Mittwoch, 2. September 2009

Eragon XLIV – Wasser aus Sand + Eragon XLV – Der Ramr

Als sie am Abend ihr Lager aufschlugen, fühlte Eragon sich keinen Deut besser, und seine Stimmung war schlechter denn je.

Da! Da ist es wieder! Das Gefühl, mit einem quengelnden Fünfjährigen zu reisen! Das hatte ich jetzt schon seit mindestens, na, dem letzten Kapitel nicht mehr!

Sie schlagen ihr Lager auf und Eragorn erkundigt sich bei Saphira, wie es denn der Elfe ginge. Der geht es dem Umständen entsprechend, sprich, sie ist immer noch nicht aufgewacht.

Saphira beugte sich tief hinab, damit er die Elfe aus dem Sattel heben konnte. Einen Moment lang schmiegte sich der weiche Körper an ihn. Dann legte Eragon sie hastig nieder.



Dann gibt's Abendessen und tiefschürfende Gespräche. Aktuell geht es darum, dass sie zu langsam seien und die Soldaten sie bestimmt bald eingeholt haben dürften. Murtagh schlägt dann vor, dass Eragorn mit der Elfe auf Saphira weiterreisen solle, während er zurückbliebe, doch davon will Eragorn nichts hören, also wirklich, Murtagh hätte ihm schließlich das Leben gerettet und die Freiheit und überhaupt!

Gut, wäre das geklärt. Bliebe noch die Frage, wohin denn dann nun?

Murtagh verschränkte die Finger und presste die Daumen gegen die Schläfen. „Ich glaube, das Einzige, was wir tun können, ist, das Königreich zu verlassen. Die wenigen sicheren Orte innerhalb der Grenzen des Reichs sind zu weit entfernt."


Sie spielen noch ein bisschen das Osten/Süden/Westen/Norden-Spiel und entscheiden sich dann für Tor 1: den Osten, immer schön durch die Wüste. Zumindest Eragorn entscheidet das, gefolgt von der Aufzählung Murtaghs, wie fies und gefährlich die Wüste sei, und giftige Pflanzen und giftige Schlangen und giftige Skorpione und giftige sengende Sonne und riesig und *fuchtel*. Vor allem riesig. *fuchtel*

Eragorn klaubt sich die Alagaesia-Karte aus der Satteltasche und betrachtet das betreffende Gebiet.

„Kein Wunder, dass das Königreich an der Wüste endet. Alles, was auf der anderen Seite liegt, ist viel zu weit entfernt, um es noch beherrschen zu können."


Sie diskutieren noch ein wenig herum, dass sie ja erst mal auf das Beor-Gebirge zureiten könnten, das würde den Weg erleichtern, doch dann bringt Murtagh die Frage auf, wie das eigentlich mit dem Wasser so klappen solle, bitteschön. Vorräte hätten sie ja noch, aber in der Wüste genug Wasser für einen Drachen, zwei Pferde und zwei Reiter zu finden, na herzlichen Dank!

Eragorn verfällt in tiefes Grübeln.

Na, komm, Bub, was war denn in den letzten Kapiteln schlichterdings die Lösung für alles? Wenn Du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ... daher. Na? Na?

'Ich frage mich', dachte er, 'ob es möglich ist, Sand in Wasser zu verwandeln? Das würde unser Problem lösen, aber nur, wenn es nicht zu viel Kraft kostet.'


Magie! Jawohl! Brav.

Der Mann des Schwertes setzt sich alsbald vor ein Häuflein Erde und konzentriert sich.

Sofort begann die Erde, rasend schnell seine Kraft aufzusaugen. Eragon fiel Broms Warnung ein, dass gewisse Aufgaben die gesamte Lebenskraft verzehren und einen umbringen konnten. [Ach? Bisschen spät, oder? – Anm. d. Red.] Panik breitete sich in seiner Brust aus. Er versuchte, die magische Energie zurückzunehmen, aber es ging nicht. Sie war mit ihm verbunden, bis die Aufgabe erfüllt oder er tot war.


Aufregend. *uhrguck*

Natüüüürlich zerfließt im letzten Moment die Erde zu Wasser, Eragorn ist erschöpft aber ansonsten intakt und wird von Saphira gescholten, dass er doch mal vorher nachdenken solle, bevor er so einen Scheiß verzapft wie grade eben.

Gut, sie sagt nicht Scheiß, aber man merkt genau, dass sie das meint.

Eragorn setzt sich erst mal völlig fertig hin. Hunger hat er außerdem und enttäuscht ist er auch, dass es nicht richtig geklappt hat, denn die verwandelte Erde ergab grade mal einen Fingerhut voller Wasser.

Der Held ist niedergeschlagen und fängt an, im Sand zu wühlen und kleine Berge aufzuhäufen, dazwischen zieht er mit dem Fingernagel einen Fluss, bis er ein Miniatur-Palancar-Tal zustande gebracht hat.
Hat jemand zufällig Eimer und Schippchen zur Hand? Oder Sandförmchen? Ich glaube, Eragorn wüsste das sehr zu schätzen.

Besonders die Sandförmchen.

Aber es hat ja nun auch einen Grund, warum der Autor seinen hinreißenden und machtvollen Helden wie ein Kleinkind im Sand spielen lässt, ne? Jahaaa, das hättet ihr nicht gedacht, was? Eragorn fällt nämlich auf, dass in seinem tiefen Fingernagelflusstal Wasser herumsickert. Also gräbt er noch ein wenig weiter und stößt schnell auf eine feuchte Erdschicht.

(H)Eureka!

... hmmmmmm, Colin. [/insider]

Eragorn ist erregt (und es hat mal nichts mit Elfen zu tun). Er benutzt seine Magie, um das Wasser hochzuholen, und sein gegrabenes Loch füllt sich schnell mit köstlicher Flüssigkeit.

'Ich muss es nur aufsteigen lassen, und das ist nicht weiter schwer. Solange ich es ganz langsam mache, reichen meine Kräfte.'


Saphira ist noch ein bisschen unüberzeugt, meint aber, dann solle er doch Murtagh Bescheid geben. Eragorn rennt schnurstracks zu seinem Gefährten und verkündet die frohe Botschaft.

Als er fertig war, wandte Eragon sich zu der Elfe um. Ihr Gesicht war das Letzte, was er sah, bevor er einschlief.





Der nächste Morgen, das nächste Kapitel, das nächste Problem.

„Wie sollen wir die Elfe transportieren? Auf Saphiras Rücken kann sie nicht viel länger reiten, ohne dass sie sich die Haut wund scheuert."

Ich dachte, die große, grüne Lady hätte einen Sattel?

Aber gut, wir wollen ja nicht, dass die wunderschöne Elfe sich die Haut aufscheuert, welche auch immer. Worauf Saphira die Lösung präsentiert:

Warum bindet ihr mir die Elfe nicht an den Bauch?

Pfhrmpf. Pfrrmmmphgnihihihihi. Da muss ich jetzt spontan an „Den könnte man mir auf den Bauch binden und es würde nix laufen" denken. Gnihihihipfhhrt.

Nachdem weder Murtagh noch Eragorn etwas Besseres einfällt wird die Elfe kurzerhand dem Drachen vor den Bauch gebunden, dann bricht man auf, denn aus dem Lager der Soldaten (wo kommen die denn auf einmal her?) steigt auch schon Rauch empor.

Den Rest des Tages preschten Eragon und Murtagh durch die Landschaft, ungeachtet der Unbequemlichkeit und ihrer zunehmenden Müdigkeit.

Und Hunger, Hunger haben sie bestimmt auch.
Die ursprünglich verfolgenden Soldaten lassen sie so zwar schnell hinter sich, allein die Kunde ihrer Flucht scheint ihnen vorauszueilen und so müssen sie in jedem Dorf und jeder Stadt einer neuen Schwadron Soldaten ausweichen.

Auch die Nacht hindurch reiten sie, bis die ersten Kakteen in Sicht kommen.

Murtagh deutete nach vorn. „Ungefähr zehn Meilen von entfernt liegt eine Stadt names Bullridge, die wir umgehen müssen. Dort halten mit Sicherheit Soldaten nach uns Ausschau."

Also tun sie das. Ja, das war's tatsächlich bezüglich Bullridge. Passiert sonst nix, außer dass sie es vermeiden.

Dann, bei Tagesanbruch, wird ein Lager errichtet, denn die Reisegruppe ist müde. Die Elfe schläft noch immer und so langsam ist selbst Saphira beunruhigt.

Dies ist die dritte Nacht, seit wir doch aus Gil'ead befreit haben, und die Elfe ist noch immer nicht erwacht. Sie hat in der Zeit weder gegessen noch getrunken.

Die dritte Nacht erst? Mit dem ganzen Herumgereite und Zeugs kam mir das viel länger vor.

Murtagh äußert die Vermutung, dass der Schatten den Geist der Elfe verwundet haben könnte. Eragorn, von Fürsorge ( ) bewegt, tupft ihr noch die Lippen mit einem feuchten Lappen, dann geht's schlafen. Also, nehme ich mal an, denn im nächsten Kapitel reiten sie schon wieder durch Hügel, bis sie zum Ramr kommen, der wohl ein Fluss ist. Ah.

Nach dem üblichen Hin und Her (Wie kommen wir über den Fluss? – Saphira kann uns und die Pferde rübertragen. – Aber Tornac ist nicht daran gewöhnt, wir müssen eine Furt suchen. – Saphira, such mal eine Furt. – Der Fluss ist hier über eine halbe Meile breit, weil er abbiegt. – Dann such flussaufwärts. – Da isser auch reißend. – Dann such flussabwärts. – Da isser auch reißend. – Wir können also nicht schwimmen.) bringt Saphira das Grüppchen also tatsächlich ans andere Ufer, was eigentlich auch ganz gut funktioneirt, bis auf dass Murtaghs Pferd sämtliche Soldaten im Umkreis von 50 Meilen herbeiwiehert.

Aber mei. Am anderen Ufer ist das Gras grüner und silberhelles Vogelgezwitscher verkündet das Anbrechen eines neuen Tages. Sic.

Sie reiten dösend weiter bis ...

Sie hatten die Wüste Hadarac erreicht.

7 Kommentare:

Ranwen hat gesagt…

Ich dachte, die große, grüne Lady hätte einen Sattel?

Die große schuppige Lady ist blau. :grin: Schließlich heißt sie nicht Smaragda. ;)

Übrigens fand ich es auch schon in den vorherigen Kapiteln bemerkenswert, wie souverän Eragon mit den großen Landkarten umgeht. Dras-Leona, Gil-galad, und das alles, er muß kaum nachsehen, wo das alles liegt. Und das, wo er vor zwei Wochen oder so allenfalls den Weg nach Carvahall kannte.

Übrigens sollte ich den neuesten üblichen Verleser vielleicht hier posten...

http://www.tasteofaustria.info/i/estragonsenf.jpg

Guess. :ugly:

FrauKatz hat gesagt…

Sie'sn Drache, Drachen sind immer grün, egal, welche Farbe sie haben. :katzlogik: :ugly:

Estragon! Argh! Jetzt habe ich einen Beckett-Flashback! *zuck* *thinkionesco* *thinkionesco*

amanda james hat gesagt…

das dorf das sie umreiten heißt wirklich und wahrhaftig bullridge? unfassbar:kopfschüttel: bei dem namen hätte doch da was kommen müssen, oder?:ugly:

Zikädsche hat gesagt…

Brom2s Daumengeste find ich schön. So ... kompliziert und nutzlos.

Silph hat gesagt…

Ich kenn den Spruch nur als "Auf dem könntest du mich festschweißen und ich würd mich noch losrosten".

mohrchen hat gesagt…

Ich warte ja nur darauf, dass Saphira abschmiert und beim Absturz Elfenus produziert. *evil*

mohrchen hat gesagt…

Elfenmus sollte das heißen, sorry!