Der Siedlerzug kämpfte sich weiter Richtung Osten.
Sie sind über den durchstandenen Gefahren zu einer Gemeinschaft geworden, Karl schenkt Marthe einen selbstgeschnitzten Kamm, sobald sie durch ein Dorf kommen, tauschen sie Güter und Lebensmittel, jedes Kloster muss sie eine Nacht aufnehmen, die Leute sind entweder nett oder garstig zu ihnen. Blabla, fuchtel, wedel, gestikulier halt.
Ein paar Tage später kamen sie in ein Dorf, dessen weise Frau im Winter gestorben war. Marthe bat Christian um die Erlaubnis, einige der Bewohner behandeln zu dürfen.
Mein erster, spontaner Gedanke: oh, shiny, endlich mal jemand NEUES der Marthe belästigen kann!
Spannung kommt auf. Wer wird es sein, wer hat das Gewinnerlos?
Marthe sucht grade noch ein paar brauchbare Kräuter aus dem Fundus der verstorbenen weisen Frau, da ...
Ein lautes Knarzen ließ sie herumfahren. In der Tür stand der Dorfschulze und musterte sie mit einem falschen Lächeln, das ihr Innerstes gefrieren ließ.
Dingdingding! Wir haben einen Gewinner!
„Wenn Du willst, kannst Du bei uns bleiben, Du darfst sogar in diese Hütte einziehen", bot er ihr an.
Doch an der Art, wie er sie musterte, erkannte sie, dass dieser Mann sie zu seiner Hure machen wollte.
Nein, echt?
Ich fühle mich versucht, aus lauter Verzweiflung wieder die Substitution des nutzlosen Wissens anzuwenden. Es gibt nur eine begrenzte Anzahl von Reaktionen auf „Und wieder will ein Mann sich Marthe aufdrängen*" und ich habe sie fast alle ausgeschöpft.
Anyhoo, er steht also so herum und sie weiß, er wird sie nicht aus der Tür lassen, da taucht Lukas auf und meint, Chris hätte Marthe gebeten, doch mal nach Drago zu sehen, zwinker zwinker ellenbogen. Marthe Sue schlüpft freudig am Schulzen vorbei aus der Tür, dankbar für Christians Schutz. Hach.
Siedler Trek (okay, der war schlecht, ich geb's zu) zieht weiter in Gegenden, die noch nie ein fränkischer Bauer zuvor gesehen hat, Marthe bekommt Albträume und hat deswegen tiefgehende Konversationen mit Grete. Eines Tages treffen sie auf zwei Salzhändler, Brüder, und Marthe renkt dem einen mit geübtem Griff die Wirbelsäule wieder ein.
Mit sanftem Druck schob sie einen Wirbel zurück in die richtige Lage und ließ für eine Weile ihre warmen Hände auf der Stelle liegen.
Dann bat sie ihn, sich aufzusetzen, drehte seinen Kopf vorsichtig nach links und recht und zu dann mit einem Ruck, dass es schauerlich knirschte.
Und Wikipedia behauptet, die Chiropraktik geht auf Daniel David Palmer (1845−1913) zurück. Pfht. Die wissen ja gar nichts! Gut, dass wir lesen und uns weiterbilden. Ha!
Die Salzbrüder ziehen ein paar Tage mit den Bauern, dann trennen sich ihre Wege. Der Marthe-Fanclub trifft nach ein paar weiteren Tagen in Chemnitz ein und reist sofort zum dortigen Kloster, denn Chris kennt da so einen netten Mönch namens Bartholomäus.
Der kommt auch gleich zum Begrüßen und bietet geistigen Beistand, Essen sowie Wasser und Seife (hinthint) und Nadel und Faden an. Die Siedler scheinen recht verlumpt zu sein.
Kittel, Röcke, und Bundhauben, die das Haar vor Schmutz und fremden Läusen schützen sollten, waren [...] schmuzig [und] zerrissen.
Ja, denn eigene Läuse sind okay, aber fremde – ihhhbaah!
Chris fragt dann Barti (Thi!) noch, ob er denn jemanden wüsste, der als geistlicher Beistand mitreisen würde, man würde am Ziel der Reise, so in der Mitte von Nirgendwo, doch jemanden brauchen, ne?
Lasst mich wieder wild raten: Barti wird wahrscheinlich selbst mitkommen. Jupp.
Erst mal traut er noch Emma und Jonas, damit die nun endlich dürfen, was sie schon lang getan. Alles feiert, Marthe wird mit anzüglichen Bemerkungen überschüttet, kann sich aber keinen der Burschen als Ehemann vorstellen. Duh!
Ende.
_ _ _ _ _
* habe ich das nicht schön umschrieben?
5 Kommentare:
Mooooment Moment Moment! Die zwei Salzhändler-Brüder haben Marthe NICHT angemacht? WTF? *rebbe tuchmann* Schwuchteln? *rebbe tuchmann*
Moooment_2:
Hast Du uns etwa zwei Kapitel unterschlagen? Erst 8, dann 11???
(Bestimmt waren das die Kapitel, in denen sich erst der eine, dann der andere Salzhändler unsterblich in unser präpubertäres Wunderkind verlieben! :rolleyes:
Oder vielleicht passiert etwas wirklich ungewöhnliches? Marthe könnte doch mal einem Kranken helfen? Oder jemand könnte bemerken, dass sie gar wunderzart, klein, zierlich und erdbeerblond ist? Oder wohlmöglich hat sie gar eine Vision!)
*rebbe tuchmann* Es steht nicht geschrieben, aber man muss es notgedrungen vermuten. :ugly:
@Szebra
Ooops. Äh. Nein. Nur das X und das I vertauscht. Es war spät und ich hatte den Katz auf dem Schoß und überhaupt war El nicht da, um mich auf diesen eklatanten Fehler hinzuweisen.
*füßescharr*
Dass mir das nicht zur Gewohnheit wird, Frau Katz.
Whee, Chemnitz!
Hässliche Stadt, aber wenn sie von da ein bisschen nach Süden gehen, treffen sie auf meine Heimatstadt, welche wo zu diesem Zeitpunkt auch schon mindestens 200 Jahre existiert. *Stadtfähnchen schwenk*
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