Samstag, 24. Januar 2009

Die Hebamme XXIII – Schnelle Entscheidungen

Jungejunge, ich liebe dieses Kapitel.

Üüübrigens, wo wir es grade davon hatten: bestümmte Damen dürfen sich Christian natürlich auch sehr gerne so oder so vorstellen. Insofern sie das nicht ohnehin schon längst tun.

So. Genug des Herumgetändels, gehen wir in medias res, genauer gesagt, begleiten wir Otto in den Kerker, in dem Chris seit einem halben Tag darbt und schmachtet.
Denn zu aller Erstaunen lässt Otto sich Christian nicht liefern sondern steigt tatsächlich höchsteigenspersönlich hinunter, um ihn zu befreien.

Otto zeigt sich großzügig.

„Es gab schwer wiegende Anschuldigungen gegen Euch, doch die scheinen nun widerlegt. Ihr seid ein freier Mann. Als Entschädigung für die Unbill gebe ich euch die Tochter des Haushofmeisters zur Frau."


Knallwumms!

Christian ist, ich zitiere, ebenso verblüfft wie angewidert.

„Habe ich die Wahl zwischen dem hier" – er wies auf Stroh und Ketten – „und ihr?"


Otto ist sich einen Augenblick lang nicht sicher, ob er einen weiteren Wutanfall bekommen soll, entschließt sich dann aber, Humor zu zeigen. Haha, Chris sei ja ein wahrer Scherzkeks, aber so wird's nun mal geschenen und basta! Edelgard sei eine gute Partie und kein Mann könne sich mehr wünschen von einer Frau.

O doch, dachte Christian grimmig, und das weißt du genau. Wer kluge Frauen wie Hedwig oder Marthe schätzen gelernt hat, der mochte sich nicht mehr mit Mädchen abfinden, die nur über Männer, Schwangerschaften und das Sticken schwätzten.

Hach! Mein Held! :anhimmel:

Die Vehemenz, mit der Otto auf der Hochzeit besteht, bestätigt Christian ein gewisses Gerücht: dass Edelgard sich Ottos besonderer Gunst erfreut hatte und nun schnell heiraten muss, bevor in ein paar Monaten ein kleiner Günstling den ersten Kräher tut.

Christian beherrschte nur mit Mühe seinen Zorn. Er hatte derzeit nicht die Absicht zu heiraten – und schon gar nicht dieses unerträglich dumme Mädchen. Von einer misslichen Lage war er in die nächste geraten. Und diesmal schien es keinen Ausweg zu geben.
Otto hingegen stapfte zufrieden nach oben. Mit einem Schlag hatte er gleich zwei Probleme gelöst.


Jahaha, denkste, Bübele!

Hedwig ist nun wirklich, WIRKLICH stinksauer und schäumt vor Wut.

„Als Wiedergutmachung für dein Misstrauen und die Nacht im Kerker soll Christian diese Gans heiraten, die _deinen_ Bastard unterm Herzen trägt?", schrie sie ihn an.
Otto zuckte zusammen. Er hatte gehofft, Hedwig habe nichts von seiner Affäre erfahren, aber er hatte sie wieder einmal unterschätzt.


Tjaaaaaa. Hedi und Otti diskutieren noch ein wenig herum, dann spielt Hedwig ihren Trumpf aus: überhaupt hätte Chris ja überhaupt keine Zeit für Brautwerbung, Hochzeit und Tüdelüt, wenn Otto Gewinn aus der Neuigkeit schlagen wolle.
Otto: Welche Neuigkeit?
Hedwig: *augenroll* Na, das frag ihn mal besser schnell selbst.

Chris macht sich grade etwas frisch, da kommt schon ein Page und bestellt ihn zum Markgrafen.

Otto ist vom Silber entzückt und zusammen schmieden die Männer Pläne zum Abbau. Die Salzkärrner würden da im Harz jemanden kennen, der jemanden kennt, der unter der Abgabenlast stöhnt (who doesn't, huh?) und bereit wäre, nach Christiansdorf zu reisen, wieviel Geld man aus den Minen schlagen könne, also, so vermutlich und wie man vom Kaiser (gegen den man grade so ein bisschen intrigiert hatte, indem man sich mit anderen gegen seinen Günstling den Löwen verschwor) die Abbaugenehmigung bekommen könne, und, ach übrigens, wenn Christian nicht an dieser Hochzeit gelegen sei müsse er Edelgard natürlich nicht heiraten.

Shiny. Wäre dieser Stein auf dem Weg zu ChrisundMartheforever auch erst mal aus dem Weg geräumt.

Apropos ... Hedwig wünscht Marthe zu sehen. Chris erklärt, dass er sie erst mal wegräumen hat lassen, so aus Sicherheitsgründen, er sie aber gerne schnell wieder herholen werde.
Jawoll, meint Hedwig, das soll er ma tun. Außerdem wünsche sie, dass ihr Sohn noch ein wenig von Marthe betreut wird und die Heilerin alldieweildeswegen mit dem Hof nach Würzburg (tolle Stadt, aber grauslige Verkehrsführung) reisen solle.

Hoppeldipoppelgaloppel geht es zu Josefas Hütte.

Als Christian Josefas Hütte betrat, stieß Marthe einen hellen Schrei aus und schlug die Hände vors Gesicht. Wieder kamen ihr Tränen, doch diesmal vor Erleichterung.

Josefa begrüßt ihren Ziehsohn ebenfalls und der schildert erst mal, wie es ihm so ergangen ist. Von der Hochzeit erwähnt er lieber mal nichts, seine Trommelfelle schmerzen wahrscheinlich noch von Marthes erstem Schrei.

Der Anblick von Marthe, die ihn kaum aus den Augen ließ und vor Freude strahlte, hatte ihn das schon wieder vergessen lassen und wärmte sein Herz.

Und nicht, ich erwähnte es bereits, seine Lenden. Weil. Ehrenmann. Jawohl.

Josefa schickt Marthe dann raus zum Spielen, weil sie ein paar private Worte mit Chris wechseln will.

„So etwas wie sie habe ich noch nicht erlebt, Sie weiß nicht nur alles, was ich ihr über Kräuter und Salben hätte beibringen können. Sie hat wirklich heilende Hände. Eine außerordentliche Begabung. [...] Du wirst staunen, sie dabei zu erleben. Aber sie wird nun noch mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen, selbst, wenn sie sich vorsieht. Du musst sie beschützen."

Wie, noch mehr Aufmerksamkeit? Ist das überhaupt noch möglich?

Darüber hinaus trägt Josie ein bisschen dick auf finde ich. Blabla wunderbar, supertolligst, perfekt, kann alles, weiß alles, Gabe stärker als bei allen, die es bisher gab, Wunderkind, one of a kind, blablabla.

Dann basilikumiert Josie noch etwas darüber, dass Chris und Marthe noch schwere Zeiten bevorstehen werden, aber alles ein gutes Ende finden werde. Jawohl.

Josefa schwieg eine Weile und sagte dann: „Sie hat sich die Augen ausgeweint deinetwegen. Verschließ Dein Herz nicht gegen sie!"
[...]
„Das werde ich nicht. Das habe ich nie getan."


Hachja!


Schönes Wochenende dem Volk da draußen, Montag geht's weiter.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

wunderbar, supertolligst, perfekt, kann alles, weiß alles, Gabe stärker als bei allen, die es bisher gab, Wunderkind, one of a kind, blablabla.
Wie zitierte die Lady doch grad in anderem Zusammenhang so schön? "Man möchte brechen." Haja, manchmal spricht mir der olle Severus aus der Seele. :grin:

Anonym hat gesagt…

Ich würd ja gern jetzt betonen, wie anstrengend Marysueig und fancfictionmäßig das ist, aber das wurde schon so oft gemacht, dass ich mir das ersparen. Boahey.

Anonym hat gesagt…

Ich könnte euch aus dem Stehgreif ein Dutzend Fanfictions aufzählen, die besser und interessanter geschrieben sind als dieses... dieses... Machwerk *fuchtel*!

Anonym hat gesagt…

Üüübrigens, wo wir es grade davon hatten: bestümmte Damen dürfen sich Christian natürlich auch sehr gerne so oder so vorstellen.

Den ersten Link kann ich auf Arbeit nicht öffnen. Porno-Filter.

:suspekt:



Aber echt, dieses ganze Recherchiere hätte sie sich sparen können, die Autorin. Davon ist jetzt aus diesem mittelklassigen Nackenbeißer auch nichts Ernstzunehmenderes geworden...