Mittwoch, 3. Februar 2010

Mammutjäger – IV

Nach dieser unerwartet verlaufenen Märchenstunde herrscht erst einmal Verunsicherung im Lager.

Was die Frau da erzählte, drohte ein ganzes Gebäude bequemer Vorstellungen und Überzeugungen zum Einsturz zu bringen; und doch hielt(sic) es schwer, ihren Bericht anzuzweifeln.


Nezzie bringt Rydag zu Bett, auch die anderen Stammesmitglieder zerstreuen sich. Ayla geht erst mal zu den Pferden, auch sie haben die Ereignisse mitgenommen. Nachdem sie sich vergewissert hat, dass es den Pferden an nichts mangelt, setzt sie sich erst einmal, atmet die kühle Nachtluft tiiieeeef ein und versucht, ihre Gedanken zu klären.

So ganz ohne Ach und Och lässt sich ihr Problem als eines beschreiben, das jedes Kind, das in einem „fremdem“ Kulturkreis aufwächst, kennt. Einerseits ist sie nun unzweifelhaft eine „Andere“, das hier sind ihre Leute. Andererseits ist sie beim Clan aufgewachsen, hat deren Sitten und Gebräuche verinnerlicht. Das ergibt nicht nur äußere sondern auch innere Konflikte.



Oh, und wir kommen wieder auf sehr essenzielle Probleme zu sprechen.

Warum bin ich die einzige, die meint, daß es an einem Mann liegt und nicht an einem Geist, daß ein Baby in einer Frau wächst? An einem Mann, der es mit seinem Gemächt tut – seiner Männlichkeit, wie Jondalar es nennt? Warum sonst sollten Männer und Frauen zusammenkommen, wie sie es nun einmal immer wieder tun?


Mangel an Fernsehern und ähnlicher Zerstreuung?

Dass Ayla trotz wiederholter Unzucht mit Jondalar noch nicht be-geistert wurde (mein Gott, dieser Wortwitz!) liegt im Übrigen daran, dass Iza, ihre Ziehmutter, ihr ein paar Kräuter genannt hat, die „das Totem stärken“.

Das Totem stärken. Klar.

Mich wundert es mittlerweile wirklich, dass die Erfindung der Pille in den 60ern als so eine Revolution gefeiert wurde, wenn doch ohnehin seit der Steinzeit jede Ayla und Marthe die richtigen Kräuter zum „totemstärken“ kennt.

Pfhrmpf.

Jondalar, ein wenig angespannt wegen der rasenden Eifersucht, die Ranecs wegen in ihm wütet, kommt hinterhergelaufen. Ayla, die ohnehin grade über das Babymachen nachdenkt, passt das recht gut.

„Erinnerst du dich noch, wie ich dich gefragt habe, welches dein Zeichen sei? Und wie ich dir zu verstehen geben sllte, wenn ich wollte, daß du mich berührst und ich deine Männlichkeit in mir haben wollte?“

„Ja, ich erinnere mich“, sagte er und verzog das Gesicht zu einem schiefen Lächeln.

„Du hast gesagt, ich sollte dich einfach küssen oder darum bitten. Kannst du deine Männlichkeit bereitmachen?“


... 'kay.

Jondalar, Männer haben sich seit der Steinzeit wohl nicht sooo stark verändert, ist sofort, äh, bereit. Allerdings plagt auch ihn eine gewisse innere Zerissenheit, so isses ja nicht.

Wenn er sie so sehr liebte, warum waren ihm dann die Dinge, die sie tat, so peinlich? Als dieser Mann, dieser Frebec, entsetzt vor ihr zurückgewichen war, hätte er vor Scham sterben mögen, sie hergebracht und sich mit ihr zusammengetan zu haben! Um sich gleich darauf für dieses Gefühl zu hassen! Er liebte sie. Wie konnte er sich nur für die Frau schämen, die er liebte?


Ja. Nu. Herzele, Du hast noch gut 700 Seiten Zeit, das zu klären. Können wir jetzt erst mal ein wenig Unzucht haben, bittedanke?

Humhumhum, Liebe, Küsse ... Totems, jaja ... ah!

Ehe sie wußte, wie ihr geschah, lag sie auf der harten Erde am Flußufer. Sie hatte gerade noch das Bild von blaß schimmernden Sternen am Himmel vor sich, dann schloß sie die Augen. Er lag auf ihr, preßte den Mund hart auf den ihren, zwängte ihn mit der Zunge auf, suchte damit, als könnte er darin finden, was er mit seinem warmen, strotzenden Glied so heftig suchte.

Sie öffnete sich ihm, machte Mund und Schenkel auf, griff dann nach ihm und geleitete ihn in ihre feuchten, einladenden Tiefen. Sie hielt vernehmlich die Luft an, als er in sie eindrang, hörte ein fast ersticktes Stöhnen, spürte dann, wie sein Schaft sie bis zur Gänze ausfüllte, als sie sich ihm entgegenhob.


Jau. Das große Wunder zwischen Ayla und Jodelkarl ist nämlich dass ... äh ... alles so gut passt. Jodelkarl ist nämlich ganz herausragend (pun intended) ausgestattet und früher, ne, da ... passte das eigentlich nie mit den Frauen. Erst bei Ayla. So war das, jawohl.

In seinem Bedürfnis sich zu bestätigen, lässt sich Jodelkarl etwas hinreißen und beendet den gegenseitigen Austausch von Liebesbezeugnissen, bevor Ayla einen Orgasmus hatte. Das muss im Anschluß natürlich ausführlich besprochen werden.



Nach der Waschung im Fluss, Hügjene und so muss sein, ne, kehren Ayla und Jodelkarl in die Unterkunft zurück. Nezzie kommt auf sie zu und dankt ihnen nochmals dafür, dass sie Rydag quasi das Sprechen beigebracht hätten.

Das Lager legt sich schlafen ist ja auch schon spät. Ayla und Jodelkarl unzuchten dann nochmal, wobei ich mich des Eindrucks nicht erwehren kann, dass Jodelkarl damit quasi für den nebenan liegenden Ranec sein Revier markieren will. So ein bisschen zumindest. Hüstel.

Danach haben sie es, hurra, schon wieder von Babys und wo die nun eigentlich herkommen. Leute, ja, ist ja interessant, aber so langsam könntet ihr euch auch ein anderes Thema einfallen lassen. Blümchen, Bienchen, Geistchen, Männlichkeitchen, was auch immer, tschingdarassabumm, wir haben's verstanden.

In der Nacht hat Ayla dann einen visionierenden Traum. Na endlich! Ich befürchtete schon, mit ihr stimmt was nicht. Keine Visionen, keine Hellsichtigkeit, kein Gedankenlesen ... wie ungewöhnlich.

Aber jetzt ist ja alles wieder gut.

„Es ist nicht das, was du denkst, Ayla“, sagte Mamut. [...] „Du mußt lernen, der wirklichen Bedeutung deiner Träume nachzugehen. Du besitzt die Gabe, und zwar in großem Maße. Was dir fehlt, ist nur die Übung.“


Ayla beruhigt sich wieder. Jondalar ist bereits eingeschlafen, Ayla kurz davor, als ihr plötzlich etwas auffällt.

Woher wusste der Mamut, wovon sie geträumt hatte?

„Jondalar“, flüsterte sie, „woher weiß Mamut, daß ich von meinen Söhnen geträumt habe – davon, daß ein Bruder den anderen umbrachte?“

Doch er schlief bereits.

7 Kommentare:

Vinni hat gesagt…

Ich glaube, tschingdarrassabumm trifft es ganz ausgezeichnet :ugly:

Alienor hat gesagt…

"Sie hielt vernehmlich die Luft an, als er in sie ..."

Wie macht sie das denn? "Vernehmlich" ein- oder ausatmen, kriege ich ja gerade noch hin, aber vernehmlich nicht atmen?!? ;-)

Ansonsten: Was'n Sülz. :Augenroll:
Ich hab Band 1 vor hundert Jahren gelesen und fand ich erst nett, später anstrengend (als es mit Aylas kann-alles-weiß-alles-Marthe-Sue-igkeit losgeht). Und Band 3 hab ich mir irgendwann mal geliehen und ... teilweise gelesen. Irgendwann hab ich nur noch seitenweise überblättert.
"Oh, wieder mal eine ellenlange Landschafts- oder Reisebeschreibung. Oh, Ayla trifft mal wieder jemand neues, der natürlich innerhalb von Minuten von ihr hingerissen ist. Oh, sie hat gerade mal wieder irgendein weltbewegendes Problem, das Stamm XY schon seit Urzeiten - äh, ach so, das wäre ja noch nicht so lang, weil wir sind ja noch in der Urzeit, also, seit UrUrzeiten - wowarich? - beschäftigt, also das Problem, löst sie natürlich mit einem Fingerschnippen."

Das könnte eine etwas anstrengende Buchsession werden diesmal. Obwohl - wir haben drei Marthe-Bände gemeinsam mit FrauKatz durchgestanden, da werden wir auch mit Ayla fertig! Hah! ;-)))

Silph hat gesagt…

Die Pille war so eine tolle Erfindung, weil die Menschheit zwischenzeitlich vergessen hat, ihre Totems zu stärken. Mal ehrlich, wer als Totem einen Höhlenlöwen hat, wird sicher nicht schwanger. Nicht, wenn sie sich dem Mann gegenüber verhält wie ein Höhlenlöwe.

Obwohl... der wollte ja nur spielen. Mist, Theorie im Eimer ;)

FrauKatz hat gesagt…

@Vinni
Ja, ich fand auch, dass das einiges wunderbar zusammenfasst. :ugly:

@Szebra
Ayla kann das! Jawohl! Wenn sie die Luft vernehmlich anhalten will, dann macht sie das auch! :-D

Ich erinnere mich ja auch nur noch vage daran, dass ich die Bände (ich glaube, bis Band 4 bin ich gekommen, aber sicher bin ich mir nicht) daaaaamals gelesen habe. Als klar wurde, dass Ayla dräute, habe ich den aktuellen Band vorher schnell quergelesen, und trotz aller Dengeleien vom Kopf auf der Tischplatte ... 's hat sich schon recht gut gelesen. *füßescharr*


@Silph
Jaaa, aber Jondalars Totem ist ja AUCH der Höhlenlöwe, nachdem Aylas „Baby“ ihn ebenfalls gezeichnet hat. :nick:

Undomiel hat gesagt…

*chrrrrrrrnnng*
*Luft anhalt*
*weiter Luft anhalt*
*KEUCH*
Vielleicht war das so gemeint?

Ich finde übrigens "tanderadei" viel schöner als "tschingdarrassabumm"
:nick:

Ach ja, hätte der Höhlenlöwe mal besser gezielt, als er mit Jodelkarl gespielt hat, dann hätte Ayay den ganzen Totemkram und "woher kommen die Babies" in den Sack stecken können
(jahaa, ich weiß, Kalauer-Alarm)

Beri hat gesagt…

@vianne: Ich kann das nachvollziehen. Wenn mir mal der Sinn nach seichter Literatur steht, einfach nur, um etwas abzuschalten, lässt sich Ayla super weglesen...

Bis auf die Landschafts- und Sexbeschreibungen, aber über die kann man ja wunderbar hinwegblättern. ;)

Cara hat gesagt…

"Mich wundert es mittlerweile wirklich, dass die Erfindung der Pille in den 60ern als so eine Revolution gefeiert wurde, wenn doch ohnehin seit der Steinzeit jede Ayla und Marthe die richtigen Kräuter zum „totemstärken“ kennt.

Pfhrmpf."

Also: wie vorher erwähnt ist mein Totem die mongolische Wüstenrennmaus. Und mein Freund wurde vor ein paar Jahren ganz gräßlich von meiner Katze gekratzt, also ist sein Totem wohl das Schoßkätzchen.

Jetzt mal ehrlich: Bevor ich mein Totem (die mongolische Wüstenrennmaus) mit Kräutern so weit stärken kann, dass es gegen das Totem meines Freundes (das Schmusekätzchen) gewinnt, sterb ich an ner Überdosis.