifellos nicht so gut ginge.

'Aber ich finde, wir sollten nach Norden in Richtung Gil'lead ziehen. Mit ein bisschen Glück wird die Frau in einem der Dörfer oder einer der Städte an unserem Weg festgehalten.'

Yah. Klar.

'Ich habe Angst, dass ich im nächsten Traum ihr Grab sehe. Das könnte ich nicht ertragen.'
Warum nicht?
'Ich bin mir nicht sicher', sagte er achselzuckend.



Saphira lacht ihn aus und trottet kopfschüttelnd davon. Davon gereizt teilt Eragorn Murtagh mit, dass sie nach Gil'ead reisen und dort diesen Dormnad über die Varden befragen würden. Gut, beschließt Murtagh, bis dahin würde er Drachen und -reiter noch begleiten, aber die Varden seien nix für ihn, thankyouverymuch.

Sie brechen dann auch gleich auf.

„Bist du kräftig genug, um zu reisen?", fragte Murtagh stirnrunzelnd.
„Ich muss etwas tun, sonst werde ich verrückt", erklärte Eragon brüsk. „Magische Übungen oder den ganzen Tag herumsitzen und Däumchen drehen würden mir jetzt auch nicht weiterhelfen. Da ziehe ich es vor zu reiten."

Yah. Ganz zu schweigen von den verfolgenden Zickzack, für die, und ich zitiere Murtagh, das Brom-Grab wie ein Leuchtfeuer wirken würde.

Also mal ehrlich, diese logischen Brüche stören mich langsam schon enorm. In einem Moment ist alles furchtbar gefährlich und sie müssen eilig weiter, weil jeder Pups sie verraten könnte und die bösen, schlimmen Verfolger und OMG, im nächsten Moment sind wir auf einer gemütlichen Kaffeefahrt mit Leberwurstjongleur und Kamelhaardeckenverkäufern, bei der die Enscheidung für das Weiterreisen einzig und alleine an Eragorns geistiger Verfassung hängt und alles andere völlig unwichtig oder gar nichtexistent ist.

Aber gut. Aus welchem Grund auch immer, sie reiten weiter. Das Feuer wird gelöscht, Murtagh darf schon mal mit den Pferden runterklettern, während Eragorn nochmal hoch auf den Gipfel klettert. Saphira wartet neben Broms Grab schon auf ihn und sie erweisen Brom noch einmal die letzte Ehre. Saphira verwandelt den Felsen der Gruft noch in Diamanten – sehr hübsch – dann steigen sie gemeinsam den Gipfel hinab.

Montag, 24. August 2009

In eigener Sache

Ich gestehe, ich will auch ein Buch schreiben. Schon immer. Schon als ich meine ersten Saber Rider-Fanfictions in ein liniertes DIN A5-Heft kritzelte. Mit weißem Rand.

Seitdem ist viel passiert. Ich habe selbst viel gelesen und das Internet lieferte mir einen nicht enden wollenden Strom von Fanfictions, die ich getreulich Wort für Wort las, denn ich wollte einmal ebenso gut schreiben können wie die Verfasser dieser wundersamen Geschichten. So lernte ich aus ihren Werken.

Euch, meinen treuen Lesern, möchte ich vorweg schon mal den groben Plot enthüllen:

Die Heldin des Buches heißt FrauKatz. Das ist aber reiner Zufall, mit mir hat sie üüüüüüberhaupt nichts zu tun. Rein gar nichts. Ich identifiziere mich kein klitzekleines Bisschen mit ihr. Uhuh. Nein. Gar nicht.

Nahain!

Jedenfalls:

FrauKatz ist Archäologin und forscht mit Mitforscher Nathan Fillion in irgendeiner hochmysteriösen Ruine im peruanischen Dschungel herum. Mit dem sie verlobt ist. Natürlich.

... also, Nathan. Nicht dem Dschungel.

Gleichzeitig hat sie eine Affäre mit dem Leiter der Expedition, dem distinguierten Professor Scott Bakula. Bei einem Ausflug in die nächstgelegene Stadt sieht sie ein undurchsichtiger Lebemann (Hugh Jackmann), der dort im peruanischen Dschungel ebenso undurchsichtigen Geschäften nachgeht, und verliebt sich unsterblich in sie. Zum Behufe des sich-Näherkommens engagiert dieser einen Söldner, Michael Biehn, um sie zu entführen.

Der verguckt sich so eine Zehntelsekunde nach der Entführung aber auch in sie, wie könnte es anders sein, und bringt sie nicht zu seinem Auftraggeber sondern zu einem seiner Mitsöldner (Bear Grylls), der in einer kleinen Hütte mitten im Dschungel lebt, seit ihm der Verlust seines Lieblings-MG das Herz brach. Dort stirbt Michael dann aber leider den Heldentod, indem er sich auf einen giftigen Skorpion wirft, der grade FrauKatz, die Sonne seines Lebens, pieken wollte. Oder sowas. Was es im Dschungel halt so gibt. Da muss ich eventuell noch ein bisschen was recherchieren. Wobei, Schlangen gehen immer.

Egal.

Bear Grylls, durch die bezaubernde Gegenwart der FrauKatz aus seiner Trauer gerissen, ist ihr mittlerweile völlig verfallen und so flieht er mit ihr (und seinem Feuerstein und seinem Taschenmesser) mitten in die unberührte Wildnis des peruanischen Dschungels hinein. Denn das Supersondereinsatzkommando, bestehend aus Gary Sinise und Joe Flanigan (von Hugh Jackman geschickt und engagiert, als Michael Biehn nicht mit dem Subjekt seiner Begierde zurückkam), ist ihnen dicht auf den Fersen.

Währenddessen heuern Nathan Fillion und Scott Bakula, die sich natürlich auch Sorgen machen, einen ehemaligen, versoffenen GI (Kenneth Johnson) als Führer an (der sich sofort in das Foto von FrauKatz verliebt, ne), um FrauKatz Die Wunderbare wiederzufinden.

So beginnt ein Wettlauf durch die grüne Hölle und nur die Sterne wissen, in wessen Armen die unglaubliche FrauKatz am Ende landen wird.


Na, wird das ein Bestseller oder wird das ein Bestseller?

(Innuendos, ich würde da irgendwelche dreckigen Phantasien meinerseits ausleben, weise ich im Übrigen entschieden zurück. Das Buch wird ein von mir völlig und absolut objektiv geschriebenes Kunstwerk. Ich sehe das emotional völlig unberührt. So.)

Ich danke Nithi für die Inspiration, Hoppi für die Idee, was meine Heldin sein könnte und dem weltweiten Fernsehnetzwerk für ... na, sie wissen schon.

P.S. Eventuell überlege ich mir sogar noch sowas wie einen Sub-Plot. Irgendwas mit, hm, einem geheimnisvollen Artefakt mit noch geheimnisvolleren Kräften. Das ist immer gut. :nick:

Eragon XXXVI – Die Rache der Ra'Zac + Eragon XXXVII – Murtagh

Das Ergebnis der Eragorn-Umfrage ist ja nun recht eindeutig. Dann gibt es jetzt immer zwei Kapitel. Vielleicht bringt es ja was.

Am Freitag verließen wir Eragorn, als ihn grade seine Sinne verließen. Das verheißt nichts Gutes und tatsächlich, als Eragorn erwacht ist er gefesselt und im Lager latschen zwei Zickzack herum. Brom ist ebenfalls verschnürt wie ein Rollbraten und allgemein ist die Lage wieder äußerst fatal.

Zücken wir also unseren Deus ex Machina, die Magie. Das hat ja bis jetzt immer ... doch halt!

Er wollte seine magischen Kräfte wecken und das Wort formen, das die Ra'zac töten würde, aber er hielt verwirrt inne. Das Wort fiel ihm nicht ein. Er versuchte es erneut, aber es wollte ihm einfach nicht in den Sinn kommen.

Über ihm lachte der Ra'zac eisig. „Die Droge wirkt, nicht wahr? Ich glaube, du wirst uns so bald keinen Ärger mehr machen."


Verdammich! Haben die tumben Feinde doch mal was richtig gemacht! Wie ... unschön für Eragorn und Buchbrom. Saphira wird auch dingfest gemacht, mit Fußfesseln und, wait for it, Maulkorb!



Die Zickzack durchwühlen dann noch das Gepäck der heldenhaften Reisegruppe und sind ziemlich aufgeregt, als sie in Eragorns Zeug Zar'roc finden.

„Du wirst unserem Herrn gute Dienste leisten, oh ja."

Eragorn lallt ihnen dann entgegegen, dass es ein guter Dienst wäre, sie umzubringen, bewirkt aufgrund der Tatsache, dass er momentan gefesselt, bedrogt und ungefähr so gefährlich wie ein rosa Wattebausch ist, aber nur latente Erheiterung. Bevor die erquickende Unterhaltung weitergeführt werden kann regt sich nun auch noch Brom und die Zickzack denken laut darüber nach, dass sie ihn ja auch umbringen und hinterher bei ihrem „Herrn" behaupten könnten, dass es ein Unfall gewesen sei. Sie sind sich schnell einig und schleifen Buchbrom (Jeremy hätte die beiden Rüsseltiere schon 100 Mal im Handumdrehen fertig gemacht, anstatt halb ohnmächtig stöhnend herumzuliegen, jawohl!) in die Mitte des Lagers.

Eragorn ist leicht agitiert und zerrt ein bisschen hektisch an seinen Fesseln. Der eine Zickzack hält Brom ein Messer an die Kehle und blafft dann, anstatt zur Tat zu schreiten, erst mal Eragorn an, er möge mit dem Rumzappeln aufhören. Weil, das stört beim Abmurksen, wenn da einer im Hintergrund, ne, ja. Ich kann nicht, wenn einer guckt.

Das gibt dem anderen Zickzack die Gelegenheit, etwas beunruhigt in die Gegend zu schnüffeln, bevor aus dem nichtsigen Nichts ein Pfeil herbeischießt und den brombedrohenden Zickzack in die Schulter trifft. Zing!

Die Zickzack gehen in Deckung und Brom kriecht, immer noch nicht ganz wieder bei Sinnen, auf Eragorn zu. Die Pfeile fliegen weiterhin, die Zickzack hocken hinter einem Felsen und tun ... nichts. Dann kommen die Pfeile plötzlich aus der entgegengesetzten Richtung, und das verwirrt, verblüfft und überrumpelt die Zickzack hinreichend, um sie zur Flucht zu bewegen. Anstatt sich einfach auf die andere Seite des Felsens zu bewegen treten sie die Flucht an.
Der eine tritt im Weglaufen Eragorn noch in die Rippen, der andere greift sich einen Dolch und schleudert den Richtung Jungheld.

Plötzlich leuchtete in Broms Augen ein sonderbares Licht auf. Er warf sich über Eragon [Anm. d. Red.: :forum: + :stina:], den Mund zu einem lautlosen Knurren verzogen. Der Dolch traf ihn mit einem leisen Aufprall im Rücken und Brom stürzte schwerfällig auf die Schulter. Dann fiel sein Kopf schlaff zur Seite.


Eragorn brüllt noch „Nein!" und tut dann, was jede anständige viktorianische Dame in einer solch' kompromittierenden Situation tut: er fällt ihn Ohnmacht.

Mal wieder.

In mir steigt der Wunsch empor, einen neuen Eragorn-Film zu drehen. Ohne Eragorn. In dem Jeremy aus dem Ruhestand zurückkehrt, vielleicht noch ein paar alte Freunde rekrutiert und Blödix nochmal so richtig zeigt, was eine Harke ist. Oh, yeah!





Eragorn leidet. Er hat Aua in der Seite und überhaupt ist alles ganz doll doof. Er ist außerdem immer noch gefesselt. Wenigstens scheint die Wirkung der Droge nachzulassen, denn er kann wieder mit Saphira kommunizieren.

Saphira ist nicht verletzt und hat ihre Flügel schützend um Eragorn gelegt.

'Saphira, das Feuer hast du doch nicht gemacht, oder? Und der Ketten konntest du dich auch nicht allein entledigen.'
Nein.
Eragon stemmte sich mühsam auf die Knie hoch und sah einen jungen Mann auf der anderen Seite des Lagerfeuers sitzen.


Ah. Die Quelle der hilfreichen Pfeile nehme ich an?

Der Fremde trägt lumpige Kleidung, hat einen Bogen, ein Breitschwert und ein weißes, mit Silber beschlagenes Horn, zweifelsohne das Horn von Gondor oder zumindest ein naher Verwandter.
Außerdem hat er braune Locken und verwegen blickende Augen. Sic.

Man stellt sich vor, vielmehr, Eragorn fragt, wer er denn bitte sei. Murtagh, antwortet der nette junge braunbelockte Mann mit den verwegen blickenden Augen in einer tiefen, beherrschten und merkwürdig sanften Stimme. Sic. Ich schwöre.

Sie klären dann noch, dass Murtagh (Montag? Eragorns Montag, Robinsons Freitag. Klingt korrelativ.) ebenfalls ein Feind der Zickzack ist und sie deswegen angegriffen hat. Dann befreit sich unner Jungheld erst mal per Magie (funktioniert jetzt ja wieder) von den Fesseln. Warum er seine Hände dazu erst mal vom Rücken unter den Beinen hervor auf die Vorderseite zieht, wird wohl immer sein Geheimnis bleiben.

Murtagh nimmt mit zischend eingezogenem Atem zur Kenntnis, dass Eragorn magisch veranlagt ist und bemerkt, dass er ihm ja schon früher geholfen hätte, wenn da nicht so eine Kleinigkeit von grantigem Drachen im Weg gelegen hätte.

Eragorn gibt Saphira Anweisung, mal brav zu sein, immerhin hätte Murtagh sie gerettet. Der kommt dann heran und hilft Eragorn auf, der immer noch großes Aua hat. Murtagh schleift ihn zum Lagerfeuer, wo Buchbrom herumliegt.

„Wie geht es ihm?", fragte Eragon.
„Schlecht", sagte Murtagh [...].


Ein Dialog von schlichter Schönheit, in dem alles gesagt ist. Wunderbar.

Dann entkleidet Murtagh Eragorn um zu sehen, welche Verletzungen der bei der Begegnung mit den Zickzack davongetragen hat.
Jaja.
Eragorn habe sich vermutlich ein paar Rippen gebrochen, meint Murtagh, hätte aber, davon abgesehen, Glück gehabt.

Eragorn, der sich auch ganz glücklich fühlt, rutscht dann lieber zu Brom hinüber (Dreiecksverhältnis!) und versucht, den zu heilen. Mit „Waíse heill". Blöderweise heilt Eragorn nur die oberflächlichen Verletzungen, was, rein medizinisch betrachtet, recht blöd ist, wenn es darunter noch wie Kraut und Rüben aussieht. Tiefe Verletzungen bekommen ja nicht umsonst gerne mal eine Drainage gesetzt.

Danach gibt's heiße Suppe für den lädierten Helden und das weitere Vorgehen wird geplant. Es sei ein paar Stunden her, seit die Zickzack geflohen seien, meint Murtagh, und Eragorn beschließt folgerichtig, dass sie verschwinden sollten, solange die Zickzack noch nicht mit Verstärkung zurück seien.

Sie basteln eine Trage für Brom, damit Saphira ihn tragen kann, Eragorn sammelt noch schnell seine Siebensachen ein und dann geht es auch schon wieder los. Eragorn versucht noch, heldenhaft-märtyrerisch Murtagh dazu zu bewegen, sie zu verlassen, weil, ne, bei ihnen zu bleiben sei gefährlich und sie könnten ihn, Murtagh, nicht beschützen und wenn ihm was zustieße wäre das doch arg schade.

... wir können dich nicht beschützen? Bitte was? Murtagh rettet die ganze Reisegruppe mit links vor den Zickzack und Eragorn stellt sich allen Ernstes hin und meint, er solle mal lieber gehen, weil, 's sei gefährlich und Eragonis könne ihn ja nicht beschützen?



Murtagh lehnt dann auch dankend ab (ohne in schallendes Gelächter auszubrechen. Was für ein selbstbeherrschter junger Mann. Mit braunen Locken und verwegenen Augen und einer sanften Stimme. Just saying.)

Dass er dann aber noch meint, einem Drachenreiter würden ja immer höchst interessante Dinge widerfahren, lässt mich aufhorchen. Sehr informiert, der junge Mann. Eragorn hingegen entgeht dieser zarte, gradezu implizite Hinweis, er ist bestimmt grade mit komplizierteren Gedankengängen beschäftigt.

'Falls Murtagh sich als nicht vertrauenswürdig erweist, kann Saphira ihn immer noch verjagen.'


Oder auch nicht. :-p

Sie reiten, reiten, reiten die ganze Nacht. From Dusk till Dawn. Kurz vor Sonnenaufgang meint Saphira dann, dass sie eine Pause bräuchte und zwei Meilen entfernt einen guten Unterschlupf gefunden hätte. Eine nette Höhle, in der auch die Pferde Platz hätten.

Dort angekommen sammelt Murtagh erst einmal Brennholz, während Eragorn sich die Zeit damit vertreibt, Brom besorgt seufzend anzustarren.

Dann gibt's Essen. Ist ja auch wichtig.

Danach, man könnte es fast erraten, legt man sich zur Ruhe.

Samstag, 22. August 2009

Ariana Franklin, Die Totenleserin

Cambridge 1170. Ein kleiner Junge wird tot aufgefunden, angeblich von den Juden gekreuzigt. Als drei weitere Kinder sterben, droht ein Aufruhr. Heinrich II., König von England, muss den wahren Mörder finden und sendet nach einem Totenarzt.

Keiner ahnt, dass es sich dabei um eine junge Frau handelt, die beste ihres Fachs. Um in England ermitteln zu können, muss Adelia ihre wahre Identität verbergen. Mit ihren Fraugen stößt sie bei Stadtvätern wie Kirchenherren auf Misstrauen und Schweigen. Wem kann sie vertrauen?


Der Klappentext klingt, man kann es nicht anders sagen, sehr hebammig. Außerdem irritiert im ersten Moment die Mischung: Bones im Mittelalter? Hebammen, weise Frauen, Kräuterweiblein – geschenkt, im Dutzend billiger. Aber eine antike Pathologin, das ist zumindest neu.

Trotzdem scheint es sich mal wieder um einen Roman der üblichen Strickart zu handeln: junge, unglaublich begabte Frau, klüger und besser als alle anderen, kann, was kein anderer kann und ist letztendlich doch nur auf der Suche nach einem virilen Mann, der sie mal so richtig ... liebhat.

Ich hab's trotzdem gelesen und kann nun voller Überzeugung sagen: weit gefehlt! Vesuvia Adelia Rachel Ortese Aguilar ist kratzig, sehr überzeugt von ihren Fähigkeiten, sich ihrer Einschränkungen aufgrund ihrer Weiblichkeit grundsätzlich zwar bewußt, aber trotzdem kein passives Weibchen sondern richtig erfrischend respektlos, wie übrigens auch der ganze Stil des Buches. Die restlichen dramatis personae befinden sich auch erfreulich weit weg von den üblichen Clichés, erscheinen ungekünstelt und wirklich gut abgerundet. Sie sind eitel, verzweifelt, hilfreich, engagiert, borniert, verschlagen, beschränkt, scharfsinnig, ängstlich und manchmal sehr dum, kurz: menschlich.

Darüber hinaus kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Geschichte mit einem leicht ironischen Augenzwinkern geschrieben wurde, was ihrer beeindruckenden Eindringlichkeit aber keinen Abbruch tut.

Die Geschichte selbst ist dicht gestrickt, es passiert so einiges (ist ja immer wichtig, ne?) und sie kann, rein von den Sachverhalten her, mit modernen Thrillern, die in der Gegenwart spielen, leicht mithalten. Hollafuchs, da schlackern einem echt die Ohren! Sieht so aus, als wären schon im Mittelalter Menschen in die tieferen Abgründe des Seins hinabgestiegen. Da guck.

Hier ein kleiner Auszug aus dem Buch. Adelia besucht (rein aus Ermittlungsgründen natürlich) eine Feierlichkeit und ist schon leicht angetütert.

Das Auge einer gerösteten Rohrdommel, die ungeröstet im Schilf des Marschlandes, wo sie hingehörte, besser ausgesehen hätte, starrte Adelia vorwurfsvoll an.

Sie entschuldigte sich stumm bei ihr. Es tut mir leid. Es tut mir leid, dass sie dir Trüffel in den Hintern gestopft haben.


Ein tolles Buch! Ich kann's nur empfehlen.

Freitag, 21. August 2009

Eragon XXXV – Die Jünger des Helgrind

Eragorn erwacht am nächsten Morgen (wie symbolisch! Das Erwachen des Helden mit dem Erwachen eines neuen Kapitels! Nein!) und sieht eine vom Brom mit Kohle an die Wand gekritzelte Nachricht.

"Du nervst. Mach Deinen Dreck doch alleine. Ich gehe nach Disneyland. Gruß an Saphira. Brom."


Also ... fast. Tatsächlich steht da, dass er erst am Abend zurückkäme, Geld sei unter der Matratze, Eragorn solle seinen freien Tag genießen und *ding* vorsichtig und unauffällig sein, bitt'schönn.
Er möge den Palast meiden, seinen Bogen mitnehmen und ihn immer schussbereit halten.

Äh ...? Mit einem Pfeil im halbgespannten Bogen durch die Gegend zu laufen ist unauffällig? Bitte?

Eragorn wischt die Wand ab (immerhin), nimmt seinen Bogen und läuft dann hinaus um die Stadt zu erkunden. Er kauft ein Stück Käse und empört sich über eine Sklavenauktion. So sehr, dass er schon so gut wie dabei ist, seine magischen Kräfte zu entfesseln. In aller Unauffälligkeit natürlich, mit leuchtendem Ovar auf der Hand und allem Drumherum.
Glücklicherweise scheinen Broms Lehren doch noch gefruchtet zu haben, denn er denkt vorher nochmal kurz darüber nach, dass das jetzt völlig sinnlos wäre und er im Kerker säße, noch bevor er „Ego Draconis" sagen könne. Außerdem wäre der Kerker ja bestimmt im Palast und Brom hatte ihm ja gesagt, er solle den Palast meiden, so there.

Eragorn rennt dann wütend weg, hat „ich könnte das alles mit Saphira beenden und ein goldenes Zeitalter schaffen"-Phantasien und landet dann vor der Kathedrale. Er guckt sie sich an, dann geht er hinein.
Als er wieder gehen will, stehen zwei Zickzack mit gezückten Schwertern am Eingang, die ihn fixieren.

Hoppla.

Eragorn wird stinkesauer, brüllt erst einmal und zieht seinen Bogen. Die Zickzack nehmen das als Einladung und stürmen auf Eragorn zu. Warum sie sich nicht angeschlichen haben, solange Jungheld E. sie noch nicht bemerkt hatte ...

Dem fällt grade ein, so als Held denkt man ja immer an andere, dass Brom nun auch in Gefahr sein müsse, nachdem die Zickzack wussten, wo sie nach ihm suchen mussten. Als dann auch noch eine Truppe Soldaten die Kathedrale stürmt, kann Eragorn den Zickzack (wie lange brauchen die eigentlich, um zu ihm zu rennen?) nur noch eine bösen Blick zuwerfen, dann ergreift er das Hasenpanier.

Er rennt, sprengt mit Magie Türen auf, hüpft über Mauern etc pp. Wilde Verfolgungsjagd durch einen orientalischen Bazar, so in etwa. Er entkommt den Zickzack und ruft Saphira. Die Zickzack hätten sie gefunden und sie möge doch bitte checken, ob mit Brom alles in Ordnung sei. Wenn ja solle er schnell ins Gasthaus kommen.

Rrrrright. Man weiß, dass B&E in der Stadt ist, man hat Eragorn auch in der Kathedrale gefunden, aber das Gasthaus ist bestimmt noch sicher, jaja, neinnein.

Aaaaaaargh!

Saphira überprüft Brom und meint, dem ginge es gut, aber Eragorn solle rennen (Lauf, Forrest, lauf!), er sei in großer Gefahr.

Eragorn und Brom treffen sich am goldenen Globus, satteln die Pferde und preschen durch die Stadt. So unauffällig wie möglich nehme ich mal an. Dummerweise sind die Tore schon halb geschlossen und die Torwächter sind auch nicht mehr ganz so apathisch und laissez-faire wie zuvor.

Eragorn hält die Tore mit Magie offen (der anwesende Pöbel staunt) und die Soldaten sind darüber so verblüfft, dass sie nur Maulaffen feilhalten und nichts dagegen tun, als Eragorn und Brom aus der Stadt reiten.

Inkompetenz scheint unter den Soldaten Alagaeisias weit verbreitet zu sein deucht mir.

In der Stadt wird Alarm geschlagen, draußen kommt Saphira angeflogen und Eragorn steigt um.

Sie reiten/fliegen so schnell wie möglich weiter und am Abend gibt es wieder ein Lager. Brom meint, dass es wahrscheinlich Spione im Palast gäbe, die ihn an Tábor und somit an die Zickzack verraten hätten.

Man beschließt, abwechselnd Wache zu halten, dann soll geschlafen werden. Eragorn guckt ein wenig in die Gegend, da fällt ihm etwas auf.

„Hast du etwas gesehen?" [...]
Eragon starrte in die Dunkelheit [...]. „Ich bin mir nicht sicher. Ich dachte, da wäre etwas. Vermutlich war es nur ein Vogel." Im selben Moment explodierte in seinem Hinterkopf ein greller Schmerz und Saphira schrie auf. Dann sank Eragon bewusstlos zu Boden.

Donnerstag, 20. August 2009

Zwei Kapitel pro Eintrag?

Wie der Titel schon sagt bin ich grade am Überlegen, ob wir Eragorn nicht ein wenig straffen sollten. Ich würde dann jeweils zwei Kapitel pro Eintrag zusammenfassen, in der Hoffnung, dass dann doch mal ein bisschen mehr Schwung in die Sache kommt.

Was meint ihr?

Mittwoch, 19. August 2009

Eragon XXXIV – Die Spur des Öls

Am nächsten Tag hat Eragorn in der Tat einen veritablen Kater und bereut bitterlich seine Bierexzesse vom Vorabend. Saphira ist schadenfroh.

Brom, der noch mehr dem Bier zugesprochen hatte, rollt aus dem Bett, steckt seinen Kopf kurz in die Waschschüssel und schlurft dann hinunter, um sich zu kurieren.

In der Schankstube stellte Eragon fest, dass Broms Heilmethode darin bestand, Unmengen von heißem Tee und Eiswasser zu schlürfen und dann alles mit Brandy herunterzuspülen. Als sie wieder aufs Zimmer gingen, war Eragons Kopf tatsächlich wieder einigermaßen klar.


Die Weisheit dieser Kur ist durch keine Worte dieser Welt zu beschreiben. In Lolspeak vielleicht: ur doin it rong. Aber gut. Mich verblüfft nur die Aussage, dass Eragorns Kopf wieder einigermaßen klar sei.
... wieder? Er war schon mal? Habe ich was verpasst?

Buchbrom gürtet seine Lenden und dann gehen sie hinaus in die Stadt um herauszufinden, wie das jetzt mit dem Öl war. Brom meint, dass ihre beste Chance darin bestünde, einen Soldaten aufzutreiben, der den Transport bewacht habe.

Auf der Suche nach dem hoffentlich geschwätzigen Soldaten kommen sie auch am Haus des örtlichen Despoten vorbei, Marcus Tábor. Keine Ahnung, ob der nochmal wichtig wird.

Sie suchen und suchen, aber gegen Mittag sind sie immer noch nicht weitergekommen. Grund genug, sich zu trennen. Brom schickt Eragorn alleine los, nicht ohne ihn, wie üblich, zu ermahnen, sich zu benhmen und vorsichtig zu sein und bla.
Ob Brom sich eine Stoppuhr stellt?
*ding* „Oh, Zeit für die 12-Uhr-Ermahnung!"

Sie suchen getrennt weiter und nach vielen fruchtlosen Anläufen ist es Eragorn (ich verkneife mir hier grade extrem ein stina-endes „natürlich"), der einen Begleiter des Transportes auftreibt. Der weiß auch tatsächlich noch, wohin die Lieferung ging und sagt das Eragorn auch noch.

Dummbatz? :ugly:

Eragorn rennt zurück in den Goldenen Globus, um dort auf Brom zu warten. Der hat auch interessante Neuigkeiten erfahren: Miesnix selbst will nächste Woche Dras-Leona besuchen.

Ja, kein Wunder, dass die Wachen am Tor so lax sind und gelangweilt alle durchwinken. :-p

Offensichtlich war der Herr Tábor ein wenig zu selbstherrlich und Miesnix will ihm zwischendrin mal wieder zeigen, wer hier die Goldhosen anhat.

Für Brom und Eragorn heißt das, dass sie ihre kleine Auseinandersetzung mit den Zickzack besser beendet haben sollten, bevor Miesnix auftaucht.

Eragorn erzählt von dem Lagerhaus und, o Wunder, Brom hat nicht nur ebenfalls von dem Lagerhaus gehört, nein, er war auch schon dort! Die Kisten mit dem Öl seien in den Palast gebracht worden. Dort ließ sich Brom als Barde anheuern und wanderte stundenlang umher, um mehr zu erfahren. Das Öl sei zum Fuß des Helgrind gebracht worden und dort verliere sich die Spur, denn alle, die das Öl transportiert hätten, seien ebenfalls verschwunden.

Aha, denkt sich der kluge Mensch, da müssen sich die Zickzack rumtreiben.

Man beschließt, sich als Sklaven für den Transport anheuern zu lassen. Ja, super! „Hallo, wir würden gerne als Sklaven für sie arbeiten, so für den Transport den wertvollen Seithr-Öls zum Helgrind."

Eieieieieieieiei.

Eragorn öffnet die telephatische Verbindung zu Saphira und teilt ihr aufgeregt mit, dass sie die Zickzack gefunden hätten und erzählt ihr alles, was sich bislang so ereignet hat.

'Wenn wir die Sache hinter uns gebracht haben, könnten wir vielleicht Carvahall besuchen und uns eine Weile von den Strapazen erholen.'

Was willst Du eigentlich?, fragte sie, plötzlich verärgert. In dein altes Leben zurückkehren? Du weißt, dass das nicht geht, also hör auf, herumzujammern! An einem bestimmten Punkt muss man sich entscheiden, welchen Weg man beschreitet.


Sie meint dann noch, dass er nur noch die Wahl hätte zwischen den Varden oder einem lebenslangen Versteckspiel, und da solle er mal drüber nachdenken, jawohl!

Sie zog sich zurück, damit er über ihre Worte nachgrübeln konnte.

Montag, 17. August 2009

Eragon XXXIII – Im Sumpf von Dras-Leona

Es beginnt mit ... Mittagessen. Womit sonst. Diese essenziell wichtige Mahlzeit wird in einem kleinen Dorf am Rande des Sees eingenommen.

Es war ein reizender, auf einer Anhöhe gelegener Ort mit herrlicher Aussicht aufs Wasser.

Dieser Satz wurde gesponsort vom Alageisia-Komitee für Fremdenverkehr und Tourismus e.V.

Unsere Reisegruppe lauscht den Gesprächen um sie herum und ist erleichtert festzustellen, dass sich bemerkenswert wenige Leute mit Gerüchten über einen Drachenreiter beschäftigen. Niemand, um genau zu sein.

Sie reiten allsdann weiter am Ufer des Leona-Sees entlang, und weil da ein reger Betrieb herrscht, muss Saphira sich tagsüber verstecken.
Hat sie das nicht die ganze Zeit schon immer getan? Was ist daran denn jetzt neu bitte?

Die Gespräche zwischen Eragorn und Saphira drehen sich darum, dass er vorsichtig sein solle, weil sie ihm im Notfall nicht schnell genug zu Hilfe kommen könne (wie sähe die Hilfe denn aus? Ihn mit ihrem Schwanz – im besten Fall – bewußtlos zu schlagen?) und dass er auf Brom hören solle, weil der vernümpftig sei.

Auch die Zukunft wird mal kurz beackert. Was denn sein werde, nachdem Eragorn und Brom den Zickzack in den Pöppes getreten hätten. Brom würde ihn dann bestimmt zu den Varden bringen wollen. Eragorn meint dann, nicht nur körperlich ein Adonis sondern auch sehr tiefsinnig und kluk für sein Alter:

'Es gibt noch mehr im Leben als immer nur Krieg.'


Gandhi würde aus lauter Rührung in Tränen ausbrechen.

So reiten Brom und Eragorn nun also weiter, und weiter, und die Straßen sind vielbefahren und manchmal müssen sie warten, bis so ein Bauernkarren den Weg freimacht, hachja, es ist eine Tortur.

Dann, endlich, kommt Dras-Leona in Sicht. Ganz anders als das durchgeplante Teirm wirkt es eher ankh-morporkisch und leicht chaotisch mit windschiefen Gebäuden und verwinkelten Gassen.

Mehrere Meilen vor der Stadt steht dann auch noch ein unheilvoller Berg aus blankem Fels mit Steilhängen und allem Pipapo.

Brom deutete darauf. „Das ist der Helgrind. Er ist die Ursache, deretwegen Dras-Leona einst gegründet wurde. Die Menschen sind von ihm fasziniert, obwohl er gefährlich und niederträchtig ist."


Ja, wenn man nicht aufpasst schleicht er sich durch die Hintertür rein und trinkt die Milch aus der Packung. Böser, böser Berg. Aber gut, dass Brom Eragorn so lange vorenthalten hat, wer oder was der Helgrind ist. (Wir erinnern uns? Er wollte es ihm nicht sagen.) Ich finde ja auch, die Information, dass es sich um einen fiesen Berg handelt, hätte Eragorn bis in die Grundfesten seines jungen Seins erschüttert.

Heidenei.

In der Stadt steht auch eine ebenso fiese Kathedrale, die den Helgrind imitiert. Brom informiert unseren schaudernden Junghelden darüber, dass das so gewollt sei und dass die Religion des Helgrind auch ganz furchtbar fies sei, ne, mit Blut trinken und Fleischopfern und die Priester würden sich Körperteile abschneiden, um schon mal stückweise ins Halleluja zu gehen und die meiste Zeit würden sich eh alle darüber streiten, welcher der Helgrind-Gipfel der heiligste sei und ob man den vierten, weil er so niedrig ist, auch anbeten solle.

Der vierte Gipfel heißt nicht zufällig Pluto?

Ansonsten klingt das doch nach einer guten, soliden Religion, aber Eragorn ist entsetzt, erst recht, nachdem er und Brom in Dras-Leona einreiten (wieder mal völlig unbehelligt von den herumstehenden Wachen, ich dachte, ich erwähne es nochmal) und er sieht, wie ärmlich die Leute so leben.

'Bei uns behandelt sie ja selbst die Tiere besser', dachte Eragon mit vor Entsetzen aufgerissenen Augen. „Hier bleibe ich nicht", sagte er bestimmt.


Stell Stopschilder auf. Wenn man das Elend nicht sieht, ist es auch nicht mehr da, tralala.

Sie suchen sich ein Gasthaus und finden eines, den Goldenen Globus. Brom warnt Eragorn zum zwölftrillionten Mal und ermahnt ihn, vorsichtig zu sein, dann gehen sie hinunter um zu essen und zu trinken. Nachdem das Essen nicht so gut ist trinken sie eher, und am Abend wanken die beiden dann im Bierrausch ins Zimmerchen.

Saphira ist nicht amüsiert und wünscht ihm einen ordentlichen Kater. Dann schläft Eragorn ein.

Hach, wieder ein traditionelles Kapitelende. So wie der Held entschläft auch der Handlungsstrang erst einmal. Poetisch, poetisch, jaja.

Sonntag, 16. August 2009

Dr. Oscar London, Kill as few patients as possible

Über das Blog des entzückenden Dr. Grumpy bin ich auf dieses Buch gekommen. Er bezeichnet es als seine Bibel und hält sich, weitestgehend, an die 56 Regeln darin.

56! Respekt, die meisten Mitteleuropäer sind mit 10 Geboten schon überfordert. An Halbgötter werden dahingehend wohl spezielle Anforderungen gestellt.

Nun zum Buch. Geschrieben wurde es 1987, ein bisschen überarbeitet 1997. So ganz taufrisch sind also weder Buch noch Autor, was den liebenswürdig verpackten Aussagen aber in der Regel keinen Abbruch tut.

Dr London stellt seine Regeln vor und untermauert sie jeweils mit einem kurzen Aufsatz darüber, warum es eine seiner Regeln ist und warum er sie für sinnvoll hält. Das macht er mit Ehrlichkeit, Humor und dem kleinen bisschen Hybris, ohne das man wohl nicht der weltbeste Doktor werden kann. ;-)

Regel 9, „Kill as few patients as possible", hört sich in meinen Laienohren schon mal sehr gut an, auch wenn ich mich vage frage, warum das nicht Regel #1 ist. Auch andere Regeln kann ich gut nachvollziehen, als da wären „Regel 3: If you can't save your patient's life, find someone who can", „Regel 13: If you make a mistake so horrible it is to die over, don't", „Regel 26: Don't try to feel a breast lump over the telephone" und „Regel 38: When she's absolutely, positively sure sie isn't pregnant, get a pregnancy test."

Einige der anderen („Be jewish", „Don't call me Doc" oder „Drive wooden stakes through the hearts of financial advisors") sind wohl eher persönlichen Erfahrungen und Ämpfindlichkeiten* geschuldet, tun dem Amüsement des Buches aber keinen Abbruch.

Als Zitat werde ich Regel 55 vorstellen, weil ich die Aussage darin sehr wichtig finde. Dass in Regel 55 auch eine Katze vorkommt, hat damit ü-ber-haupt nichts zu tun. Uh-uh.

Rule 55
Ask your patient what's shaking down at work and what's cooking at home.


London's law: If a patient is miserable at work AND at home, he will come down with a major physical ailment.
This double-whammied patient is easy to diagnose: stroke, heart attack, peptic ulcer, to name a few classics.
London's first correlate: If a patient is miserable in just one place – at home or at work – he will bring in a list of symptoms as long as the table of contents in Cecil's Medicine, an no diagnosis will be up to the task. Only patially burned out, this patient is en route to a major physical ailment.
London's second correlate: If a person is content at work and at home, he will never darken a doctor's doorway.

With every patient I see, I try to find out what's shaking down at work and what's cooking at home.
Some years back, I treated an elderly White Russian who had served as a general in the Czar's Army ans was now trying to make it as a real estate broker in Nixon's America. Whenever he failed to make a sale, which was often, he had to restrain himself from taking down his jeweled sword from the wall behind his desk and running the client through. Boy, did he have symptoms! (A recurrent, stabbing pain in the abdomen, of course, was one.) Fortunately, he also had an excellent marriage.

His wife had been handmaiden to the Czarina, spoke five languages poetically, and had grown more beautiful with each decade. She could cook a bowl of pelmeni whose aroma caused everyone downwind to hum something from Rachmaninoff. Beleaguered at work, the General had formidable reinforcements at home.

One afternoon, his wife dragged the General – pale and groaning – into my office and demanded that he be hospitalized.
"How's business?" I asked.
"Never better," she said. "Last month he sold an apartment building for three hundred thousand dollars. He was the happiest man in the world. Now look at him. Doctor, put Gregor in the hospital."
"How are things at home?" I asked.
"Fine, wonderful. Doctor, put Gregor in the hospital."

Who was I to stand up to the Czarina's handmaiden? How could I, a retired Captain in the U.S. Army Medical Corps, refuse to hospitalize a stricken general? My only problem was that I couldn't come up with an admitting diagnosis. According to London's Secons Correlate, a man who was happy at home and at work had no business being dragged half-dead to my office.

When I asked the General to point where he hurt, he feebly passed his right hand over his entire body. Wherever I touched him, he groaned. My examination was otherwise completely negative.
Bowing to imperial pressure, I admitted the General with a diagnosis of pandynia (pain all over).

A week passed. Prodigious amounts of blood, urine, and barium were shunted about in a vain effort to make a diagnosis. The General refused to eat. Intravenous fluids kept him just viable enough to moan. He was dying before my eyes, and I didn't have a diagnosis. The only thing keeping him alive, I concluded, was my failure to find out what was wrong with him.

On the General's eighth day of hospitalization, his son-in-law Sergei accosted me after work in my office garage and swore me to secrecy. Russian intrigue! In a hoarse whisper, Sergei said, "Get the cat."
"You want me to get a CAT scan?" I asked, knowing too well how helpful a patient's relatives could be in leading an inept doctor to the correct diagnosis.
"Not a CAT scan," he said. "Sasha. Sasha the cat. Get rid of her."

It turned out the patient's wife had adopted a stray cat the month before and had fallen madly in love with it. [...] The General, accousted to his wife's undiluted affection, reportedly went berserk with jealousy. It was beneath his regal dignity – and contrary to his military ehtic – to admit that a cat without a pedigree was defeating him.

Recently triumphant at work, but acutely miserable at home, the General nondiagnostically fell apart. Had the bottom fallen out of the real estate market at the same time that Sasha invaded his home, he would, by London's Law, have gone on to suffer a conventional stroke, heart attack, or peptic ulcer. But a man dying from feline envy was beyond my diagnostic ken – or kennel; I should have called in a vet to the General's bedside.

With the diagnosis in the bag, I gave the wife a choice: her husband or the cat. After a shocking amount of soul-searching, she gave up the cat.

Over the wireless went the message: SASHA EVICTED. When the General received this eleventh-hour-bulletin, he sprang from his deathbed and marched home in triumph.

A week later, his wife was in my office with a list of symptoms as long as the Trans-Siberian Railway.


Meine Meinung: ein schönes Buch, auch für Nichtmediziner.

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* sic, da ein weatherwaxischer Oggismus. Oder ein Carrotismus. Oder beides. Auf jeden Fall sic, so there.

Freitag, 14. August 2009

Eragon XXXII – Übung macht den Meister

Am nächsten Tag, man hat ja Zeit, die Linden rauschen, das Bächlein auch, die Vögeleyn zwitschern und alle Geschöpfe dieser Welt sind friedlich und freundlich, am nächsten Tag bringt Brom Eragorn weiterhin Magie bei und, jetzt neu, wann man sie einsetzen können wollen sollte.

Nach einer besonders schweren Übung erzählte Eragon ihm von der Frau in der Zelle.

Brom findet das recht bemerkenswert, kann aber auch nicht erklären, wie und warum und was und wer.

„Um es zu begreifen, sollten wir vielleicht jedes Gefängnis und jeden Kerker durchsuchen, bis wir diese Fru finden", meinte Eragon scherzhaft. Tatsächlich hielt er das für gar keine so üble Idee.

Junge, mal so zwischen übellauniger FrauKatz und Adonisheld in Ausbildung: lass Dir von Brom in der nächsten Stadt mal das Haus der verhandelbaren Zuneigung zeigen. Echtmajetzt.

Sie reiten weiter, Eragorn bekommt weiterhin Unterricht, tanderadei, der Frühling lässt sein blaues Band flattern, die Blumen blühen und die Bäume und die Sträucher und die Vögel und die paaren sich auch noch und bauen Nester und kein Wunder, dass Eragorns Hormone ADS bekommen.

Sie kommen an einen See und ein ganzer Abschnitt des Kapitels geht dafür drauf zu beschreiben, wie Eragorn und Saphira baden gehen.
Dafür hatter Zeit, aber zu beschreiben, wie sie sich in die Burg schleichen und geheime Informationen suchen und die Wachen und gefährlich und so, das wird kurz und knapp abgehandelt.
Hrmpf. Gewichtung! Neu überdenken. Und so. Bitte, danke.

Am Abend wird wieder gekämpft und das erste Mal besiegt Eragorn seinen Lehrmeister.

Ha! Das wäre mit Jeremy nicht passiert, aber wir hier haben ja nur Buchbrom. Rats!

„Ich mag nicht mehr so jung sein wie früher, aber ich merke doch, dass du ein Schwertkämpfer bist, wie es ihn nur selten gibt."

Jeeeeeeessssssas! 'n bisschen weniger dick aufgetragen hast Du's nicht?

Sie setzen sich nach der interessanten Lehrstunde ans Lagerfeuer und Brom erzählt noch, dass die Elfen ja viel besser und stärker seien und selbst eine Elfenuroma mit Rollator, einer Hand auf den Rücken gebunden, in Stützstrümpfen, mit Blümchenhut und mit ohne Gebiss den stärksten Menschen im Schwertkampf ohne weiteres besiegen könne.

Gut zu wissen.

Dann will Eragorn erfahren, wie man gegen Magie kämpft. Genauer gesagt, wie man sich verteidigt. Brom meint, das sei äußerst gefährlich. Die beiden Magier würden zuerst versuchen, in den Geist des anderen einzudringen (wie anzüglich! Ich bin empört!) und ihn so zu beherrschen, denn ein purer Angriff würde dem Angegriffenen kurz vor seinem Tod noch durch die Entblößung des Geistes Gelegenheit zum Gegenangriff geben und dann wären beide tot.

Man müsse also verhindern, dass der andere Magier in den eigenen Geist eindringe, und das gelänge, indem man immer die Gegenformel zu seinen Angriffen geistiger Art kenne. Feuer-Wasser, Luft-Erde und so weiter.

Das sei furchtbar kompliziert und gefährlich und überhaupt solle man sich da tunlichst raushalten.

Ja, nu. Da bin ich mir bei unserem Eragorn gar nicht so sicher, ob der das schafft. :-p

Mittwoch, 12. August 2009

Eragon XXXI – Der Traum vom Heldentum

Zeit, Zeit, ein flüchtiger Geselle ... man weiß nicht, wieviel vergangen ist, als Eragorn langsam aus seiner watteweichen Ohnmacht erwacht, aber er liegt unter einer Decke und sein Handgelenk ist verbunden. So schlimm kann's also nicht sein.

Er schreckt trotzdem hoch und sieht sich um. Er liegt auf einer urkelfreien Lichtung an einem Lagerfeuer, auf dem ein Eintopf brodelt. Bogen und Köcher liegen neben ihm. Er versucht, Saphira zu rufen, kann sie aber nicht erreichen. Das beunruhigt ihn und er wandert auf der Lichtung herum. Pferde und Satteltaschen sind auch nirgendwo zu sehen, was die Beunruhigung nicht grade verbessert.

Irgendwann setzt er sich unter einen Farnwedel Baum und wartet.

Stunden vergehen. Niemand kommt.

... der arme Eintopf!

Irgendwann wird es ihm zu langweilig und er sucht sich eine Pfütze, in der er seine Traumsicht ausprobiert. Wie immer ist die Magie der Deus ex machina. Er pfützt also, spricht die magischen Worte und sieht Saphira und Brom, der auf ihrem Rücken sitzt.

Nu isser beruhigt, weil er wenigstens weiß, dass es den beiden gut geht.

Wo er schon mal dabei ist, guckt er auch gleich mal, was Roran so macht. Der sitzt auf einem Stuhl und hat Falten bekommen.

Doll. Das hat sich doch jetzt mal richtig gelohnt. *hust*

Und dann, weil, er ist ja jung, er hat Hormone und wo wir grade alle so schön an der hellsichtigen Pfütze sitzen ... dann versucht er, die seltsame Frau zu sehen, die ihm in seinen Träumen erschienen ist.
Zuerst passiert nichts, doch als er grade enttäuscht aufgeben will schwärzt sich das Wasser der Pfütze tintig und er sieht eine dunkle Kerkerzelle, in der die Frau seiner Träume (bin ich nicht mehrdeutig?) zusammengerollt in der Ecke liegt.
Ich möchte sie Marthe nennen. Der Drang ist ... stark.

Dann verliert der Meistermagier seine Frequenz und das Wasser wird wieder klar.

'Sie kann doch nicht wirklich da sein, ich habe doch nur von ihr geträumt. [...] Wie konnte ich in ein Kerkerverlies schauen, das ich noch nie zuvor gesehen habe?'

Jaha, das kann man nämlich nicht. Man sieht nur Orte oder Personen, die man schon mal gesehen hat.
... es sei denn, man ist Drachenreiter Eragorn und überhaupt schon was unheimlich Besonderes. Dann gelingt einem auch das Unfassbare. Natürlich.

Während er noch verwirrt den Kopf schüttelt, kommen Saphira und Brom zurück. Der ist schlecht gelaunt und fuchtelt mit einem rotbefleckten Schwert herum.
Er hätte Eragorns Sauerei aufräumen müssen, hält er dem wenig schuldbewussten Schützling vor. Er hätte zwei Tage gebraucht, um alle aufzuspüren und unschädlich zu machen, heidenei, und überhaupt hätte Eragorn ihnen ja auch einfach einen Stein in den Schädel jagen können anstatt sie alle halb nach Teirm zurück zu katapultieren! Man kann ja schließlich keine Horde Urkels herumlaufen lassen, die seltsame Geschichten von magisch begabten Drachenreitern erzählen, ne?

Kurz, Brom heißt Eragorn einen Idioten und ist richtig stinkig.

Eragorn ist erschüttert und versucht sich zu entschuldigen. Brom seufzt und meint, er mache sich ja auch nur Sorgen, weil Eragorn ja fast tot gewesen sei, jawohl! Magie ist doch gefährlich und überhaupt, Junge!

Nachdem es zwei Wochen dauern wird, bis Eragorns Handgelenk geheilt ist, beschließt Brom, ihm nun nicht nur beizubringen, wie man Dinge tut, sondern auch, wann man Dinge tut und vor allem, wann man Dinge besser lässt.

Dann reiten sie weiter.