Montag, 2. Februar 2009

Die Hebamme XXIX – Zukunftspläne

Am nächsten Morgen erwachte Marthe mit den sicheren Gefühl, dass Christian und Lukas nicht mehr weit sein konnten.

[céline dion]
Every night in my dreams
I see you. I feel you.
That is how I know you go on.

Far across the distance
And spaces between us
You have come to show you go on.

Near, far, wherever you are
I believe that the heart does go on
Once more you open the door
And you're here in my heart
And my heart will go on and on

Love can touch us one time
And last for a lifetime
And never go till we're one

[/céline dion]




Pardon. Es kam über mich.

Marthesue ist dementsprechend fahrig und stellt sich am frühen Nachmittag, zur Verwunderung der restlichen Dorfbewohner, einfach mal eine längere Zeit so hin und starrt auf den Pfad, der ins Dorf führt.

Schon bald kommt Lukas angeprescht und verkündet fröhlich, dass Christian demnächst auch eintreffen und Besuch mitbringen wird. 12 neue Leute, also sollen die Dörfler mal schön einen großen Kessel Essen kochen und in der Scheune Platz schaffen.

Das Dorf hudelt sich also, bis Chris kurz vor Dämmerung ins Dorf einläuft.

Erleichtert und beklommen zugleich sah Marthe von ihrer Arbeit auf. Wie die anderen lief sie den Ankömmlingen entgegen, um den Herrn des Dorfes gebührend zu begrüßen.

Dort angekommen werden die Neuankömmlinge, 10 Männer und zwei Frauen, gemustert. Eine der Frauen ist schwanger, der Anführer trägt gutes Tuch und ein Schwert und kann den Blick nicht vom Boden lassen. Chris besteht trotzdem auf Höflichkeiten und stellt ihn als Bergmeister Hermann vor.

Es werden Erfrischungen gereicht und Chris wird, natürlich, gleich stolz von Marthes Entführung und der darauffolgenden Wiederbeschaffung berichtet. Chris' Gemüt und Gesicht umwölken sich. :donnergrollen:

Marthe sah von weitem, dass Christian mit großen, hastigen Schritten in ihre Richtung kam. Er war zornig. Auf sie? Susannes Mahnung schrillte wieder durch ihren Kopf.
Sie ließ nicht erkennen, dass sie ihn bemerkt hatte, und arbeitete, den Rücken ihm zugewandt, weiter. Dabei hatte sie zu kämpfen, dass ihre Hände nicht zitterten.
Christian zog sie mühelos hoch und drehte sie ungeduldig zu sich.

Keine falschen Hoffnungen bitte, er möchte nur erfahren, ob Berti der guten Marthe zu nahe getreten ist.
Marthe kann ihn beruhigen, was wiederum Chris beruhigt.

Das unmerkliche Aufatmen in Christians immer noch zornigem Gesicht beruhigte sie ein wenig. Er ist nicht wütend auf mich, er hasst mich nicht, dachte sie erleichtert.

Ja. Ja, nee. Klar. Die Gefühle eines heranfliegenden Steines kann sie aus drei Kilometern Entfernung erspüren, aber wenn die große, unendliche Liebe ihres Lebens vor ihr steht geht auf einmal nichts mehr. Sie kann also die Gefühler aller anderen lesen, nur die ihres Geliebten nicht. Woran erinnert mich das nur?

... oh. Äh. Themenwechsel.

Chris reitet dann noch mal kurz bei Berti vorbei, denn als veritabler Ritter kann man die Sitten schließlich nicht einreißen lassen. Als er zurückkommt verkündet er Marthe, dass die Bertholdsdorfer sie in Zukunft anständig behandeln, sogar bezahlen und vor allem auch wieder gehen lassen werden. Hurra. Chris kam, sah, siegte.

Nach dem Abendessen ruft unser großer Ritter dann alle relevanten Männer (oh, und Hildebrand) zu sich und der Abbau des Silbers, soweit vorhanden, wird besprochen. Hilde wird bei der Ankündigung des Silbers wie erwartet gierig.

„Wir hausen auf Silber! Gott hat uns gesegnet! Wir werden alle reich!“, rief er aus und prustete beim Sprechen Speichetröpfchen in die Luft.

Chris erklärt ihm erst mal, dass es im Harz viele Bergleute gäbe, die kaum reicher wären als Hildesocke grade ohnehin schon ist. Pater Barti schlägt in die selbe Kerbe und maßregelt Hildi, dass er sich grade der Sünde der Habgier schuldig gemacht hätte.

Die Planungen gehen dann noch ein paar Seiten hin und her. Modalitäten werden besprochen, Pläne geschmiedet und zwischendrin benimmt sich Hildebrand immer mal wieder unmöglich. Dann gehen alle ins Bett.

Am nächsten Tag bekommt Marthe Besuch von der hochschwangeren Frau. Sie ist die Tochter des Bergmeisters und heißt Gertrud.

„Die Leute sagen, du bist eine weise Frau“, meinte sie befehlsgewohnt und streckte ihren geschwollenen Leib vor. „Mach mir das Ding da weg!“
Marthe war für einen Augenblick sprachlos. „Du wirst bald gebären“, sagte sie dann. „Das ist der einzige Weg, den Bauch loszuwerden.“
Die Schwangere starrte sie hasserfüllt an.

Hallloooo, neue und ebenfalls nicht sehr helle Feindin von Marthe. Setz Dich zu den anderen, nimm Dir einen Keks.

Es kommt heraus, dass der Vater aus dem Gefolge des Herzogs von Sachsen stammte und Gertrud den Hof gemacht hatte. Er versprach, sie zu heiraten, und sie dachte, dass so ein bisschen probeliegen vorher ja nicht schaden könne. Nachdem das Wunder des Lebens geschehen war leugnete er allerdings, je mit ihr zusammen gewesen zu sein. Tja. 's gibt ja außer Chris und Lukas schließlich keine ehrenhaften (oder wenigstens normalen) Männer, da muss man mit sowas rechnen.

Marthe kann nun aber leider nichts machen und gibt ihr stattdessen einen Beruhigungstrank mit. Gertrud verlässt unzufrieden die Kate.

Ich habe mir eine Feindin gemacht, begriff sie. Womöglich sogar eine gefährliche Feindin.

Marthe sollte so einen Nummern-Zettelblock basteln. Das würde etwas Ordnung in die Sache bringen. Ich meine, so langsam verliert man sonst ja den Überblick, wer sie jetzt wie und wegwegen hasst, ne?

Währenddessen an anderer Stelle:
Chris und der Bergmeister untersuchen den Boden. Letzterer stellt bald fest, jawohl, hier gibt es mehr Silber als man essen kann. Großer Jubel.

Die Bergleute fangen dann auch schon gleich mal mit der Errichtung des Schmelzofens.

Kamen daher die Rauchwolken, die ich im Traum über dem Dorf gesehen hatte, nachdem wir hier angekommen waren?, fragte sich Marthe.

Ja. Bestimmt. :erschöpft: Kann alles, weiß alles, sieht alles vorher, kann alles heilen, ist perfekt. Langsam wird es echt absurd. Also, so richtig.

10 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

"Sie kann also die Gefühler aller anderen lesen, nur die ihres Geliebten nicht. Woran erinnert mich das nur?"

Anne Rice? ;)

Anonym hat gesagt…

Ach, hat Frau Maier da gekl... sich von da inspirieren lassen? :ugly:

Anonym hat gesagt…

„Die Leute sagen, du bist eine weise Frau“

:ugly:

Anonym hat gesagt…

"Die Leute sagen, du bist eine weise Halbwüchsige" würde sich halt nicht so ... weise anhören. :ugly:

Anonym hat gesagt…

"Die Leute sagen, du bist ein rotzdämliches Kind" wohl auch nicht, hm?

Anonym hat gesagt…

"Die Leute sagen, du bist ein rotzdämliches Kind" wohl auch nicht, hm?
Na, hömma, immerhin kann sie per Handauflegen Krankheiten heilen. Den letzten, der das konnte, haben sie gekreuzigt. Da muss man schon aufpassen, ne?

Anonym hat gesagt…

P.S.: :ugly:

Anonym hat gesagt…

Sie hat "hudeln" gesagt!! *freu* :manwe:

... ich ignoriere Marthesue einfach mal. Das Rotzblag ist so saudumm, dass man sie einfach nur noch gegen die Wand dätschen möchte. Gargh.

Anonym hat gesagt…

Die Vampir Chroniken sind schon eine Klasse besser, aber ein paar Dinge kamen mir aus deinen Kapitelzusammenfassungen doch sehr bekannt vor. Auch ein paar von den neuen Ideen, für die Frau Maier da immer gelobt wird.

Zitrone hat gesagt…

Äh...wie kann ein verwöhntes "daddy's little girl", das zu dumm ist, um sich von den falschen Versprechungen irgendeines (des wievielten in diesem "Buch"?) Chauvis NICHT täuschen zu lassen, eine Gefährliche Feindin sein?
"Mach mir das weg." Aaaaargh!