Feinster Stoff für eine Seifenoper stelle ich grade fest, huiuiui.
Aus lauter Ironie ist es ausgerechnet Ulrich, den die Markgräfin schickt. Das Schicksal mag eine Bitch sein, aber manchmal hat sie Humor.
Noch am gleichen Tag kommt ein verschwitzter Bote mit der Nachricht an, dass Arnulfs und Reimunds Truppen den Angreifern den Silberschatz wieder abjagen konnten. Dieses Mal gab es auf Ottos Seite nur geringe Verluste, während die fiesen Schurken bis auf den letzten Mann niedergemetzelt wurden.
Otto lässt eine Dankesmesse lesen. Der Mann denkt halt an alles.
Leider wohl keine Spur von Chris. Lizzie und Reimund wollen gleich nach Hause und Marthe gibt ihnen schnell noch ihre Kinder mit. Die würden hier nur von Tod und Verderben hören und das sei schlecht für sie. Jaja. Klar. Noch ein paarmal die Kinder so abgeschoben und Katja Saalfrank steht bei Marthe und Chris vor der Tür.
Eine Woche später, Marthe fummelt grade an Lukas' Verband herum, kommt der Haushofmeister vorbei. Der Markotto würde Marthe gerne sehen, unverzüglich! Marthe macht sich auf den Weg und wer steht da neben Ottoschmotto? Unser Ekki mit dem perfiden Plan. Seid ihr nochmal darauf vorbereitet, überrascht zu tun?
Also.
„Dieser verdienstvolle Ritter und bewährte Kämpfer", begann der Markgraf und wies mit dem Kinn auf Ekkehart, „hat mich um Eure Hand gebeten. Wir sollten nicht zu lange warten, Euch wieder zu verheiraten. Deshalb habe ich beschlossen, seinem Wunsch zu entsprechen. Eine überaus gute Verbindung für Euch. Und für mich die Gewähr, dass von nun an endlich Ruhe und Frieden in Christiansdorf herrschen."
Ta-Dah!
Marthe versucht sich diesem bestechend logischen und vernümpftigen(sic) Vorschlag mit der lahmen Ausrede, sie sei doch irgendwie schon verheiratet, zu entziehen. Daraufhin zeigt ihr Otto ein Schrumpfherz in einer Schachtel und meint, das sei Chris' Herz und es täte ihm ja so leid. Also könne sie jetzt heiraten oder was?
Ist denn kein Kardiologe unter den Zuschauern?
Marthe meint, dass das ja von jedem X-Beliebigen das Herz sein könnte, pfht! Ottos Gesichtzüge entgleisen und nur mühsam beherrscht er sich. Trauernde Witwe und so, da muss man sich ja zusammenreißen. Aber das sei Chris' Herz, BASTA!
„So lasst mir wenigstens ein Trauerjahr, wie es sich geziemt, um seinen Tod zu beklagen!", flehte Marthe. Sie glaubte Otto kein Wort, aber sie musste Zeit gewinnen.
NaTÜRlich geht das nicht. Christiansdorf müsse schnell von starker Männerhand regiert werden, da kann man auf Trauer oder sowas keine Rücksicht nehmen. Sie werde gefälligst Ekki oder zumindest irgendwen heiraten und nicht ein Jahr lang sinnlos herumtrauern.
Kurze Zwischenfrage an die Mittelalterkundigen: Darf Otto Marthe, die ja immerhin schon länger edelfrei ist, einfach so gegen ihren Willen verheiraten?
„Ihr habt eine Woche [um zu trauern], dann wird Euch der edle Ekkehart als seine Gemahlin heimführen", beschied Otto knapp und bedeutete ihr, dass sie gehen durfte.
Ekkes Edelkirsch. Ogott, kennt das noch jemand?
Die Lage ist verzwickt, da springt Lukas plötzlich vor den Markgrafen und hält ebenfalls um Marthes Hand an.
„Mein Fürst, wenn Ihr die Dame Marthe unbedingt verheiraten wollt, so bitte ich Euch, gebt mir ihre Hand. Es war Christians Wunsch, dass ich mich ihrer annehme, sollte ihm etwas zustoßen."
Marthe starrte erst auf Lukas, dann auf Ekkehart.
Ich kann es mir gradezu bildlich vorstellen. Jetzt müsste nur noch Ulrich vortreten, um eine Scheidung von Ottos fünfjähriger Tochter ersuchen und ebenfalls um Marthe anhalten.
Otto ist peinlich berührt, denn nu hatte er Ekki schon zugesagt. Aber wenn das Chris' Wunsch war, ne, dann ist das schon ... also, er bräuche Bedenkzeit bis morgen. Und jetzt alle raus!
Draußen keift Marthe Lukas erst einmal an. Was ihm überhaupt einfiele und überhaupt und sie hat ihn für einen Freund gehalten, feiner Freund, boah, also wirklich!
Lukas verteidigt sich. Er werde Marthe natürlich nicht anrühren, neinnein. Das sei nur ein Trick, um ihr Zeit zu verschaffen. Wenn Chris dann zurück sei, könne Marthe die neue Ehe, da nie vollzogen, jederzeit wieder rückgängig machen.
Marthe schluchzt, dass sie momentan eben sehr unter Stress stehe, tschuldigung, wähwähwäh. Lukas würde sie gerne trösten, da fällt sein Blick auf ein bekanntes Gesicht. Kuno! Was kann der denn nur wollen? :wunder:
Johanna in Sicherheit bringen wahrscheinlich, nichtwahr? Bleibt ja nicht viel übrig: in Christiansdorf kann sie nicht bleiben und im Zisterzienserkloster in der Nachbarschaft sind Frauen nicht erlaubt.
Dann gibt es einen kurzen Rückblick auf Johannas Befreiung und wie sie nach Meißen gebracht wurde.
Man tauscht die Neuigkeiten aus. Marthe ist froh, dass Johanna ungeschoren davonkam und will mit Lukas und Kuno zu ihr. Am Tor wird sie jedoch von der Wache zurückgehalten. Ekki hätte angeordnet, dass Marthe auf dem Burgberg zu bleiben hätte. Nadoll.
Aber erst einmal muss Johanna sicher untergebracht werden. Marthe geht zu ihrem Busenfreund, dem Küchenmeister, und bringt den dazu, dass er Johanna als Magd aufnimmt. So wird's dann auch gemacht.
Später am Abend sitzen Marthe und Lukas zusammen und besprechen sich.
„Wenn Randolf das wagt, dann weiß er etwas über Christian. Er muss sich sicher sein, dass er nicht zurückkommt", sprach Marthe schließlich das aus, was sie beide dachten.
Aber Marthe, dank des zweiten Gesichts, ist sich sicher, dass Chris noch lebt. Lukas beschließt, zum Landgrafen zu reiten und sich umzusehen. Außerdem sei ziemlich klar, dass Otto Marthe Ekkehart zusprechen wird, meint Lukas bekümmert. Ja, meint Marthe, dann werde sie Ekki halt heiraten, aber nur unter der Bedingung, dass er die Leute des Dorfes gegen Randy schütze. Das hätte Chris auch so gewollt.
Sie gehen zu Otto, um ihm das mitzuteilen. Marthe sei einverstanden, Ekki zu heiraten, wenn Otto dafür Lukas zwei Monate Zeit gäbe, nach Chris zu suchen.
Otto gewährt 40 Tage Aufschub, letztes Wort.
Dann erwähnt Marthe gegenüber Ekki noch ihre zweite Forderung.
„Wenn Ihr mir schwört, die Leute in meinem Dorf gegen jegliche" – sie betonte dieses Wort besonders und sah Ekkehart dabei fordernd in die Augen – „gegen jegliche Willkür zhu schützen, verspreche ich nach Ablauf der Frist eure Gemahlin zu werden. Ohne Ausflüchte."
Ekki ist sofort einverstanden.
[I]n vierzig Tagen würde Marthe unweigerlich ihm gehören. Denn dass Christian nie wieder zurückkam, dafür war gesorgt.
4 Kommentare:
Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust, die eine Argh!, die andere Dum!, doch beide ertränken inzwischen ihren Frust.
Argh! Argh! Argh! Das ist soooo dum! *wimmer*
ganz ehrlich: ich hab den faden verloren. ich bräuchte dringend ein who is who. okay, marthe, chrischi, randy und ll sind ja klar, aber der rest?
und nein, ich glaube nicht daß eine edelfreie so ohne weiteres wieder verheiratet werden "darf", außer der könig befiehlt es, aber da ich mich besser in der antike, den im ma auskenne, würde ich mich gerne eines besseren belehren lassen.
Ich weiß es auch nicht. Habe aber neulich was über Leibeigene gelesen, die brauchten zum Heiraten die Erlaubnis des Leibherrn. Wenn der Landesherr jedem eine Heirat hätte befehlen können, wäre das wohl nicht so explizit gesagt worden?
"ganz ehrlich: ich hab den faden verloren. ich bräuchte dringend ein who is who."
Dito.
Es mag albern sein, aber ich komme nicht über die Vorstellung hinweg, wie Ekki mit einem perfiden Plan in der Hand neben Ottos Stuhl steht. :uglykicher:
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