Mittwoch, 7. Januar 2009

Die Hebamme XI – Audienz beim Markgrafen

Am nächsten Morgen machen sich Marthe, Christian und Lukas zum Aufbruch bereit. Marthe wäscht sich zur Feier des Tages und sucht die kläglichen Reste ihrer Arzneien zusammen.

Als sie zurückkehrte, ging Drago einen Schritt auf sie zu und stupste sie freundlich an die Schulter. Lukas stand bei dem Anblick vor Staunen der Mund offen.

Ja, auch die Pferde lieben Marthe. Darüber hinaus, griechische Mythologie als kulturelles Erbe hü oder hott, werde ich dieses Thema nun nicht vertiefen. Nope.

Christian mäht noch der Ehre halber den ersten Baum nieder, mit geschmeidigen, kräftigen Schlägen, und stößt dann zu Marthe und Lukas.

„Du reitest mit mir", erklärte Christian Marthe knapp. [...] Der blonde Knappe war schwer enttäuscht, dass soeben sein Traum geplatzt war, Marthe könnte mit ihm auf seinem Pferd nach Meißen reiten. Andererseits würde es ihn wohl in Verwirrung versetzen, das Mädchen stundenlang vor sich im Sattel zu haben, ohne sich etwas von seinen Gefühlen anmerken lassen zu dürfen.

Ziehen in den Lenden und so, wa?

Die Reisegruppe bekommt noch einen Käse zugesteckt, dann reiten sie los.

So verlegen Marthe die Nähe zu Christian und seine Berührung machte, so sehr faszinierte es sie, die Landschaft um sich herum vorbeifliegen zu sehen.
Ja, unser gar unschuld'g Blümeleyn.

Die drei machen noch ein bisschen Pause und Christian kann Marthe beruhigen: nein, die Gräfin wird sie bestimmt nicht bestrafen, wenn sie den Sohn nicht heilen kann. Denn Hedwig ist klug (Eulen sind ja dafür bekannt, ne?) und milde und weise und der Markgraf hört in fast allem Angelegenheiten auf sie.

Dem Mädchen entging nicht die Bewunderung in Christians Stimme. [...] „Aber es heißt doch, die Frau hat zu schweigen. Sind die Ratgeber des Grafen nich verärgert, wenn sie sich in Dinge einmischt, die nur Männer entscheiden?"
Christian wurde unversehens ernst. „Sicher. Bloß solange Otto ihr uneingeschränkt seine Gunst erweist, können sie das nicht offen zeigen."

Uhhh, ich spüre noch mehr Drama am Horizont dräuen!

Sie kommen in Meißen an und reiten zur Burg. Dort herrscht munteres Treiben und man läuft erst mal allen wichtigen Personen, die demnächst eine größere Rolle spielen werden, über den Weg: dem hochgeschätzten Freund Christians, Reimund, sowie den hochgeschätzten Feind Christians, Randolf.

Müssen die beide mit „R" anfangen? Ich sehe sie mich schon ständig verwechseln. Tsk.

Anhoodledeedoo, Randolf nennt uns Chris einen Hungerleider und Marthe ein dürres Ding.

[...]

... ich weiß, es ist beabsichtigt, dass der Leser, i.e. ich, Randolf verabscheuen soll, aber seine Weigerung, sich gleich Hals über Kopf in Bella Marthe zu verlieben, ist recht erfrischend.

Gut, die beiden hassen sich jedenfalls zutiefst und Christian ist sooooooo *zeig* kurz davor, mit dem Schwert auf Randolf loszugehen. Ich wittere sehr viel Drama in der Vergangenheit. Und weil Dramen Primadonnen sind, die kein anderes ihrer Sorte neben sich dulden, vermute ich basilikumisch, dass das Frauendrama Christians iiiiirgendwie mit dem Randolfdrama zu tun hat.
Hach! Keine Seifenoper könnte besser sein!

Christian und Marthe werden zum Markgrafen geführt. Der ist grundsätzlich grummelig, aber erfreut darüber, dass Christian als Erster Siedler herangeschafft hat.
Gräfin Hedwig kommt hinzu und man schickt sich an, zur Feier der Gelegenheit ein Gläschen Würzwein zu degustieren.

Grade brachte der Diener einen weiteren Becher, den er Hedwig mit einer formvollendeten Verbeugung reichte.
Marthe starrte wie gebannt auf den Dampf, der kräuselnd dem Becher entstieg. Ein jäher Schmerz zuckte durch ihre rechte Schläfe. Benommen drehte sie sich zu Christian um. „Der Wein ist vergiftet!"

Christian rennt sofort hin und schlägt Hedwig den Becher aus der Hand. Den Zorn Ottos, der zuerst gar nicht weiß, was das soll, besänftigt er mit den Worten, das Mädl hätte halt Gesichte, ne, und er würde ihr glauben.

Inzwischen war einer der Hunde, die im Hintergrund des Raumes gehockt hatten, herangekommen, schnüffelte an dem vergossenen Wein und zog sich mit eingeklemmtem Schwanz zurück. Marthe griff nach dem zu Boden gefallen Becher, roch daran, nahm mit dem Finger einen Tropfen [...] und kostete vorsichtig davon.
„Schierling", sagte sie leise zu Otto.


Der ist erst mal baff, befiehlt dann, dass das Vorkommnis diesen Raum nicht verlassen dürfe (*snort*, yeah, als ob das jemals funktioniert hätte) und schickt dann das Ganze Drumherum erst mal raus zum Spielen, weil er mit Marthe und Christian ein ruhiges Wort sprechen will.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Woher weiß Marthe, wie Schierling schmeckt?
Und wenn man so leicht schmeckt, was das ist, wieso versucht man dann, jemanden damit zu vergiften?

Jedenfalls:
Kann mal jemand Marthe töten? Die nervt.

Anonym hat gesagt…

> Jedenfalls: Kann mal jemand Marthe töten? Die nervt.

Mach Dir keine Hoffnungen, es gibt mehrere Fortsetzungsbände. ;-)


Und - auch wenn ich noch so sehr Hunde-Fan bin:
Ein Hund würde einen süß riechenden Wein einfach aufschlabbern oder bei einem sauren die Nase rümpfen. Aber Gift-Erkennung ist wohl echt zu viel verlangt. :doh:

Anonym hat gesagt…

Und wenn man so leicht schmeckt, was das ist, wieso versucht man dann, jemanden damit zu vergiften?
Neenee, wir gewöhnlichen Menschen schmecken das natürlich nicht, aber Marthe mit ihren speziellen Geschmacksknospen, die kann das. Jawoll. :nick:


Aber Gift-Erkennung ist wohl echt zu viel verlangt.
Vor allem wäre wahrscheinlich (ich meine, alle doof außer Marthe, klar, trotzdem) IRGENDWER IRGENDWANN mal drauf gekommen, dass Hunde das können und sie wären dementsprechend engagiert worden.

Anonym hat gesagt…

Jedenfalls:
Kann mal jemand Marthe töten? Die nervt.


I second that!

Allgemeines Kopfschütteln jedenfalls. Marthe Sue ist echt noch untertrieben. Aaahanstrengend!

Neenee, wir gewöhnlichen Menschen schmecken das natürlich nicht, aber Marthe mit ihren speziellen Geschmacksknospen, die kann das. Jawoll. :nick:

Jaaa, wer Gesichte hat... HA! Wahrscheinlich ändert sich das, sobald sie das erste Mal ihr "Monatsblut" und Brüste bekommt. Dann wird sie spontan dümmlich und kann nichts mehr. Muahaha.