Leider ist es mal wieder ein bloßes „Ede erzählt von Gott und der Welt, ohne daß ansonsten irgendwas passiert“-Kapitel, aber wir sind ja schon gestählte und erfahrene Leser. Wir schaffen das!
Bella besucht also Ede und seine Familie. Alles ist shiny und Ede erzählt ihr von Carlisle, dem Patriarchen. Der wurde ~1630 in London geboren und sein Vater war, o die Ironie, ein Vampirjäger. Wie das so ist übernimmt der Sohn das Geschäft des Vaters und stolpert eines Tages tatsächlich über Vampire. Es kommt, wie es kommen muß, er wird gebissen, schleppt sich in eine dunkle Ecke und verwandelt sich.
Nun ist er aber mit einem gewaltigen Edelmut und Gerechtigkeitssinn geschlagen. Statt veni, vidi, mordi, ich kam, sah und biss zu, gibt es bei Carlisle veni, vidi, desperati. Er verzweifelt daran, ein Monster geworden zu sein, weigert sich, einen Menschen zu trinken und versucht erst einmal gepflegt, sich zu entleiben.
Klappt natürlich nicht.
Daraufhin zieht er sich verzweifelt in den Wald zurück und setzt sich unter einen Farnwedel. Ah. Ich sehe schon, warum er Bella mag.
Kurz darauf kommen ein paar Rehe vorbei und Carlisle hat eine Epiphanie:
Er war rasend vor Durst, daß er sich auf sie stürzte, ohne nachzudenken. Als er merkte, daß er wieder zu Kräften kam, wurde ihm klar, daß es einen Ausweg gab – er mußte nicht zu dem grauenhaften Monster werden, das er selber so verabscheute. Und hatte er nicht in seinem alten Leben auch Wild gegessen?
Und hatte er nicht in seinem alten Leben auch Wild gegessen. Das ist eine ... interessante Logik.
Gut, er hatte also seine (Lebens)Philosophie gefunden. Daraufhin las er viel und schwamm dann nach Frankreich.
Dort las er, wanderte, studierte und wurde Arzt. Weil er den Menschen helfen wollte, so ist das nämlich. Er perfektionierte noch seine Selbstbeherrschung, denn als Arzt kommt man dann ja doch hin und wieder mal mit Blut in Kontakt.
Was macht er eigentlich, wenn er einen Schlangenbiss aussaugen soll? Ah, egal. Mind wanders, brings strange things back.
Jedenfalls war er furchtbar einsam, denn keiner der Vampire, die er traf, wollte sich seiner Philosophie des relativen Vegetarismus anschließen. Dann hörte er vom neuen Land, ging nach Westen und blieb Carlisle. (Kommt schon, darauf habt ihr doch gewartet!)
Dort arbeitete er weiterhin als Arzt und hatte eine zweite Epiphanie:
Wenn er keinen Gefährten finden konnte, würde er sch einen schaffen.
Natürlich nicht einfach so wahllos, schließlich wollte er niemandem das Leben nehmen. Er würde also nur Menschen verwandeln, die ohnehin in Kürze tot gewesen wären.
Diese „Besser ein Monster als tot“-Logik ist so ein bisschen diskussionswürdig, wird aber des weiteren nicht hinterfragt, denn schließlich wird Carlisle hier als der Gute aufgebaut. Nuja. So im Großen und Ganzen ... joah.
Er traf dann Ede, der grade am der Grippe dahinsiechte, und weil er wußte, daß dessen Eltern schon an der Grippe gestorben waren, nahm er sich Edes an.
10 Jahre später begehrte Ede dann auf, Pubertät, ne?, und lebte eine Weile vom Homo Sapiens. Aber, fuchtel, handwedel, natürlich nur von bööösen Menschen. Mördern. Triebtätern. Verwaltungsfachangestellten im mittleren Dienst. Sowas alles.
[„]Wenn ich die Gedanken meiner Opfer kannte, dann konnte ich schließlich die Unschuldigen verschonen und nur die Bösen verfolgen.[“]
Joh.
Trotzdem bekommt er Gewissensbisse und kehrt zu Carlisle und seiner Ferina-Philosophie zurück.
[/Exkurs in die Geschichte des Carlisle-Imperiums]
Bellward gehen dann auf Edes Zimmer und Ede ist glücklich darüber, daß Bella jetzt alles weiß. Sie albern noch ein wenig herum, dann kommen Jasper und Alice und fragen, ob sie nicht alle Baseball spielen gehen wollen, es käme nämlich ein Gewitter auf.
...eh?
Die Auflösung gibt es dann im nächsten Kapitel. Fies.
Fazit: Es passierte zwar wieder nix, aber es ging zumindest mal nicht nur um Bella und Edward. Quite refreshing.
4 Kommentare:
Gewissensbisse
Irgendwie amüsiert mich das gerade mehr, als es sollte. *kicher*
Hat mordeo nicht ein reduplizierendes Perfekt? :ugly:
...
'Tschuldigung, es kam so über mich. *kicher*
Hat mordeo nicht ein reduplizierendes Perfekt? :ugly:
... wen? :ugly:
Ich habe nicht die geringste Ahnung, mehr als die Standardverwurstelung habe ich in Latein nicht mehr drauf. Aber Mordi klang so schön nach Voldemort, da dachte ich mir „hey, selbst wenn es nicht korrekt ist, es klingt wenigstens nett“.
Ja, so war das. :nick: :grin:
Momordi. Und desperavi. (a-Konjugation hat v-Perfekt.) :)
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