Montag, 17. August 2009

Eragon XXXIII – Im Sumpf von Dras-Leona

Es beginnt mit ... Mittagessen. Womit sonst. Diese essenziell wichtige Mahlzeit wird in einem kleinen Dorf am Rande des Sees eingenommen.

Es war ein reizender, auf einer Anhöhe gelegener Ort mit herrlicher Aussicht aufs Wasser.

Dieser Satz wurde gesponsort vom Alageisia-Komitee für Fremdenverkehr und Tourismus e.V.

Unsere Reisegruppe lauscht den Gesprächen um sie herum und ist erleichtert festzustellen, dass sich bemerkenswert wenige Leute mit Gerüchten über einen Drachenreiter beschäftigen. Niemand, um genau zu sein.

Sie reiten allsdann weiter am Ufer des Leona-Sees entlang, und weil da ein reger Betrieb herrscht, muss Saphira sich tagsüber verstecken.
Hat sie das nicht die ganze Zeit schon immer getan? Was ist daran denn jetzt neu bitte?

Die Gespräche zwischen Eragorn und Saphira drehen sich darum, dass er vorsichtig sein solle, weil sie ihm im Notfall nicht schnell genug zu Hilfe kommen könne (wie sähe die Hilfe denn aus? Ihn mit ihrem Schwanz – im besten Fall – bewußtlos zu schlagen?) und dass er auf Brom hören solle, weil der vernümpftig sei.

Auch die Zukunft wird mal kurz beackert. Was denn sein werde, nachdem Eragorn und Brom den Zickzack in den Pöppes getreten hätten. Brom würde ihn dann bestimmt zu den Varden bringen wollen. Eragorn meint dann, nicht nur körperlich ein Adonis sondern auch sehr tiefsinnig und kluk für sein Alter:

'Es gibt noch mehr im Leben als immer nur Krieg.'


Gandhi würde aus lauter Rührung in Tränen ausbrechen.

So reiten Brom und Eragorn nun also weiter, und weiter, und die Straßen sind vielbefahren und manchmal müssen sie warten, bis so ein Bauernkarren den Weg freimacht, hachja, es ist eine Tortur.

Dann, endlich, kommt Dras-Leona in Sicht. Ganz anders als das durchgeplante Teirm wirkt es eher ankh-morporkisch und leicht chaotisch mit windschiefen Gebäuden und verwinkelten Gassen.

Mehrere Meilen vor der Stadt steht dann auch noch ein unheilvoller Berg aus blankem Fels mit Steilhängen und allem Pipapo.

Brom deutete darauf. „Das ist der Helgrind. Er ist die Ursache, deretwegen Dras-Leona einst gegründet wurde. Die Menschen sind von ihm fasziniert, obwohl er gefährlich und niederträchtig ist."


Ja, wenn man nicht aufpasst schleicht er sich durch die Hintertür rein und trinkt die Milch aus der Packung. Böser, böser Berg. Aber gut, dass Brom Eragorn so lange vorenthalten hat, wer oder was der Helgrind ist. (Wir erinnern uns? Er wollte es ihm nicht sagen.) Ich finde ja auch, die Information, dass es sich um einen fiesen Berg handelt, hätte Eragorn bis in die Grundfesten seines jungen Seins erschüttert.

Heidenei.

In der Stadt steht auch eine ebenso fiese Kathedrale, die den Helgrind imitiert. Brom informiert unseren schaudernden Junghelden darüber, dass das so gewollt sei und dass die Religion des Helgrind auch ganz furchtbar fies sei, ne, mit Blut trinken und Fleischopfern und die Priester würden sich Körperteile abschneiden, um schon mal stückweise ins Halleluja zu gehen und die meiste Zeit würden sich eh alle darüber streiten, welcher der Helgrind-Gipfel der heiligste sei und ob man den vierten, weil er so niedrig ist, auch anbeten solle.

Der vierte Gipfel heißt nicht zufällig Pluto?

Ansonsten klingt das doch nach einer guten, soliden Religion, aber Eragorn ist entsetzt, erst recht, nachdem er und Brom in Dras-Leona einreiten (wieder mal völlig unbehelligt von den herumstehenden Wachen, ich dachte, ich erwähne es nochmal) und er sieht, wie ärmlich die Leute so leben.

'Bei uns behandelt sie ja selbst die Tiere besser', dachte Eragon mit vor Entsetzen aufgerissenen Augen. „Hier bleibe ich nicht", sagte er bestimmt.


Stell Stopschilder auf. Wenn man das Elend nicht sieht, ist es auch nicht mehr da, tralala.

Sie suchen sich ein Gasthaus und finden eines, den Goldenen Globus. Brom warnt Eragorn zum zwölftrillionten Mal und ermahnt ihn, vorsichtig zu sein, dann gehen sie hinunter um zu essen und zu trinken. Nachdem das Essen nicht so gut ist trinken sie eher, und am Abend wanken die beiden dann im Bierrausch ins Zimmerchen.

Saphira ist nicht amüsiert und wünscht ihm einen ordentlichen Kater. Dann schläft Eragorn ein.

Hach, wieder ein traditionelles Kapitelende. So wie der Held entschläft auch der Handlungsstrang erst einmal. Poetisch, poetisch, jaja.

7 Kommentare:

Gamina hat gesagt…

Ich komme vor Spannung bald um. :p


(Dies war allen voran ein Test *gg*)

FrauKatz hat gesagt…

Ich muss auch nach jeden Kapitel erst mal eine Stunde Yoga machen, bis mein Herz nicht mehr so rast. :ugly:

Silph hat gesagt…

Das Gasthaus heißt doch nicht wirklich so, oder?

FrauKatz hat gesagt…

Doch, doch, das tut es. Schick, nich? :nick:

... und wieder so ein Fall, bei dem ich mich frage, ob der Übersetzer ...

Vinni hat gesagt…

Ich erwarte bei dem Kapiteltitel irgendwie eher den Feuersumpf und die RVAG...

Anonym hat gesagt…

@FrauKatz: Im Original heißt das Gasthaus "Golden Globe".

Anonym hat gesagt…

Ach ja... weil ich schon dabei bin; der Babyspeck ist dem Autor anzulasten: "Any baby fat was gone now, stripped away by traveling, sparring, and training." :ugly: