Gut, weiter geht es. Nennt mich Basilikum, denn Barti schließt sich dem Siedlerzug an. Ha!
Jenige sind, naturalmente, erfreut, weil er jetzt jeden Tag für sie beten kann. Wunderbar.
„Vor uns liegt jetzt das letzte Stück des Weges", erklärte Christian bei einer Rast. „Von hier bis zum Gebirge im Süden herrscht nur dichter Wald, den kaum jemand betreten hat. Man nennt ihn Miriquidi, den Dunkeln Wald. Dort liegt unser Ziel."
Je nun, man läuft trotzdem weiter und kommt auch irgendwann an.
Marthe spürte, wie ein Schaudern die Menschen ergriff. Dieser Wald war anders als die Wälder, die sie bisher durchquert hatten – uralt, unheimlich und düster. Womöglich hausten hier Drachen, böse Geister, finstere Zauberer und in den Weihern Nixen?
Ach, und das wäre schlimmer als verrückte Einsiedler und mordlüsterne Wegelagerer? Na, wenn sie meint. Ich meine, kann ja jeder so empfinden wie er will, Du. Ich find's gut, dass wir mal drüber gesprochen haben, so in gegenseitigem Respekt und Anerkennung der Individualität des anderen. Peace.
Tatsächlich trifft die Gruppe „Entspanntes Existenzgründen in vier Schritten" bald auf den schwarzen Mann.
[...]
Er heißt Gernot und ist Köhler.
Er will sich dem Treck anschließen, was alle gut finden. Bring mit, wir nehmen jeden. Ob er es tut, weil Marthe ihn bezaubert hat, ist leider nicht überliefert. Ich tippe aufgrund von Erfahrung und dem bisherigen Buch auf ja. :ugly:
Sie ziehen weiter durch den Wald, da fängt es an zu regnen, nein, gradezu zu gießen. Man sucht Schutz in einer baufälligen Hütte, da kommt Ritter Christian aufgeregt angerannt: man müsse schnell unbedingt weiter den Hügel hinauf!
Hildebrand (die feige, nicht sonderlich helle Socke) verkennt erst mal den Ernst der Lage und mötzelt herum, das sei doch viel zu steil.
Christian: BOAH! Dann führt die Tiere einzeln hoch, sonst ist alles verloren! Der Bach wird anschwellen! :fuchtel:
Während sich die Männer dranmachten, die Anweisung zu befolgen, sah Marthe wie gebannt zu einem Baum hinauf. Christian folgte ihrem Blick und zuckte zusammen: Schnecken krochen den Baumstamm hoch und hatten beinahe schon Mannshöhe erreicht.
„Hinauf! Alle sofort den Hügel hinauf!", brüllte der Ritter.
... Schnecken? Ernsthaft? Ich meine, keine Ahnung, machen die sowas? Denken die sich 12 oder 24 Stunden vorher „Ach, hmmmmmm, es liegt Feuchtigkeit in der Luft, es könnte zu einer Springflut kommen, ich suche mir mal lieber einen Baum zum Draufkriechen."
R'ly, machen sie?
Sehr ugly.
Man rettet, was zu retten ist, dann rauscht es und die Flut kommt. Griseldis (als Frau von Socken-Hildebrand der Ehre des Dum verpflichtet) will zum Wasser rennen, als die Wagen mitgerissen werden. Als Christian sie davon abhält, verbreitet sie ein wenig gute Stimmung, indem sie herumkreischt, sie werden ja alle sterben.
Grete versetzt ihr dafür ein paar Ohrfeigen.
Ich mag Grete.
Man stellt dann fest, dass ein weiterer Generic Character, der bis dahin noch nie erwähnt wurde, den Helden spielen wollte und im Wasser festhängt. Chris macht sich auf zur Rettung, doch es ist zu spät, Burchart ist dahingeschieden.
„Drei werden sterben."
Immer wieder musste Marthe an diesne Satz denken, der ihr am ersten Abend ihrer Flucht in die Fremde durch den Kopf gezuckt war.
Wilhelma, Paul und nun Burchart.
War das Zufall? Oder die Erfüllung einer furchtbaren Vision?
Jaaa ... schwer zu sagen. Warten wir mal ab, ob noch einer euch furchtbar verrät, dann wissen wir mehr.
Die Siedler hadern mit dem Schicksal, Christian mit sich selbst.
Drei Menschen, die sich seiner Obhut anvertraut hatten, waren gestorben. War das Gottes Wille, oder hatte er sie nicht gut genug beschützt?
Bertha und ihr Mann überlegen, ob es nicht sicherer sei, nach Meißen zu reisen und sich dort in der Stadt zu verdingen. Letztendlich vertrauen sie aber alle wieder auf Christian und entscheiden, dass sie ihm weiter folgen werden. Sie planen also, wie es weitergehen wird. Marthe rettet sie, indem sie darauf hinweist, dass sie Regenwasser auffangen sollten, da das Flusswasser tagelang nicht genießbar sein wird.
Wennwirsienichthätten! :-D
Man zieht weiter. Durch den Wald und so.
Am Nachmittag des übernächsten Tages brachte Christian den Zug unverhofft zum Halten. Er wies auf eine von dichtem Wald umgebene Lichtung mit sanften Hügeln vor ihnen. [...]
„Wir sind da. Hier werden wir unser Dorf errichten."
Hurra!
Stimmung ergreift das Grüpple und alle liegen sich in den Armen.
Lukas versuchte, in all dem Trubel gelassen zu scheinen, wie es sich für einen bewährten Knappen gehörte. Doch heimlich suchte er nach Marthe.
Na endlich! Ich begann mir schon Sorgen zu machen, dass irgendein Impotenzvirus umginge.
Als er sah, wie Karl seine kleinen Schwestern umarmte und dann wie beiläufig auch die bei ihnen stehende Marthe, wurde sein Blick starr.
Dabei entging ihm, dass auch Christian seine Blicke ausgerechnet auf diese Szene gerichtet hatte.
Alle Augen auf Marthe, das kennen wir ja schon.
Während der Rest schon mal das Gelände abschreitet und eine Dorflinde bestimmt, bestimmt Christian, dass Marthe mit ihm nach Meißen reisen wird. Weil, äh, ja, wegen, genau!, wegen des Sohnes des Markgrafen. Der sei krank und Marthe könne ihm bestimmt helfen. Marthe will sehen, was sie tun kann.
An diesem Abend fand niemand schnell Ruhe. [...] Jonas und Emma hatten sich ein Stück abseits auf einem der künftigen Felder zum Schlafen niedergelegt, um so für die Fruchtbarkeit des Bodens zu sorgen.
Eine noble Geste. Aber von dem, was man bislang von Jonas und Emma hörte, muss man annehmen, dass der Pfad, den die Siedler genommen haben, auf Jahrhunderte eine äußerst fruchtbare Schneise durch die Landschaft ziehen wird. *blüh*
Auch Lukas träumte mit offenen Augen von einer Zukunft, die er sich seit dem Nachmittag in glänzenden Farben ausmalte. [...] Marthe würde den jungen Grafen heilen, Otto und Hedwig würden ihr überaus dankbar sein und sie reich belohnen. [...] Und dann könnte er um ihre Hand anhalten, ohne dass sein Vater das ganze Rittergut zusammenbrüllen oder ihn verstoßen würde.
Wieder rief er sich den Duft ihrer Hände, den Glanz ihres Haares, den Blick ihrer grünen Augen (Kudos für das Szebra!) in Erinnerung. Wie würde es sein, ganz sanft ihre Lippen zu berühren?
Das vertraute Ziehen stieg in seinen Lenden empor.
Bis zum vorletzten Satz war's ja noch ganz süß und romantisch und so, aber sie mussten ja wieder die TMI-Fairy rausholen! Mit Drei-Tage-Bart, Löchern in den Socken und Zigarre rauchend! Ging ja nicht anders.
Bis er sie haben und zur Frau erwecken konnte, würde er sie behüten wie einen kostbaren Schatz.Ahahahaha. Naja, nun, jeder braucht ein Hobby, aber das mit dem Behüten wird nicht so ganz klappen, wie die späteren Kapitel zeigen werden.
Marthe starrte währenddessen gedankenverloren in den Sternenhimmel. Nur wenige Schritte entfernt hörte sie Bertha schluchzen. Guntram redete beruhigend auf sie ein. „Ist ja gut. Nun hast Du es überstanden. Es ist vorbei", murmelte er.
Nein, dachte Marthe. Jetzt fängt alles erst an.
Ende erster Teil des Buches. Schalten Sie auch übermorgen wieder ein, wenn wir uns wieder Marthes Schicksal zuwenden. Mit noch mehr Testosteron, noch mehr Bedrängung und noch mehr Drama!
9 Kommentare:
Würde mich ja mal interessieren, wo genau sie sind.
Moment.
*wikidurchforst*
Ah, Christiansdorf natürlich, später Freiberg. Dann spiel ich mal Marthe und prophezeie ihnen reiche Silberfunde.
Marthe stolpert demnächst über einen Stein, der sich als Silberklumpen herausstellt, richtig?
Ich find ja vor allem geil, dass der Markgraf von Meißen keine gescheiten Ärzte um sich herum hat und deswegen auf ein 14-jähriges (Bin ich eigentlich die einzige, die das für viel zu jung für die ihr angedichteten Fähigkeiten hält?) Balg zurückgreifen muss.
> "Bis er sie haben und zur Frau erwecken konnte"
Ganz charmante Formulierung.
Frau Cyanus, sie spoilern sowas von, dat gibbet gar nich!
:ugly:
Außerdem ist hier Geschichte und sowas nur Blendwerk und Staffage. :fuchtel: Hier geht es um Marthe, einzig und allein. Jawoll. Ohne sie hätte es das Jahrhundert wahrscheinlich überhaupt nicht gegeben. :nick:
Hübsch finde ich diesmal auch "[...] Er wies auf eine von dichtem Wald umgebene Lichtung mit sanften Hügeln vor ihnen. [...]".
Eine Lichtung im dichten Wald stelle ich mir irgendwie ... örtlich begrenzt vor. Und dann eine Lichtung mit Hügeln? Maulwurfshügel, oder was? *gacker*
(Und wenn das wirklich keine kleine Lichtung, sondern eine dorf-große Fläche ist, auf der kein Baum wächst, würde mir das irgendwie zu denken geben, oder? Giftmüll im Boden? Erdstrahlen-Wasseradern-Hexenflüche? ;-) Oder hat Christian da schon vorab Holz gehackt?)
@ Centi:
> "Bin ich eigentlich die einzige, die das für viel zu jung für die ihr angedichteten Fähigkeiten hält?"
Nein, nein und überhaupt nicht. ;-)
(Ich will's ja nicht mit Graf Dings aus dem ersten Kapitel halten, dass eine Hebamme unbedingt selbst schon Kinder haben muss - aber ein 13-jähriges Kind als perfekte Hebamme und Heilerin? Oh, und mal eben nebenbei Leuten den Rücken einrenken, obwohl sie doch selbst so klein und zart ist? Ja neee, is klar ...)
Und Meißen ist doch immerhin 'ne Stadt, oder? Und der Markgraf ist - äh - der Markgraf ;-) und sollte Geld und Möglichkeiten haben, an einen Arzt heranzukommen. Und muss bestimmt nicht drauf waren, dass zufällig ein Wunderkind vorbeikommt.
(Abgesehen davon: Woher weiß Christian, dass das Kind des Markgrafen nicht längst geheilt oder schlimmstenfalls schon tot ist? Hat er schnell mal angerufen? Seine Informationen müssen doch Wochen alt sein.)
Alienor, jetzt komm der armen Geschichte doch nicht mit Logik! Du verwirrst sie noch völlig. *tststs*
Giftmüll im Boden Pfnihihihi.
Mich erheiterte ja dieses Mal besonders die Sache mit dem dunklen, uralten Wald, weil ich an diesen TTT-Uralt-Witz denken musste. Ihr wisst schon. *fuchtel* "Dieser Wald ist alt, dieser Forst heißt Horst." ... Ja, ich bin heute leicht zu erheitern.
@ Vianne:
Ja, das mit dem Spoilern von Dingen, die ich selbst nicht weiß, seh ich locker seit den Traumschiff-Folgen, die ich mit meiner Schwester und meiner Mutter geschaut hab. Ich lag regelmäßig dermaßen daneben und wurde ständig von meinen Verwandten gedisst. *gg*
@ Alienor:
In einem Buch "dessen Genre nicht genannt werden darf" las ich mal von so einer blutjungen Göre, die ab und an mal mitgeholfen hatte, so ein Kind auf die Welt zu bringen - und deswegen genau wusste, an welchen Tagen eine Frau schwanger werden konnte und an welchen nicht.
Na, da hab ich aber Bauklötze gestaunt!
Und jupp, Meißen hat sich in der Zeit zur Stadt entwickelt, zum Bistum gar. Das dürfte kein Einsiedlerdorf gewesen sein.
> Woher weiß Christian, dass das Kind des Markgrafen nicht längst geheilt oder schlimmstenfalls schon tot ist?
Na, das hätte ihm doch Marthe mit ihren übernatürlichen Fähigkeiten gesagt!
@ Schildi: :rofl:
Watt? Die ist 14? Jessesmei. Ich hatte jetzt mindestens so eine vollbusige 15jährige vor Augen *ugly*
@ Elveny:
> Watt? Die ist 14? Jessesmei. Ich hatte jetzt mindestens so eine vollbusige 15jährige vor Augen *ugly*
Das ist ja das gruselige. Sie ist "fast vierzehn", "zart und zierlich" und laut - *such* - Kapitel 4 hat sie "... zwar das nötige Alter erreicht, aber ihr Monatsblut floss noch nicht, und ihr Körper hatte bislang kaum frauliche Formen angenommen".
Man stelle sich also eine 13-jährige vor, die von der Beschreibung her aussieht wie 10, aber alles kann und weiß und der ausnahmslos alle Männer hinterhergeifern.
Wenn's eine "gut enwickelte" 14- oder 15-Jährige wär, fänd ich alles nicht so schlimm, aber diese ständige Betonung von zart und klein und mädchenhaft in Verbindung mit den erotischen Phantasien sämtlicher männlicher Wesen ist doch wirklich nicht mehr feierlich. *augenroll*
Freiberg wurde von Pädophilen gegründet. Großartig. :ugly:
Ey, kein Kapitel heute. Hätte ich auch im Bett bleiben können...
Wochenenden und Feiertage sind kapitelfrei. ;-) Heute geht es aber weiter.
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