Montag, 23. Februar 2009

Die 2. Hebamme I – März 1173 in Christiansdorf

Der Prolog:

Mit allem Mut, den sie aufbringen konnten, und unter unsäglichen Mühen waren sie einst aufgebrochen, um in der Fremde ihr Glück zu suchen und ein freies Leben zu beginnen.
Dann wurde in ihrer neuen Heimat Silber gefunden. Unvorstellbar viel Silber.
Schnell verbreitete sich die Kunde, in Christiansdorf liege das Glück nur so auf den Straßen.
Doch unter Leiden mussten die Menschen lernen:
Das Glück liegt nicht auf der Straße. Es will erkämpft sein.


...

.....

Ja. Lassen wir das einfach mal so stehen. Wenn das eine Zusammenfassung des ersten Buches sein soll, dann ist sie leicht irreführend. Vielleicht, wenn man „Silber“ und „Glück“ durch „Marthe“ ersetzt ... ja. Ja. Das passt eher.

Also gut, weiter im Takt.

Das Buch ist wieder in verschiedene Teile geteilt. Teil 1: Gefährliche Begegnungen

„Herr, wir brauchen ein Hurenhaus!“

Das geht ja mal gut los, was?

Beim angesprochenen Herren handelt es sich um einen dunkelhaarigen Ritter von ca. 30 Jahren mit scharf geschnittenen Gesichtszügen, der auf einem Grauschimmel reitet.
Halllloooo Chris! Wie geht's, altes Haus?

Die Frau, die diese seltsame Bitte äußert, wird als keifende Alte bezeichnet und noch bevor ihr Name enthüllt wird muss ich an Griseldis denken.

Bingo!

Hach, ist das nett, lauter alte Bekannte.

Ich würde sagen, wir haben gut drei Jahre übersprungen. Chris kommt grade nach Hause, sehnt sich nach seiner Frau und ist etwas unwillig, sich mit der knätschenden Griseldis zu befassen, die ihm gradezu aufgelauert hat. Die bemängelt weiterhin, dass man ja kaum vor die Tür treten könne, ohne dass einem halbnackte Brüste entgegengereckt werden und überhaupt sei bei dem ganzen Gesindel, das sich hier niedergelassen habe, keine ehrbare Frau mehr sicher.

Chris befindet für sich, dass Griseldis doch recht sicher sein dürfte und schickt sie nach Hause, schließlich ist er seit Tagen durch Kälte, Nässe, Schnee und Hagel geritten, er ist erschöpft, müde, hungrig, nass, durchgefroren und er sehnt sich nach seiner Frau. Falls wir das nicht schon erwähnt haben.

Es folgt ein weiterer Abschnitt von „was vorher geschah". Blabla, Dorf hat sich verändert seit vor sechs Jahren ein kleines Trüppchen unerschrockener Franken ihren Lebensraum dem Düsterwald abgetrotzt blabla.

Über diesen Rückblendegedanken ist Chris mittlerweile daheim angekommen, voller Vorfroide auf Marthe. Aber leider kommt ihm nur die Magd entgegen.

Wozu hat man eine hellsichtige Frau, wenn sie nicht einmal ahnt, dass ich komme, dachte er enttäuscht.

Ja, mal echt jetzt! Erst schafft man sich sowas für teures Geld an und dann funktioniert's nicht mal. Pfht!

Die Magd kann Chris aber beruhigen: Marthe sei zu einem Grubenunglück geeilt, hätte aber gesagt, dass der Herr des Hauses heute kommen würde, dementsprechend sei alles vorbereitet. Chris fönt Drago noch trocken, dann geht's ab ins Haus, wo wir erst mal die kleine Familie vorgestellt bekommen. Zuerst sind da natürlich die beiden Stieftöchterchen Marthes aus erster Ehe, dann gibbet es den kleinen, dreijährigen Sohn (ein genaues Ebenbild Christians) und das neunmonatige Töchterli (ein genaues Ebenbild Marthes).

Fehlt nur noch der Sohn, der aussieht wie Marthe, die Tochter, die aussieht wie Chris, der Sohn, der aussieht wie beide und die Tochter, die aussieht wie beide. Vielleicht im dritten Band.
Der schon existierende Sohnemann ist übrigens ganz wie sein Vater: ritterlich bis ins Mark und gar nicht eifersüchtig aufs kleine Schwesterlein.

Jeden Tag dankte Christian Gott dafür, dass er ihn mit zwei gesunden Kindern gesegnet und dass seine Frau die Entbindungen überlebt hatte. Er konnte sich nicht vorstellen, wie er ohne Marthe leben sollte. Sie war die Liebe seines Lebens.

Falls wir das noch nicht mitbekommen haben sollten. Die Liebe seines Lebens, nach der er sich sehnt, auch wenn er seit Tagen durch Kälte, Nässe, Schnee und Hagel geritten und somit erschöpft, müde, hungrig, nass und durchgefroren ist.

Erst mal gibt es ein bisschen Suppe, dann wird gebadet. Eine passende Gelegenheit, wieder die Gedanken schweifen und uns mitteilen zu lassen, dass mal wieder Ärger dräut und dass Randolf vermutlich bald zurückkehren wird.

Uhhhhhhh.

Viel mehr ist dann auch nicht mehr mit Denken, denn schon knarzt die Tür und unser aller Engel erscheint. :gloriole:

Da stand sie, schlank und zierlich, noch mit Schneeflocken auf dem Umhang. Ihr Gesicht leuchtete vor Freude.

Chris freut sich, sein kleiner Mark Anton freut sich auch und weil man sich soooo vermisst hat, ergreift man die Gelegenheit und übt schon mal für den Sohn, der dann aussehen wird wie Marthe.

Während seine Lippen ihre Schulter liebkosten, glitten seine Hände schon ihre Schenkel empor, die sie bereitwillig öffnete.
[...]
Sie umklammerte ihn, bog sich ihm entgegen und stöhnte erleichtert auf, als er insie glitt und begann, sich kraftvoll zu bewegen. Es dauerte nicht lange, bis sie gemeinsam vor Leidenschaft schrien.

... 'kay.



Irgendwann sind sie dann fertig mit den Freuden des Fleisches und dem Herumgeschreie, das, wie sie selbst vermuten, bis ins Nachbardorf zu hören war. Na, Privatsphäre hatte man im Mittelalter ja noch nicht. 's gab ja nix, die hatten ja nix.

Marthe versucht sich dann anzuziehen, alldieweil unten schon der gesamte Hofstaat herumsitzt und darauf wartet, dass die Herrschaften runterkommen zum essen. Vorher dürfen sie nämlich nicht anfangen.

[Chris] betrachtete sie verliebt. Die zwei Schwangerschaften hatten ihren Körper kaum verändert, sie war mit ihren neunzehn Jahren immer noch fast so mädchenhaft schlank wie an dem Tag, als sie nach vielen Leiden zueinandergefunden hatten. Nur ihre Brüste waren voller geworden.

Klar. Alles noch genauso wie damals, nur größere ... Oberweite. Wie schön für Marthe. Und Chris.

Und weil seinem kleinen Marc Anton der Anblick der nackten, von zwei Schwangerschaften kaum veränderten Marthe gefällt, zieht Chris sein Eheweib gleich nochmal ins Bette.









Irgendwann sind sie dann auch dieses Mal fertig, turteln noch ein wenig verliebt herum, ziehen sich dann aber doch an, bevor der ganze Haushalt verhungert dahinsinkt.

Bevor sie nach unten gingen, sahen sie nach den Kindern, die nebenan ruhig schliefen. „Sie sind wunderbar", flüsterte er und zog Marthe noch einmal an sich.
„Ja, das sind sie", gab sie leise zurück. „Willkommen zu Hause."



!

Bei soviel heiler Welt kann ich Randolfs Ankunft kaum noch erwarten. Dann geht wenigstens wieder die Post ab, jawoll!

_ _ _ _ _
Anm. d. Red: Wer mit den Bildern nichts anfangen kann, der möge sich bitte dieses Video zu Gemüte führen oder bei Youtube nach Wishmaster - The Misheard Lyrics suchen.

12 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

:roflol:

Der Uhr-schau-Opa peppt einfach alles auf. :ugly:

Anonym hat gesagt…

Frau Katz völlig entfesselt. :D

Anonym hat gesagt…

"Mit allem Mut, den sie aufbringen konnten, und unter unsäglichen Mühen waren sie einst aufgebrochen, um in der Fremde ihre Marthe zu suchen und ein freies Leben zu beginnen.
Dann wurde in ihrer neuen Heimat Marthe gefunden. Unvorstellbar viel Marthe.
Schnell verbreitete sich die Kunde, in Christiansdorf liege die Marthe nur so auf den Straßen.
Doch unter Leiden mussten die Menschen lernen:
Marthe liegt nicht auf der Straße. Sie will erkämpft sein."


...doch. Kommt hin. :ugly:


Eieieieiei. Wenn wir hier wieder aus dem ersten Satz (oder von mir aus dem ersten Kapitel) auf den Rest des Buches schließen dürfen, prophezeie ich Sehks, Sehks, Unzucht, Sehks, Zickenkrieg, Sehks, Unzucht, Sehks, mehr Unzucht, Sehks, vielleicht die ein oder andere Verwarnung und damit's nicht langweilig wird, noch ein bisschen Sehks. Und vielleicht noch Sehks.
Sachma! :vianne: Nichtmal Nackenbeißer fangen direkt im ersten Kapitel mit den Bettgeschichten an! ...zumindest nicht mit denen, die Held und Heldin gemeinsam schreiben!


Aber danke für den Uhrschau-Opa. *grins*

Anonym hat gesagt…

Meine Güte, soviel Action gleich im ersten Kapitel. Ein Wunder, daß die Kinder nebenan noch schlafen nach dem Lärm. Nebenan, wohlgemerkt. Nicht im Nachbardorf. Aber wahrscheinlich sind sies gewohnt.

Milui hat gesagt…

So viel heile Welt ist ja nicht auszuhalten - ich bin dafür, dass im nächsten Kapitel R-Zfeind auftaucht und Chris verwarnt.

(Habe ich das wirklich grad gesagt? Wie weit ist es schon gekommen!)

Anonym hat gesagt…

"Wozu hat mein eine hellsichtige Frau, wenn sie nicht einmal ahnt, dass ich komme, dachte er enttäuscht.
[...] Marthe sei zu einem Grubenunglück geeilt, hätte aber gesagt, dass der Herr des Hauses heute kommen würde, dementsprechend sei alles vorbereitet."


Gnark. Geht das schon wieder los?
Ich hatte ja gehofft, dass die Hellseherei in Band 2 vielleicht etwas zurückgeht, aber nein, das Rumvisionieren wird schon zum Alltags-Standard.

DUM. Duuuuum. Es macht die Geschichte unglaubwürdig (... also, noch unglaubwürdiger ;-)), schließlich soll das doch offiziell ein "historischer Roman" sein, und keine Fantasy; es tötet jede Spannung und verhindert jede Art von Überraschung.

Warum macht man sowas als Autor?
(... dum? ;-))

Also ich prophezeie:
Sehks, Unzucht, Sehks, Verwarnung uuuund Hexenverfolgung (damit der Blödsinn wenigstens irgendeinen Pseudo-Sinn bekommt).

Anonym hat gesagt…

Hey, wo ist mein Kommentar hin?! Der mit der Schatz-ich-komm-früher-heim-leg-dich-schon-mal-hin-und-mach-die-Beine-breit-Voraussicht... :ugly:

Anonym hat gesagt…

Hui... kaum haben die sich nach ein paar Hundert Seiten endlich, endlich gekriegt geht es auch schon los mit der Unzucht. :hups: Das Dörflein ist zum Sündenpfuhl geworden, na das kann ja heiter werden! Da fühlt Randy sich bestimmt wohl... ;)

Anonym hat gesagt…

Kurzer Zwischenruf meinerseits : Müsste in Anbetracht deines Literarurbesprechungs-Debüts der Blog nicht eher den folgenden Namen tragen?

FrauKatz und die Bella-trist-ik

Purslane hat gesagt…

So viel heile Welt ist ja nicht auszuhalten - ich bin dafür, dass im nächsten Kapitel R-Zfeind auftaucht und Chris verwarnt.

*vorLachenquiek* *hust* Äh ja. Das würde auf jeden Fall Schwung in die Sache bringen.

Anonym hat gesagt…

sie war mit ihren neunzehn Jahren

Momentn. Sie war doch gegen Ende des letzten Bandes, als die beiden dann endlich zu Teh Healing Sehks zusammengekommen sind schon "gute 17". Oder?

Und jetzt, mit einem 3jährigen Sohn und einer 9monatigen Tochter ist sie... nur knapp zwei Jahre älter? Und nicht, wie es eigentlich sein müsste, schon 21?

Vergiss es, der Junge kann nicht aussehen wie Chris. Oder sie hatte eine Kurzschwangerschaft. Oder die gute Ebert hat keine Ahnung von der Dauer von Schwangerschaften ODER aber sie war damals™ doch erst 15. Dum?

Centaurea hat gesagt…

Es dauerte nicht lange, bis sie gemeinsam vor Leidenschaft schrien.

Entsprechend des rhythmischen "Meine Liebe - Mein Leben"-Gestöhns aus dem ersten Band: Rezitieren sie dabei gemeinsam Walter von der Vögelweide?